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Handball: Emotionaler Abend beim Benefizspiel zwischen Nieder-Roden und der Ukraine

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Beim Handball-Benefizspiel am Donnerstagabend zwischen dem Drittligisten HSG Rodgau Nieder-Roden und der ukrainischen Nationalmannschaft ging es sehr emotional zu und der Abend wird allen noch lange in Erinnerung bleiben.

Schon bei der Begrüßung der Gäste gab es minutenlange Standing Ovations der 500 Zuschauer, die von den sichtlich gerührten Ukrainern ebenfalls mit Klatschen beantwortet wurden und es zeigte sich schnell, dass alle Anwesenden ein feines Gespür für die Tragweite der Situation hatten. Die sportliche Bedeutung der Partie trat komplett in den Hintergrund, es ging in allererster Linie darum, sich solidarisch mit den Leid geplagten Ukrainern zu zeigen. Dies bekundeten sowohl Landtagsvizepräsident Frank Lortz, als auch der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in ihren kurzen Ansprachen. „Wir gehen nachher alle nach Hause, aber diese Menschen haben momentan keins. Deshalb ist es so wichtig, dass wir jede mögliche Unterstützung leisten“, so die eindringlichen Worte Al-Wazirs. 

Gespielt wurde dann auch noch. Nach einem Blitzstart der Ukrainer fanden die Baggerseepiraten immer besser ins Spiel, vor allem Philippe Kohlstrung zeigte sich auf HSG-Seite treffsicher. Der überragende Mann des Abends trug aber ein gelbes Trikot: Mit zwölf wunderschönen Treffern war der 31-jährige Zakhar Denysov am Ende bester Akteur und sorgte damit für den verdienten 30:27 Erfolg der Gäste.

„Das war die schönste Niederlage in meiner gesamten Handballkarriere. Wir wollten erreichen, dass die Jungs endlich mal wieder 60 Minuten nicht an all die schlimmen Dinge denken, sondern an etwas anderes. Und ich glaube, das ist uns heute Abend gelungen“, zeigte sich HSG-Trainer Jan Redmann hoch zufrieden mit dem gesamten Ablauf. Sein Pendant auf ukrainischer Seite, Slava Lochman, schrieb reichlich Autogramme, stand für Fotowünsche zur Verfügung und bedankte sich mehrfach bei den HSG-Verantwortlichen, die diese Veranstaltung in kurzer Zeit organisiert hatten: „Wir sind Handballer, das ist das was wir lieben und heute konnten wir endlich wieder einmal spielen. Deshalb tausend Dank an alle Leute, die das ermöglicht haben.“

Zu guter Letzt hat sich das Benefizspiel auch finanziell gelohnt. Dank der großzügigen Spendenbereitschaft der Zuschauer, den Zuwendungen durch die Anwesenden politischen Würdenträger und einigen großen Einzelspenden von HSG-Sponsoren kam eine schöne Summe zusammen. Mit den Eintrittsgeldern und den Erlösen aus dem Catering näherte man sich dann schnell einer runden Zahl. „Wir waren nicht mehr weit weg von 10.000 Euro. Deshalb hat der HSG-Vorstand beschlossen, auf diese Summe aufzurunden. Ich denke, damit kann die ukrainische Mannschaft  jetzt erst mal die nächsten Tage überbrücken. Insgesamt haben wir das Motto Von Handballern – Für Handballer zu 100 Prozent umgesetzt”, sagte HSG-Pressesprecher Marzo, der allen Mitwirkenden und Helfenden dankte.

 

Die Bilder hat uns die HSG Rodgau Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.