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Das war nix…

Es war angerichtet, alles passte. Am Ende des Tages stand aber ein bitterer 0:2-Rückstand der deutschen Tennisdamen. Heute (Sonntag, 9. November) stehen die Mädels um Teamchefin Barbara Rittner vor einer unglaublich schweren Aufgabe, denn es gilt diesen Rückstand aufzuholen und drei Spiele in Folge zu gewinnen, soll der WM-Titel her. Zwar ist nichts unmöglich. Aber diese Aufgabe ist verdammt schwer. Dafür braucht es eine enorme Leistungssteigerung.

Andrea Petkovic eröffnete gestern vor cirka 13000 Zuschauern und unter den Augen von Helena Sukova, Martina Navratilova und Anke Huber in der O2 Arena in Prag das Finale. Sogar Politiker Sigmar Gabriel machte sein Versprechen wahr und kam vorbei, um zuzuschauen. Morgens konnte ich in der Hotellobby noch ein paar Worte mit Andrea Petkovic wechseln und ihr viel Glück wünschen. Geholfen hat es nichts, denn sie verlor sang- und klanglos gegen Petra Kvitova. Die Tschechin gewann 6:2, 6:4. Alle Hoffnungen ruhten nun auf Angelique Kerber. Sie begann sehr zielstrebig, spielte aggressiv und führte schnell mit 4:2. Aber Lucie Safarova bog den ersten Satz und dem Jubel ihrer Anhänger zu ihren Gunsten um. Kurios war der Satzball der Tschechin, als Angie Kerber den Punkt schon für sich zählte. Safarova „grub“ den Ball aber noch aus und spielte ihn erfolgreich zurück. Auch im zweiten Satz führte die Deutsche bereits mit 4:2, ehe die einheimischen Fans ihre Spielerin nach vorne peitschten und diese sich auch Satz zwei mit 6:4 holte.

Lange Gesichter

Viele lange Gesichter gab es danach nicht nur bei den deutschen Verantwortlichen und Funktionären. Auch die mitgereisten Fans waren bedient. Natürlich ist es schwer, in so einem Hexenkessel zu gewinnen. Allerdings darf es nicht sein, dass sich sowohl Petkovic als auch Kerber derart viele einfache Fehler und vor allem reihenweise Doppelfehler erlauben. Und dass der verlegte Hardcourt in der Arena wohl angeblich zu schnell ist, dies ergaben die Messungen des Weltverbandes ITF, und dem tschechischen Tennisverband nun eine Strafe droht, bringt die Punkte auch nicht zurück.

Einziger Lichtblick gestern war der Besuch auf einem schwimmenden Restaurant. Das „Grosseto Marina“ wurde auf der Grundlage eines Frachtschiffes entwickelt und liegt auf der Moldau, flussläufig zum Intercontinental Hotel. Von hier aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Prager Burg und die Karlsbrücke und so ganz nebenbei war auch noch das Essen hervorragend 🙂 Also ein etwas versöhnlicher Abschluss eines ansonsten verkorksten Tages. Denn auch aus der Heimat erreichten mich sportlich schlechte Nachrichten. Handball-Zweitligist TV Großwallstadt verlor am Samstag gegen den weit abgeschlagenen TV Hüttenberg.

Heute fällt die Entscheidung

Heute um 13 Uhr geht es weiter. Zunächst muss Angie Kerber gegen Petra Kvitova antreten. Anschließend stehen sich Andrea Petkovic und Lucie Safarova gegenüber. Sollte bis dahin die Begegnung nicht entschieden sein, wird das Doppel den fünften Punkt bringen müssen.
Viele Grüße aus dem heute etwas verhangenen und leicht regnerischen Prag!