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Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Alle.

Einen seiner größten Erfolge konnte Philipp Sauer vom TV Aschaffenburg beim 25. Hünfeld JOB AG Open Damen- und Herrencup im Tennis am vergangenen Wochenende verbuchen. In einem gut besetzten A3-Turnier (bei einer Unterteilung der Turniere von A1 bis A7) spielte sich der 23-Jährige bis ins Halbfinale, ehe er gegen die Nummer eins der Setzliste und Nummer 41 in Deutschland, Timo Stodder (RW Berlin) verlor.

Super durchs Turnier gekommen

Zuvor besiegte Sauer, an zwölf gesetzt, Carl Degenhardt von der Spielvereinigung Blankenese mit 6:0, 6:3. Anschließend gewann er die nächste Runde gegen Kent Müller (TEC Waldau) ebenso mühelos mit 6:1, 6:0.  Auch mit der Nummer sieben der Setzliste, Jonas Lichte (TuS Wettbergen Hannover), der in der zweiten Bundesliga spielt, hatte der Aschaffenburger beim 6:1, 6:2 keine Probleme. Erstmals sein ganzes Können auspacken musste er gegen Enrico Hao Le (Nummer 15, Kasseler TC). Mit 6:7, 6:3, 10:7 setzte sich Philipp Sauer aber durch.

Im Halbfinale wartete dann Timo Stodder und gegen den späteren Sieger des Turniers verlor der TVA-ler mit 0:6, 1:6. „Es war mein erstes Turnier in diesem Jahr und dementsprechend war ungewiss, was am Ende dabei herauskommen würde“, grinste Philipp Sauer. Und weiter sagte er: „Es war ein stark besetztes 64er-Feld. Ich war am Ende etwas müde und gegen Timo Stodder, der zweite Liga spielt, war dann nichts zu holen. Aber ich freue mich sehr, dass ich so weit gekommen bin.“

 

Das Bild hat uns Philipp zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

 

Wer möchte, kann mir auf Instagram folgen:

@margotstaab

Ich würde mich sehr freuen.

 

Bleibt gesund und passt auf Euch auf.

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Philip Florig kann auf eine erfolgreiche Turnierwoche  zurückschauen. Bei der ITF World Tennis Tour Juniors spielte er vergangene Woche im tunesischen Hammamet. An eins gesetzt spazierte er zunächst durch das Turnier, besiegte den Tunesier Haithem Rabbouche mit 6:0, 6:0 und agierte anschließend gegen den Griechen Georgios Nouchakis ebenfalls sehr souverän (6:3, 6:3). Im Viertelfinale wartete erneut ein Gegner aus Tunesien, Wissam Abderrahman. Die Nummer sieben der Setzliste schlug er mit 6:2, 6:1.

Im Halbfinale wartete mit Maximilian Homberg ein Freund von Philip Florig. Gegen den späteren Gewinner führte der TVA-ler bereits mit 4:1, verlor dann den Faden und musste sich am Ende mit 6:7, 3:6 geschlagen geben.

Im Doppel klappte es besser. Auch hier marschierte er mit seinem Doppelpartner Bor Artnak (Slowenien) souverän durch das Turnier. In der ersten Runde besiegten die beiden Mai Gao/Venedikt Tsirikidze (China/Russland) mit 6:2, 6:1. Danach wartete die Paarung Devin Badenhorst und Luc Koenig aus Südafrika. Auch hier waren Philip und Bor mit 6:1, 6:3 erfolgreich. Das belgische Duo Alexander Blockx und Noah Merre leisteten richtig Gegenwehr und spielten gut auf. Doch die Deutschen setzten sich mit 4:6, 6:1, 10:5 durch.

Im Endspiel musste das Duo Florig/Artnak gegen die Paarung Kamrowski/Kukasian (Polen/Russland, an drei gesetzt) ebenfalls hart kämpfen, ehe der 2:6, 6:4, 10:5-Erfolg unter Dach und Fach war. „Insgesamt war die Woche okay für mich. Im Einzel hat mein Gegner nach dem 4:1 einfach sehr gut gespielt und verdient gewonnen“, sagte Philip Florig. Im Doppel war Philip rundum zufrieden und er und sein Partner freuten sich sehr über den Sieg.

Nun ist er erst einmal ein paar Tage zu Hause, ehe es anschließend nach Roehampton geht, um sich auf Rasen auf Wimbledon vorzubereiten.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Mit ihrem dänischen Verein Herning-Ikast steht die deutsche Torhüterin Sabine Englert im Halbfinale der neu geschaffenen EHF European League der Frauen. Damit ist die 39-jährige Obernburgerin wohl die erste und auch einzige Frau, die in fünf verschiedenen Europapokal-Wettbewerben das Halbfinale erreichte.

Bei den Männern hat THW-Sportvorstand Viktor Szilagy 2010 der erste Handballer, der die drei wichtigsten Europa-Pokalwettbewerbe gewonnen hat.

Mit ihrem Verein, bei dem sie schon seit über elf Jahren spielt und in ihre zwölfte Saison geht, war die sympathische Handballerin bereits in den Halbfinals der Champions League, dem EHF Pokal (der Vorgänger der European League), dem Pokal der Pokalsieger, der nicht mehr ausgespielt wird und dem Challenge Cup. Sabine grinst, wenn sie sagt: „Oh, das war mir gar nicht so bewusst, denn auf solche Dinge achte ich gar nicht so sehr.“

Nach zwei Viertelfinalspielen in der Champions League stand Sabine in den beiden vergangenen Jahren im Halbfinale des EHF-Pokals. 2019 verlor Herning-Ikast im dänischen Aufeinandertreffen gegen Esbjerg und vergangene Saison fiel die Veranstaltung Corona zum Opfer. 
 
2021 steht Sabine mit ihrem Team wieder im Halbfinale, diesmal in der neuen EHF European League. Gespielt wird im Final4-Modus. Am 08. Mai geht es im Halbfinale in Baia Mare (Rumänien) gegen den ungarischen Club Siofok KC.  Die zweite Paarung lautet Nantes Loire Antlantique Handball – HCM Baia Mare. Sabine sagt: „Ich freue mich beim ersten Final4 in der European League dabei zu sein. Es wird sicher ein tolles Turnier. Leider ohne Zuschauer in der Halle, aber aufgrund der Corona-Lage die richtige Entscheidung. Im Halbfinale gegen Siofok spielen wir meiner Meinung nach gegen den Favoriten, aber wenn wir an unser Maximum herankommen, können wir auch diese Mannschaft schlagen und dann ist alles möglich.“
 
In der dänischen Meisterschaft läuft es Herning-Ikast auch super. Auch hier stehen Sabine und ihr Team im Halbfinale, genauso wie im dänischen Pokal.
 
Wir drücken ihr für alle Wettbewerbe die Daumen! Hört auch noch einmal in den Podcast rein, den ich vor ein paar Wochen mit Sabine aufgenommen habe. Zu hören ist er auf meinem Blog, bei spotify und itunes.
 
Die Bilder hat uns Sabine zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.
 
Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Am 15. April 2021 wurde das Tennis-Urgestein Hans Zawada 100 Jahre alt! Wir gratulieren ganz herzlich zu diesem besonderen Jubiläum.

Geboren wurde der exzellente Tennisspieler in Bielitz in Schlesien und es verschlug ihn 1949 nach dem Krieg in die Nähe von Aschaffenburg.  Dort arbeitete er als Bürokaufmann und machte sich 1959 mit einem Elektrogroßhandel in Aschaffenburg selbstständig. Der sportliche Jungunternehmer heiratete 1954 Anneliese Bruch, die auch sehr sportlich war.

Ski, Tennis, Tischtennis – Tausendsassa Hans Zawada war überall erfolgreich

Ski, Tennis, Tischtennis – bei allem war Hans Zawada sehr erfolgreich. Egal, ob oberschlesischer Jugendmeister im Tischtennis oder zusammen mit seiner Frau Tischtennis-Unterfrankenmeister im Mixed, er selbst holte zahlreiche Titel als Unterfrankenmeister. Sogar im Kegeln gewann Hans Zawada  einige Meisterschaften. 

Als sich dann ein paar Jahre später Tochter Ute ankündigte, wurde  hauptsächlich nur noch Tennis in der Familie gespielt. „Unsere ganze Familie spielte bei PWA Aschaffenburg“, erzählt seine Tochter und weiter: „Mein Vater holte mehrere Pokale, egal ob Clubmeister oder Stadtmeister und mit der Senioren-Mannschaft des PWA war er sehr erfolgreich.“ Aber auch seine Frau holte viele Club- und Stadtmeister-Titel.

Jede freie Minute auf dem Tennisplatz

Jede freie Minute verbrachte die kleine Familie auf dem Tennisplatz. Besonderen Spaß hat Hans Zawada immer gemacht, wenn er seine sehr erfolgreiche Tochter, die in den 70er Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war, trainieren, coachen und unterstützen konnte. Über 125 Pokale finden sich im Haus der Zawada’s.  Davon hat die Tochter 90 eingeheimst. Denn sie war ebenfalls unglaublich erfolgreich und sahnte viele Titel ab. Egal, ob mehrfache hessische Tennismeisterin, ob in der Damenmannschaft in der Oberliga, an der Teilnahme an den deutschen Jugendspielen oder im Hessenkader – überall sahnte sie ab und ihr Vater freute sich immens über ihren Erfolg.

Nebenberuflich hat Hans Zawada seinen Übungsleiter im Tennis abgelegt und in den 70ern  angefangen, Training zu geben. Offiziell wurde er vom Hessischen Tennisverband als Coach und Begleiter bei Turnieren des HTV eingesetzt, war mit seinen Schützlingen unter anderem in der Schweiz oder in Österreich.

Trainiert hat er bei PWA, beim SC WB Aschaffenburg, wo später auch seine Tochter spielte, in Obernburg, Kleinwallstadt und Großwallstadt.

“Ich bin mit Hans bei PWA groß geworden”

Gerade Michael Ojstersek, der unter anderem beim SSKC Poseidon Aschaffenburg Tennistrainer ist, sagt: „Ich bin mit Hans quasi bei PWA groß geworden und habe ihm sehr viel zu verdanken. Nicht nur, dass er mir mit 14 Jahren noch einmal meinen Vorhandgriff umgestellt hat. Was nicht ganz einfach war. Nein, er hat sich für meine Ausbildung nicht bezahlen lassen und hat mich auch mit beeinflusst, meinen Weg als Tennistrainer zu gehen.“ 

Viele seiner Schützlinge, egal, ob Damen- oder Jugendmannschaften, werden sich gerne an ihn erinnern.  

Bis ins hohe Alter hat der Tennistrainer mit Leib und Seele noch Unterricht gegeben und Michael Ojstersek erinnert sich: „Ich glaube, es war 1997 oder 98, als er aufgehört hat, Unterricht zu geben. Damals hat er mir seine Trainer-Utensilien vermacht. Unter anderem einen Ballkorb und dieses Körbchen habe ich immer noch und halte es in Ehren.“  Tatsächlich hat Hans Zawada bis zum 85. Lebensjahr Tennis gespielt. Erst eine Sehschwäche zwang ihn, mit seinem geliebten Sport aufzuhören. 

Hans Zawada lebt noch immer in seinem eigenen Haus, zusammen mit seiner Lebensgefährtin. Er nimmt regen Anteil am Geschehen um ihn herum, auch wenn die Augen und das Gehör nicht mehr so wollen. Seinen 100. Geburtstag hat er mit seiner Tochter Ute, Enkeltochter Franziska und deren Familie gefeiert. Seine Tochter sagt: „Aufgrund Corona hat es keine große Feier gegeben. Aber wir haben mit Vati und Opi trotzdem und ganz Corona-conform den Tag gemeinsam verbracht.“ 

Wir wünschen Hans Zawada nur das Beste und dass er noch recht lange gesund und munter bleibt.

 

Die Bilder hat uns seine Enkelin zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

 

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Der TV Aschaffenburg, der für seine gute Jugendarbeit bekannt ist, ist im Leistungsklassen-Club-Race in Bayern die Nummer zwei. Verantwortlich dafür zeichneten durchweg Jugendspieler. 

Das Leistungsklassen (LK)-Tennisjahr 2020, das von Oktober 2019 bis September 2020 geht, wurde jüngst beendet. Über 500 000 Spielerinnen und Spieler von Tennisvereinen in ganz Deutschland haben im LK-Race gekämpft. Für jeden Sieg bei LK-Turnieren, DTB Ranglisten-Turnieren, bei Meisterschaften und im Liga-Wettbewerb werden wertvolle Punkte vergeben. 

Hier die fleißigen Punktesammler mit ihrem Trainer. Von links: Trainer Christof Büttner, Tom Sickenberger, Philipp Müssig, Noah Torrealba, Henry Sommer und Ben Ostheimer.

Beim mybigpoint Club-Race werden allen Tennisvereinen in Deutschland die LK- Punkte der punktbesten Mitglieder zugerechnet. Ab dem LK Jahr 2018 basiert die täglich aktuelle Berechnung der jeweiligen Club-Race-Position auf den fünf besten Spielerinnen oder Spielern aller Altersklassen im Verein. Vor 2018 wurden die 25 Besten gewertet.

In den Jahren 2018 und 2019 holte sich der MTTC Iphitos München den Sieg in Bayern. Der TVA belegte als bester unterfränkischer Verein die Plätze zehn beziehungsweise 16. Im LK Jahr 2020 allerdings lief es von Anfang an sehr gut für die Tennisabteilung vom TV Aschaffenburg. Nach drei Monaten Club-Race am 31. Dezember 2019 belegte der TVA mit 4540 Punkten Platz vier in Deutschland und Platz eins in Bayern. Diese Spitzenposition im Freistaat konnte der TVA noch einige Monate verteidigen, auch über die Corona-Pause im März, April, Mai hinaus. Erst Anfang August überholte der GW Luitpoldpark München die Aschaffenburger mit 10450 zu 10 220 Punkten. Diese Führung gaben die Oberbayern dann auch nicht mehr her und holten sich verdient die LK-Vereinswertung in Bayern. Doch auch der TVA freute sich am Ende über einen hervorragenden zweiten Platz in Bayern. Die Punkte reichten dann auch noch für die Top Ten in Deuschland.

Endstand Club-Race in Bayern:

1. GW Luitpoldpark München  15 915 Punkte, 2. TV Aschaffenburg 12 285  Punkte, 3. Münchner Sportclub  10 575  Punkte, 4. Flügelrad Nürnberg  10 380  Punkte, 5. MTTC Iphitos München 10 060  Punkte.

Die Vereinswertung für Deutschland holte sich TC Moers (Niederrhein) mit 17 745 Punkten vor Luitpoldpark München.

Die fünf punktbesten TVA’ler waren heuer durchwegs Jugendspieler, die häufig Turniere besuchten und dort sehr erfolgreich waren. Am besten gelang dies Tom Sickenberger, der es auf 3540 Punkte brachte. Ihm folgte Ben Ostheimer, der mit 55 Einzelsiegen 2995 Zähler erreichte. Der Jüngste im Quintett, Philipp Müssig, holte 2405 Punkte. Noah Torrealba (1770) und Henry Sommer (1575) schraubten das tolle Endergebnis für den TVA auf 12 285 Punkte. 

Neben den Punkten für den TVA konnten alle ihre persönliche Leistungsklasse entscheidend verbessern und können nun im neuen LK-Jahr wieder angreifen und Punkte sammeln. Die Ehrung der besten bayerischen Vereine im Club-Race durch den bayerischen Tennisverband musste wegen Corona verschoben werden und wird beim nächsten Verbandstag nachgeholt.

Wie setzen sich die LK-Punkte zusammen?

Im LK-Race werden alle Spieler nach ihrem aktuellen LK-Punktestand gelistet. Am Ende des LK-Jahres – Stichtag ist der 30. September – wird dann in jeder der 23 Leistungsklassen der weibliche und männliche LK-Race-Sieger ermittelt.

Durch Siege im Einzel bei Medenspielen und Turnieren, sogenannte LK-Turniere, können Punkte gesammelt werden. Nur gewonnene Spiele werden mit Punkten belohnt. Für jedes Spiel das mit LK-Punkten gewertet wird, erhält man bei Sieg entsprechende Punkte:

150 Punkte bei Sieg gegen einen Spieler dessen LK um 2 oder mehr Stufen besser ist

100 Punkte bei Sieg gegen einen Spieler dessen LK genau 1 Stufe besser ist

50 Punkte bei Sieg gegen einen Spieler mit genau gleicher LK

30 Punkte bei Sieg gegen einen Spieler dessen LK genau 1 Stufe schlechter ist

15 Punkte bei Sieg gegen einen Spieler dessen LK genau 2 Stufen schlechter ist

10 Punkte bei Sieg gegen einen Spieler dessen LK genau 3 Stufen schlechter ist

5 Punkte bei Sieg gegen einen Spieler dessen LK um 4 oder mehr Stufen schlechter ist

Für bestimmte Turniere werden bis zu 35 Bonuspunkte vergeben. Punktabzug, sogenannte Maluspunkte, gibt es bei nicht erscheinen ohne ärztliches Attest.

Jeweils zum 30. September jeden Jahres wird jeder Spieler, anhand der aus dem vergangenen Jahr gesammelten Punkte, in eine Leistungsklasse für das kommende Jahr eingeteilt. 

Aufgrund der coronabedingten Wettkampfpause sowie der zahlreichen Ausfälle im Ligen- und Turnierbetrieb hat der Ausschuss für Ranglisten und Leistungsklassen entschieden, die LK-Wertung anzupassen.

Konkret wurde folgende Sonderregelung für die LK-Berechnung 2020 beschlossen:

Die üblichen Anforderungen zum Verbleib in der aktuellen LK werden ausgesetzt. Die LK des Spielers kann sich also in diesem LK-Jahr nicht verschlechtern. Die Bedingungen für den Aufstieg bleiben unverändert.

Ab dem 01. Oktober gibt es neue Regularien für die LK-Bewertung. Diese sind einzusehen unter: 

https://www.dtb-tennis.de/Tennis-National/News/LK-2.0-Das-aendert-sich-in-der-Leistungsklassen-Wertung

 

Wir gratulieren dem TVA herzlich zu diesem tollen Erfolg. Das Bild hat uns der TVA zur Verfügung gestellt. Dankeschön hierfür.

Bleibt gesund und passt auf Euch auf!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Erfolgreich kam Philip Florig, der für den TV Aschaffenburg spielt, vom ITF-Future-Turnier in Ulcinj in Montenegro zurück. Ein erster und ein zweiter Platz war die Ausbeute. 

Im Doppel gewann er an der Seite seines Partners Neo Niedner (Deutschland) das Turnier und die beiden wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Auch im Einzel spielte Philip sehr stark auf, marschierte durch das Turnier, musste sich aber im Endspiel dem Serben Stefan Popovic (Nummer drei der Setzliste) mit 1:6, 7:5, 2:6 geschlagen geben.

Das erste Einzel-Match in Ulcinj war für Montag angesetzt, doch da es regnete, ging das Turnier erst am Dienstag los. Gegen Dace Mason (Großbritannien) gewann er mühelos mit 6:0, 6:0. Auch in seinem zweiten Spiel machte der 17-Jährige mit 6:0, 6:0 kurzen Prozess. Diesmal gegen Emil Dapcevic (Montenegro). Spiel Nummer drei gewann der Aschaffenburger gegen Aleksa Mardjonovic (Serbien) mit 6:3, 6:3. „Mein Gegner war von der Spielstärke höher einzuschätzen als seine Ranglisten-Position sagt“, meinte die Nummer zwei der Setzliste nach seinem Erfolg. Gegen die Nummer acht der Setzliste, Branko Djuric (Serbien) musste Philip im Halbfinale das erste Mal alles auspacken. Zweieinhalb Stunden hat das Match gedauert, ehe er es mit 6:2, 2:6, 6:2 für sich entscheiden konnte. „Im zweiten Satz hatte ich einen kleinen Aussetzer. Danach habe ich wieder gut gespielt“, freute er sich anschließend.

Etwas müde im Endspiel

Im Endspiel am Samstag war Philip dann nach seinen Aussagen etwas müde. Es war kein Wunder, denn er musste den Tag zuvor zwei Doppel-Matches und ein Einzel absolvieren.  Nach dem 1:6, 0:4 hat er sich dann noch einmal aufgerafft und versucht, alles rauszuholen. „Ich habe mich gepusht und es lief dann gut und ich konnte den zweiten Satz noch umdrehen. Doch den dritten musste ich dann leider verloren geben. Aber mein Gegner war sehr gut, ich habe mehr als hundert Prozent gegeben und kann mir am Ende nicht viel vorwerfen.“ Trotz der Niederlage ist Philip sehr zufrieden mit dem Turnierverlauf und einer Ausbeute vom zweiten Platz im Einzel und dem ersten Platz im Doppel.

Im Doppel wurden Kurzsätze gespielt, das heißt, die Doppelpaarung, die zuerst vier Spiele gewonnen hat, gewinnt den Satz. Vorausgesetzt, sie hat einen Vorsprung von zwei Spielen gegenüber dem Gegner.  Die Deutschen waren an eins gesetzt, ließen im gesamten Turnier nichts anbrennen und holten sich gegen die Jungs aus Montenegro, Peter Jovanovic und Danilo Raicevic (Nummer zwei der Setzliste) mit 4:1, 4:1 den Erfolg.

Wo Philip sein nächstes Turnier spielen wird, steht noch nicht fest.

Auf jeden Fall sagen wir Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg und freuen uns schon auf das nächste Turnier, das er spielen wird.

Das Bild hat uns der Verein zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Bleibt gesund und passt auf Euch auf!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir gratulieren den Handballern vom Club Brest HC Meschkow zum Pokalsieg. Der Club mit seinem Trainer Raul Alonso gewann zum zwölften Mal in der Vereinsgeschichte den weißrussischen Pokal. Im Finalkrimi setzten sie sich mit 26:25 gegen SKA Minsk durch.

Wir freuen uns ganz besonders für Raul, der unter anderem als Aktiver und Trainer bei der Tuspo Obernburg war, beim THW Kiel Station machte und nach Handball Tirol nach Brest ging.

 

 

Bleibt gesund und passt auf Euch auf!

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Gestern habe ich Euch auf eine neue Ausgabe meines Podcasts aufmerksam gemacht. Es ging um eSports und ich habe mit einem gesprochen, der sich auf diesem Gebiet hervorragend auskennt.

Benjamin Engler, wohnhaft in München, ist selbstständiger eSports Consultant und Dozent an verschiedenen Unis. 

Heute möchte ich Euch das Interview, das ich parallel zum Podcast mit ihm geführt habe, präsentieren. Ich denke – gerade für die eSports-Interessierten unter Euch – ist dies sicher ein interessantes Interview. Für alle anderen ist es mit Sicherheit ebenfalls sehr lesenswert.

In Zeiten der Corona-Pandemie rückt eSports immer mehr in den Fokus der Allgemeinheit und der eSports könnte einer der großen Gewinner in dieser Krise sein. Doch ist eSports nun Sport oder nicht? Hier gehen die Meinungen noch immer sehr weit auseinander. IOC-Präsident Thomas Bach zum Beispiel meinte, dass in seiner Amtszeit Computerspiele nicht mehr olympisch werden würde und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erkennt eSports nicht an. Das Asiatische Olympische Komitee hingegen nimmt eSports bei den Asien-Spielen 2022 mit ins Programm auf. 

Fakt ist, dass der eSports-Markt weltweit ständig weiterwächst.

 Ich habe bei einem, der sich mit eSports hervorragend auskennt, nachgefragt. Benjamin Engler ist seit rund zwei Jahrzehnten eng mit dem eSports verbunden, ist ein völliger Enthusiast in „seinem“ Sport und erlebt die Entwicklung des eSports nicht nur als Community-Member, sondern auch als Berater aus Unternehmenssicht.

 Der 34-Jährige, der in München zu Hause ist, hat sich als früherer Director Marketing und Sponsoring eSports Reputation oder bei der Unterstützung von klassischen Sportvereinen- und verbänden, wie z. B. dem Bayerischen Fußball-Verband, und als Dozent einen weit gefächerten Erfahrungsschatz angeeignet. Mittlerweile ist er selbstständiger eSports Consultant und hält an verschiedenen Unis Workshops und Vorträge ab.

Benny, alle Welt spricht von eSports. Was ist eSports und woher kommt dieser Sport?

 “eSports ist wirklich kein Trend, den es erst seit ein paar Jahren gibt. Wie ich es auch aus meiner eigenen Vergangenheit weiß, existiert kompetitives Computer- bzw. Videospielen schon seit deutlich mehr als 20 Jahren. Wenn man über die Begriffe eSports und Gaming spricht, kann man es in etwa mit Leistungssport und Breitensport vergleichen. Wenn ich mit Freunden auf dem Bolzplatz kicken gehe, bin ich eine Art Hobby-Fußballer. Melde ich mich dann aber in einem Verein an, gehe regelmäßig zum Training und nehme an einem strukturierten Ligabetrieb teil, komme ich immer mehr in den leistungsbezogenen Bereich.

Dort ist im Endeffekt auch die Schwelle zwischen dem Casual-Gaming-Bereich und eSports zu verorten. Gaming ist der Breiten bzw. Hobbysport – was sozusagen jedermann macht. eSports ist der leistungsbezogene Bereich. Das heißt, eSports hat sich aus der Leidenschaft von unzähligen Leuten entwickelt, Videospiele zu spielen und die dann in einer Art Wettkampf im kompetitiven Modus gegeneinander zu spielen. Was auch irgendwo wiederum menschlich ist, denn das treibt ja auch die Menschen in anderen Sportarten an.”

Du warst selbst erfolgreicher Spieler und bist immer noch in der Community aktiv. Wie kamst Du dazu und wie alt warst Du damals?

Angefangen habe ich mit 13 Jahren, aber damals gab es den Begriff eSports noch nicht, sondern eher Gaming und  Pro-Gaming. Als ich zuhause bei meinen Eltern schnelleres Internet und einen guten Computer hatte, habe ich angefangen, mit Freunden zu spielen und dadurch schnell gemerkt, dass ich nicht so schlecht bin. Ich habe dann versucht, mit den Möglichkeiten, die das Internet ja damals auch schon geboten hat, Gegner zu finden und mich mit Gleichstarken oder Besseren zu messen. So hat sich das Ganze dann entwickelt.

“Ich habe Gleichgesinnte gefunden”

Ich habe mich in diversen Ligen angemeldet, habe Gleichgesinnte gefunden, die den gleichen Antrieb hatten. Nach und nach habe ich mich natürlich durch Training und vielleicht auch bisschen Talent Stück für Stück nach oben gespielt. Das kennt man ja auch von anderen Sportarten her. Wie gesagt, damals war das Ganze aber nicht vergleichbar mit dem heutigen eSports. Den Begriff gab es damals noch gar nicht. Ich selbst sehe mich als Gamer der ersten Stunde, habe sicherlich einige Dinge selbst mitgemacht. Aber so, wie die Community heute ist und die Spieler das leben, ist es gänzlich was anderes.”

eSports ist ja nur ein Oberbegriff für Spiele. Wie groß ist der Bereich eigentlich?

“eSports ist im Endeffekt ein Sammelbegriff. Daher hinken die Vergleiche, die teilweise in Bezug auf die Größenordnung von eSports gezogen werden, weil man hier Äpfel mit Birnen vergleicht. Man kann es nicht mit einer einzelnen Sportart vergleichen. Wenn man über eSports spricht, spricht man über einen Sammelbegriff von einzelnen Spieletiteln, welche allesamt eine Gemeinsamkeit aufweisen: die Verwendung eines technischen Endgeräts zur Austragung des Wettkampfs.

Man kann es daher meiner Meinung nach gut mit Ballsportarten vergleichen wie zum Beispiel Handball, Fußball, Volleyball etc. Sie alle haben etwas gemeinsam – nämlich den Ball. Daher fassen wir sie unter diesem Oberbegriff zusammen. Aber wir wissen, dass sie doch sehr unterschiedlich sind. Die Ballgröße, das Regelwerk, die Turnierformen, die Fans – in vielen Bereichen gibt es teils signifikante Unterschiede.

“Es gibt Shooter, Rennspiele, Kartenspiele und so weiter”

Im eSports gibt es zum Beispiel Shooter, Strategiespiele, Rennspiele, Sportspiele, MOBAs, Kartenspiele und Beat `em up Spiele. Die Varianz ist auch aufgrund der technischen Möglichkeiten und vieler kreativer Entwickler sehr groß. Dazu kommt noch eine starke Dynamik im Bereich der relevanten Spieletitel. Dies kann man zum Beispiel am Spiel „Fortnite“ bzw. am dazugehörigen Genre „Battle Royale“ sehen. Vor ein paar Jahren gab es dieses Genre noch gar nicht. Nun haben Spiele wie Fortnite Millionen von Spielern in den Bann gezogen und sind zu den relevantesten Spieletiteln im eSports-Ökosystem geworden.

Um sich hier also zu recht zu finden, muss man wissen, an welchem Bereich man wirklich interessiert ist bzw. welcher Bereich zu den eigenen Zielsetzungen passt. Danach muss eine tiefgehende Beschäftigung mit diesem Teilbereich geschehen.”

 Was war oder was ist Dein bevorzugtes Spiel?

“Das kann ich relativ einfach beantworten – Counter-Strike war schon immer mein bevorzugtes Spiel. Es ist eine Modifikation des Ego-Shooters Half Life des Publishers Valve, welche ursprünglich von Hobby-Entwicklern erstellt und über das Internet und diverse LAN-Parties bekannt gemacht wurde. Mit der Zeit wurde es von Valve selbst bearbeitet und weiterentwickelt und ist heute als Counter-Strike: Global Offensive immer noch eines der erfolgreichsten eSports-Titel. Der Charme dieses Spiels ist es sicherlich, dass es sich in den letzten 20 Jahren in seinen Grundzügen und der Spielmechanik kaum verändert hat. Parallel habe ich natürlich auch noch andere Spiele gespielt, wenn auch mit einem anderen Fokus. Ich bin relativ breit aufgestellt und an unterschiedlichen Spielegenres interessiert. Aber im Grunde genommen bin ich ein Counter-Strike Fan.”

Welche Spieletitel werden in Deutschland derzeit am meisten gespielt?

Die Titel, die auf globaler Ebene vorne stehen, sind – mit wenigen Ausnahmen – auch die, die in Deutschland ganz vorne stehen. Das sind vor allem League of Legends und Counter-Strike. Dazu kommt noch FIFA, sicherlich auch bedingt durch die große Bedeutung des klassischen Fußballs in Deutschland. Aber wie auch in der letzten Antwort beschrieben, schaffen es auch immer wieder neue Spieletitel, wie vor ein paar Jahren Fortnite, schnell eine riesige Spielerschaft anzusprechen und zu begeistern. Dieses Ranking ist somit nicht „in Stein gemeißelt“, sondern dynamisch.”

Wenn ich nun eSportler bin, wie muss ich mir das vorstellen. Lebe ich nur in einer virtuellen Welt?

“Natürlich verbringt man viel Zeit in der digitalen Welt, in dem man mit seinen „Teammates“ auf Servern spielt, trainiert, Taktiken bespricht usw. Dabei ist man meist über Voice-Tools wie TeamSpeak oder Discord verbunden. Somit kommuniziert man auch in der virtuellen Welt sehr viel mit „echten“ Menschen. Zusätzlich dazu trifft man sich ja auch auf Offline-Events wie z.B. Lan-Partys oder diversen Tournaments und hat somit auch im „Real Life“ Kontakt miteinander. Somit kann man sagen, dass man sich im eSports zwar zumeist über das Digitale kennenlernt und austauscht, aber es sich nicht auf diese Ebene oder diese Welt beschränkt.

“Ich habe früher Fußball im Verein gespielt”

Zudem hat man ja auch noch andere Interessen. Ich habe in der damaligen Zeit zum Beispiel auch noch in einem Verein Fußball gespielt mit zweimal Training die Woche. Meine damaligen Teamkameraden haben aber auch fast alle Gaming oder kompetitives Gaming in unterschiedlichen Spieletiteln betrieben. Ein Ausgleich ist somit auch im digitalen Sport enorm wichtig – wie zum Beispiel Fußball oder Tennis.”

Braucht ein eSportler eine gewisse körperliche Fitness und ist das die Voraussetzung für die geistige Fitness?

“Definitiv ja. Wie ich schon angedeutet habe, ist alleine fürs körperliche Wohlbefinden ein Ausgleich wichtig. Egal, ob als Ausgleich zu eSports oder – sagen wir es andersrum – wenn ich rund um die Uhr Sport treibe, dann ist ein Ruhepol ebenfalls wichtig. Ausgleich ist immer wichtig. Ganz klares Ja.

Das sieht man auch immer mehr in Studien zum Beispiel von der Sporthochschule Köln, die im Bereich eSports forscht. Sie unterstützt sogar eigene eSportler, welche in diversen Spieletiteln antreten und versucht unter anderem mit ihnen zusammen, sportwissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen (https://www.esportwissen.de/hochschulteam/ – Anm. der Red.)

Der klassische Sport hat sich gerade im trainingswissenschaftlichen Bereich immer mehr professionalisiert und auch vergrößert. Das ist auch für den eSports passend. Auch hier kommt es auf die richtige Ernährung an. Aber auch auf die körperliche Fitness. Sie ist entscheidend, die Konzentrationsfähigkeit während einer Spieldauer von drei, vier oder fünf Stunden hoch zu halten.” 

Wie oft wird im eSports trainiert? Gab es bei Dir damals schon einen strukturierten Trainingsbetrieb?

Auch wir haben damals schon ein paar Stunden pro Tag trainiert und versucht, auf den Punkt genau fokussiert und topfit zu sein. Doch heutzutage ist das Niveau ein gänzlich anderes. Je höher das Leistungsniveau ist, desto mehr wird trainiert. Ich denke, dies ist in allen Sportarten so. Ein eSportler benötigt eine Vorbereitung, eine Nachbereitung und eine Analyse. Auf den unteren Ebenen geht es mehr um den Spaß. Doch je höher man kommt, desto mehr Vorbereitung, Nachbereitung usw. braucht es. Heutzutage trainieren die eSportler etliche Stunden täglich. Auf höchster Ebene ist es schließlich auch ihr Full-Time-Job. Vor großen Events wird sogar noch intensiver trainiert in Form von Boot-Camps. Diese kann man mit den Trainingslagern der Fußball-Bundesligisten vergleichen. Das heißt, es gibt Trainingsphasen, in denen der volle Fokus auf die Verbesserung von Details gelegt wird. Training ist also auch im eSports ein hoher zeitlicher Aufwand.”

Du warst bereits einige Male auf der ISPO, der weltgrößten Sport-Business-Messe in München, vertreten, hast dort Vorträge und Workshops gehalten. Wie war die Resonanz?

Die Resonanz war extrem gut. Wenn die ISPO als weltgrößte Sport-Business-Messe eSports so prominent bespielt, verleiht dies dem Thema noch einmal eine höhere Bedeutung. Die Tatsache, dass für die ISPO eSports auch Sport ist, hilft enorm und ich bin dankbar, Teil dieser neuen Projekte der ISPO sein zu dürfen.”

Wenn ich das alles so höre, gehört das Klischee der breiten Masse „die daddeln ja nur, das sind ja nur Nerds, die den ganzen Tag vorm PC hängen“, mittlerweile definitiv der Vergangenheit an, oder? 

Absolut. Besonders, wenn man sich das ganze Feld einmal anschaut. Wir hatten ja vorhin bereits trainings- und sportwissenschaftliche Aspekte angesprochen, über Ernährungspläne etc. geredet. Der ganze Bereich eSports strukturiert und professionalisiert sich momentan immer weiter. Für viele Leute ist es deutlich mehr als einfach nur „Zeit totschlagen“. Das ist ein richtiges Hobby, teilweise sogar eine Passion, mehr als einfach ein bisschen daddeln. Und wenn man sich zudem die heutigen Profispieler anguckt, muss man spätestens dort erkennen, dass die bekannten Klischees heutzutage definitiv nicht mehr passen.”

Und es geht ja mittlerweile auch um viel Geld. Merchandising, Ticketing, Werbung, Medienrechte usw. gehen weltweit auf mehrere Millionen Euro zu, oder?

“Ja, das stimmt. Wie auch in anderen Sport- oder Medienbereichen, in denen interessante Zielgruppen – hier die Digital Natives – äußerst reichweitenstark angesprochen werden können, werden nicht nur beträchtliche Summen für Medienrechte und generelle Werbe-Möglichkeiten bezahlt. Auch Bereiche wie Merchandising und Ticketing unterscheiden sich nicht grundlegend vom „klassischen Sport“. Hier weiter ins Detail zu gehen, würde den Rahmen sprengen, jedoch kann zusammengefasst gesagt werden: Für diese Zielgruppe ist eSports genauso ihr Sport, wie es für andere Zielgruppe vielleicht der Fußball oder das Tennis ist.”

Viele Vereine in der Fußball-Bundesliga haben mittlerweile eSports-Teams. Wie muss ich mir das vorstellen. Gibt es – wie beim traditionellen Fußball – eine Saison, die zum Beispiel von August bis Mai dauert?

“Das ist etwas, was sich in den letzten Jahren noch einmal deutlich weiterentwickelt hat. Angefangen hat es in Deutschland mit dem VfL Wolfsburg und seinem eFootball-Team. Dann kam Schalke 04 hinzu und mittlerweile nehmen 22 Vereine aus der ersten und zweiten Liga an der virtuellen Bundesliga teil.

Fest terminierte Spieltage in der VBL

Dieses Format wird von der DFL organisiert und nennt sich VBL (Virtual Bundesliga) Club Championship (CCS). An fest terminierten Spieltagen treten hier diese 22 Vereine der ersten und zweiten Liga mit ihren unter Vertrag stehenden Profi-eSportlern gegeneinander an und spielen den CCS-Meister aus sowie die Qualifikationsplätze für die anschließenden VBL Playoffs und für das Grand Final. Parallel läuft die VBL Open, der bekannte InGame-Spielmodus, in dem im Prinzip jeder Käufer des Spiels EA Sports FIFA versuchen kann, sich ebenso für die VBL Playoffs und später das Grand Final zu qualifizieren.

Es gibt also tatsächlich eine richtige Saison, die zwar nicht so lange läuft, wie in der Fußball-Bundesliga, dafür aber spannende Möglichkeiten bereithält. Denn runtergebrochen ist es ein Wettkampf, in dem sich die Profi-eSportler der Bundesligisten mit den in FIFA talentierten Fans dieser Vereine messen und den deutschen FIFA-Meister untereinander ausspielen.”

Kommt es nur mir so vor oder ist eSports erst jüngst so populär geworden?

“Das hängt von der Perspektive ab. Sicherlich ist es in den letzten Jahren für die breite Masse so sichtbar und populär geworden. Aber wie man an meiner eigenen Vita sieht, und den vielen Dingen, die es in der Zwischenzeit gab, ist eSports nichts, was in den letzten zwei, drei Jahren entstanden ist. Sicherlich hat es auch von der gesamten technischen Weiterentwicklung enorm profitiert. Mittlerweile kann man Computerspiele ganz anders spielen  und konsumieren als noch vor einigen Jahren. Die Internetgeschwindigkeit, die ja essentiell für kompetitive Online-Wettkämpfe ist, ist heutzutage viel schneller geworden. Das hilft natürlich dem ganzen Thema. Ich finde daher nicht, dass es erst jüngst populär geworden ist. Gaming  und Wettkämpfe darin gibt es schon deutlich länger.”

Es ist also auch nicht nur ein Hype? 

“Nein, eSports ist kein Hype. Betrachtet man allein die technischen Entwicklungen und Zukunftsprognosen der letzten Jahre und das veränderte Mediennutzungsverhalten der „jüngeren“ Generationen, so bleibt kein anderer Schluss möglich. Es ist gekommen, um zu bleiben.”

Wie erlebst Du eSports  in Zeiten von Corona?

“Die Erkenntnis – gekommen um zu bleiben – hat sich auch in Zeiten von Corona noch weiter verstärkt. Denn wie man vielleicht mitbekommen hat, haben viele internationale Ligen und Verbände besonders in der Zeit, in der die „klassischen“ Sportarten nicht mehr in der gewohnten Form ausgeübt werden können, eigene eSports-Engagements wie zum Beispiel die Bundesliga Home Challenge gestartet, um mit ihren Fans weiter zu kommunizieren. Meiner Meinung nach wird der eSports-Bereich also auch in Zukunft einen noch größeren Teil in unserer Gesellschaft einnehmen.”

 

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Ansonsten bleibt gesund, haltet Abstand, passt auf Euch auf.

 

Die Bilder hat uns Benny zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.