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Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Alle.

In der zweiten Handball-Bundesliga spielte am vergangenen Wochenende der TV Großwallstadt gegen den Bundesliga-Absteiger HSG Nordhorn-Lingen. Mit 30:32 (16:16) musste sich der TVG am Ende geschlagen geben und der Favorit nahm, trotz Corona-Sorgen, die Punkte mit nach Hause. Dabei musste der Erstliga-Absteiger gegen die Jungs von Trainer Ralf Bader alles aufbieten, um am Ende erfolgreich zu sein. Denn in dieser umkämpften und stets spannenden Partie führten letztlich einige wenige Unkonzentriertheiten des TVG und die Abgezocktheit der Gäste dazu, dass Nordhorn als Sieger das Parkett verließ. „Wir haben eine wirklich ordentliche Leistung aufs Parkett gebracht. Doch am Ende agierte die HSG abgezockter und hatte auch das nötige Quäntchen Glück. Dem Spielverlauf nach wäre ein Remis möglich gewesen. Doch dieses Spiel gibt Mut für die nächsten Aufgaben“, brachte es der derzeit verletzte TVG-Kapitän Florian Eisenträger auf den Punkt. In der Tat muss sich der TVG mit dieser Leistung gegen diesen starken Gegner keinesfalls verstecken.

Drei Spieler ragten während den gesamten 60 Spielminuten aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus. Waren es auf der einen Seite Torhüter Jan-Steffen Minerva und der unglaublich gut aufspielende Außen Görkem Bicer, der bei seinen zehn Toren keinen einzigen Fehlwurf zu verzeichnen hatte, war es auf der anderen Seite Rückraumhüne Georg Pöhle, der insgesamt elfmal traf und dem TVG das Leben schwer machte.
 
Dabei ging es im letzten Heimspiel für dieses Jahr gut los für die Hausherren. Zwar musste Ralf Bader nach fünf Minuten beim 2:4 bereits seine erste grüne Karte ziehen. Doch in der Folge klappte es mit dem siebten Feldspieler gut und die Gastgeber führten mit 9:7, 11:8, 14:12 und in der 29. Minute noch mit 16:14. Zwischenzeitlich versuchte der TVG der offensiven Deckung der Gäste mit dem zweiten Kreisläufer entgegen zu wirken. Die Angriffsleistung des TVG war sehr gut und – wie bereits erwähnt – war es immer wieder Görkem Bicer, der die Lücke zum Einnetzen fand. Zwei schnelle Treffer von Routinier Robert Weber und Pavel Mickal sorgten letztlich für das 16:16 zur Pause. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt zeigte schon Georg Pöhle seine Qualitäten. Er war kaum zu halten und seine Würfe fast ansatzlos. Es kamen also noch 30 Minuten Schwerstarbeit auf den TVG zu. 
 
Nach Wiederbeginn war es der schnelle Görkem Bicer, der seine Farben in Front brachte (17:16). Die HSG glich aus und so ging es zunächst einmal weiter. Der TVG legte vor, die Gäste zogen nach. Zwischenzeitlich entschärfte Jan-Steffen Minerva noch einen Strafwurf von Weber. Die erste Führung für die nun etwas dominierender aufspielende Mannschaft aus der Grafschaft Bentheim gab es in der 37. Minute beim 21:20. Tom Jansen glich aus, doch wieder war es HSG-Spieler Pöhle, der in Unterzahl die Führung erzielte und wenig später per Strafwurf sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung (25:23) herauswarf. Aber der TVG kämpfte mit allem was er hatte und die eh schon spannende Begegnung wurde noch einen Ticken umkämpfter und nervenaufreibender. In der Endphase erzielten die Gastgeber zwar immer wieder den Anschluss, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen. Beim 28:31 (55.) betrug der Rückstand gar drei Tore. Wieder kam der TVG heran (30:31). In der heißen Phase gab es dann eine unglückliche Situation aus Sicht des TVG. Dino Corak erzielte den Ausgleich, doch die Schiedsrichter meinten, dass er bei seinem Abschluss bereits im Kreis stand. Also kein Tor, dafür Ballbesitz HSG. Die Spannung war kaum zu überbieten. In den letzten Sekunden nahmen beide Trainer noch einmal ihre Auszeit, doch am Ende brachte der elffache Torschütze Pöhle den alles entscheidenden Treffer im TVG-Tor unter. 
 
„Wir haben eine sehr souveräne Angriffsleistung gezeigt, immer wieder Lösungen gefunden und die HSG-Abwehr vor große Aufgaben gestellt. Am Ende wurde es dramatisch und die HSG hatte das Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Die Gegner haben eine gute doppelt besetzte Bank und konnten zum Schluss noch einmal gut wechseln. Bei uns waren es ein, zwei Fehler zu viel und in diesen Situationen müssen wir ruhiger agieren“, sagte TVG-Torhüter Jan-Steffen Minerva.
 
Interessant war, dass bei Nordhorn Dominik Kalafut mitspielte. Der bullige Kreisläufer ist in Miltenberg geboren. Sein Papa, Peter Kalafut, hat früher beim jetzigen Drittligisten TV Kirchzell gespielt und war auch Trainer beim TVK. Und – er hat noch immer einen “großen Namen” im kleinen Örtchen Kirchzell! So klein ist die Welt. Nun ist einer seiner Söhne nach Stationen in Wilhelmshaven, Hannover-Burgdorf, dem französischen Cesson-Rennes MHB bei der HSG Nordhorn-Lingen angekommen und war beim Spiel gegen den TVG ganz in der Nähe seines Geburtsortes.
 
Das Bild vom zehnfachen Torschützen Görkem Bicer hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.
 
Bleibt gesund und passt auf Euch auf.