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Tennis: Inklusions-Stützpunkt beim TC Schönbusch Aschaffenburg wird heute eröffnet

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Einen weiteren Inklusions-Stützpunkt vom Bayerischen Tennisverband gibt es in Aschaffenburg. Der TC Schönbusch Aschaffenburg wird ab sofort ein regelmäßiges Tennisangebot für Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung anbieten. Deshalb gibt es am heutigen Samstag, 12. November, einen Inklusions-Tag auf der Tennisanlage des TCS, an dem der Stützpunkt offiziell durch den Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg eröffnet wird. Gleichzeitig findet an diesem Tag auch ein „Schnuppertraining“ statt. 

„In Zusammenarbeit mit der Comenius-Schule, mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und den Kids mit Handicap wollen wir es allen Menschen mit Behinderung ermöglichen, den Tennissport zu betreiben“, sagt Holger Dreisbusch, Mitglied des Vorstandes. Das Augenmerk, so Dreisbusch, liegt auf Rollstuhltennis. „Diesen wollen wir in Aschaffenburg etablieren“, so der TCS-Vizepräsident.

Die Voraussetzungen hierfür wurden mit den neu gestalteten Allwetter-Plätzen auf der Anlage geschaffen. „Damit können wir Rollstuhltennis im Sommer wie im Winter anbieten.“ Gefreut hat sich die TCS-Vorstandschaft über die Leihgabe des BTV. Der Verband stellt zunächst dem Verein spezielle Sport-Rollstühle zur Verfügung, die dann ausgeliehen werden können. um Rollstuhltennis auszuprobieren.

Heute wird es deshalb einen Infotag geben, bei dem „der Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg, Jürgen Herzing die Eröffnung übernehmen wird. Desweiteren haben ein Vertreter vom Sportsenat der Stadt und der Tennis-Regionalvorsitzende Nordbayern Walter Haun ihr Kommen zugesagt“, so Dreisbusch. Peter Seidl, mehrmaliger deutscher Meister im Rollstuhltennis, ist auf der Anlage und wird ein Show Match spielen und er wird für Fragen zur Verfügung stehen.

Wie Holger Dreisbusch weiter berichtet, hat der Verein eine neue Stelle geschaffen, die sich um Inklusion im Verein kümmert und Ansprechpartner für alle Fragen ist. Der ehemalige Bundesligaspieler Oliver Bergmann wird sich um die Belange kümmern. Auch soll es eine Inklusions-Sportgruppe innerhalb des Vereins geben.

 

 

 

Das Bild zeigt Jonas mit Katharina Hobgarski beim diesjährigen internationalen Damen-Tennis-Turnier im Juli beim TCS

Der 17-jährige Jonas Brehm hat seit seiner Geburt das Down Syndrom. Wie uns sein Papa erklärte, verursacht das Down Syndrom zum einen eine geistige Entwicklungsverzögerung, die unterschielich stark oder schwach ausfallen kann und mit körperlichen Beeinträchtigungen einhergeht. Bei Jonas war es so, dass er einen kleinen Herzfehler hatte, der sich mittlerweile verwachsen hat und er musste am Darm operiert werden. Typisches Merkmal für das Down Syndrom ist die geringere Grundspannung in der Muskulatur, was beim Sport einschränkt. Das heißt, dass die Menschen mit dieser Behinderung nicht so spritzig und agil sind.

Doch Jonas ist begeisterter Tennisspieler, betreibt den Sport seit er sieben ist -in den letzten zwei, drei Jahren hat er regelmäßig Training. Er spielt sehr gerne Fußball, hört gerne Musik und spielt selbst E-Bass.

Jonas hat uns ein paar Fragen beantwortet:

Jonas, seit wann spielst Du Tennis und wie oft die Woche spielst Du?

“Ich spiele jeden Donnerstag eine Stunde mit meinem Trainer Martin (Martin Muzikant, Trainer beim TCS, Anm. d. Red.). Mit ihm trainiere ich alleine. Tennis spiele ich seit ich sieben Jahre alt bin”.

Was macht Dir am meisten Spaß, wenn Du mit Deinem Trainer eine Einzelstunde hast?

“Da macht mir alles Spaß”.

Mit wem spielst Du überwiegend Tennis?

“Ich spiele mit meinem Papa, mit meinem Trainer und mit Oliver Bergmann (ehem. Bundesligaspieler und ab sofort Ansprechpartner für Inklusion beim TCS, Anm. d. Red.)”

Was ist Dein Lieblingsschlag beim Tennis?

“Meine beidhändige Rückhand. Die Vorhand spiele ich einhändig.”

Hast Du denn einen Lieblingsspieler?

“Ja, Alexander Zverev und Rafael Nadal.”

Und was sind Deine Pläne für die Zukunft im Tennis?

“Ich würde sehr gerne Mannschaft spielen und auch Turniere.”