Handball – 2. Liga: Großer Kampf des TV Großwallstadt wurde nicht belohnt
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Handball-Zweitligist TV Großwallstadt musste am vergangenen Samstag im vierten Spiel der Saison die erste Niederlage einstecken. Gegen den Erstliga-Absteiger und Aufstiegskandidat HBW Balingen-Weilstetten reichte es beim 27:28 nicht zum Punkt.
Auch wenn die Hausherren als Favoriten in die Partie gingen, war zu keinem Zeitpunkt sicher, dass sie die Punkte auch sicher für sich verbuchen würden. Die Gäste zeigten auch in diesem Spiel erneut eine klasse Vorstellung und kämpften bis zum Ende um den möglichen Sieg oder um ein Remis. Am Schluss war es nicht nur eine Top-Mannschaft, gegen die der TVG antreten musste, sondern auch eine ganze Halle, was vielleicht mit den Ausschlag gab.
Der TVG, der ohne den verletzten Görkem Bicer auf Rechtsaußen antreten musste (dafür stand der junge U19-Nationalspieler der Ukraine, Dmytro Redkyn, erstmals im Kader), vergab zunächst den ersten Wurf, zeigte aber wieder eine starke Defensivleistung und ging in der vierten Spielminute mit 2:1 in Führung. Der Gegner egalisierte den Zwischenstand zwar immer wieder, aber der TVG konnte die Führung bis zur 26. Spielminute verteidigen. Erster Knackpunkt der Partie war die Rote Karte gegen den bis dahin stark agierenden Finn Wullenweber, der nach 20 Minten in einer unglücklichen Aktion den Gegner im Gesicht traf und dafür vom Platz verwiesen wurde. Die Blau-Weißen trotzten dieser Entscheidung und agierten weiterhin selbstsicher und mit großem Siegeswillen.
Vier Minuten vor dem Pausenpfiff war es der stark aufspielende Moritz Strosack, der den HBW mit 14:13 in Führung brachte. Aber auch hier behielten die Unterfranken die Nerven und konnten durch Dino Corak mit einer 17:16-Führung in die Pause gehen.
Die Gallier erwischten den besseren Start
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gallier besser in die Partie und übernahmen durch Tore der schwer in den Griff zu bekommenden HBW-Akteure Oddur Gretarsson und Thor Daniel Ingason die Führung. Doch die Gäste ließen sich nicht beirren, glichen aus und gingen wieder in Front.
Dann allerdings sollte es zum zweiten, eventuell spielentscheidenden Knackpunkt der Partie kommen. In der 52. Spielminute – der TVG agierte bereits in Unterzahl – sprintete der Linksaußen der Gallier, Tobias Heinzelmann, auf das leere Tor der Unterfranken zu, versenkte dabei den Ball, während Florian Eisenträger versuchte, im Defensivblock zu retten. Dabei kam es zu einem Kontakt mit Heinzelmann, welcher von den Schiedsrichtern als grobes Foul gewertet wurde und der TVG wurde erneut mit Rot bestraft. In den folgenden vier Spielminuten mussten die Jungs von Trainer Igor Vori daher weiter in Unterzahl agieren, während sie von einem gellenden Pfeifkonzert des Publikums bis zum Ende des Spiels ausgepfiffen wurden. Doch auch davon ließen sich die Blau-Weißen nicht beeindrucken, kämpften bis zum Schluss um die möglichen Punkte und hatten tatsächlich am Ende noch die Möglichkeit, den verdienten Ausgleichstreffer zu erzielen. Doch diesmal unterlief dem sonst so souverän agierenden Mario Stark ein Fehler, so dass sich der TVG nach hartem Kampf dem Gegner beugen musste. Mehr Dramatik geht eigentlich gar nicht mehr in einem Spiel.
TVG-Trainer Igor Vori war nach diesem hitzigen Spiel erst einmal bedient, ließ Fragen nach den Platzverweisen unkommentiert und lobte stattdessen einmal mehr die starke Defensivleistung seines Teams, aber vor allem die Moral seiner Schützlinge: „Heute haben meine Jungs einmal mehr bewiesen, was uns ausmacht. Wir spielen eine tolle Abwehr, jeder kämpft für jeden und wir lassen uns auch von Rückschlägen nicht herunterziehen, sondern kämpfen bis zum Schluss. Und genau das ist es, was ich von meiner Mannschaft verlange.“
Am nächsten Montag, dem Tag der deutschen Einheit, geht es weiter. Dann kommt Aufsteiger Konstanz in die Elsenfelder Untermainhalle.
Das Bild, das Adrian Kammlodt zeigt, hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.