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Handball – 3. Liga: Keine Punkte für Kirchzell – Galavorstellung von Gelnhausen – Hanau bringt Sieg mit nach Hause

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, zeigte der TV Gelnhausen eine Gala-Vorstellung gegen Nieder-Roden. Die HSG Hanau kam mit einem Sieg aus Hassloch zurück, während der TV Kirchzell die Punkte in Dutenhofen lassen musste. 

 

Niederlage für Kirchzell im letzten Spiel des Jahres

Bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II kam der TV Kirchzell mit einer herben 19:31 (5:17)-Niederlage nach Hause. Allerdings muss gesagt werden, dass der TVK ohne “Feuerwehrmann” Tom Spieß, der diesmal nicht einspringen konnte, ohne Ievgen Zhuk und ohne Joshua Osifo, der bereits nach zwölf Minuten rot sah, auskommen musste. Niklas Ihmer stand zwar auf dem Spielberichtsbogen, konnte aber aufgrund seiner Verletzung nur für Strafwürfe eingesetzt werden. “Bei so vielen Ausfällen wird es für unseren ohnehin schmalen Kader schwer”, sagte TVK-Trainer Povilas Babarskas.

Wie schon in der Woche zuvor hatten die Gäste im ersten Durchgang große Probleme, fanden nicht zu ihrem Spiel und vor allem fanden sie kein Mittel gegen die unangenehme 3-2-1-Abwehr der Hausherren. Sage und schreibe fünf Tore nach 30 Minuten standen seitens des TVK auf dem Spielberichtsbogen. Das ist definitiv zu wenig. “Wenn du in Halbzeit eins zwölf technische Fehler produzierst und viele Fehlwürfe verzeichnest, dann kommt so ein Ergebnis dabei heraus”, so Povilas Babarskas. Hinzu kam, dass mit Joshua Osifo ein Shooter ab der zwölften Minute fehlte. 

Besserung in Halbzeit zwei

Nach dem Wechsel lief es etwas besser bei Kirchzell und sie holten etwas auf. Trotzdem hielt die HSG den Gegner immer gut auf Distanz (23:10, 25:15. 29:19). Die jungen Wilden von Kirchzell konnten gegen die gute Abwehr der HSG nicht viel ausrichten, wobei der TVK-Coach mit seiner eigenen Abwehr nicht gänzlich unzufrieden war. Im Angriff lief nicht viel zusammen.  So kam dann das hohe Ergebnis zustande. Coach und Mannschaft sind nun froh, in die Winterpause gehen zu dürfen, um durchzuatmen und um sich wieder zusammen zu finden. Babarskas lässt noch ein paar Tage trainieren, dann ist bis 03. Januar frei, ehe es am 10. Januar schon wieder weiter geht. Gegner sind die Bergischen Panther.

 

 

Sieg im Weihnachtsderby

Der TV Gelnhausen hat das Spitzenspiel gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden mit 34:28 (18:12) für sich entschieden. Vor 1450 begeisterten Zuschauern in der stimmungsvollen Rudi-Lechleidner-Halle krönten die Barbarossastädter ihre starke Hinrunde mit der bis dato besten Saisonleistung und einem verdienten Derbysieg. Mit 25:5 Punkten geht der TVG als Tabellenzweiter in die Weihnachtspause.

Schon vor dem Anwurf war die Stimmung besonders: Zahlreiche ehemalige Gelnhäuser Spieler hatten sich wie im vergangenen Jahr zum großen Wiedersehen im Rahmen der TVG-Nachwuchshelden eingefunden und sorgten gemeinsam mit dem Publikum für einen elektrisierenden Rahmen, der die Hölle Süd zum Beben brachte.

Die Partie startete auf Augenhöhe. Zwar erzielte der TVG durch Treffer von Yannick Mocken und Silas Altwein früh eine 2:0-Führung, doch die Gäste aus Nieder-Roden glichen das Spiel wieder aus. Beide Mannschaften spielten temporeich und mit großem Einsatz und schenkten einander nichts, sodass sich in den folgenden Minuten kein Team entscheidend absetzten konnte. In der 18. Minute stand ein bis dahin leistungsgerechtes 10:10 auf der Anzeigetafel.

Dann kam der TVG ins Rollen. Ein Überzahlspiel läutete die stärkste Phase der Barbarossastädter ein. Die Abwehr stand nun kompakter, Torhüter Alexander Bechert glänzte mit starken Paraden und vorne überzeugte der TVG mit hohem Tempo und klarem Abschluss. Kapitän Jonathan Malolepszy machte einen 5:0-Lauf perfekt und traf in der 24. Minute per Siebenmeter zum 15:10. In der Folge setzten die Rot-Weißen konsequent nach und gingen durch ein weiteres Siebenmetertor des Kapitäns zum 18:12 mit einer Sechs-Tore-Führung in die Pause.

„Die Jungs haben das, was wir im Training diese Woche bezüglich der kompakten Abwehr gegen die schnellen und wurfstarken Spieler der HSG erarbeitet haben, vor allem in der ersten Hälfte sehr gut umgesetzt“, lobte TVG-Cheftrainer Matthias Geiger nach dem Spiel. „Sie haben eine sehr konzentrierte und konsequente Leistung gezeigt.“

Nach dem Wechsel änderte sich nichts

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht viel. Der TVG verteidigte seinen Vorsprung und Silas Altwein erzielte in der 36. Minute das 21:15. Doch die Baggerseepiraten steckten nicht auf und nutzten anschließend eine schwächere Phase der Gelnhäuser, um Tor um Tor aufzuholen. In dieser Phase unterliefen dem TV Gelnhausen einige technische Fehler und Ballverluste, die Nieder-Roden eiskalt bestrafte. Zwölf Minuten vor Spielende war der Vorsprung des TVG auf 23:21 geschmolzen, das Spiel drohte zu kippen. Getragen vom frenetischen Publikum fand der TVG zurück in die Spur, auch wenn das Spiel weiterhin knapp blieb. Ein Treffer der Gelnhäuser Leihgabe Lasse Georgi für Nieder-Roden sorgte für den 26:24-Zwischenstand in der 52. Minute.  

Dann zeigten die Rot-Weißen wieder einmal, dass sie Crunchtime spielen können. Nach Toren von Jannik Geisler und Malolepszy, erzielte Finn Trinczek in der 54. Minute das 29:24 und brachte den TVG endgültig auf die Siegerstraße. Nieder-Roden gab jedoch nicht auf und versuchte es mit einer offensiven Manndeckung. Doch spätestens als Malolepszy in der 58. Minute auf 32:25 stellte, war die Entscheidung gefallen. Den Schlusspunkt setzte Fynn Hilb zum 34:28. Die Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen und lautstarken „Derbysieger“-Sprechchören in die wohlverdiente Weihnachtspause. TVG-Kapitän Malolepszy war mit elf Treffern der beste Torschütze des Abends, gefolgt von Mittelmann Altwein mit sieben Toren. Bei den Gästen aus Nieder-Roden traf Simon Brandt neunmal das Tor.  

„Meine Mannschaft hat ein geiles Spiel vor toller Kulisse abgeliefert und es freut mich riesig, dass wir zum Jahresabschluss so einen Derbysieg feiern können“, sagte Geiger. Auch HSG-Trainer Christian Sommer gratulierte fair zum Derbysieg: „Glückwunsch an Gelnhausen zum verdienten Sieg. Wir waren die ersten 20 Minuten auf Augenhöhe, aber dann hat Gelnhausen die Überzahlsituationen sehr gut ausgespielt. In der zweiten Hälfte kommen wir nochmal ran, aber mit nur drei gehaltenen Bällen im ganzen Spiel kann man hier schwer etwas holen. Trotzdem war das hier heute ein tolles Event und wir können auf ein starkes Jahr 2025 zurückblicken.“ Mit dem Derbysieg gegen den bisherigen Tabellenzweiten beendet der TV Gelnhausen eine herausragende Hinrunde auf dem zweiten Platz der Staffel Süd-West.

 

 

HSG Hanau behält beim Vorletzten TSG Haßloch die Oberhand

Ein Jahresabschluss nach Maß für die HSG Hanau. Am Samstagabend feierten die Grimmstädter einen verdienten 36:29 (17:11)-Auswärtserfolg beim Tabellenvorletzten TSG Haßloch und sicherten sich damit den neunten Saisonsieg. Nach dem erfolgreichen Auftritt in Rheinland-Pfalz springt die Handballspielgemeinschaft zum Ende der Hinrunde auf den fünften Tabellenrang.

„In der zweiten Halbzeit hat Haßloch uns heute wirklich Paroli geboten“, meinte HSG-Cheftrainer Axel Spandau nach der Begegnung. „Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass unser Gegner mit allen Mitteln kämpfen wird und das war letzten Endes auch so.“

Die HSG Hanau schwamm zuletzt auf einer Erfolgswelle: Drei Spiele in Folge blieb die Spandau-Sieben ungeschlagen, holte dabei unter anderem einen Punkt in Gelnhausen und gewann zwei Heimderbys. Dementsprechend motiviert gingen Bergold, Kleemann & Co. auch in die Aufgabe bei der TSG Haßloch, die auf dem vorletzten Tabellenrang stark abstiegsgefährdet ist. Vor 300 Zuschauern im TSG Sportzentrum hatte das Hanauer Team allerdings in der Anfangsphase so seine Probleme mit den resolut verteidigenden Gastgebern. Nach sieben gespielten Minuten stand es 4:2 für die Hausherren, während HSG-Keeper Benedikt Müller mit gleich drei Glanztaten schlimmeres verhindert hatte.

Nach einem Sahnepass von Lukas Böhm auf Rechtsaußen Sebastian Hein, der nervenstark das 4:4 (10.) einnetzte, wurde Hanau besser. Die Grimmstädter schlossen in der Abwehr die Reihen und feierten, angeführt von Cedric Schiefer und Dziugas Jusys im Innenblock, die eine oder andere Balleroberung. Mit schnellem Umschaltspiel und einer gefährlichen zweiten Welle machten die Hessen das Spiel schnell und kamen zur ersten Führung beim 5:4 (11.) von Kreisläufer David Rivic. Haßloch blieb aber dran und schaffte seinerseits in der 19. Minute den Ausgleich beim 9:9. Direkt im Anschluss profitierte Hanau von einer Zeitstrafe gegen die Gastgeber und startete einen 5:0-Lauf. Zunächst traf Bergold nach einem Ballgewinn zum 12:9 in das leere Tor der Gastgeber, ehe Haßloch die Auszeit nahm. Doch auch danach blieb Hanau am Drücker: Bis zur 28. Minute hatte das Team den Vorsprung auf 15:9 durch Lukas Böhm ausgebaut. Ein weiterer Treffer von Bergold sicherte die 17:11-Führung zur Halbzeit.

HSG tauschte durch

Zum Beginn der zweiten dreißig Minuten tauschte Spandau etwas durch: Dennis Gerst und Julian Fulda kamen in die Begegnung und Letzterer traf direkt zum 18:12 (32.). In der Folge gelang es Hanau die Führung zu verteidigen. Beim 24:18 von Kreisläufer Nils Schröder lagen die Gäste in der 39. Minute noch klar in Front. Aber die TSG Haßloch und ihr Trainer Philipp Rogawski zogen das Tempo noch einmal an, während bei Hanau die Abstimmung nicht mehr passte. „Unsere zwei Abwehrwechsel haben etwas Unruhe in unser Spiel gebracht und auch die Torhüterleistung war nicht mehr auf dem Niveau der vorherigen Halbzeit“, so Spandau. Mit einigen guten Aktionen kämpften sich „die Bären“ so beim 24:27 (48.) heran und schafften es die Hessen zu ärgern. HSG-Spielmacher Jan-Philipp Winkler, der eine starke zweite Halbzeit spielte, übernahm in diese Phase nun die Verantwortung und tankte sich in der 51. Minute durch die TSG-Abwehr – das 30:25. Zum Matchwinner wurde aber Saad Khan, der spät für Müller im Tor eingewechselt wurde und mit einigen wichtigen Paraden dem Team den Rücken freihielt.

Mit diesem neuen Schwung schaffte es Hanau auch, zwei Unterzahlsituationen nach Hinausstellungen von Sebastian Hein und Dziugas Jusys erfolgreich zu überstehen – dabei baute man die Führung sogar wieder deutlich aus. Das 34:27 von Winkler sorgte in der 57. Minute für die Vorentscheidung. Danach feierte das HSG-Team mit den mitgereisten Fans des Hanauer Blauen Blocks, die die Mannschaft 60 Minuten lang lautstark unterstützt hatten. „Das war wirklich ein überragender Support“, sage Spandau. „Ein ganzer Bus voller Fans, die eine wunderbare Stimmung gemacht haben. Das war wirklich phänomenal.“

 

 

Archivbild: TV Gelnhausen