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Handball – 3. Liga: Kirchzell spielt Unentschieden – Gelnhausen schiebt einen Lauf – Bieberau/Modau ohne reelle Chance

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Richtig spannend geht es in der dritten Handball-Liga, Staffel E, zu. Während die HSG Hanau diese Woche pausieren musste, hat es eine Wachablösung an der Spitze gegeben, denn der HC Erlangen II ist nun nach dem Sieg gegen Bieberau/Modau an den Hanauern vorbeigezogen und hat sich die Tabellenführung geholt. 

Der TV Kirchzell kam mit einem Unentschieden aus Bayreuth zurück und das war zu wenig, um die Abstiegsrunde zu vermeiden. Gelnhausen fegte Nieder-Roden vom Parkett und setzte sich – mit jetzt 18 Spielen – auf den sechsten Platz. Nieder-Roden ist Siebter und Bieberau/Modau Fünfter. 

Bis auf Kirchzell müssen alle Mannschaften noch einmal bzw. zweimal spielen. Es ist also noch alles möglich im Kampf um den begehrten sechsten Platz. 

 
In einem engen und kampfbetonten Spiel kam der TV Kirchzell in Bayreuth nicht über ein 23:23-Unentschieden hinaus und wird damit in der Abstiegsrunde in zwei Wochen antreten müssen. In ihrem letzten Spiel – der TVK hat in der Elferstaffel als einzige Mannschaft bereits 20 Spieltage absolviert – gaben die Kirchzeller zwar noch einmal alles, doch am Ende machte sich etwas Enttäuschung breit. Bayreuth hingegen hat genau den einen Punkt noch geholt, den es brauchte, um auf jeden Fall auch in der kommenden Saison in der dritten Liga zu spielen. Für die Kirchzeller war ein Punkt zu wenig und die Konkurrenz müsste schon entsprechende Ergebnisse liefern, damit es mit Platz sechs noch reichen würde. 
 
Die Gäste, die nach langer Verletzungspause erstmals wieder auf Tom Spieß zurück greifen konnten, waren kämpferisch auf der Höhe und kamen gut mit der offensiven 3-2-1-Deckung der Hausherren zurecht. Zwar dauerte es etwas, bis der TVK sich auf den besten Bayreuther Torschützen und Leistungsträger, Paul Saborowski, eingestellt hatte. Bis zum 8:8 (19.) hatte der Gast stets mit ein, zwei Toren die Nase vorn. Maximilian Gläser und Leon David stellten den alten Abstand wieder her, aber mit drei Toren in Folge führte jetzt Bayreuth mit 12:11, ehe Tim Häufglöckner den  Ausgleich erzielte. Mit 12:12 ging es in die Pause. 
 
Zu diesem Zeitpunkt gab es schon ein Kuriosum im Bayreuther Schulzentrum Ost. Einer der beiden Schiedsrichter verletzte sich schon nach neun Minuten, so dass der andere die Partie alleine durchziehen musste. 
 
Nach dem Wechsel ging es eng weiter
 
Nach dem Wechsel ging es eng weiter, wobei die Gäste in der Bewegung nach vorne etwas zu hektisch agierten und ein paar Bälle liegen ließen. So blieb es beim 18:18, 20:20 und 22:22. Der TVK probierte es zum Schluss mit dem siebten Feldspieler. Nach dem 23:23 durch Joshua Osifo nahmen die Hausherren ihre Auszeit (59.19 Minuten) und spielten die verbleibenden Sekunden bis zum Schlusspfiff routiniert und clever herunter. Das TVK-Trainerduo hatte anschließend viel Lob für ihr Team übrig und Andi Kunz sagte: „In der Summe sind wir zwar ein bisschen enttäuscht. Aber die Art und Weise, wie die Mannschaft, bis auf den Ausrutscher in Gelnhausen, zuletzt aufgetreten ist, gibt Selbstvertrauen für die weiteren Spiele in der anstehenden Abstiegsrunde.“
 
Groß-Bieberau ohne Chance
 
Mit 22:29 verloren die Falken HSG Bieberau/Modau ihr Spiel gegen den HC Erlangen II. Das Spiel lief in den Anfangsminuten gar nicht so schlecht für die Falken, besaßen sie doch in Jonas Dambach einen gut aufgelegten Rückraumspieler, der alleine in den ersten acht Minuten bereits sechs Tore erzielte. Damit gingen die Falken in der zehnten Minute mit 6:4 in Führung und konnten diese sogar bis zur 20. Minute auf 11:8 ausbauen. Unachtsamkeiten, verworfene Bälle und technische Fehler nutzte Erlangen zum Ausgleich in der 25. Minute zum 11:11 und von da an übernahmen sie das Kommando in der Bieberauer Sporthalle. Dambach wurde besser abgeschirmt, warf in der Folge nur noch zwei Tore und seine Mitspieler im Angriff versemmelten Chance um Chance. Am Ende standen 19 Fehlwürfe und zehn technische Fehler in der Statistik – zu viel um gegen eine Mannschaft vom Format Erlangens bestehen zu können. In die Halbzeit ging es mit einer 14:15 Führung für die Franken.

Diese Führung gaben die cleveren und mit einem Wahnsinnstempo spielenden Erlanger bis zum Schluss nicht mehr her. Im Gegenteil. Bei den Falken ließen die Kräfte immer mehr nach und konnten sie bis zur 40. Minute noch einigermaßen mithalten, nahm das Drama seinen Lauf. Dambach musste in der 42. Minute verletzt ausscheiden und damit lief im Angriff der Falken nichts mehr. 15 Minuten lang konnte kein Tor erzielt werden, Erlangen zog Tor um Tor davon und in der 50. Minute stand es 18:25, die Partie war verloren. Zwar versuchte Falken Trainer Thorsten Schmid mit dem siebten Feldspieler undmit einer vorgezogenen Deckung nochmal alles, aber alles reichte nicht um die gut spielenden Erlanger aus dem Konzept zu bringen.

Klare Niederlage der Baggerseepiraten

Nicht viel besser erging es der HSG Rodgau Nieder-Roden beim TV Gelnhausen. Mit 21:33 musste die HSG die Segel streichen. In einem intensiv geführten Derby unterlagen die Rodgauer Handballer aufgrund einer miserablen Offensivleistung in der zweiten Halbzeit. Lediglich sechs Treffer gelangen von der Au & Co im zweiten Abschnitt, demgegenüber stand eine viel zu hohe Zahl an Fehlversuchen und technischen Fehlern. Das nutzten die jungen Gelnhäuser gnadenlos aus, spielten wie aus einem Guss und gingen letztlich als verdienter Sieger vom Parkett. Mit diesem Ergebnis haben es die Baggerseepiraten vor dem abschließenden Heimspiel gegen Budenheim nicht mehr selbst in der Hand, den rettenden sechsten Platz zu erreichen, sondern sind von anderen Ergebnissen abhängig.

Die Partie begann sehr ausgeglichen, beide Teams suchten zielstrebig den Torerfolg, vernachlässigten aber auch etwas das Defensivverhalten. So entwickelte sich ein unterhaltsames Derby, in dem die Rodgauer oftmals mit ihren Kreisanspielen erfolgreich waren. Die Gastgeber konnten sich auf die Fähigkeiten ihres Regisseurs Jonathan Malolepszy verlassen, der am Ende mit elf Treffern der überragende Mann des Tages war.  Zwar legten die Barbarossastädter immer wieder ein oder zwei Treffer vor, diese Rückstände konnte man aber schnell egalisieren. Über die Zwischenstände 5:5, 8:8 und 13:13 ging es beim Halbzeitpfiff folgerichtig mit einem 15:15 in die Kabinen. 

Ausgeglichen ging es zunächst weiter

Zunächst einmal änderte sich auch nach Wiederbeginn nichts am Spielverlauf, beim 17:17 in der 35. Minute war die Welt aus Sicht der Baggerseepiraten noch komplett in Ordnung. Doch dann kam es zu einem unerklärlichen Bruch im Angriff. Fehler über Fehler wurde produziert, die sehr aufmerksame Deckung des TV Gelnhausen nutzte dies gnadenlos aus und mit einem 7-0-Lauf war die Frage nach dem Sieger innerhalb weniger Minuten geklärt. Da halfen weder personelle Wechsel, noch das Umstellen auf den siebten Feldspieler etwas. Zudem wuchs Julian Lahme im Tor der Gastgeber über sich hinaus, parierte etliche freie Chancen, die von seinen Vorderleuten konsequent in Treffer umgemünzt wurden. So mussten sich die Rodgauer dem Konkurrenten um Platz sechs überdeutlich geschlagen geben und haben es durch den verlorenen direkten Vergleich jetzt nicht mehr selbst in der Hand, das rettende Ufer zu erreichen. „Das Ergebnis war heute vielleicht ein paar Tore zu hoch, aber unterm Strich hatten wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr viele Lösungen parat. Jetzt müssen wir schnell regenerieren und hoffen, dass ein paar Dinge am kommenden Wochenende besser für uns laufen, damit wir am Samstag ein echtes Endspiel in heimischer Halle haben“, so Trainer Jan Redmann, der die Niederlage realistisch einordnete.

 

Das Bild hat uns die HSG Rodgau Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.