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Rudern: Verpatzter WM-Start für den Deutschland-Achter

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Ein verpatzter WM-Start für den Deutschland-Achter. Bei den Weltmeisterschaften in Racice kam das Flaggschiff im Vorlauf nicht über Platz vier hinaus und muss nun alles auf den Hoffnungslauf setzen, um das A-Finale zu erreichen. Mit über zwölf Sekunden Rückstand auf den Überraschungssieger Kanada verkaufte sich die Crew, in der mit Torben Johannesen nur noch ein Olympia-Starter vom vergangenen Jahr sitzt, deutlich unter Wert. „Das hatte nichts mit dem zu tun, was sie im Training zeigen und auch im Relationsrennen abgeliefert haben. Dann kommt der Wettkampf – und plötzlich ist alles weg“, sagte Uwe Bender, Bundestrainer dieser stark verjüngten Mannschaft.

Bei der 500-Meter-Marke lag der Achter, der im Vergleich zur bisherigen Saison ohne die beiden Tokio-Medaillengewinner Olaf Roggensack und Laurits Follert (beide in der Ausbildung bei der Bundespolizei gebunden) auskommen muss, noch auf Tuchfühlung zu den führenden Booten aus Australien, den Niederlanden und Kanada. Auf den zweiten 500 Metern allerdings handelte sich der Deutschland-Achter einen Rückstand von über zwei Sekunden ein, wenig später lag er mit über einer Bootslänge zurück. „Als sie gemerkt haben, dass gegen gleich drei Gegner nichts geht, gab es kaum noch Gegenwehr“, meinte Bender. Und der Rückstand vergrößerte sich, während der kanadische Achter im Endspurt noch an den Niederlanden und Australien vorbei und auf direktem Weg ins A-Finale fuhr.

Die deutsche Mannschaft muss nun im Hoffnungslauf am Freitag um 12.45 Uhr um den Einzug ins A-Finale kämpfen. Es geht erneut gegen die Niederlande sowie gegen die USA und China. Es ist eine deutliche Leistungssteigerung nötig, schließlich erreichen nur die beiden Erstplatzierten den Endlauf der sechs besten Boote.

Vierer mit deutlicher Steigerung

Der Vierer ohne Steuermann nutzte die zweite Chance und zog letztlich sicher ins Halbfinale ein. Im Hoffnungslauf fuhren Marc Kammann, Max John, Malte Großmann und Theis Hagemeister als Zweiter knapp hinter dem EM-Fünften Schweiz und vier Sekunden auf den nächsten Verfolger, Litauen, über die Ziellinie. „Das war noch mal eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorlauf“, freute sich Bundestrainerin Sabine Tschäge.

Trotz eines verhaltenen Starts setzte sich das deutsche Quartett zusammen mit dem Boot aus der Schweiz ab und kontrollierte das Rennen um zwei Halbfinalplätze von der Spitze aus, ohne sich zu sehr zu verausgaben. Als die Italiener dann im letzten Viertel der Strecke attackierten, hielten Marc Kammann & Co. entschieden dagegen. Sie mobilisierten alle Kräfte und kamen mit einem beherzten Endspurt noch mal an die Schweizer heran. Schließlich fehlten gerade einmal 26 Hundertstelsekunden. „Im Mittelteil haben sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und sind dann einen starken Endspurt gefahren“, lobte Tschäge ihr Vierer-Team. Die Italiener, die nach Olympia-Bronze in Tokio eine neue Vierer-Crew aufbieten, wurden noch von Litauen abgefangen. Im zweiten Hoffnungslauf lösten die Ukraine und Frankreich das Ticket fürs Halbfinale, das am Donnerstag um 12.15 Uhr in der Labe Arena von Racice ausgetragen wird. Gegner sind dann Großbritannien, Australien, Südafrika, Polen und die Ukraine.

Die Ergebnisse:
Achter, Vorlauf: 1. Kanada 5:30,39 Minuten. –  2. Niederlande 5:31,26. – 3. Australien 5:33,50. –  4. Deutschland-Achter (Torben Johannesen, Wolf-Niclas Schröder, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling, Tom Tewes, Julian Garth, Jasper Angl, Mark Hinrichs, Steuermann Jonas Wiesen) 5:43,17. –  5. Tschechien 5:59,90.

Vierer ohne Steuermann, Hoffnungslauf: 1. Schweiz 5:55,56 Minuten. –  2. Deutschland (Marc Kammann, Max John, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 5:55,82. –  3. Litauen 5:59,78. –  4. Italien 6:01,41. –  5. Tschechien 6:15,26.

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.