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Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Bundesliga, Staffel E,  geht es jetzt so langsam ans Eingemachte. Bereits heute Abend treffen die HSG Bieberau/Modau und die HSG Rodgau Nieder-Roden aufeinander.

Nach vier Wochen Spielpause und einem deutlichen Sieg letzte Woche in Coburg (24:31) kommt es  in Groß-Bieberau zu einem der sicher interessantesten Derbys in der dritten Liga.

Der HSG Rodgau Nieder-Roden steht in der kommenden  Saison wohl ein Umbruch im Mannschaftsgefüge bevor. Wie zu lesen war, beenden viele langjährige Leistungsträger ihre Handballkarriere und stehen dann nicht mehr zur Verfügung. Das macht sie heute umso gefährlicher, wollen doch die „alten“ Haudegen in dieser Saison noch einmal alles für ihr Team und ihren Verein geben und einen ordentlichen Tabellenplatz belegen. Aktuell stehen sie auf Platz sechs der Tabelle und können sich damit für den DHB-Liga-Pokal qualifizieren. Die Falken kämpfen noch um Platz drei, der augenblicklich die Teilnahme an den Relegationsspielen zum Aufstieg in die zweite Bundesliga bedeuten würde, da der HC Erlangen II, als Reserveteam eines Bundesligisten auf Platz zwei daran nicht teilnehmen darf. 

Das Derby Groß-Bieberau/Modau gegen Nieder-Roden war schon immer ein Klassiker und wird auch dieses Mal mit Sicherheit wieder ein spannendes Spiel. Im Hinspiel erwischten die Falken einen Sahnetag und gewannen mit 29:23. Die Baggerseepiraten werden auf Revanche aus sein. Aber im Lager der Rodgauer war die Stimmung nach der deutlichen Heimniederlage gegen Erlangen II verständlicherweise nicht so  gut. Zu sehr nagten die einfachen Fehler zu Beginn der zweiten Halbzeit, als man binnen weniger Minuten auf die Verliererstraße geriet. Ein Schema, das sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. „Wir haben zu oft ganz schwache Phasen, in denen wir uns selbst aus dem Tritt bringen. Meistens sind das nur Kleinigkeiten, die sich aber potenzieren und uns dann zurückwerfen“, so HSG-Trainer Jan Redmann. Trotzdem ist er sicher, dass seine Jungs heute kämpferisch alles in die Waagschale werfen:  „Es waren immer heiß umkämpfte Spiele in der Sporthalle Zum Wesner. Wir fahren mit einer großen Portion Angriffslust nach Groß-Bieberau, wohl wissend, dass wir eine Chance haben, etwas Zählbares mitzunehmen. Dafür müssen wir aber voll konzentriert sein“. 

Hannes Geist von der HSG Hanau wird sich sicher einen guten Matchplan zurecht gelegt haben

HSG Hanau reist nach Bayreuth

Im kommenden Spiel will die HSG Hanau als Tabellenführer bei der HaSpo Bayreuth auch ihr neuntes Spiel in Folge gewinnen und die Erfolgsserie weiter ausbauen. Mit Bayreuth steht allerdings das nächste schwere Auswärtsspiel an. Der ambitionierte Aufsteiger befindet sich aktuell auf Rang vier. 

„Am Wochenende treffen wir auf einen sehr euphorisch spielenden Aufsteiger, der sich sehr gut entwickelt hat und gerade zu Hause viele Punkte sammeln konnte. Für uns ist es die letzte weite Auswärtsfahrt in dieser Hauptrunde und dementsprechend wollen wir das Spiel mit Freude angehen. Wir werden alles in die Waagschale werfen und nach 60 Minuten bestenfalls als Sieger wieder die Heimreise antreten“, sagt HSG-Coach Hannes Geist.

Ein Selbstläufer wird das Samstagspiel allerdings nicht. Der als unangenehm zu bespielende Gastgeber setzt auf ein offensives 5-1-Abwehrsystem und wird damit versuchen, den Angriffsfluss der Hanauer zu unterbrechen. Für den Angriff der HSG gilt es deshalb geduldig zu sein, die erarbeiteten Schwachstellen zu attackieren und sich auf ihre Stärken im Angriff zu besinnen.

Auch in der Abwehr wird es den Grimmstädtern sicherlich nicht leicht gemacht und eine Menge Arbeit erwartet die beste Defensive der Liga. Bayreuth ist im eigenen Angriff ein sehr diszipliniert spielender Gegner, der mit einer guten Ausgewogenheit zwischen Rückraum- und Kreisaktionen agiert. Da gilt es für Hanau diszipliniert zu verschieben, aktiv zu arbeiten und sich nicht zurückdrängen zu lassen. Dadurch können Ballgewinne entstehen, die die Grimmstädter in ihr starkes Tempospiel bringt und im Optimalfall für einfache Tore sorgt. Besonders gefährlich erwies sich im bisherigen Saisonverlauf Bayreuths Paul Saborowski der mit aktuell 86 Toren drittbester Torschütze der Staffel E ist.

Schlüsselspiel in Gelnhausen

Bleibt noch der TV Kirchzell. Er hat vergangene Woche eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt und dem HSC Bad Neustadt beim 39:24 nicht den Hauch einer Chance gelassen. Die beiden TVK-Trainer Andi Kunz und Alex Hauptmann hatten ihre Jungs unglaublich gut auf den Gegner eingestellt und diese hatten stets die richtige Antwort parat. Das muss am Samstag genauso passen, denn gegen den TV Gelnhausen haben es die Odenwälder mit einem anderen Kaliber zu tun als zuletzt.

Beide Mannschaften kämpfen um den sechsten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt, beide haben absolut nichts zu verschenken und beide werden im Schlüsselspiel deshalb alles geben. Gelnhausen steht mit 17:15 Punkten auf Platz sieben bei 16 Spielen. Der TVK hat nach 16 Spielen 16:16 Punkte auf dem Konto. Der Gewinner dieser Partie hat also gute Chancen. Gelnhausen ist für seine körperbetonte kompromisslose Abwehr bekannt, ist im Kollektiv sehr stark und die vielen jungen Leute im Team setzen die in sie gesetzten Erwartungen gut um. Allen voran Mittelmann Jonathan Malolepszy, der bei bisher 16 Spielen 98/42 Tore erzielt hat und hinter dem Toptorschützen Marschall aus Erlangen den zweiten Platz im Ranking belegt.

Der TVG gilt als sehr heimstark. Das belegen auch die drei Punkte, die sie bisher erst in eigener Halle abgegeben haben: eine Niederlage gegen Bieberau und ein Unentschieden gegen Erlangen. Beim letzten Heimspiel des TVG Ende Januar bekam das auch der Tabellenvierte Bayreuth zu spüren und fuhr mit einer 18:32-Niederlage nach Hause.

„Ein großes Lob von mir geht nach Gelnhausen, die für mich persönlich die letzten zehn Jahre ein gutes Konzept entwickelt haben. Deren A-Jugend-Bundesliga ist gut dabei und immer wieder holen sie sich Junge aus dieser Mannschaft und integrieren sie. Und die spielen guten Handball. Wir wissen, dass der TVG ein sehr starkes Team ist und wer dieses Spiel gewinnt, hat beste Chancen unter die ersten sechs zu kommen. Unsere Jungs sind heiß auf das Match und wir alle werden in Gelnhausen alles geben – so wie in jedem Spiel“, sagt Alex Hauptmann. Die Wichtigkeit dieser Begegnung müssen die Trainer keinem ihrer Spieler erklären. Das versteht sich von selbst. 

 

Das Bild vom TV Kirchzell hat uns der TVK, Sabrina Kunz, zur Verfügung gestellt. Das Bild von Hannes Geist die HSG Hanau.

Herzlichen Dank hierfür.