Schlagwortarchiv für: #enttäuschung

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Alle.

In der zweiten Handball-Bundesliga wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag eifrig gespielt. Essen und Rostock trennten sich 31:31-Unentschieden. Auch Hamm-Westfalen und Hüttenberg trennten sich mit einem Remis (30:30). Elbflorenz gewinnt gegen Hagen mit 32:29, Nordhorn-Lingen sicherte sich die Punkte mit 33:31 gegen Lübeck-Schwartau und Ferndorf hielt Dormagen mit 25:22 in Schach. 

Bleibt noch die SG BBM Bietigheim, die gegen den TV Großwallstadt mit 29:24 (11:12) gewann. Es war für beide das letzte Spiel des Jahres und dieses wurde sehr intensiv geführt. Am Ende setzte sich der Gastgeber mit seinem guten Torhüter Konstantin Poltrum, Abwehrchef Paco Barthe und Rückraumspieler Dominik Claus mit fünf Toren durch und für die Gäste gab es keinen Sieg zum Jahresabschluss.

TVG-Trainer Ralf Bader war enttäuscht und sagte: „Ich denke, wir haben das phasenweise gut gemacht und in der Verteidigung kompakt gestanden. Lange Zeit haben wir clever gespielt und das Tempo bewusst verschleppt, denn mit unserem dünnen Kader konnten wir das Tempo nicht mitgehen. Dann werfen wir unser Spiel in Überzahl weg, vergeben reihenweise Chancen. Am Ende haben wir wieder die Möglichkeit ranzukommen und werfen wieder in Überzahl das Spiel weg.“

 
Der TV Großwallstadt musste ohne den verletzten Kapitän Florian Eisenträger, Thomas Rink (Nasen-OP) und Kuno Schauer (Corona-Quarantäne) antreten, hatte sich aber trotz personeller Probleme viel vorgenommen. TVG-Trainer Ralf Bader wollte unbedingt unter 30 Gegentreffer bleiben.
 
In Halbzeit eins waren Tore tatsächlich Mangelware, denn beide Teams standen sehr gut in der Abwehr. Vor allem der TVG war kämpferisch unglaublich gut, arbeitete sehr gut in der Defensive und hatte in der intensiv geführten Begegnung zunächst die Nase vorn. Ein, zwei Treffer legten die Gäste vor, wobei Torhüter Jan-Steffen Minerva schon in der zweiten Minute einen Strafwurf von Sven Wesseling abwehrte. SG-Abwehrchef Paco Barthe verletzt sich gleich zu Beginn, konnte aber mit einem „Turban“ um den Kopf ab der 20. Minute wieder mitwirken. Beim 7:9 in der 21. Minute legte SG-Trainer Iker Romero den grünen Karton. Doch die Gäste ließen sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich (9:9 und 11:11) nicht nervös machen. Sie rackerten in der Abwehr, waren schnell auf den Beinen und gingen verdient mit 12:11 in die Pause. Allerdings erlaubten sich beide Seiten einige technische Fehler in den ersten 30 Minuten und die Partie wirkte zwischendurch etwas zerfahren.
 
Nach dem Wechsel glichen die Hausherren aus und gingen danach mit 13:12 (32.) in Front. Dies war die erste Führung seit dem 1:0 in der vierten Minute. Der TVG hingegen fand zunächst überhaupt nicht seinen Rhythmus, sondern kam in den ersten elf Minuten der zweiten Halbzeit nur zu vier Toren. So sah sich Trainer Ralf Bader gezwungen, in der 37. und in der 42. Minute seine Auszeiten zu nehmen. Die personelle Situation machte sich bei den Gästen bemerkbar. Auf der anderen Seite spielte die SG ihren breiten Kader aus. Beim 23:16 schien die Partie gelaufen. Doch der TVG spielte mit dem siebten Feldspieler, bekam die zweite Luft  und arbeitete sich heran. Zwar hatte der SG-Block die gegnerischen Spieler wie zum Beispiel Savvas gut im Griff, trotzdem betrug der Rückstand in der 52. Minute nur noch zwei Treffer (22:24). Auch vier Minuten vor dem Ende waren die Unterfranken beim 24:26 noch dabei. Es wurde spannend, denn es war alles möglich. Doch innerhalb kürzester Zeit sorgten einige Unkonzentriertheiten letztlich für die Niederlage. 
 
Nun hat der TVG erst einmal ein wenig Zeit zum Durchschnaufen, ehe es am 29. Januar mit der Nachholpartie gegen Lübeck-Schwartau weiter geht. 
 
Heute, Montag, wurde auch noch einmal gespielt und zwar gewann der EHV Aue deutlich mit 34:26 gegen Dessau.
 
Das Bild, das Pierre Busch zeigt, hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür.
 
Kurioses am Rande:
 
SG-Abwehrchef Paco Barthe musste am letzten Spiel des Jahres doch einiges wegstecken. Zunächst rumpelte es gleich zu Beginn der Partie und er musste mit einer Platzwunde vom Platz, konnte aber danach weiterspielen. Kaum, dass er wieder auf dem Parkett stand, flatterte ihm ein Falter mitten ins Gesicht 🙂 Der Falter hatte sich in die Sporthalle am Viadukt verirrt und fühlte sich im Rückraum sichtlich wohl 🙂 Er ließ sich weder einfangen noch verscheuchen, so dass er einfach kurzerhand “mitspielen” durfte… 🙂
 
Bleibt gesund und passt auf Euch auf.
 
 

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Alle.

Wie bereits gestern angekündigt, liefern wir Euch noch den Spielbericht der dritten Handball-Liga, Staffel E, zwischen dem HC Erlangen II und dem TV Kirchzell. Mit 32:24 (12:13) gewannen die Erlanger die Partie und der TVK musste mit einer Niederlage im Gepäck die Heimfahrt antreten. Dabei hatte es lange Zeit nicht danach ausgesehen. Die Gäste, die ohne die Verletzten Niklas Ihmer und Louis Hauptmann und Paul Büchler (Einsatz in der A-Jugend) antraten, spielten sehr gut auf, hielten sich an die taktische Marschroute und führten schnell mit 3:1 (10.). Zwar konnte Erlangen ausgleichen. Aber die Kirchzeller blieben unbeeindruckt und zogen erneut davon (10:7). Kurz vor der Pause wurde es dann hektisch, der HCE glich wieder aus und führte mit 12:11. Doch Antonio Schnellbacher und Tom Spieß sorgten für den 13:12-Halbzeitstand. Diese Führung war – dem Spielverlauf nach – zu wenig, denn neben vier von insgesamt fünf verworfenen Strafwürfen ließen die Gäste beste Chancen aus. Zwar erkämpften sie sich viele Bälle, nutzten diese aber nicht. Und das sollte sich rächen. 

TVK nicht mehr so aggressiv wie zu Beginn

Nach Wiederbeginn erhöhten Maximilian Gläser und Tim Häufglöckner zunächst auf 15:12 (33.) und Kirchzell war auch noch beim 17:15 (38.) vorne. In der Folge kam alles zusammen. Der TVK spielte nicht mehr so aggressiv wie zu Beginn, ließ viele Bälle liegen und den Gegner immer besser ins Spiel kommen. Dieser nutzte die Gunst der Stunde und spielte plötzlich wie aufgedreht.
 
Starker Tarek Marschall 
 
Angetrieben vom starken Rückraumspieler Tarek Marschall holte sich sein Team mit einem 8-0-Lauf das 22:17. Die Zuschauer feuerten ihre Mannschaft nun lautstark an, die Gäste wirkten völlig verunsichert und es wollte nichts mehr klappen. Am Ende stand eine hohe Niederlage, die bei besserer Chancenauswertung so nicht hätte sein müssen. „Das war total schade, dass uns das Ding nach dem 17:15 so weg läuft“, sagte TVK-Coach Heiko Karrer.
 
Bleibt gesund und passt auf Euch auf.
 
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Liebe Leserinnen, liebe Leser. 

Die DEB-Auswahl verpasst WM-Medaille und schließt Turnier in Riga als Vierter ab. Am Ende hat im Spiel um Platz drei gegen die USA beim 1:6 ein bisschen die Kraft gefehlt. Trotzdem hat die Mannschaft ein tolles Turnier gespielt mit einem sehr starken vierten Platz. 

Lest die nachfolgende Pressemitteilung des DEB, Ruben Stark:

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat die Bronzemedaille bei der der IIHF-Weltmeisterschaft 2021 verpasst und konnte sich für die Mühen und Entbehrungen der vergangenen Wochen nicht dem erwünschten Sieg belohnen. Im abschließenden Kräftemessen unterlag die DEB-Auswahl den USA mit 1:6 (0:1, 0:4, 1:1) und beendet das WM-Turnier in Riga damit auf einem insgesamt herausragenden vierten Platz. Den einzigen Treffer für die DEB-Auswahl erzielte Dominik Bittner.

Im DEB-Tor begann diesmal Felix Brückmann für Mathias Niederberger, der gut 20 Stunden zuvor das Halbfinale gegen Finnland gespielt hatte. Toni Söderholm änderte die Formation noch einmal zu acht Verteidigern und zwölf Stürmern. Dominik Bittner rückte für das Bronzeduell in die Mannschaft anstelle von Frederik Tiffels.

Für beide Teams galt es, das Halbfinale möglichst schnell hinter sich lassen und nochmal alle Kräfte zu mobilisieren. Den ersten Nadelstich setzen die US-Boys durch Chris Wolanin (6.), der einen Alleingang vollendete, kurz nachdem sein Team eine vierminütige Unterzahlsituation überstanden hatte. Doch die deutsche Mannschaft ließ sich davon nicht beirren und übte in der Folge mehr Druck auf das gegnerische Tor aus. Auf der Gegenseite zeigte sich Felix Brückmann bei den gefährlichen Vorstößen der US-Amerikaner hellwach und sorgte dafür, dass der Rückstand zur ersten Pause bei einem Tor blieb.

Im zweiten Abschnitt waren es Conor Garland (27.) und Jack Drury (29.), die für die USA binnen kürzester Zeit ins Schwarze trafen. Ein Wirkungstreffer für die DEB-Auswahl, die wenig später sogar Gegentreffer vier und fünf durch Jason Robertson (32.) und Trevor Moore (33.) hinnehmen musste. Sinnbildlich für den Spielverlauf: Vor Moores Treffer hatte Kapitän Moritz Müller zwei Schussversuche der US-Boys geblockt und blieb mit Schmerzen auf dem Eis liegen – und doch landete der Puck am Ende im Tor zum ernüchternden Zwischenstand nach zwei Dritteln.

Im Schlussabschnitt zeigte die DEB-Auswahl nochmal ihren großen Charakter und bot den USA trotz des deutlichen Rückstands nochmals die Stirn. Verteidiger Dominik Bittner (50.) erzielte in seinem zweiten WM-Spiel sein erstes WM-Tor. Auf der Gegenseite traf Ryan Donato (50.) postwendend zum Endstand. Als bester Spieler des Spiels auf deutscher Seite wurde Moritz Müller ausgezeichnet. Als die drei besten deutschen Spieler des Turniers wurden bereits am Samstag Torhüter Mathias Niederberger, Verteidiger Korbinian Holzer und Stürmer Marcel Noebels ausgezeichnet.

Am Montagvormittag reiste die DEB-Delegation nach Hause. Dabei wurden die deutschen Flughäfen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München von Riga aus angeflogen.

 

Stimmen zum Spiel:

DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Heute hat uns das frühe 0:1 sehr weh getan. Die Mannschaft hat alles versucht, aber heute hat es einfach nicht sollen sein. Es war eine sehr gute WM, die Mannschaft hat mit sehr viel Leidenschaft, Teamgeist und auch spielerisch überzeugt. Mein großer Dank gilt dem ganzen Team und allen Leuten um das Team, die jeden Tag alles gegeben haben. Es gilt jetzt, den Nachwuchs weiter zu fördern, deutsche junge Spieler noch mehr an das internationale Level heranzuführen.“

 Bundestrainer Toni Söderholm: „Ich bin einfach stolz auf dieses Turnier mit einer Mannschaft, die aus ganz feinen Menschen besteht. Es war eine unglaubliche Zeit und wir haben insgesamt einfach gutes Eishockey gespielt, auch wenn heute nicht unser Tag war. Gestern war unser Tag, aber da haben wir leider nicht gewonnen. Es war mir eine Ehre, mit diesen Spielern zusammenzuarbeiten. Wir können viel mitnehmen von dieser WM. Gerade spielerisch haben wir gesehen, wo die Top-Nationen stehen und haben festgestellt, dass wir gegen diese Teams sehr gut gespielt haben. Aber auch, welchen Willen und welche Leidenschaft wir brauchen, um erfolgreich zu sein.“

 Verteidiger Korbinian Holzer: „Es ist schwer gerade. Die Mannschaft hat so hart gearbeitet und so viel geopfert in den vergangenen Wochen. Wir waren so nah dran, ins Finale einzuziehen und heute hat es einfach nicht gereicht. Wir haben viele Sachen richtig gemacht bei diesem Turnier, vielleicht sind es einfach noch die kleinen Details und die Kaltschnäuzigkeit, die uns fehlen zur Weltspitze. Aber wann hat eine deutsche Nationalmannschaft schon mal gegen einen amtierenden Weltmeister wie Finnland das Spiel selbst gemacht und sich nicht bloß hinten reingestellt? Daran hat Toni und der Coaching Staff einen großen Anteil. Jeder hat sich in den vergangenen Wochen den A… aufgerissen, von den Betreuern, über das gesamte Team dahinter und allen, die beteiligt waren. Auf dem muss man aufbauen, auch in der Breite des deutschen Eishockeys. Es wird sicher noch dauern, bis wir realisieren, was wir geschafft haben. Wir wollten mehr. “

Stürmer Marcel Noebels: „Es war heute leider kein guter Tag für uns. Es ist schwer zu verkraften gerade, nach dem Spiel so nah an der Medaille vorbeizulaufen. Insgesamt kann jeder darauf stolz sein, was wir hier während dieser WM geleistet haben. Ich bin sehr stolz und froh, dabei gewesen zu sein. Insgesamt sind wir zu einer Familie zusammengewachsen, jeder hat hier wahnsinnig viel geleistet und es war für die Zukunft des deutschen Eishockeys ein großer Schritt.“

 

Stimmen zur WM:

DEB-Präsident Franz Reindl: „Ich bin vollkommen begeistert von den Leistungen und dem Auftreten unserer Mannschaft bei diesem WM-Turnier. Mit welcher Leidenschaft, mit welcher Einsatzbereitschaft, mit welchem Zusammenhalt und welcher großen spielerischen Qualität sich unser Team präsentiert hat, das kann alle beim DEB nur stolz machen. Nicht nur Eishockey-Deutschland hat dieses Team ins Herz geschlossen, auch darüber hinaus hat die Nationalmannschaft große Sympathien erworben und unseren Sport herausragend vertreten. Das Team hat diese WM genutzt, um Eishockey in Deutschland und international ins Schaufenster zu stellen und gerade in diesen schwierigen Zeiten ist dies ein Signal, das nicht hoch genug einzuschätzen ist. Diese Mannschaft und das Trainerteam, die gesamte Delegation um Sportdirektor Christian Künast haben Vorbildcharakter, haben die Menschen berührt und auch die Reaktionen unserer Partner beim DEB sind überwältigend. Bis zum Schluss dabei gewesen zu sein, ist überragend, die Sportwelt aus Deutschland gratuliert und wir haben auf diese Weise den Interessenkreis für unseren Sport vergrößert. Das wird uns bei den Zukunftsprojekten für das deutsche Eishockey sehr helfen und letztlich auch dabei, die Kinder zu begeistern und sie hoffentlich bald wieder zahlreich auf den Eisflächen in Deutschland sehen zu können.“

DEB-Generalsekretär Claus Gröbner: „Unsere Nationalmannschaft hat sich bei dieser WM in hervorragender Art präsentiert und eben vor allem als Team mehr als überzeugt. Die gesamte deutsche Sportwelt ist begeistert vom Auftreten und hat unser DEB-Team in gebührender Weise gewürdigt. Dieser WM-Auftritt hat Vorbildwirkung und unterstützt unsere Kampagne #backtohockey. Sie ist hoffentlich auch ein Ansporn für Kinder, sich unserem Sport zuzuwenden und die tollen Momente anzustreben, die so nur im Teamsport zu erleben sind. Wir als Verband sind stolz und voller Dankbarkeit für die Leistungen aller Beteiligten, ob in Riga und zuhause in Deutschland.“

DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Es war ein unglaubliches Turnier, es ist hier eine Gruppe zusammengekommen, die für die Wörter Leidenschaft und Teamgeist wirklich steht. Es gibt oft solche Floskeln und man sagt sowas schnell, aber ich war in vielen Mannschaft, ob als Trainer oder Spieler und habe selten so eine Aufopferung füreinander erlebt wie hier. Das hat die Mannschaft auch nach außen gezeigt und dieses Signal ist zu 100 Prozent angekommen. Und neben all diesen Tugenden ist auch angekommen, dass wir sehr gut Eishockey spielen können, das haben wir bewiesen. Auch das ist ein wichtiges Zeichen. Ich würde mir im Nachgang außerdem wünschen, dass in Bezug auf viele andere Sportarten, nicht nur auf unsere, ankommt, dass es mehr gibt als nur eine Sportart in Deutschland. Und nicht zuletzt hat Toni Söderholm dieses Team geprägt mit seiner Art. Er hat einen sehr, sehr großen Anteil mit seinem Trainerteam.“

 

Das Bild hat uns Ruben Stark, DEB, zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand.

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Einen herben Dämpfer gab es für den Deutschland Achter bei der Ruder-Europameisterschaft im italienischen Varese. Zum Auftakt in die olympische Saison musste sich das deutsche Flaggschiff mit dem vierten Platz zufrieden geben.

Lest nachfolgend die Pressemitteilung, die mir mein Kollege Carsten Oberhagemann geschickt hat: 

Der Titelverteidiger ging zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder leer aus: Bei den Europameisterschaften im italienischen Varese fuhr das deutsche Flaggschiff an den Medaillenrängen vorbei. Platz vier hinter Großbritannien (Gold), Rumänien (Silber) und den Niederlanden (Bronze) – mehr war für die sonst so erfolgreichen Ruderer am Lago di Varese nicht zu holen. „Wir können uns heute nichts vorwerfen. Wir haben alle Mittel, die uns zur Verfügung stehen, eingesetzt. Aber auf den letzten 500 Metern fehlte der letzte Punch“, sagte der enttäuschte Schlagmann Hannes Ocik: „Das ist ernüchternd, weil wir in den letzten Wochen und Monaten hart und ehrgeizig trainiert haben.“

Deutschland Achter kam gut ins Rennen

Dabei war der Deutschland-Achter im Vergleich zum Bahnverteilungsrennen am Freitag, als es ebenfalls schon nur zum vierten Platz gereicht hatte, gut ins Rennen gekommen. Zur Streckenhälfte lag das aggressiv ins Rennen gestartete deutsche Boot mit einer halben Bootslänge vor dem Achterfeld. Doch auf dem dritten Teilstück kamen Briten gleich auf und zogen schließlich ebenso vorbei wie anschließend auch die Rumänen und Holländer. „Uns hat am Ende das Stehvermögen gefehlt. Man hat gesehen, dass die anderen Nationen nicht geschlafen haben“, sagte Richard Schmidt: „Wir gewinnen als Team und verlieren auch als Team. Da müssen wir auch wieder zusammen rauskommen und zusehen, dass wir in Tokio topfit sind.“

Und Johannes Weißenfeld meinte: “Das Niveau wird immer dichter. Es hat sich leider gezeigt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass der Deutschland-Achter immer vorne landet. Wir müssen jetzt analysieren, was der Auslöser war, noch härter und konsequenter arbeiten und dann eine Reaktion zeigen. Das war definitiv ein Warnschuss.“

Die nächste Standortbestimmung auf dem Weg zu den Olympischen Spielen wird der Weltcup in Zagreb sein, bei dem es für ein erneutes Wiedersehen mit dem britischen und dem holländischen Achter geben dürfte – und somit die Chance zur Revanche.

 

Die Ergebnisse:
Achter, Finale: 1. Großbritannien 5:30,86 Minuten, 2. Rumänien 5:31,42, 3. Niederlande 5:32,25, 4. Deutschland-Achter (Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Olaf Roggensack, Laurits Follert, Johannes Weißenfeld, Steuermann Martin Sauer) 5:33,22, 5. Italien 5:35,63

 

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt und es zeigt das Finale bei der Ruder-EM: Der Deutschland-Achter mit den Booten aus den Niederlanden, Großbritannien und Rumänien. Herzlichen Dank hierfür.

 

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Habt Ihr auch – so wie ich – das Fußball-Relegationsspiel FC Ingolstadt – 1. FC Nürnberg, das  3:1, ausging, geschaut?  Allmächd…

Was war denn das für ein Spiel? Was war denn da los?

Im alles entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga  (FCI) oder den Abstieg in Liga drei (FCN) zog der 1. FC Nürnberg in buchstäblich allerletzter Sekunde den Kopf aus der Schlinge. Diese hatte sich schon richtig fest um den Hals der Clubberer gelegt…

Es war das gute Ende einer enttäuschenden Saison und Fabian Schleusener erzielte in der sechsten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Auswärtstreffer. Die Sekunden nach dem Schlusspfiff, in denen der Satz „der Club is a Depp“ nicht zutraf, gingen in überschäumender Freude seitens der Nürnberger unter. Die Wackersteine, die allen Beteiligten vom Herzen fielen, waren schon fast hörbar… Bei den Schanzern hingegen herrschte Fassungslosigkeit, Traurigkeit und Frustration. So ein Ende einer guten Saison hatten sie sich nicht gewünscht. Denn schon in der vergangenen Saison scheiterten sie in der Relegation. Damals am SV Wehen Wiesbaden. 

2:0-Vorsprung

Die Nürnberger kamen mit einem einigermaßen beruhigenden 2:0-Vorsprung nach Ingolstadt und agierten bis zur Pause recht souverän. Dies war allerdings auch nicht allzu schwer, denn die Hausherren spielten saft-, kraft- und ideenlos und ließen zunächst nicht erkennen, dass sie einen Rückstand aufzuholen hatten. Wer FCI-Trainer Tomas Oral kennt und weiß, wie er sich einsetzt und mit welchem Herzblut er bei der Sache ist, der musste einfach mit ihm leiden. All seine Anweisungen schienen nicht in den Köpfen seiner Spieler anzukommen. Die Männer von Interimstrainer Michael Wiesinger hingegen, der ebenfalls einen tollen Job machte, spielten sehr clever und seine Miene war dementsprechend entspannt. So ging es mit einem 0:0 in die Pause. 

Was war nach der Pause los?

Nach dem Seitenwechsel drehte Ingolstadt plötzlich auf und die Zuschauer vor den Fernsehgeräten rieben sich verwundert die Augen. Was war denn jetzt los? Innerhalb weniger Minuten stand es 3:0 (1:0 durch Stefan Kutschke, 2:0 durch Tobias Schröck, 3:0 durch Robin Krauße) und alle drei Treffer fielen aus Standardsituationen heraus. Allmächd, was ging denn hier ab? War FCN-Coach Michael Wiesinger in der ersten Halbzeit noch tiefenentspannt, war es mit seiner Ruhe urplötzlich vorbei und die Anspannung stand ihm ins Gesicht geschrieben. 

Der Club wirkte paralysiert

Der Club wirkte wie paralysiert, konnte sich lange von den drei Gegentreffern nicht erholen. Würde es beim 0:3 bleiben, dann wäre der FCN zum zweiten Mal seit 1996 in die Drittklassigkeit gegangen. Es sah wirklich danach aus. Doch Schiedsrichter Christian Dingert hatte fünf Minuten Nachspielzeit anzeigen lassen, pfiff dann aber erst nach sage und schreibe insgesamt 98 Minuten ab. In der 90 + 6. Minute trudelte der Ball über die Torlinie. Es gab ein Hin und Her, der Treffer wurde von Köln aus noch einmal überprüft, ehe feststand: er zählte. 

Hatten die Ingolstädter die zuerst angezeigte Nachspielzeit von fünf Minuten noch überstanden, reichte es in der “Nachspielzeit” der Nachspielzeit nicht mehr. Am Ende stand Enttäuschung pur.

Mein Fazit: Zunächst schläferte mich das Spiel am TV ein, am Ende hüpfte ich vor meinem Fernseher auf und ab, war es Nervenkitzel pur, Hölle pur. So ein Match ist nichts für schwache Nerven! Auf der anderen Seite wünscht sich jeder Fan genau diese Dramatik. Denn davon lebt der Sport. 

Glückwunsch an den 1. FC Nürnberg, wobei die Enttäuschung seitens des FCI wirklich nachzuvollziehen ist.

 

Bleibt gesund und passt auf Euch auf!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Was schon lange durch die Medien waberte, ist jetzt Wirklichkeit. Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio wurden auf das nächste Jahr verschoben. Und das zum ersten Mal in der 124-jährigen Geschichte. In einer Telefonkonferenz zwischen Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und Vertretern des IOC, unter ihnen Präsident Thomas Bach, wurde dies beschlossen. 

Für das Team Deutschland-Achter heißt das: umplanen. Bundestrainer Uwe Bender hat auf die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio sofort reagiert und auch die Sportler haben eine klare Meinung. Lest nachfolgend die Pressemitteilung, die uns Geschäftsführer und Pressesprecher Carsten Oberhagemann geschickt hat:

Diese Nachricht kam nicht überraschend und doch hat sie weitreichende Folgen: Japans Premierminister Shinzo Abe und Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), haben sich geeinigt, die Olympischen Spiele 2020 in Tokio wegen der Corona-Pandemie auf den Sommer nächsten Jahres zu verschieben. Das Team Deutschland-Achter plant dementsprechend um.

„Klar ist die Enttäuschung groß, wir sind in sehr guter Form. Das muss man erstmal sacken lassen. Aber wir haben jetzt Klarheit bekommen. Und wir haben natürlich über einen Plan B schon nachgedacht“, sagt Bundestrainer Uwe Bender, der das Training – in der letzten Woche waren nur Ergometer-Einheiten allein und zu Hause möglich – zunächst einmal herunterfahren wird: „Wir werden das Training jetzt drosseln und dann eine Pause einlegen, man kann sowieso nicht trainieren. Wir werden sehen, wie sich die allgemeine Gesundheitslage allgemein entwickelt und dann Richtung Sommer oder Herbst, in einer Linie mit dem Deutschen Ruderverband, ein Vorbereitungsprogramm im Hinblick auf Olympia im Jahr 2021 vorstellen.“

Trainer und Sportler können Entscheidung nachvollziehen

Obwohl bei Bender „ein bisschen Enttäuschung hängen bleibt“, hätte er nicht anders entschieden: „Ich persönlich präferiere die Verschiebung um ein Jahr.“ Auch die Sportler können es nachvollziehen. „Wir haben das schon so ein bisschen geahnt. Ich glaube, es ist die richtige Entscheidung, die Spiele nicht in diesem Sommer stattfinden zu lassen, sondern ein Jahr später“, sagt Richard Schmidt aus dem Deutschland-Achter: „Jede Nation hat unterschiedliche Möglichkeiten zu trainieren und auch Doping-Kontrollen können nicht mehr so durchgeführt werden. Die Fairness ist nicht mehr gewährleistet.“

Trotzdem hätte sich der Olympiasieger von 2012 unter normalen Bedingungen natürlich auf Tokio gefreut. „Froh bin ich nicht über die Verschiebung. Meine ganze Lebensplanung und auch die der anderen Olympioniken war auf Sommer 2020 ausgerichtet. Jetzt heißt es für jeden: Ärmel hochkrempeln, neu anfangen und 2021 ins Auge fassen“, erzählt Schmidt.

Weitere Stimmen:

Hannes Ocik: „Auf der einen Seite ist es erleichternd, dass die Olympischen Spiele um ein Jahr verschoben wurden. Schließlich muss sich jetzt erst einmal alles voll um die Gesundheit der Menschen drehen. Zum anderen ist es auch recht frustrierend. Denn die letzten Wochen waren eine große Schinderei, alles war auf Olympia ausgerichtet – und all das, was man sich aufgebaut hat, bricht jetzt wie ein Kartenhaus zusammen.“

Malte Jakschik: „Es war abzusehen, dass es in den nächsten Tagen eine Entscheidung geben wird. Und es ist gut, dass sie jetzt da ist nach den Wochen, die wir im Schwebezustand hingen. Ergofahren vor der Haustür ist ja schließlich keine Dauerlösung. Es ist nur ärgerlich, dass wir ein halbes Jahr trainiert haben, ohne jetzt einen Wettkampf bestreiten zu können. Nun geht es in die zweite Runde. Die Verschiebung um ein Jahr ist eine faire Lösung und für mich durchaus machbar.“

Johannes Weißenfeld: „Es war eine absehbare Entscheidung, auf die wir uns in den letzten Tagen mental vorbereiten konnten. Trotzdem ist es eine harte Entscheidung. Es ist niederschmetternd, war aber unumgänglich. Man kann ja keine Olympischen Spiele ohne die Zustimmung der Menschen machen. Außerdem ist der Sport zweitrangig, wenn Menschen um ihre Existenz bangen oder gar um ihr Leben. Die Gesundheit der Menschheit hat Vorrang. Daher ist die Entscheidung nachvollziehbar, aber sie macht mich auch traurig. Ich hoffe, dass wir bald wieder ins Boot kommen und dann 2021 unsere Chance nutzen können. Voraussetzung ist aber, dass sich die Lage auf der Welt schnell beruhigt.“

 

Ich persönlich denke, dass dies die richtige Entscheidung war. Obwohl ich die Enttäuschung der Sportlerinnen und Sportler, die sich so lange auf die Olympischen Spiele vorbereitet haben und für die dies das Highlight in ihrer Karriere ist, verstehen kann. Aber die Gesundheit der Menschen geht vor. Deshalb – solange die Corona-Virus-Pandemie noch anhält – bitte haltet Abstand, bleibt zu Hause und behaltet die Ruhe.