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Handball – 3. Liga: Kirchzell hat gegen den Tabellenletzten verwachst – Hanau und Gelnhausen gewinnen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, gab es beim TV Kirchzell nach der Niederlage gegen das Schlusslicht Hassloch enttäuschte Gesichter. Der TV Gelnhausen kam mit einem Sieg von den SGSH Dragons zurück und die HSG Hanau gewann gegen Dutenhofen/Münchholzhausen II.

 

Kirchzell verliert gegen Schlusslicht

Der TV Kirchzell hat sich nach einer Pause auf das Spiel gegen den Tabellenletzten TSG Hassloch gefreut, doch am Ende gab es nur enttäuschte Gesichter. Mit 34:37 (12:20) verlor der TVK sein Heimspiel und zeigte dabei zwei Gesichter. Während die erste Hälfte regelrecht verschlafen wurde und die Hausherren sich von den Gästen teilweise vorführen ließen, kam der TVK nach dem Wechsel besser in Schwung. Es wurde gekämpft, sich gegen die drohende Niederlage gestemmt und Tor um Tor aufgeholt. Bereits nach 40 Sekunden musste der für Niklas Ihmer eingesprungene Tom Spieß für zwei Minuten vom Platz, weil er den TSG-Torhüter Loic Modzinski ungewollt am Kopf traf. In der Folge lief bei den Gastgebern so gut wie gar nichts zusammen und Trainer Povilas Babarskas, der sich seinen Geburtstag auch etwas anders vorgestellt hatte, sagte: “Wir waren nicht bereit, vollen Einsatz zu zeigen und wir haben die erste Hälfte total verschlafen. Vielleicht lag es an den zwei spielfreien Wochenenden, vielleicht, weil der Letzte kam. Aber solche Spiele sind immer gefährlich. Hinzu kam, dass in den ersten 30 Minuten bei der TSG wirklich alles geklappt hat, bei uns nicht viel.” Fakt war, dass es zur Halbzeit 12:20 stand. Das hatten sich alle in der Halle etwas anders vorgestellt.

Nach dem Wechsel wurde es besser

Nach dem Seitenwechsel kam der TVK besser in Schwung. Zwar vergaben Tim Häufglöckner und Co. immer noch beste Einschussmöglichkeiten, verwerteten vier Strafwürfe nicht – und sie hatten den Gästespieler Niklas Klein nie im Griff. 17 Mal traf er insgesamt. Trotz allem kämpfte sich der TVK heran und in der 57. Minute stand es 32:33. In der 58. Minute hieß es 33:34, aber der Ausgleich wollte einfach nicht fallen. “Wir hatten zweimal die Chance zum Ausgleich. Doch der wollte nicht fallen, auch weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben”, so der TVK-Coach. Hassloch machte es besser, sorgte für ein Überzahlspiel und die TSG machte den Deckel drauf. Zwischenzeitlich sahen Ievgen Zhuk und Sebastian Bösing nach eine Kabbelei noch den roten Karton. Danach war Schluss und die Enttäuschung groß. Unterm Strich war das zu wenig, was der TVK vor eigenem Publikum zeigte. Doch es nutzt alles nichts, Mund abputzen, 

 

 

Jonathan Malolepszy führt Gelnhausen zum Sieg 

Der TV Gelnhausen hat seine beeindruckende Saison mit einem hart erkämpften 36:33 (14:16)-Auswärtssieg bei den SGSH Dragons fortgesetzt. Vor 305 Zuschauern in der Sporthalle Mühlenstraße in Halver bewies das Team von Cheftrainer Matthias Geiger trotz personeller Engpässe große Moral und belohnte sich für eine starke Schlussphase mit zwei Punkten.

Mit nun 23:5 Punkten behauptet der TVG weiterhin den dritten Tabellenplatz und geht punktgleich mit der zweitplatzierten HSG Rodgau Nieder-Roden ins Weihnachtsspiel am kommenden Samstag (19.30 Uhr, Rudi-Lechleidner-Halle). Im direkten Duell gegen die Baggerseepiraten entscheidet sich dann, wer auf dem Relegationsplatz zwei, der an der Teilnahme zur Aufstiegsrunde in die 2. Bundesliga berechtigt, überwintern darf. Die Halle dürfte erneut aus allen Nähten platzen.

Allerdings musste der TVG lange zittern und erneut alle Kräfte mobilisieren, bis die Top-Ausgangslage für das Weihnachtsspiel unter Dach und Fach war. „Wir sind froh, hier gewonnen zu haben. 36 Tore sind eine gute Ausbeute, auf der anderen Seite sind 33 Gegentore allerdings eindeutig zu viel. Die Dragons haben einen überragenden Angriff, das hat man auch heute wieder gesehen“, sagte Cheftrainer Matthias Geiger nach der Partie. Besonders hob er die Leistung von Torhüter Alexander Bechert hervor: „Das war heute eine wahnsinnig starke Leistung von Alex im Tor.“

Die Vorzeichen waren wieder einmal alles andere als optimal. Neben den Langzeitverletzten Leon David (Schulterverletzung), Akos Csaba (Kreuzbandriss) und Fynn Broßmann (Mittelhandbruch) waren auch Jannik Geisler (Leistenprobleme), Daniel Drozdz und Simon Belter (beide krankheitsbedingt) noch angeschlagen. Belter kam gar nicht zum Einsatz, Drozdz wurde nur für einige Siebenmeter eingewechselt, Geisler spielte nur wenige Minuten. So mussten Jonas Dambach und Benjamin Wörner sich erneut auf Rechtsaußen abwechseln.

Das Spiel begann mit einer ausgeglichenen Anfangsphase. In der zweiten Minute scheiterte Jonathan Malolepszy vom Siebenmeterpunkt an Dragons-Keeper Jean Luca Jannack. Es sollte sein einziger verworfener Freiwurf im Spiel sein. Die restlichen sieben verwandelte der Kapitän sicher. TVG-Keeper Bechert war indes von Beginn an im Spiel und hielt seine Mannschaft mit einigen Paraden im Spiel, so dass sich zunächst keine Mannschaft absetzen konnte.

Nach dem 5:4 durch Fynn Hilb in der zehnten Minute blieb es allerdings für lange Zeit die letzte Führung der Gelnhäuser. Die Dragons versuchten die Kontrolle zu übernehmen und setzten sich in der 22. Minute beim Stand von 13:10 erstmals mit drei Toren ab. Vier Minuten vor der Pause lag der TVG sogar mit 12:16 zurück, ehe eine Auszeit von Geiger Wirkung zeigte. Bis zur Halbzeit ließen die Rot-Weißen kein Gegentor mehr zu und verkürzten durch Yannick Mocken und Torben Fehl auf 14:16.

Temporeiches Spiel nach dem Wechsel

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein temporeiches Spiel mit vielen Toren. Gelnhausen blieb dran, konnte aber den Rückstand zunächst nicht vollständig egalisieren. Bechert war weiterhin ein wichtiger Rückhalt im Tor der Barbarossastädter und setzte in der 38. Minute zudem ein besonderes Highlight. In Überzahl traf er mit einem Wurf über das gesamte Feld ins verwaiste Tor der Dragons zum 19:20. Nur wenige Minuten später erzielte Silas Altwein schließlich den 22:22-Ausgleichstreffer. Doch die Gastgeber zogen im Anschluss erneut mit zwei Toren davon. Der TVG blieb aber dran, hielt weiter das Tempo enorm hoch, während beim Gastgeber so langsam die Kräfte schwanden.

In der Crunchtime wurde Kapitän Jonathan Malolepszy dann zum entscheidenden Faktor. Der Routinier warf acht Treffer in den letzten 15 Minuten und stellte beim 32:32 fünf Minuten vor Schluss erneut den Ausgleich her. Nur eine Minute später bediente er Kreisläufer Fehl mit einem tollen Anspiel, das zum 33:32 führte und die Rot-Weißen erstmals seit der zehnten Spielminute wieder in Führung brachte.

Gestützt auf eine jetzt stabile Defensive und einen weiterhin starken Bechert im Tor, zog der TVG in der Folge auf 35:32 davon. In den letzten anderthalb Minuten versuchten die Dragons darauf hin durch eine offensive Manndeckung den Ball abzufangen, um noch einmal schnelle Chancen herauszuspielen. Spätestens die Parade von Bechert 50 Sekunden vor Schluss gegen den Linksaußen Kevin Plate setzte dann aber endgültig den Deckel drauf und machte den TVG-Sieg perfekt. Den letzten Gelnhäuser Treffer zum 36:32 erzielte erneut Malolepszy, bevor Felix Jaeger von den Dragons den Schlusspunkt zum 36:33-Endstand setzte. Im Anschluss feierten die Jungs vom TVG den hart erarbeiteten Erfolg mit den mitgereisten Fans.

Mit 13 Treffern war Felix Jaeger der beste Torschütze der Gästemannschaft. Auf Gelnhäuser Seite war Malolepszy mit ebenfalls 13 Treffern einer der Unterschiedsspieler des Abends, gefolgt von Finn Trinczek und Silas Altwein mit jeweils fünf Toren.

„Wir waren heute in der entscheidenden Phase wach und präsent und haben das Spiel noch gedreht. Das war eine tolle kämpferische Leistung von den Jungs. Uns ist aber auch bewusst, dass wir für nächste Woche eine klare Leistungssteigerung benötigen, denn wir hatten immer noch zu viele Fehlwürfe und technische Fehler“, so Geiger.

 

 

Benedikt Müller hält den Sieg fest

Kurz vor dem Jahresende hat die HSG Hanau einen weiteren Heimsieg gefeiert. Die Grimmstädter gewannen, dank einer überragenden Leistung von Torhüter Benedikt Müller und Allrounder Dennis Gerst, mit 24:23 (12:10) gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II. Damit blieb die Handballspielgemeinschaft auch im dritten Derby innerhalb von drei Wochen ungeschlagen und belegt jetzt mit 18:10 Punkten vom sechsten Tabellenrang der Staffel Süd-West.

„Ein wichtiger Kampf-Derbysieg für uns“, meinte HSG-Chefcoach Axel Spandau, dessen Mannen nur eine ihrer letzten sieben Partien verloren haben, nach dem Abpfiff. „Dutenhofen ist mit seiner 3:2:1-Deckung ein unangenehmer Gegner, aber wir haben heute die Ruhe bewahrt.“

Über 400 Zuschauer hatten am zweiten Adventswochenende den Weg in die Hanauer Main-Kinzig-Halle gefunden und bekamen dabei eine in der ersten Halbzeit recht ausgeglichene Begegnung zu sehen. HSG-Kapitän Max Bergold erzielte die ersten drei Treffer für die Gastgeber und sorgte somit dafür, dass sein Team im kleinen Hessenderby mit 3:2 in der 6. Minute in Führung ging.

In der rassigen Begegnung, in der sich beide Mannschaften kaum einen Zentimeter Raum schenkten, waren Tore aber zunächst Mangelware. Während Hanau noch seine Probleme mit der aggressiven 3:2:1-Deckung der Gastgeber, scheitere Dutenhofen/Münchholzhausen II etliche Male an HSG-Keeper Benedikt Müller. Die Glanztaten des Hanauer Schlussmanns ermöglichten auch die 9:6-Führung der HSG Hanau durch einen schön herausgespielten Treffer von Sebastian Hein.

Hanau schickte sich an, genau dort weiterzumachen, wo das Team in den Vorwochen beim Heimsieg gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden und mit dem Unentschieden in Gelnhausen aufgehört hatte. Als dann in der 20. Minute auch noch Saad Khan einen Siebenmeterwurf von Alois Mraz parierte, ging erstmals ein deutliches Raunen durch den Blauen Block. Allerdings drehte die Sieben von Dutenhofen-Coach Eike Schuchmann in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch einmal auf: Beim 9:10 (26.) waren die Gäste wieder an den Grimmstädtern dran.

Mitten in diese Drangphase hinein wurde Hanaus Jan-Philipp Winkler bei einer Offensivaktion von Maduwuike Okpara gefoult, der dafür die rote Karte sah. In Überzahl wurde David Rivic mustergültig am Kreis freigespielt und machte mit all seiner Routine den 12:10-Halbzeitstand klar. „Vom Kampf auf der Platte her war das heute mehr ein Derby als das Spiel in der vergangenen Woche“, analysierte Spandau, der viele lobende Worte für den Kampfgeist seiner Mannschaft fand. Einer der dabei besonders im Fokus stand war Allrounder Dennis Gerst, der im Angriff ständig das Eins-gegen-eins suchte und mehrmals seine Teamkollegen in Szene setzte. „Er war für uns ein echter Gamechanger“, meinte sein Coach.

HSG verwaltete zunächst Vorsprung

Nach dem Seitenwechsel schaffte es Hanau zunächst, den eigenen Vorsprung zu verwalten. Ein Doppelpack von Rivic sorgte in der 42. Minute sogar für eine Drei-Tore-Führung beim 19:16, doch die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II um ihren ehemaligen Bundesliga-Akteur Ole Klimpke kämpfte sich in das Spiel zurück. Die Gäste bekamen eine ganze Reihe an Siebenmeter zugesprochen, während Hanau im Angriff, gegen eine nun offensive Variante der 6:0-Abwehr ohne Torerfolg blieb. Mit einem 5:0-Lauf und der eigenen 21:19-Führung (53.) stellten die Mittelhessen das Spiel auf dem Kopf.

Nun war es an Hanau, Zähne zu zeigen und dies gelang Müller, Gerst & Co. auf eindrucksvolle Weise: Jan-Eric Kleemann tankte sich zweimal durch die Abwehr und besorgte beim 22:22 (55.) den erneuten Ausgleich. Kurze Zeit später musste Dutenhofen/Münchholzhausen II eine Zeitstrafe hinnehmen, der Knackpunkt der Partie. Mit der lautstarken Unterstützung des Blauen Blocks im Rücken erarbeiteten sich die Grimmstädter wieder eine Führung und räumten danach, mit konsequentem Passspiel, für Julian Fulda auf Linksaußen ab, der nervenstark das 24:22 erzielte.

Zwar kamen die Grün-Weißen noch einmal in Schlagdistanz, doch den letzten Wurf von Leonard Zaum parierte Benedikt Müller souverän. Begeisterungsstürme beim Grimmstädter Team und dem Blauen Block, die anschließend – nach der letzten Heimpartie des Jahres – die 11:3 Punkte aus den vergangenen sieben Spielen gebührend feierten.

„Sicherlich war unsere Angriffsleistung heute ausbaufähig, aber wie schon in den letzten Wochen haben wir eine richtig gute Abwehr auf die Platte gestellt. Für mich war das der Grundstein zum Sieg“, sagte HSG-Keeper Benedikt Müller. „Als wir kurzzeitig in Rückstand gerieten stand auch die Halle voll hinter uns. Danke an den Blauen Block!“

 

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür