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Nach fast neun erfolgreichen Jahren als Sport Marketing Manager beim amerikanischen  US-Sportartikelhersteller Under Armour suchte Alexander Jung nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Diese hat er nun gefunden. Ab Januar 2014 arbeitet er für UFA Sports, ein international tätiges Sportmarketing-Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg. Seine Aufgabe ist die des Teamleiters beim Fußballclub 1. FC Heidenheim 1846 e.V., der kurz vor dem Aufstieg in die zweite Liga steht.

Warum verschlägt es einen gebürtigen Waldaschaffer ausgerechnet ins beschauliche Heidenheim an der Brenz, wie hat er sich mittlerweile dort eingelebt und was sind seine ersten Eindrücke. Wir haben nachgefragt.

Alex, erst einmal Glückwunsch zum neuen Job. Warum hat es Dich ausgerechnet nach Baden-Württemberg verschlagen?

Nach achteinhalb Jahren bei einem Sportartikelhersteller war es für mich persönlich Zeit, die Seiten zu wechseln. Ich wollte entweder bei einem Club oder auf der Vermarktungsseite arbeiten. Die Jahre zuvor hatte ich immer wieder mit Sportvermarktern zu tun und hatte dadurch auch schon einen engen Draht zu UFA. Ja, und dann kam die Anfrage von der Geschäftsleitung von UFA bezüglich der Stelle als Teamleiter beim FCH. Gerade das „Projekt Heidenheim“ hat mich sehr gereizt.

Warum gerade Heidenheim? Bei UFA hättest Du ja viele Möglichkeiten gehabt.

Das mag sein. Aber hier in Heidenheim habe ich die Chance, den möglichen Aufstieg mit zu erleben. Ich kann mithelfen, den gut geführten Club im „Haifischbecken“ des Fußballprofi-Geschäfts zu etablieren. Hier ziehen alle an einem Strang, wollen alle an der Erfolgsgeschichte weiter schreiben und ich kann meinen Beitrag hierzu leisten. Das ist eine tolle Sache und ich habe den Schritt bisher nicht bereut.

Du bist ja sehr sportbegeistert und interessierst Dich natürlich auch für Fußball. Aber wenn Dich einer vor kurzem nach dem FCH gefragt hätte, hättest Du auf Anhieb gewusst, wo der Verein derzeit steht?

Naja, dass hier guter Fußball gespielt wird, habe ich schon gewusst und dass der FCH vor ein paar Jahren, genau gesagt 2009/10 in die dritte Liga aufgestiegen ist, auch. Da kam mir meine Tätigkeit im Sportmarketing definitiv zu Gute.

Warum?

Durch meinen Kontakt zu sehr vielen Proficlubs fiel auch immer wieder der Name FCH. Dadurch habe ich bereits im Vorfeld viel Gutes über den Verein gehört und gewusst, dass die Mannschaft sehr erfolgreich unterwegs ist. Der Club ist in den letzten beiden Saisons mehr als knapp am Aufstieg in die zweite Liga vorbei geschrammt. Aber diesmal haben wir alle Trümpfe in der Hand und dem Aufstieg sollte wohl nichts mehr im Wege stehen.

Seit ein paar Wochen bist Du der neue Teamleiter und hast Dein Büro in der FCH-Geschäftsstelle. Wie ist Dein bisheriger Eindruck?

Durchweg positiv. Es gefällt mir hier richtig gut. Hier wird einerseits sehr professionell gearbeitet, andererseits herrscht ein familiärer Umgang untereinander. Die Stadt, die Region, der Verein ziehen – wie schon gesagt – alle an einem Strang. Die Mannschaft ist ehrgeizig und sympathisch und das komplette Umfeld identifiziert sich mit dem Verein. Das ist ganz toll. Und hier ist das Motto „Geradeaus und ehrlich“ nicht nur ein Spruch, das wird hier wirklich gelebt. Das kann ich nach der kurzen Zeit schon bestätigen.

Du hast ja vorher bei Under Armour gearbeitet und hattest oft die Qual der Wahl, welchen Verein das Unternehmen als Ausrüster unterstützen sollte. Jetzt hast Du die Seiten gewechselt und eine Deiner Aufgaben ist es, den Verein zu vermarkten. Wie fühlt sich das an?

Das fühlt sich gut an. Natürlich ist meine Aufgabe nun eine andere. Aber das macht ja gerade den Reiz der neuen Herausforderung aus. Früher war ich in den unterschiedlichsten Sportarten weltweit unterwegs, wobei auch hier der Fußball die Hauptrolle gespielt hat. Denn immerhin rüstet oder rüstete Under Armour nationale und internationale Topclubs wie Borussia Dortmund, Tottenham Hotspurs, Hannover 96, FC Everton oder FC Wacker Innsbruck aus. Nun steh ich auf der anderen Seite und freue mich sehr auf meine neue Aufgabe, den Verein vermarkten zu dürfen.

Der FCH wird mittlerweile von über 300 Partnern und Sponsoren unterstützt. Das ist schon eine Hausnummer. Wie siehst Du die weiteren Vermarktungspotenziale?

Erst einmal muss man sagen, dass der FCH mit seinen zwei großen Partnern Hartmann und Voith auf grundsoliden Säulen steht. Weiter haben wir den Businessclub, der mit über 1200 Plätzen komplett belegt ist. Das sind Voraussetzungen, um die uns viele Profivereine beneiden. Die Sponsorenstruktur wird ja besonders durch die zahlreichen regionalen Partner getragen und das ist einmalig in Deutschland. Als einen großen Teil meiner neuen Aufgabe sehe ich, diese bestehenden Partnerschaften weiter zu stärken. Desweiteren gilt es, neue Partner zu akquirieren.

Durch den tollen sportlichen Erfolg der Mannschaft werden wir natürlich auch bundesweit stärker wahrgenommen. Wir haben die Drittliga-weit einzige LED-Bande und daher sind wir auch für überregionale Partner interessant geworden. Generell steckt in verschiedenen Bereichen noch Vermarktungspotenzial.

Was siehst Du kurz- bzw. mittelfristig als die größte Herausforderung?

Wir planen derzeit eine Stadionerweiterung und dadurch wird es 20 neue Logen geben. Also können wir unsere Logenanzahl auf insgesamt 38 erhöhen. Das ist natürlich schon eine große Herausforderung, diese zu vermarkten. Die nächste große Aufgabe wird sein, bei einem Aufstieg unsere fast 300 Partner auf unsere „Reise zweite Liga“ mitzunehmen. Ein weiteres großes Thema ist unser Leistungszentrum. Das wird neu gebaut und auch hier suchen wir Partner. Wir wollen unseren Verein so gestalten, dass auch national tätige Unternehmen uns interessant finden.

Noch ein Wort zum Privaten. Hast Du Dich in Heidenheim schon eingelebt, hast Du schon eine Wohnung gefunden?

Zurzeit wohne ich noch im Hotel, habe aber vor kurzem eine Wohnung gefunden, die ich demnächst beziehen werde. Mittlerweile weiß ich auch schon, wo ich am besten zum Beispiel zum Einkaufen gehe, wo ich gut Essen gehen kann und und und… (grinst). Heidenheim ist eine kleine, feine Stadt und eine der Sehenswürdigkeiten ist das schöne Schloss. Die Leute hier sind sehr hilfsbereit und machen es mir leicht, mich schnell zu integrieren. Es gefällt mir wirklich sehr gut hier.

Du bist ja in Deiner Heimat oft in Sachen Tennis und/oder Golf unterwegs, hast bis vor kurzem noch Tennis-Bundesliga in Deiner Altersklasse gespielt. Wird das jetzt erst einmal auf „Eis“ gelegt?

In erster Linie ist mein Lebensmittelpunkt nun in Heidenheim. Alles andere wird sich finden. Und es ist ja nicht so, dass es in Heidenheim und Umgebung nicht auch schöne Tennis- und Golfplätze gibt. Die ersten Herausforderer in Sachen Tennis stehen schon in der „Warteschleife“. Unser Cheftrainer Frank Schmidt, unser Geschäftsführer Holger Sanwald und unser Vizepräsident Michael Schuck haben mir schon „angedroht“, meine Bundesliga-Tauglichkeit in Sachen Tennis prüfen zu wollen… (lacht).

Nun, dann wünschen wir Dir viel Spaß dabei, sagen vielen Dank für’s Gespräch und wünschen Dir für Deine neue Aufgabe alles Gute und viel Erfolg!

Das Bild wurde uns freundlicherweise vom FCH zur Verfügung gestellt und zeigt Alex im Stadion.

Hier noch ein paar kleine Informationen:

Über UFA Sports

UFA Sports hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt derzeit mehr als 100 hoch qualifizierte Mitarbeiter in Europa und Asien. Das erfahrene Senior Management Team mit Robert Müller von Vultejus, Philip Cordes und Stefan Felsing in Hamburg ist dabei der Dreh-und Angelpunkt der Sportmarketing-Aktivitäten von UFA Sports. Kunden und Partner profitieren dabei von kumuliert über 50 Jahren Erfahrung in der Sportvermarktung.

Über den 1. FC Heidenheim 1846. e.V.

Der 1. FC Heidenheim 1846 e. V. ist ein Fußballverein, der 2007 durch die Abspaltung der Fußballabteilung des Heidenheimer Sportbundes entstand. Die erste Herrenmannschaft spielt seit der Saison 2009/10 in der 3. Liga. Zuvor, genauer gesagt im Jahre 1910, schlossen sich Voith-Ingenieure (Voith ist ein vorwiegend im Maschinenbau tätiger, deutscher Konzern mit Firmensitz in Heidenheim an der Brenz. Das Familienunternehmen befindet er sich zu 100 Prozent im Besitz der Nachkommen von Friedrich Voith und es ist einer der großen Partner des FCH, Anm. d. Red.) zusammen und brachten unter dem Namen VfB Heidenheim erste Strukturen in den Heidenheimer Fußball. Seither erlebte die beliebteste Sportart Deutschlands in der Stadt an der Brenz jede Menge sportliche Höhen und Tiefen. Und das unter den verschiedensten Namen.