Rudern: Deutschland-Achter verpasst A-Finale bei der WM
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Sie haben alles versucht, aber zum Finaleinzug war die Konkurrenz zu stark. Die Ruderer des Deutschland-Achter kamen bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Racice (Tschechien) im Hoffnungslauf nicht über Rang drei hinter den Niederlanden und den USA hinaus und verpassten zum ersten Mal seit Peking 2008 wieder ein A-Finale beim Saisonhöhepunkt. „Die anderen haben uns die Grenzen aufgezeigt. Aber wir sind ein sehr junger Achter, der noch nicht auf dem Niveau ist. Bei uns sitzen fünf Ruderer aus der U23-Altersklasse im Boot“, erklärte Bundestrainer Uwe Bender.
Bei der 500-Meter-Marke lag das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes noch auf dem zweiten Platz, gerade mal einen Bugkasten von den führenden Holländern entfernt. Auf dem zweiten Streckenabschnitt aber zogen auch die US-Amerikaner vorbei und in der Folge verlor der deutsche Achter den Anschluss. „Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen. Sie ist offensiv gefahren und hat versucht, das Rennen lange mitzugestalten und um die Entscheidung mitzukämpfen. Aber wir haben zu wenig PS an Bord, das reicht nur für 900 Meter Kampf“, meinte Steuermann Jonas Wiesen. Ähnlich sah es Schlagmann Torben Johannesen: „Wir haben gar kein schlechtes Rennen abgeliefert. Aber im Moment müssen wir anerkennen, dass die anderen ein Stück weiter sind. Das ist bittere Realität.“
Umbesetzung im Großboot
Dass es im Vergleich zum Vorlauf eine abermalige Umbesetzung im Großboot gab, passte zum bisherigen Saisonverlauf. Julian Garth, der positiv auf das Corona-Virus getestet wurde, war der bereits sechste Ausfall im Deutschland-Achter bei einer Regatta. Max John aus dem Vierer ohne Steuermann ersetzte ihn mit besten Kräften auf Position drei. „Max hat seine Sache gut gemacht, an der Umbesetzung lag es nicht“, sagte Bender.
Nach dem ernüchternden Ergebnis richteten sich die Blicke der Aktiven auch nach vorn. „Nach diesem Jahr, das wir uns anders vorgestellt hatten, haben wir ordentlich etwas aufzuholen. Wir waren von der Physis auf keinem hohen Niveau und hatten auch rudertechnisch Defizite. Wir müssen enger zusammenrücken“, sagte Torben Johannesen, während Jonas Wiesen deutlich wurde: „Ab Herbst müssen wir uns den Hintern aufreißen, dass uns das im nächsten Jahr nicht noch einmal passiert.“ Schließlich geht es bei der nächsten WM in Belgrad auch um die ersten fünf Olympia-Tickets für Paris 2024.
Doch zunächst steht am Sonntag in Racice noch das B-Finale um 12.44 Uhr an. Gegner sind Tschechien, China, Italien und die Ukraine. „Das ist ein Finale. Da werden wir noch mal voll auf Angriff setzen, egal, ob es A- oder B-Finale heißt“, meinte Jonas Wiesen.
Die Ergebnisse:
Achter, Hoffnungslauf: 1. Niederlande 5:25,93 Minuten. – 2. USA 5:27,71. – 3. Deutschland-Achter (Torben Johannesen, Wolf-Niclas Schröder, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling, Tom Tewes, Max John, Jasper Angl, Mark Hinrichs, Steuermann Jonas Wiesen) 5:33,17. – 4. China 5:44,04.
Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür.