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3. Handball-Liga: Heimniederlage im Derby gegen die HSG Hanau für den TV Kirchzell

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, gab es am Wochenende im Derby gegen die HSG Hanau eine Heimniederlage für den TV Kirchzell. Auch die HSG Rodgau Nieder-Roden kam mit einer Niederlage aus Ferndorf zurück. Der TV Gelnhausen hingegen nahm die Punkte aus Haßloch mit nach Hause.

 

 Es war das erwartet schwere Spiel für den TV Kirchzell und am Ende gab es die zweite Niederlage in Folge für die Mannschaft von Trainer Andi Kunz. Mit 27:21 nahmen die Hanauer vor einer lautstarken Kulisse letztlich verdient die Punkte mit nach Hause, spielten sehr gut auf. Die Gastgeber hingegen fanden nie zu ihrem Spiel und erwischten einen gebrauchten Tag.

Von Anfang an war Pfeffer in der Partie und es ging nicht optimal los für die Hausherren. Nach eineinhalb Minuten gab es schon den ersten Strafwurf, doch den Heber von Tim Häufglöckner fing HSG-Torhüter Can Adanir heraus. Tom Spieß vom Punkt und Antonio Schnellbacher von Außen trafen anschließend zum 2:1. Dies sollte es aber auch mit der Führung der Kirchzeller gewesen sein. In der Folge waren die Gäste am Drücker, nutzten ihre Chancen gut und gingen über die Stationen 5:3 und 8:5 in der 24. Minute erstmals mit vier Toren in Führung (11:7). Andi Kunz gefiel nicht, was er sah und er zog den grünen Karton. Die HSG verteidigte gut und hatte mit Can Adanir einen guten Rückhalt im Tor. Aber auch die Gastgeber standen gut in der Defensive und Tobias Jörg stand seinem Gegenüber in nichts nach. Es wurde um jeden Zentimeter Boden gekämpft. Es gab sehr viele Wischpausen und Unterbrechungen. Kein Wunder, dass die erste Hälfte erst nach 45 Minuten vorbei war. Die Schiedsrichter verhängten viele Strafwürfe und so waren es alleine in der ersten Hälfte acht. Drei davon vergeigte Hanau, einen verwarf der TVK. Kurz vor der Pause waren die Kirchzeller etwas unaufmerksam, so dass die HSG noch zwei blitzsaubere Tore im gegnerischen Kasten versenken konnte und mit 13:9 in die Kabinen ging.

Auftakt in Hälfte zwei verschlafen

Den Auftakt in die zweite Halbzeit verschlief der TVK, vergab früh einen Siebenmeter. Ehe er sich versah, hatte der Gast bereits zum 15:9 aufgestockt. Die Hanauer spielten unbeirrt weiter, hatten den Gegner auf fast allen Positionen im Griff. Beim 10:17 in der 35. Minute zog Trainer Kunz die Reißleine. Doch es nutzte alles nichts. Der Gegner spielte wie aufgedreht und die Kirchzeller agierten wie das Kaninchen vor der Schlange. Drei Tore nach 16 Minuten in Halbzeit zwei sagen alles aus. Sie wechselten den Torhüter, brachten ab der 41. Minute Joshua Löffelmann. Doch auch er konnte nicht viel ausrichten. Auf der Gegenseite glänzte Adanir mit einer Parade nach der anderen, hielt was zu halten war. Und seine Vorderleute trafen nach Belieben. Beim 13:23 in der 48. Minute war die Begegnung längst gelaufen. Vier Minuten danach beim 16:24 wechselte HSG-Trainer Hannes Geist seine Torhüter und schickte den jungen Fabian Tomm ins Tor. Andi Kunz nahm kurz darauf (55. – 17:26) die dritte Auszeit. Seine Mannschaft gab sich nicht auf, musste aber die Überlegenheit des Gegners anerkennen.

 

 

Als Verlierer zurück aus dem Siegerland

Mit einer ernüchternden 20:29-Packung im Gepäck musste  die HSG Rodgau Nieder-Roden nach dem Spitzenspiel bei Tabellenführer TuS Ferndorf die Heimreise antreten. Die ersatzgeschwächten Baggerseepiraten konnten nur in der Anfangsphase mit dem Favoriten mithalten, hatten schon bald aber der Überlegenheit des ambitionierten Zweitliga-Absteigers aus dem Siegerland nichts mehr entgegenzusetzen und verloren auch in dieser Höhe verdient.

Dabei fing die Partie aus Sicht der Rodgauer durchaus verheißungsvoll an: Henning Schopper erzielte nach 35 Sekunden die 1:0-Führung für die Gäste, die auf ihre beiden besten Torschützen Ketil Horn (verletzt) sowie Johannes von der Au (krank) verzichten mussten. Bis zur 16. Spielminute agierten die HSG-Cracks nach Angaben von Trainer Jan Redmann zwar „dank eines sehr guten Marco Rhein im Tor und einer sehr guten Abwehr“ weiterhin auf Augenhöhe und lagen zu diesem Zeitpunkt auch nur 5:6 in Rückstand. „Danach haben wir aber wirklich schlecht gespielt. Vor allem im Angriff ist meinen Jungs gegen die körperlich starke und passive Verteidigung des Gegners nichts eingefallen, und durch schlechte Würfe sowie viele Fehlpässe und technische Fehler haben wir Ferndorf viele Gegenstöße und einfache Tore ermöglicht“, analysierte der Coach die Phase bis zur Halbzeitsirene, in der sich der Gastgeber auf 16:6 absetzen konnte. Und damit war die Partie natürlich schon entschieden.

HSG kam nach dem Wechsel heran

Direkt nach dem Wechsel kamen die „Redmänner“ zwar noch einmal auf 11:18 (35.), heran, eine Wende konnten sie der Partie indes nicht mehr geben. „Wir haben aber eine gute Moral gezeigt“, zeigte sich Jan Redmann mit den Darbietungen seiner Schützlinge im zweiten Durchgang durchaus zufrieden. Bei der HSG bestritt der lange verletzte Neuzugang Lars Spieß sein erstes Spiel im neuen Trikot. „Wir haben ihn zunächst nur in der Abwehr eingesetzt, und da hat Lars seine Sache sehr gut gemacht, denn er ist sehr kommunikativ und führt seine Mitspieler“, so der Coach über den Mann mit der Nummer 36, der sich allerdings drei Zeitstrafen einhandelte und deshalb in der 46. Spielminute mit Rot das Feld verlassen musste.

Voll des Lobes war der Rodgauer Trainer zudem über Youngster Ben Seidel. „Er hat seine Chance genutzt und in den 15 Minuten, in denen er ran durfte, nicht nur zwei Tore erzielt, sondern auch sein großes Potenzial angedeutet“, sagte Redmann über das Mega-Talent aus dem eigenen Nachwuchs, das zuvor noch 60 Minuten in der A-Jugend-Bundesliga durchgespielt hatte. Doch natürlich konnten weder Seidel noch Spieß geschweige, denn ihre Mitspieler den klaren Erfolg der souverän agierenden Heimmannschaft noch gefährden, die in der zweiten Hälfte in Anbetracht des klaren Vorsprungs verständlicherweise nicht mehr mit Vollgas agierte.

„Ich habe viele wichtige Erkenntnisse aus diesem Spiel mitnehmen können, und auch einige meiner Akteure dürften im Duell mit einem bärenstarken Gegner, der sowohl auf als auch abseits des Platzes viel professioneller als wir aufgestellt ist, erkannt haben, dass wir noch viel zu tun haben, um auf ein solches Niveau wie Ferndorf zu kommen“, lautet das Fazit von Trainer Jan Redmann, für den die klare Niederlage denn auch „kein Beinbruch“ ist.

 

Julian Lahme führt Gelnhausen zum Sieg in Haßloch

Ein überragender Oldie Julian Lahme zwischen den Pfosten und eine unglaublich hart arbeitende Rasselbande haben für eine Überraschung gesorgt. Der TV Gelnhausen gewann bei der TSG Haßloch mit 25:22 und mischt mit 10:4 Punkten ganz oben in der Tabelle mit. „Das war eine wahnsinnig gute Leistung von unseren Jungs. Nach zwei bitteren Derby-Niederlagen gegen einen so starken, erfahrenen und körperlich überlegenen Gegner auswärts zu bestehen, das kann man nicht hoch genug einschätzen“, freute sich Trainer Matthias Geiger über den Auswärtscoup seiner Mannschaft.

Der Gastgeber ging durch Lars Hannes in Führung, doch die Barbarossastädter blieben dran. Nach zehn Minuten brachte Yannik Mocken, der eine fast hundertprozentige Trefferquote vorweisen konnte, seine Farben mit 4:2 in Führung. Mit insgesamt sieben Treffern war der Linksaußen der erfolgreichste Werfer an diesem Abend. In der Folgezeit lieferten sich beide Teams ein schnelles und ebenso umkämpftes Spiel, das bis in die Schlussphase stets auf Messers Schneide stehen sollte. Dabei hatte der TVG fast immer die Nase ein Stückchen vorne. Das lag vor allem auch an Keeper Lahme. Der 34-Jährige lief an diesem Abend zu großer Form auf. Folgerichtig ging der TV Gelnhausen mit einer 13:11-Führung in die Pause.

Nach Wiederanpfiff leistete sich der TVG die einzige kurze Schwächephase, als im Angriff leichtfertig Bälle verloren wurden und man sich hinten zwei schnelle Tore fing. Doch dann vernagelte Lahme mit Glanzparaden in Serie den Kasten und führte sein Team zurück in die Erfolgsspur. Dabei war es immer wieder erstaunlich, wie gleichermaßen leidenschaftlich und konzentriert Philipp Schenk, Silas Altwein, Jannik Geisler und Co. sich in jeden einzelnen Angriff schmissen. In der 33 Minute stand es 14:14. Anschließend übernahm die TV Gelnhausen wieder die Führung und sollte sie bis zum Ende nicht mehr hergeben. Nach 51 Minuten traf Altwein zum 21:18 und sorgte erstmals für eine Drei-Tore-Führung.

„Wir haben vorne gebissen und hinten konnten wir den Gegner immer wieder in lange Angriffe zwingen und standen wahnsinnig kompakt“, analysierte Geiger. Bestes Beispiel war Nils Bergau. Der Abwehrrecke holte sich im Zweikampf einen Cut an der Stirn ab und musste lange behandelt werden. Sein Einsatz am kommenden Wochenende dürfte aber nicht gefährdet sein. „Wir wollten so lange wie möglich dranbleiben und auf unsere Chance warten, um sie dann zu ergreifen“, sagte Geiger. Und genauso kam es dann auch. Als Jonathan Malolepszy in der 55. Minute zum 24:20 traf, war eine Vorentscheidung gefallen. Einmal mehr war es auffällig, wie abgezockt das Geiger-Team in der Crunchtime zu Werke ging. Am Ende stand ein verdienter 25:22-Erfolg, der umso bemerkenswerter ist, da der noch nicht wieder ganz fitte Malolepszy nur bei Siebenmetern zum Einsatz kam. Er verwandelte ebenso wie Mocken alle seiner vier Strafwürfe.

 

Das Bild von Gelnhausen hat uns der Verein zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.

 

Den Artikel über den TV Kirchzell könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main Echo lesen.