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Handball – 3. Liga Abstiegsrunde: Galavorstellung des TV Kirchzell

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der Klasssenverbleibsrunde zur dritten Handball-Liga hat der TV Kirchzell in der Gruppe VII eine Galavorstellung hingelegt. Die HSG Bieberau/Modau hingegen musste in der Gruppe V erneut eine empfindliche Niederlage hinnehmen.

Was für eine Galavorstellung des TV Kirchzell. Mit einem ungefährdeten und verdienten 30:19-Erfolg gegen den TV Plochingen wahrte die Mannschaft des Trainer-Duos Andi Kunz und Alex Hauptmann die Chance auf den Verbleib in der dritten Liga und steht nun mit 6:2 Punkten nach vier Spielen auf dem zweiten Tabellenplatz. „Von Anfang an war das Momentum auf unserer Seite, denn wir kamen gleich ins Überzahlspiel. Die Deckung stand super und das gute Kreisläuferspiel der Plochinger kam nicht zum Tragen. Danke auch für die tolle Unterstützung von den Rängen“, freute sich nach dem Match Andi Kunz mit seinem Team.

Der TV Plochingen bei einer Auszeit

Die Stimmung in der Halle hätte nicht besser sein können und die Fans beider Lager reagierten auf jede Aktion mit einer lautstarken Anfeuerung. Gleich in den ersten Minuten mussten die Gäste in Unterzahl agieren. Das nutzte der TVK geschickt aus und der bärenstarke Torhüter Tobias Jörg warf sein erstes von insgesamt drei Toren bereits in der vierten Minute (2:1). Danach ging es schnell und drei Minuten später stand es schon 5:1. Die Gäste wussten nicht, wie ihnen geschah, wurden regelrecht überfahren und der Gäste-Trainer Christian Hörner musste in der 15. Spielminute seine Auszeit nehmen. Gebracht hat es nicht viel, denn die Deckung der Kirchzeller ließ kaum einen Treffer zu. Und wenn dann doch einmal ein Wurf aufs Tor kam, war da ja noch Tobias Jörg, der mit 15 Paraden glänzte. Die Hausherren spielten im Angriff sehr clever, die Außen liefen immer wieder ein, schafften Platz für die Halben und sorgten für Verwirrung in der Gäste-Deckung. Hinzu kam, dass der Plochinger Rückraum Rechte Robin Brandner bereits nach 25 Minuten aufgrund einer Fußverletzung ausscheiden musste. Die Kirchzeller spielten weiter wie aufgedreht und erzielten ein schönes Tor nach dem anderen – wie das 13:6 von Kapitän Nico Polixenidis, der toll von Leon David angespielt wurde. Mit 14:7 wurden die Seiten gewechselt. Sage und schreibe sieben Gegentore ließen die Kirchzeller in 30 Minuten gegen einen wahrlich nicht schlechten Gegner zu. Immerhin gewannen auch sie ihre ersten zwei Spiele sehr souverän.

Super Auftakt in Halbzeit zwei

Die Hausherren erwischten auch einen super Auftakt in Halbzeit zwei, stockten auf 18:7 auf und Plochingen zog die Reißleine. Die Probleme in der Defensive, aber auch in der Offensive waren offensichtlich. Der Gast lockerte zwar seine Deckung, versuchte es einige Zeit mit dem siebten Feldspieler und wechselte seine Torhüter. Für Manuel Weinbuch kam Felix Beutel. Doch der TVK war nicht zu stoppen, führte Mitte der zweiten Hälfte mit 22:11. Als Plochingen von der 49. bis zur 51. Minute dann drei Treffer in Folge erzielte, nahm der TVK seine Auszeit.

Die Jungs spielten anschließend ihren Part gut herunter und immer wieder bejubelten die Anhänger schöne Treffer – wie den von Anspiel Osifo auf Jan Blank zum 28:17. Da war die Messe längst gelesen und nach Schlusspfiff ließ sich die Mannschaft von ihren Fans feiern. Andi Kunz: „Wir waren auch in Halbzeit zwei präsent, bestraften die Fehler des Gegners und der Sieg war gut für uns nach der bitteren, aber verdienten Niederlage in Willstätt. Doch gewonnen ist noch nichts. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten.“ Sein Gegenüber Christian Hörner war enttäuscht: „Wir hatten mit den zweimal zwei Minuten eine unglückliche Anfangsphase. Der TVK deckte sehr stark und hat uns vor große Probleme gestellt.“

 

Viertes Spiel – vierte Niederlage – die Hoffnung stirbt zuletzt

Für die Falken HSG Bieberau/Modau wird die Situation nach der 28:30-Niederlage gegen den SV Zweibrücken immer bedrohlicher und ein Abstieg in die Oberliga wäre nur mit einer gnadenlosen Aufholjagd, dem Gewinnen der restlichen vier Spiele und dem Zutun anderer Mannschaften noch möglich.

Die Mannschaft zeigte sich verbessert, wenn gleich auch dieses Mal wieder ein weiterer Verletzter mit Edvin Omeragikj (Daumen) zu den Langzeitverletzten Vincent Klug und Lars Spieß dazu kam. Aber die Verbesserung reichte am Ende wieder nicht, um die stark aufspielenden Zweibrücker ernsthaft zu gefährden. Zunächst verlief alles nach Plan, schnell konnten die Falken mit 2:0 in Führung gehen und diese Führung bis zur elften Minute aufrecht erhalten, bevor sich wieder Unsicherheiten im Aufbauspiel einschlichen, das Tempo vernachlässigt wurde und der Gegner mit schlechten Torabschlüssen immer wieder ins Spiel gebracht wurde. So konnte Zweibrücken, das enorm Druck machte, in der 15. Minute mit 5:6 erstmals in Front gehen, die Robin Büttner wieder ausglich und sein Team mit einem weiteren Treffer noch einmal mit 7:6 nach vorne brachte. Zweibrücken glich aus, lag mit 14:9 vorne, ehe es mit 13:15 aus Sicht der Hausherren in die Pause ging.

HSG Bieberau/Modau spielte zu langsam nach vorne

In der zweiten Halbzeit zeigte sich aber, was den Unterschied ausmachte. Während Bieberau/Modau nur langsam nach vorne spielte, aus dem Rückraum keinen Druck machte  und nur wenige Zweikämpfe gewann, sah das bei den Gästen ganz anders aus. Bis Mitte der zweiten Hälfte erhöhten sie auf 23:18. Die Falken bäumten sich auf, der Wille war da und  sie kamen noch einmal in der 57. Minute zum viel umjubelten 27:27 Ausgleich. Die Gäste legten sofort durch einen schnellen Angriff wieder vor. Die Falken agierten überhastet und am Ende stand eine bittere Niederlage.

Wie eng es in der Abstiegsrunde zugeht, zeigen die anderen Ergebnisse und ein Blick auf die Tabelle offenbart immer noch eine Chance für die Falken, die Klasse zu halten. Dazu wären aber vier Siege in den noch vier ausstehenden Spielen erforderlich, bei gleichzeitigen, möglichen Punktverlusten anderer Mannschaften.

 

Den Artikel über den TV Kirchzell habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.