Kontinuität auf der Bank
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Ende des vergangenen Jahres habe ich für die Handballwoche über die Vertragsverlängerung von Trainer Ralf Bader beim Handball-Zweitligisten TV Großwallstadt einen Artikel geschrieben. Und – wie das bei einem Gespräch so ist – ist noch das eine oder andere dazu gekommen. Falls Ihr den Artikel in der Handballwoche noch nicht gelesen habt, könnt Ihr ihn nachfolgend lesen:
Geschäftsführer Stefan Wüst und die Mitgesellschafter der TV Großwallstadt GmbH haben jüngst den Vertrag mit Trainer Ralf Bader um weitere zwei Jahre verlängert.
Stefan Wüst lobt die Arbeit des Coach und bekundet Zufriedenheit darüber, wie sich die Mannschaft unter Bader weiter entwickelt hat. “Wir wollen mit Ralf die vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Monate fortführen. Dieser Schritt war eine logische Konsequenz der bisherigen gemeinsamen Arbeit. Ich schätze Ralf’s akribische und intensive Herangehensweise und bin froh, dass wir mit ihm einen Trainer gefunden haben, dem die gleichen Werte wichtig sind wie dem TVG.”
Aber auch der 40-jährige diplomierte Sportwissenschaftler musste nicht lange überlegen, denn Stefan Wüst und er sind auf einer Wellenlänge: „Grundsätzlich musste ich nicht groß überlegen, denn für mich muss auch das Private passen. Und das passt hier. Privat und sportlich – eines muss mit dem anderen einhergehen. Meine Frau und ich fühlen uns in Aschaffenburg und Großwallstadt sehr wohl. Aber auch die sportlichen Details müssen stimmen und hier kann ich sagen, dass beim TVG vieles in die richtige Richtung geht. Seit ich hier bin, haben wir deutliche Fortschritte erzielt und das gilt für die Zusammenstellung des Kaders, für die Strukturen und für den Grad der Professionalisierung.“
Einen Schritt weiter
Bader sieht den TVG, im Vergleich zur vergangenen Drittliga-Saison und der jetzigen professionellen zweiten Liga einen deutlichen Schritt weiter. Auch mit ein Punkt für den akribischen „Arbeiter“ den Weg mit dem TVG die nächsten Jahre noch weiter zu gehen. Er freut sich, dass im Verein Kontinuität einzieht, dass sein Team Zeit hat sich zu entwickeln. „Aber wir müssen sehen, dass es uns gelingt, uns von den hinteren Rängen fernzuhalten.“
Der Übungsleiter ging mit einem um sechs Neuzugänge veränderten Kader in die Saison. Viele der Jungen haben bereits einen Schritt nach vorne gemacht. Bei einigen ist Ralf Bader überzeugt, dass sie noch zulegen und Fortschritte machen können und werden. Noch läuft die jetzige Runde, doch die Verantwortlichen schauen schon über den Tellerrand hinaus. Wenn nach dieser Saison vier Erstligisten absteigen werden, dann wird die Dichte noch stärker und – egal, welches Team von oben runter kommt – ist sehr stark. Bader will seinen Kader zwar für die Zukunft größtenteils zusammen halten. Doch er weiß auch, dass er ihn verbessern muss. Wenn der TVG in der zweiten Liga gut mitmischen will, dann wäre es – Bader’s Meinung nach – blauäugig zu denken, dass der jetzige Kader dafür stark genug ist. „Es gibt derzeit nichts Konkretes. Doch wir haben schon in der Planung, was wir noch machen müssen, wo noch an Stellschrauben gedreht werden kann oder muss. Wir müssen schon vorausschauend planen.“
Was nicht geplant werden kann, ist die Corona-Pandemie. Keiner weiß, wie es weiter gehen wird. Von Beginn an zählte das Corona-Management zu einer der großen Herausforderungen beim TVG. Bader: „Wir sind derzeit schon an einem Punkt, wo wir uns wundern, dass wir bisher keinen positiven Test hatten. Aber ich will es nicht verschreien…“ Er sagt, dass die Jungs sich sehr strikt an die Vorgaben halten und der Verein ein sehr gutes Hygienekonzept ausgearbeitet hat und alles dafür tut, dass sich das Team und das Team um die Mannschaft in ihrer Blase wenigstens ein Stück Normalität behalten kann.
Am 30. Dezember ist für heuer das letzte Spiel terminiert. Dann empfängt der TVG den VfL Lübeck-Schwartau zu Hause. Ein dicker Brocken, der daheim zum Abschluss des Jahres noch einmal wartet. Mit dem bisherigen Verlauf war Bader nicht ganz zufrieden. Zu schwankend waren teilweise die Leistungen. Daher wartet auf Bader und seine Jungs nach elf freien Tagen nach dem letzten Match viel Arbeit in der „Wintervorbereitung“. „Doch derzeit ist es schwierig, aufgrund der Pandemie Testspielgegner zu finden“, sagt der Coach. Aber ihm werden sicherlich auch ohne Testspielgegner genug schweißtreibende Einheiten für seine Spieler einfallen.
Bleibt gesund, passt auf Euch auf, behaltet die Nerven und haltet Abstand!