Handball – 3. Liga: Spitzenspiel in Gelnhausen – Kirchzell fährt nach Dutenhofen – Hanau muss in Hassloch antreten
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, geht es am Wochenende in den Endspurt. Die HSG Hanau fährt am Samstag zur TSG Haßloch, der TV Gelnhausen empfängt am Samstag zum Weihnachtsderby die HSG Rodgau Nieder-Roden und der TV Kirchzell muss zur HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II.
TV Kirchzell will etwas Zählbares mit nach Hause nehmen
Nach der doch etwas überraschenden Niederlage gegen das bis dato Schlusslicht TSG Hassloch am vergangenen Wochenende vor heimischem Publikum muss der TV Kirchzell im letzten Spiel des Jahres bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II antreten. Die Hausherren sind ein sehr starker Gegner, auch wenn sie zuletzt etwas schwächelten. Vor allem die unbequeme 3-2-1-Abwehr hat es in sich. “Der Gegner hat viel Qualität, hat viele junge Talente in seinen Reihen und spielt eine unangenehme Abwehr. Wir werden es diesmal besser machen müssen als zuletzt,” sagt TVK-Coach Povilas Babarskas. Tatsächlich war die erste Hälfte gegen Hassloch alles andere als berauschend, Wiederum hat der TVK alles gegeben, um den acht-Tore-Rückstand aufzuholen. Doch das Spiel ist analysiert und abgehakt. Jetzt geht es um die nächsten Punkte und der TVK will auf jeden Fall etwas Zählbares mit nach Hause nehmen.
In der Offensive setzen die Mittelhessen auf den Bundesliga-erfahrenen Ole Klimpke und auf viele eins-eins-Kämpfe. “Da müssen wir alles dagegensetzen”, weiß Povilas Babarskas. Verzichten muss er auf Ievgen Zhuk, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Niklas Ihmer ist noch nicht ganz fit und “ob uns Tom zur Verfügung steht, ist noch nicht klar”, so der Coach.
Weihnachtliches Spitzenspiel in der Hölle Süd
Zum Jahresabschluss erwartet Handballfans in Gelnhausen noch einmal ein echtes Highlight. Am Samstagabend um 19.30 Uhr trifft der TV Gelnhausen in der heimischen Rudi-Lechleidner-Halle auf die HSG Rodgau Nieder-Roden. Das Weihnachtsderby verspricht nicht nur große Emotionen, sondern auch sportlich höchste Spannung. Beide Mannschaften gehen mit 23:5 Punkten punktgleich in den letzten Spieltag der Hinrunde, nur das Torverhältnis trennt die Baggerseepiraten auf Platz zwei vom TVG auf Rang drei. Der Gewinner der Partie darf über die Weihnachtspause hinweg den Qualifikationsplatz zur Aufstiegsrunde in die zweite Bundesliga einnehmen.
Die Erinnerungen an das Weihnachtsderby aus der Vorsaison dürften bei vielen noch präsent sein. Damals setzte sich der TV Gelnhausen in heimischer Halle mit 27:24 (15:10) durch und entschied auch das Rückspiel in Rodgau mit 30:29 (14:12) knapp für sich. In dieser Saison präsentiert sich Nieder-Roden jedoch deutlich konstanter als in der vergangenen Spielzeit, als sie mit 33:27 Punkten den siebten Rang belegten. Nur zwei Niederlagen stehen in dieser Spielzeit bisher zu Buche, gegen die HSG Hanau (29:34) und Dutenhofen-Münchholzhausen II (23:28). Besonders eindrucksvoll war der 34:32 (16:15)-Heimerfolg gegen Ligafavorit Saarlouis.
Zuletzt sicherte sich Rodgau mit einem 36:35-Siegtreffer in den Schlusssekunden gegen die Bergischen Panther zwei weitere Punkte. Maßgeblich beteiligt war auch US-Nationalspieler Sam Hoddersen, der 18 Tore gegen die Panther warf und mit 133 Treffern aktuell der erfolgreichste Torschütze der staffelübergreifenden 3. Liga ist. Er trägt auch großen Anteil daran, dass die HSG mit 489 Toren die erfolgreichste Offensive der Staffel Süd-West besitzt
„Nieder-Roden ist nicht umsonst dort oben in der Tabelle. Sie sind offensiv unglaublich gefährlich. Hoddersen, von der Au und Brandt sind extrem wurfstark. Nieder-Roden ist zudem stark im Eins-gegen-Eins, effizient im Abschluss und auch das Zusammenspiel mit dem Kreis ist brandgefährlich“, warnt TVG-Cheftrainer Matthias Geiger. „Dazu kommt ihre bewegliche und aktive Abwehr. Wir müssen technisch sauber spielen, dürfen keine leichten Fehler machen und brauchen eine konzentrierte, disziplinierte Leistung über 60 Minuten.“
Geiger hat großen Respekt vor dem Gegner, der bisher eine bärenstarke Vorrunde gespielt hat. Das Saisonziel bleibt zwar weiterhin ein Platz unter den ersten sechs Mannschaften. Sollte es im weiteren Saisonverlauf keinen Leistungsabfall geben, muss man das Team aus dem Rhein-Main-Gebiet aber zwangsläufig als einen Top-Anwärter auf Platz zwei auf dem Zettel haben.
Die Barbarossastädter kommen ebenfalls mit Rückenwind in den Spieltag. Nach einem kleinen Dämpfer mit der Niederlage gegen Saarlouis (26:30) und dem Remis im Derby gegen Hanau (25:25) zeigte sich das Team von Cheftrainer Geiger zuletzt wieder stabilisiert und gewann gegen Dutenhofen-Münchholzhausen II (28:27) sowie bei den SGSH Dragons (36:33).
Ein Wiedersehen gibt es mit einem alten Bekannten: Lasse Georgi, aus Gelnhausen ausgeliehen, steht in dieser Saison für die HSG Rodgau Nieder-Roden auf der Platte. Zudem hat sich das Team im Sommer mit jungen Talenten wie Torhüter Frederic Becker (TV Petterweil), Nico Planken (EHV Aue) und Cedrik Eger (TV Büttelborn) verstärkt. Zusammen mit etablierten Kräften wie Kapitän Florian Stenger und Hoddersen ergibt sich eine enorm schlagkräftige Mischung aus Talent und Erfahrung.
Geführt wird das Team von HSG-Cheftrainer Christian Sommer, der das Team seit Januar dieses Jahres leitet. Kürzlich verlängerte er gemeinsam mit seinem Co-Trainer Andreas Knaf bis 2027. Sommer ist in Rodgau kein Unbekannter, er führte die A-Jugend des Vereins 2022 sensationell zum Gewinn des DHB-Pokals und kennt die Strukturen des Klubs bestens.
Das Weihnachtsderby ist auch ein besonderer Abend abseits des Feldes. Wie schon im Vorjahr treffen sich mit den „Nachwuchshelden“ viele ehemalige TVG-Spieler zum gemeinsamen Wiedersehen und sorgen für eine tolle Atmosphäre auf den Rängen. Die Halle wird gut gefüllt sein und die Vorfreude ist bei Spielern, Trainern und Fans gleichermaßen riesig.
HSG Hanau will erfolgreichen Hinrundenabschluss
Letztes Pflichtspiel im Jahr 2025 für die HSG Hanau. Am Wochenende reisen die Grimmstädter zur TSG Haßloch, dem Tabellenvorletzten. In Rheinland-Pfalz wollen die Mannen um Kapitän Max Bergold und Spielmacher Jan-Eric Kleemann daran anknüpfen, wo das Team in der Vorwoche aufgehört hat, denn die HSG Hanau will sich mit einem Sieg aus dem Kalenderjahr verabschieden. Anwurf im TSG-Sportzentrum ist um 19:30 Uhr am Samstagabend.
„Natürlich ist das schon ein gefährliches Spiel“, meint HSG-Cheftrainer Axel Spandau. „Jetzt, nach den Derbys, geht es gegen den Tabellenvorletzten. Wir müssen die Intensität der letzten Wochen mit in unsere Deckung nehmen.“
Gründe zum Feiern hat man bei der HSG Hanau zu Weihnachten allemal, denn aus den letzten sieben Partien holten die Grimmstädter starke 11:3 Punkte. Dabei wurden auch Staffel-Schwergewichte wie Rodgau Nieder-Roden und Dutenhofen/Münchholzhausen bezwungen und dem Aufstiegsaspiranten TV Gelnhausen ein Punkt abgenommen.
Dennoch, den Gegner am Samstagabend wollen Rivic, Schiefer & Co. auf keinen Fall unterschätzen. Zwar steckt die TSG tief im Tabellenkeller fest, doch mit dem neuen Coach Philip Rogawski gelang am vergangenen Wochenende, beim 37:34 in Kirchzell, der zweite Saisonsieg.
„In den letzten Wochen hat Haßloch vor allem mit einer 5:1-Deckung agiert und so die eine oder andere Mannschaft vor Probleme gestellt“, analysiert Spandau den Gegner. „Aber nach dem Spiel gegen Dutenhofen sind wir es gewohnt, gegen ein solches Deckungssystem zu spielen.“ In Acht nehmen muss sich Hanau dabei vor allen Dingen vor den Brüdern Lukas und Niklas Klein im Rückraum. Letzterer glänzte gegen Kirchzell mit unglaublichen 17 Toren. Aber auch der resolute Kreisläufer Sebastian Bösing zählt zum harten Kern der Mannschaft.
„Wir wollen auf jeden Fall einen Auswärtssieg landen, damit wir auch zufrieden in die Weihnachtspause gehen können“, fordert Spandau von seiner Mannschaft. Besondere Motivation: Mit einem Erfolg in Haßloch könnte Hanau nicht nur die Punkte 19 und 20 in dieser Saison sammeln, sondern auch in der Tabelle am Longericher SC Köln vorbeiziehen, der sein 15. Saisonspiel bereits absolviert hat. Damit würde die HSG die Winterpause, in ihrer 10-jährigen Jubiläumsaison in der 3. Liga, auf dem fünften Rang der Staffel Süd-West verbringen.
Das Bild hat uns Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür






