,

Handball – 3. Liga: Kirchzell trennt sich Unentschieden – Hanau gewinnt zu Hause – Gelnhausen mit Arbeitssieg

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, spielte der TV Kirchzell Remis gegen den Longericher SC Köln. Hanau überzeugte daheim gegen Münster wie Gelnhausen auch, der zuhause gegen Homburg erfolgreich war.

 

Unentschieden daheim gegen Longerich

Der TV Kirchzell hat sich gegen den Longericher SC Köln ein 32:32 (13:11)-Unentschieden erkämpft. Die Kirchzeller freuten sich über den Punktgewinn, den Gästen, die zuvor fünf Spiele in Folge gewonnen hatten, war der sechste vergönnt. Dies aufgrund einer starken kämpferischen Leistung, lagen sie doch in der 58. Minute schon mit 29:32 zurück. Die Hausherren waren im ersten Abschnitt top auf der Höhe, die Abwehr um Tobias Evers stand, wie sie sich Trainer Povilas Babarskas vorgestellt hatte und auch im Angriff fand der TVK viele gute Lösungen. So stand es zur Pause logischerweise mit zwei Toren vor für den TVK.

Nach dem Wechsel ging es zunächst so weiter und bis zur 40. Minute sah es gut aus (20:18). Nach dem 24:22 (44.) schwanden bei den dezimierten Hausherren etwas die Kräfte und sie standen nicht mehr so kompakt wie die Zeit vorher. Die Gäste nahmen diese Gelegenheit sofort beim Schopf und kamen mit Schwung zurück (27:25). Hinzu kam in der Schlussphase noch die rote Karte für Tim Häufglöckner. Der TVK-Coach war zu Umstellungen gezwungen, stellte Linksaußen Ievgen Zhuk auf die Mitte. Seine Mannschaft gab alles, holte immer wieder den Rückstand bis auf ein Tor auf, spielte mit dem siebten Feldspieler und stemmte sich mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage. Antonio Schnellbacher und Ievgen Zhuk sorgten für den 31:32-Anschluss. Povilas Babarskas nahm die Auszeit. Die Spannung war nicht mehr zu toppen. Ievgen Zhuk bekam den Ball und versenkte ihn drei Sekunden vor Schluss vehement im gegnerischen Tor. Das Spiel war aus und der Punkt war da. “Wir haben ein bisschen Risiko gespielt und es war etwas chaotisch zum Schluss, aber die Jungs haben sich den Punkt redlich verdient”, freute sich Povilas Babarskas am Ende für sein Team. 

 

 

Hanauer Knoten platzt gegen Münster

Im vierten Anlauf holt die HSG Hanau den ersten Heimsieg der Saison und das ausgerechnet im Rhein-Main-Derby gegen die bislang stark aufspielende TSG Münster. Die Grimmstädter, angeführt von ihrem Youngster Sebastian Hein (8 Tore), zeigten gegen den Aufsteiger aus Kelkheim eine extrem abgeklärte Mannschaftsleistung. 600 Zuschauer in der Main-Kinzig-Halle honorierten das eindrucksvolle 30:27 (14:8) mit donnerndem Applaus.

„Wir haben heute eine überragende erste Halbzeit gespielt“, äußerte sich HSG-Coach Axel Spandau nach dem Heimsieg hocherfreut am Mikrofon. „Durch unseren zweikampfstarken Kern in der Deckung und unseren Benedikt Müller im Tor kam Münster überhaupt nicht zur Entfaltung.“

Nach zuletzt herausragenden 11:1 Punkten in der Fremde, aber drei Niederlagen in der heimischen Main-Kinzig-Halle, hatten Spandau und dessen Team alle Register gezogen: „Wir haben gesagt, dass wir die Auswärtstrikots einmal mit in die Sporttaschen packen, denn in denen haben wir uns scheinbar bislang wohler gefühlt“, scherzte der HSG-Coach. „Wenn wir noch einen hätten draufsetzen wollen, dann wären wir mit dem Bus an der Halle angereist.“

Vor eigenem Publikum lief die HSG dann aber im Anschluss zur Hochform auf. Gegen die offensive 5:1-Deckung der Gäste von TSG-Coach Daniel Wernig, drückte die HSG-Sieben früh auf das Gaspedal. Lukas Böhm brachte die Grimmstädter per sauber platziertem Distanzwurf und dem 3:1 (4. Minute) mit zwei Toren in Front. Nach einigen verpassten Chancen auf beiden Seiten, legte der stark aufspielende Sebastian Hein weiter nach. Sein Tempogegenstoßtor, nach sehenswertem Pass von Torhüter Benedikt Müller, erhöhte den Hanauer Vorsprung auf 6:2 (12.). Münster nahm die Auszeit, doch für den bislang so starken, mit vielen ehemaligen Zweitligaspielern ausgestatteten Aufsteiger (drei Siege aus den letzten drei Spielen), wurde das Anrennen gegen die resolute Hanauer 6:0-Deckung mehr und mehr zur Geduldsprobe. Gerade der erfahrene Patrick Weber im Rückraum war es, der die TSG in dieser Phase beim 6:9 (23.) im Spiel hielt. Doch Hanau blieb zu abgezockt: Noch vor der Pause stieg Cedric Schiefer bei acht Metern hoch und netzte mit dem Halbzeitpfiff die 14:8-Führung ein.

Während die Zuschauer bislang einer recht torarme Begegnung gesehen hatten, so begann die zweite Halbzeit mit einem 3:0-Torlauf der Gäste, die so prompt auf 11:14 (35.) durch Patrick Jockel verkürzten. Ein weiterer Treffer von Hein beendete aber diese kurze Drangphase der TSG mit dem 15:11 (36.). Wenige Minuten später stellte Kreisläufer David Rivic auf 18:13 für die Gastgeber (40.). Gestützt wurde Hanau dabei von seinem Keeper Müller, welcher im zweiten Spieldurchgang mit mehreren Paraden dem Team ein sicherer Rückhalt war. Münster steckte keineswegs auf. Bis auf 19:21 (46.) kämpften sich die Gäste noch einmal heran. Aber es war einer dieser Abende, an dem der HSG Hanau vieles einfach richtig gut gelang. So auch als Hein seinen Kreisläufer Nils Schröder per Kempa-Trick bediente und dieser das 22:19 einnetzte.

Um den Hanauer Abwehrriegel zu knacken und das Spiel noch zu drehen, brachte TSG-Coach Wernig nun den siebten Feldspieler. Der taktische Kniff misslang: Die HSG erkämpfte sich mehrmals das Spielgerät und konterte wieselflink über Hein und Julian Fulda – die die wichtigen drei Tore zum 25:19 (51.) erzielten. „In dieser Phase haben wir das Spiel für uns entschieden, mit diesen drei Bällen hintereinander in das leere Tor des Gegners. Das war für mich der Matchwinner“, so Spandau.

Rechtsaußen Sebastian Hein holte sich zudem ein Sonderlob seines Trainers ab: „Sebo entwickelt sich als Spieler einfach super weiter. Vorne acht Tore erzielt, aber er macht seine Aufgabe in der Deckung ebenfalls richtig gut.“ Hein war es auch, der mit einem sicher verwandelten Siebenmeter die Vorentscheidung beim 29:24 (58.) erzielte. Das sorgte auch für viele glückliche, teils auch erleichterte, Gesichter beim HSG-Team, bevor man gemeinsam mit dem Hanauer Blauen Block den Derbysieg gebührend feierte.

 

TV Gelnhausen landet Arbeitssieg gegen Homburg

Der TV Gelnhausen bleibt als einziges Team in der Staffel Süd-West ungeschlagen. Mit einem 30:23 (13:14)-Erfolg gegen den TV Homburg feierten die Barbarossastädter vor 800 Zuschauern in der Rudi-Lechleidner-Halle ihren achten Saisonsieg im zehnten Spiel. Damit verteidigt der TVG weiterhin mit 18:2 Punkten erfolgreich den dritten Tabellenplatz. Dabei musste die Mannschaft von Cheftrainer Matthias Geiger gegen einen unbequemen Aufsteiger erneut hart für die zwei Punkte kämpfen. „Das war kein einfaches Spiel für uns heute“, gab Geiger nach der Partie zu. „Homburg hatte uns in der ersten Hälfte sehr gut im Griff und hat das wirklich gut gemacht. Sie haben das Tempo aus dem Spiel genommen und uns vor große Herausforderungen gestellt. Wir haben zwar gute Chancen herausgespielt, waren aber oft zu fahrig im Abschluss.“

Wie schon in den Vorwochen dauerte es auch diesmal einige Minuten, bis der TVG ins Spiel fand. Zwei Pfostentreffer und ein Ballverlust im Angriffsspiel verhinderten einen frühen Treffer. Erst in der fünften Minute erlöste Silas Altwein die Heimfans mit dem 1:1-Ausgleichstreffer. Dass Homburg in dieser Phase nicht deutlicher davonzog, war unter anderem Alexander Bechert im Tor zu verdanken, der direkt mit starken Paraden zur Stelle war.

Die erste Hälfte entwickelte sich zu einem ausgeglichenen Duell. Beide Teams gingen mehrfach in Führung, doch keine Mannschaft konnte sich auf mehr als ein Tor absetzen. Der TV Gelnhausen zeigte sich im Angriff mit neun Fehlwürfen und einigen Fehlpässen in den ersten 30 Minuten etwas zu unpräzise. Auch defensiv fehlte häufig die letzte Konsequenz. Einer der wenigen treffsicheren Schützen war im ersten Durchgang Linksaußen Finn Trinczek, der fünfmal das Tor traf und damit gemeinsam mit Kapitän Jonathan Malolepszy zum besten Gelnhäuser Torschützen wurde.

Homburg nutzte die Fehler des TVG, erspielte sich gute Chancen und kontrollierte mit einem ruhigen Spielaufbau geschickt das Tempo. Vier Sekunden vor der Pause erzielte Robin Egelhof schließlich das 14:13 für die Gäste, sodass der Aufsteiger sogar mit einer knappen Führung in die Halbzeit ging.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Rot-Weißen konzentrierter aus der Kabine, standen kompakter in der Abwehr und begannen, ihre Chancen konsequenter zu nutzen. In der 40. Minute sorgte Jannik Geisler mit dem 18:15 für die erste Drei-Tore-Führung des TVG. Doch Homburgs Ante Grbavac verkürzte mit zwei schnellen Treffern auf 18:17 und stellte einmal mehr seine Qualitäten unter Beweis. Mit insgesamt sieben Toren war der Rückraumspieler bester Werfer des Abends.

Die entscheidende Phase folgte wenig später: Mit der lautstarken Unterstützung des TVG-Fans übernahm Fynn Hilb Verantwortung, traf dreimal in Folge und der TVG setzte sich in der 45. Minute auf 22:18 ab. Gleichzeitig wuchs der Rückhalt im Tor. Daniel Drozdz zeigte in der zweiten Hälfte mehrere Glanzparaden. In der 53. Minute versuchten die Gäste mit dem siebten Feldspieler im Angriff neue Impulse zu setzen. Drozdz nutzte die Gelegenheit eiskalt und krönte seine starke Leistung mit einem spektakulären Treffer über das gesamte Spielfeld zum 27:21 und der ersten Sechs-Tore-Führung für die Barbarossastädter.

„Ab der 42. Minute haben wir dann besser und viel aggressiver verteidigt“, lobte Geiger. „Wir waren deutlich besser mit unserem Stellungsspiel und hatten auch im Angriff wesentlich mehr Biss. Wir haben uns tolle Chancen rausgespielt und die Dinger dann auch verwandelt.“ In der Schlussphase ließ der TVG nichts mehr anbrennen. Die Mannschaft agierte nun abgeklärt, verteidigte engagiert und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Am Ende stand ein verdienter 30:23-Erfolg auf der Anzeigetafel.

Gäste-Trainer Pedro Vieira zeigte sich nach der Partie als fairer Verlierer: „Glückwunsch an Gelnhausen zum Sieg. Wir haben in der ersten Hälfte zwar sehr gut gespielt, haben in der zweiten Hälfte aber zu wenig Tore geworfen. Der Gelnhäuser Torwart hat das sehr gut gemacht.“

 

 

 

Deutlicher Heimsieg gegen Opladen

Die Handballer der HSG Rodgau Nieder-Roden blieben auch im sechsten Spiel aufgrund des 38:28 (14:15)-Erfolgs hintereinander siegreich und verweilen damit im Spitzentrio der Süd-West-Staffel. Doch es war ein schweres Stück Arbeit, das die Jungs von Trainer Christian Sommer verrichten mussten, denn der TuS Opladen war nicht nach Rodgau gekommen, um sich kampflos zu ergeben.

So setzten die Gäste auch gleich einige Akzente. Vor allem der kaum zu stoppende Oliver Dasburg – mit zwölf Treffern bester Torschütze – stellte die HSG-Defensive wie erwartet vor einige Schwierigkeiten. Die Qualität der Opladener erkannte auch Sommer neidlos an: „Uns war klar, dass wir konzentriert zu Werke gehen müssen. Das hat im ersten Durchgang nicht ganz so gut geklappt, da waren wir teilweise zu ungenau“, so der HSG-Coach. Dieser nahm beim 7:10 seine erste Auszeit, um einige taktische und personelle Veränderungen vorzunehmen. In der Folge lief es für die Hausherren etwas besser, aber die Gäste fanden zur Freude der kleinen Fan-Kolonie ihrerseits auch immer wieder gute Lösungen. So ging es mit einem knappen 14:15-Rückstand in die Kabinen.

Nach Wiederanpfiff der souverän leitenden Unparteiischen zündeten die Baggerseepiraten direkt den Turbo. Kompromisslos in der Abwehr und gestützt auf einen glänzen parierenden Philipp Hoepffner, waren die Hausherren jetzt gnadenlos effektiv im Verwandeln der Torgelegenheiten. Nach dem 16:16 zogen die Rodgauer auf 24:18 weg, das war schon eine Vorentscheidung, denn die Gäste konnten kräftemäßig nicht dagegenhalten und waren nicht mehr in der Lage, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Personell wurde bei den Baggerseepiraten ohne sichtbaren Qualitätsverlust einmal komplett durchgewechselt, so dass alle Spieler ihre Einsatzzeiten bekamen. Am Ende bejubelten die gut 500 Zuschauer einen mehr als deutlichen 38:28 Heimsieg, der den Spielverlauf nicht ganz korrekt wiedergibt. „Ehrlicherweise hat sich das nicht nach einem 10-Tore Sieg angefühlt, dafür war Opladen zu gut. Aber die Jungs, die am Ende auf der Platte standen, haben den Fuß auf dem Gaspedal gelassen. Das freut mich als Trainer natürlich und gibt mir die Gewissheit, dass sich jeder voll reinhängt“, so ein zufriedener Christian Sommer mit dem Fazit.

 

 

Das Bild hat uns Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür