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Fabienne aus Großostheim ist generell sehr tierlieb. Egal, ob Hund, Katze, Häschen – alles wird geknuddelt und liebkost. Ihre große Leidenschaft aber sind Pferde. Jede freie Minute verbringt die 15-jährige Schülerin im Reitstall. Jüngst hatte sie ihren großen Auftritt. Denn Fabienne ist nicht nur eine gute Reiterin, sie ist auch gleichzeitig die jüngste Trommlerin Deutschlands bei berittenen Fanfarenzügen. Ihr Heimatclub ist der Reiter-Fanfarenzug Großostheim. Wie kommt ein junges Mädchen zu so einem ausgefallenen Hobby? „Ganz einfach“, lacht sie, „bei uns im Reitstall haben meine Schwester Jasmin und ich eine Frau kennen gelernt. Sie spielt Fanfare, hat uns vom berittenen Fanfarenzug erzählt und gesagt, dass sie jemanden suchen, der Pauke spielen kann. Da ich Schlagzeug spiele, habe ich mich gemeldet – und schon ging es los.“

Die ersten Auftritte

Seit September 2012 ist Fabienne Mitglied im berittenen Fanfarenzug ihres Heimatortes. „Am Anfang habe ich mir erst alles angeschaut, dann bin ich so nach und nach da reingewachsen“, erzählt sie. Im Juni diesen Jahres hatte sie beim Aschaffenburger Volksfest ihren ersten großen Auftritt. Aber auch bei den Karnevalsumzügen in Mainz und in Frankfurt war sie dabei. Auf dem Pauker bzw. der Paukerin liegt bei den berittenen Fanfarenzügen ein besonderes Hauptaugenmerk. Als Verantwortlicher für Rhythmus und Tempo der einzelnen Fanfarensignale übt er eine wichtige musikalische Funktion aus. Und er ist die optische Visitenkarte eines jeden Zugs.

„Freckenhorst war toll“

Im Sommer war der Großostheimer Fanfarenzug Gast beim 50-jährigen Jubiläum des berittenen Fanfarenzug Freckenhorst (Kreis Warendorf, Nordrhein-Westfalen). Fabienne war unter all den teilnehmenden Clubs die Einzige auf einem weißen Pferd – also eine richtig schöne optische Visitenkarte! In Freckenhorst wollten die teilnehmenden Vereine einen Weltrekord der Trommler aufstellen. Fünf Pauker waren an diesem Tag vor Ort und haben zusammen gespielt. „Das gab es vorher noch nie“, zeigt sich Fabienne noch immer beeindruckt. Ihre ganze Familie hat sich auf den Weg nach Freckenhorst gemacht und Mama und Papa waren voller Stolz, als sie ihre Tochter sahen. Aber auch auf Fabienne‘s ältere Schwester Jasmin waren die Eltern stolz. Sie führte das Pferd von Fabienne. „Fanfarenspieler führen ihr Pferd selbst. Trommler brauchen einen Führer. Und das war meine Schwester, was für mich ganz toll war“, schwärmt die junge Trommlerin noch heute von dem Event. Ganze zwei Stunden hat die Zeremonie in Freckenhorst gedauert. Zwei Stunden, in denen nicht nur die insgesamt 50 Pferde still stehen mussten. Auch die Mitglieder der Reiter-Fanfarenzüge müssen so lange ausharren. Und für eine Trommlerin geht „kurz mal absteigen“ sowieso nicht. „Ich habe ja eine extra Trommel, einen extra angefertigten Sattel, an dem Stege zum Befestigen der Trommel dran sind. Da ist das Auf- und Absteigen ein bisschen problematisch“, grinst das Großostheimer Mädchen. Und weiter weiß sie: „Es passiert schon mal, dass ein Pferd unruhig wird oder erschreckt. Aber die meisten sind daran gewöhnt und sind richtig abgeklärt. Die werden ja auch darauf trainiert“.

Für dieses Jahr ist Schluss

Für dieses Jahr sind keine Veranstaltungen mehr geplant. Doch im nächsten Jahr geht es weiter. Die Zeit bis dahin „überbrückt“ die 15-Jährige mit Proben für den nächsten Einsatz, Reiten, Schlagzeug spielen, Singen und mit Hund Gipsy Gassi gehen. Und über allem steht noch die große Schwester, mit der man so herrlich große und kleine Geheimnisse austauschen kann. Dass die Schule nicht zu kurz kommt, dafür sorgt Mama Moni. Sie und ihr Mann unterstützen ihre Mädels bei ihren Aktivitäten, wo sie nur können, lassen ihnen ihre Freiheiten – aber alles in Maßen, wie die Mama mit einem Augenzwinkern betont.

Liebe Fabienne, auch wir wünschen Dir noch ganz viele schöne Erlebnisse mit Deinen geliebten Pferden und freuen uns mit Dir auf Deinen nächsten „berittenen Einsatz“!

 

Unsere Bilder (privat) zeigen Fabienne auf dem weißen Pferd und mit ihrer Schwester Jasmin als Führerin