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Handball – 3. Liga: Geschlossene Mannschaftsleistung brachte Kirchzell den Sieg – Gelnhausen und Hanau mit Niederlagen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, kam der TV Kirchzell mit einem feinen Sieg aus Friesenheim-Hochdorf zurück. Die HSG Hanau hingegen kam mit einer Niederlage aus Köln zurück sowie der TV Gelnhausen, der in Saarlouis verlor. Die HSG Rodgau Nieder-Roden nahm die Punkte aus Homburg mit nach Hause.

 

TV Kirchzell mit feinem Sieg

Schon zu Beginn setzte sich der TVK ab und führte kurz vor der Pause mit 10:5. Das Tempospiel der Hausherren konnten die Gäste gut egalisieren, das Rückzugsverhalten war gut und die Abwehr stand sehr gut. 
 
TVK kontrollierte auch Halbzeit zwei
 
Nach dem Wechsel blieben die Gäste am Drücker und behielten die Ruhe als die Hausherren bis auf zwei Tore herankamen. Schnell wurde der alte Abstand wieder hergestellt. Zwar kämpfte Friesenheim-Hochdorf bis zum Schluss und wollte sich nicht geschlagen geben. Doch der TVK agierte zu abgeklärt und ließ nichts mehr anbrennen. “Gratulation an meine Mannschaft. Sie hat alles gut umgesetzt und sehr stark gespielt. Mit der Abwehr und mit der Disziplin, wie meine Jungs aufgetreten sind, war ich sehr zufrieden. Zwar wollten wir nur 22 Tore kassieren, doch am Ende haben wir uns noch eins gefangen. Der Gegner hat ein junges Team mit vielen Erfahrenen und die mussten wir in Schach halten. Das haben wir mit einer guten Einstellung super gemacht.”
 
 
 
Nieder-Roden gewinnt in Homburg

Die Baggerseepiraten bleiben weiterhin in der Erfolgsspur, denn auch das siebte Spiel in Serie endete mit einem doppelten Punktgewinn. Beim TV Homburg gewann die HSG mit 41:32 (22:14), vor allem dank der bärenstarken Offensive. Mit mittlerweile zehn ungeschlagenen Partien hintereinander stellten die Jungs von Trainer Christian Sommer einen Rekord in der HSG-Historie auf. Lohn der Arbeit: Nach der gleichzeitigen Niederlage des TV Gelnhausen in Saarlouis sind die Rodgauer – zumindest nach Minuspunkten – Tabellenführer der Südwest-Staffel.

Die Partie im Saarland begann ohne viel Abtasten. Beide Mannschaften nahmen es mit dem Begriff „Abwehrarbeit“ nicht allzu genau und legten ihr Augenmerk eher aufs Tore erzielen. So fielen die Treffer in einem atemberaubenden Tempo, nach nicht einmal zehn Minuten hatte es schon insgesamt 15-mal in den Tornetzen eingeschlagen. Als Weiland das 10:15 für seine Farben erzielte, bekamen die Baggerseepiraten auch in der Defensive endgültig Zugriff auf die Partie. Mit einem eigenen 5:0-Lauf stellten die Gäste beim 10:18 den vorentscheidenden Abstand her. Zu diesem Zeitpunkt musste Nico Planken schon von Aussen zuschauen, nach einer unglücklichen Aktion bekam er die Rote Karte. Ein Schicksal, das auch Nils Hassler in der zweiten Halbzeit ereilen sollte. „Das waren zwei harte aber vertretbare Entscheidungen“, so Cheftrainer Christian Sommer im Anschluss an die Partie. Größere Auswirkungen aufs Spielgeschehen hatte das glücklicherweise nicht, denn die Rodgauer konnten mit reichlich Qualität von der Bank auffüllen.

Spiel plätscherte dahin

Nach dem 14:22-Halbzeitstand plätscherte die Partie vor sich hin. Der TV Homburg zeigte eine engagierte Leistung, war an diesem Abend aber nicht in der Lage, die Baggerseepiraten ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Immer wieder fanden die Rodgauer gute Lösungen, hatten bei ihren Abschlüssen zwar einige Male noch Pech mit Pfosten- oder Lattentreffer, verwalteten den Vorsprung aber im Stile einer Spitzenmannschaft. Die Verantwortung wurde auf viele Schultern verteilt, erneut war es die mannschaftliche Geschlossenheit, die wie schon im Laufe der gesamten Runde den entscheidenden Faktor gegen keineswegs enttäuschende Gastgeber darstellte.

 

TV Gelnhausen verliert Spitzenspiel in Saarlouis

Die beeindruckende Serie des TV Gelnhausen ist gerissen und die Rot-Weißen verloren im Topspiel bei der HG Saarlouis mit 26:30 (11:15) und mussten damit die erste Niederlage der laufenden Saison hinnehmen. Vor ausverkauftem Haus in der Stadtgartenhalle sorgten 1.500 Zuschauer, darunter rund 50 lautstarke Fans aus Gelnhausen, für eine packende Atmosphäre. Trotz der Niederlage bleibt der TVG mit 18:4 Punkten auf Platz drei der Tabelle, während Saarlouis die Spitzenposition verteidigte.

„Wir haben uns trotz der Ausfälle viel vorgenommen, besonders was die Zweikämpfe betrifft. Das haben wir im Großen und Ganzen auch gut umgesetzt, aber es haben oft die letzten fünf Prozent Konsequenz von uns gefehlt. Außerdem haben wir insgesamt zu viele Fehler gemacht, um gegen so ein starkes Team wie Saarlouis bestehen zu können“, sagte Chefcoach Matthias Geiger nach der Partie.

Saarlouis erwischte den besseren Start und legte mit zwei schnellen Toren vor. Gelnhausen blieb zwar in Schlagdistanz, ließ jedoch immer wieder Chancen liegen, auch aufgrund zahlreicher technischer Fehler und eines glänzend aufgelegten HG-Keepers Michel Fiedler, der unter anderem zwei Siebenmeter von TVG-Kapitän Jonathan Malolepszy hielt.

In der 16. Minute gelang Torhüter Daniel Drozdz ein sehenswerter Treffer über das gesamte Feld ins verwaiste Tor der Saarländer zum 6:6-Ausgleich. Doch danach folgten vier torlose Minuten der Barbarossastädter, in denen zwei Ballverluste und zwei Paraden von Fiedler sowie eine hohe Effektivität der Hausherren einen 6:10-Rückstand für den TVG bescherten. Geiger reagierte mit einer Auszeit, doch bis zur Pause konnten seine Jungs den Rückstand nur leicht verkürzen. Beim Stand von 11:15 wurden die Seiten gewechselt.

Saarlouis machte weiter Druck

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte fanden die Gelnhäuser offensiv kaum Lösungen, während Saarlouis weiter Druck machte und sich beim Stand von 17:11 in der 36. Minute erstmals auf sechs Tore absetzen konnte. Doch Gelnhausen gab sich nicht auf. Angeführt von einem unermüdlichen Fynn Hilb, der mit sieben Toren zum besten Torschützen der Partie avancierte, kämpfte sich der TVG langsam wieder heran. Auch Yannick Mocken und Kapitän Malolepszy übernahmen Verantwortung im Angriff. Sie erzielten in der Partie jeweils fünf Treffer und hielten die Rot-Weißen im Spiel.

In der 45. Minute verkürzte der TVG durch Max Bechert auf 17:21. Das Spiel blieb umkämpft, die Defensive der Gelnhäuser arbeitete hart, zwang Saarlouis zu schwierigen Würfen. Doch im Angriff fehlte es weiterhin an der letzten Konsequenz. Fehlwürfe, technische Fehler und ein starker Fiedler verhinderten mehrfach, dass Gelnhausen den Rückstand entscheidend verkürzen konnte. „Ab der 45. Minute waren wir im Positionsangriff klar besser und haben uns mehrfach rangekämpft. Aber dann unterlief uns immer wieder ein technischer Fehler, ein Fehlwurf oder wir haben einen Tempogegenstoß vergeben“, so Geiger.

Richtig spannend wurde es ab der 55. Minute, als Jannik Geisler zum 24:26 traf und der TVG auf zwei Tore heranrückte. Die mitgereisten Fans machten nun auf sich aufmerksam und unterstützten lautstark ihre Mannschaft. Doch die Hoffnung währte nur kurz. Saarlouis reagierte eiskalt mit zwei schnellen Treffern zum 28:24, was die Vorentscheidung bedeutete. Zwar versuchte Geiger mit einer offensiven Deckung noch einmal alles, doch der Rückstand ließ sich nicht mehr aufholen. Am Ende verlor der TV Gelnhausen das Spiel mit 26:30 gegen einen Gegner, der an diesem Abend stärker war.

„Heute haben wir einfach zu viele Fehler gemacht und Saarlouis hatte einen überragend aufgelegten Torhüter“, so Geiger. „Aber wir freuen uns schon auf das Rückspiel. Da können wir einige Sachen noch besser machen und das wollen wir dann unbedingt zeigen.“

 

 

Auswärtsserie reißt in Köln

Einen gebrauchten Abend erwischte die HSG Hanau beim Longericher SC Köln. Nach zuletzt sechs ungeschlagenen Partien in der Fremde, verloren Bergold, Kleemann & Co. zum ersten Mal in dieser Saison ein Auswärtsspiel. Beim 23:34 (10:14) schaffte es die HSG-Sieben nicht, an ihre spielstarke Leistung aus dem Derby gegen Münster anzuknüpfen. Dabei haderte das Team vor allem mit seiner Chancenverwertung und einer schwachen Phase nach dem Beginn der zweiten Halbzeit.

„Wir sind mit hohen Erwartungen nach Köln gefahren und jetzt ist unsere Auswärtsserie gerissen, obwohl es eigentlich 45 Minuten lang nicht danach aussah“, äußerte sich HSG-Chefcoach Axel Spandau nach der Begegnung enttäuscht. Eine erfreuliche Nachricht: Bei der HSG gab Dennis Gerst (3 Tore) sein Comeback. Der Allrounder hatte seit dem 1. Saisonspiel mit einer Handverletzung pausieren müssen.

Vor rund 400 Zuschauern in der Sporthalle der Carl-von-Ossietzky Gesamtschule in Köln war Hanau gegen den LSC eigentlich gut in die Partie gestartet. Rechtsaußen Sebastian Hein hatte die Grimmstädter mit 1:0 nach 40 Sekunden in Führung gebracht. Doch schnell deutete sich an, dass die Aufgabe in Köln eine ordentliche Herausforderung für die Hessen werden würde. Während Hanau mit sechs ungeschlagenen Auswärtsspielen in Folge in Nordrhein-Westfalen angetreten war, hatte der LSC in sieben Partien in Folge nicht mehr verloren.

Dementsprechend selbstbewusst kam Longerich auch auf die Platte. Die Hausherren ließen den Ball laufen und drehten das Spiel zu einer eigenen 6:2-Führung in der 12. Minute. Spandau nahm daraufhin die Auszeit. „Bereits in der ersten Halbzeit haben wir sehr viele Chancen vergeben, vor allen Dingen von den Außenpositionen. Das hat uns einen besseren Zwischenstand zur Pause vermiest.“ Mit dem 7:11 (25.) per Siebenmeter von HSG-Kapitän Max Bergold hielt Hanau aber den Anschluss an die Gastgeber und war beim 10:14 zur Halbzeit, nach einem starken Rückraumwurf von Cedric Schiefer, noch in Schlagweite. Auch Benedikt Müller zeichnete sich bei der HSG mit einigen Glanztaten aus.

Anschluss verloren

„Die Phase nach der Halbzeitpause war dann, als hätten wir erst einmal eine Schlaftablette genommen“, ärgerte sich Spandau. Longerich machte merklich Druck, während Hanau im Angriff an LSC-Keeper Roman Babic scheiterte. Dabei hatte das Team auch Pech, als eine Siebenmeterparade von Saad Khan wieder beim Gegner landete und Longerich so das 17:10 (33.) erzielte. Mit dem 11:18 (36.) von Jan-Philipp Winkler schaffte es Hanau zunächst den Torlauf der Gastgeber zu stoppen.

„Wir haben ein paar kleine taktische Umstellungen gemacht, die auch gefruchtet haben“, so Spandau. Mit viel Willensstärke kämpfte sich Hanau in der Folge nochmal heran. In Unterzahl bediente Schiefer mit einem mustergültigen Pass David Rivic – das 16:21 vom agilen Kreisläufer. Nur eine Minute später war Lukas Böhm nach einer Balleroberung zum 17:21 erfolgreich (43.). „Leider hatten wir danach eine ganze Reihe an Fehlwürfen und technischen Fehler“, stellte Spandau fest. Vom 22:17 (45.) zog Longerich so bis auf 27:17 (51.) davon – der Knackpunkt des Spiels.

„Das ist natürlich eine deftige Niederlage für uns“, so der Hanauer Coach. „Aber das müssen wir jetzt so akzeptieren und die richtigen Lehren daraus ziehen. Gerade im Derby gegen den TV Gelnhausen muss meine Mannschaft emotional eine ganz andere Vorstellung zeigen.“