,

Tennis: Inklusionsstützpunkt beim TC Schönbusch Aschaffenburg eröffnet

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Einen weiteren Inklusions-Stützpunkt vom Bayerischen Tennisverband gibt es in Aschaffenburg. Neben dem SC WB Aschaffenburg wird der TC Schönbusch Aschaffenburg ab sofort ein regelmäßiges Tennisangebot für Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung anbieten. Der Stützpunkt wurde offiziell durch den Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg, Jürgen Herzing, eröffnet. Gleichzeitig fand auch ein „Schnuppertraining“ statt. 

„In Zusammenarbeit mit der Comenius-Schule, mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und den Kids mit Handicap wollen wir es allen Menschen mit Behinderung ermöglichen, den Tennissport zu betreiben“, sagt Holger Dreisbusch, Mitglied des Vorstandes. Das Augenmerk, so Dreisbusch, liegt auf Rollstuhltennis. „Diesen wollen wir in Aschaffenburg etablieren“, so der TCS-Vizepräsident.

Vizepräsident Holger Dreisbusch (links) und OB Jürgen Herzing bei der Eröffnung

Die Voraussetzungen hierfür wurden mit den neu gestalteten Allwetter-Plätzen auf der Anlage geschaffen. „Damit können wir Rollstuhltennis im Sommer wie im Winter anbieten.“ Gefreut hat sich die TCS-Vorstandschaft über die Leihgabe des BTV. Der Verband stellt zunächst dem Verein spezielle Sport-Rollstühle zur Verfügung, die dann ausgeliehen werden können. um Rollstuhltennis auszuprobieren.

Vertreter der Stadt Aschaffenburg

An dem Info-Tag waren auch Vertreter vom Sportsenat der Stadt und der Tennis-Regionalvorsitzende Nordbayern Walter Haun anwesend. Peter Seidl, mehrmaliger deutscher Meister im Rollstuhltennis, war auf der Anlage, hat ein Show-Match gespielt und stand für Fragen zur Verfügung.

Wie Holger Dreisbusch weiter berichtet, hat der Verein eine neue Stelle geschaffen, die sich um Inklusion im Verein kümmert und Ansprechpartner für alle Fragen ist. Der ehemalige TCS-Bundesligaspieler Oliver Bergmann wird sich um die Belange kümmern. Auch soll es eine Inklusions-Sportgruppe innerhalb des Vereins geben.

Jonas Brehm liebt den Tennissport

Walter Haun sagte: „Ich freue mich, dass mit dem TCS nun der insgesamt 14. Inklusionsstützpunkt im Bayerischen Tennisverband  eingerichtet wurde. Rollstuhltennis hat die gleichen Regeln wie normales Tennis, mit der einen Ausnahme, dass der Ball zweimal aufspringen darf, das zweite Mal auch außerhalb des Feldes.“ Und Peter Seidl, den ein Skiunfall in den Rollstuhl zwang, ergänzte: „Wichtig ist vor allem die Basis, der Kinder- und Breitensport. Da Rollstuhltennis ein sehr inklusiver Sport ist, kann er auch problemlos mit „Fußgängern“ gespielt werden, was das Miteinander fördert und Berührungsängste abbaut“, so Seidl weiter.

 

Info Rollstuhltennis

Rollstuhltennis wurde 1976 durch den Amerikaner Brad Parks „erfunden“. Rollstuhltennis ist national mit einem eigenen Referat im Deutschen Tennis Bund vertreten, international wird es von der ITF (International Tennis Federation) geregelt. Diese erstellt auch wöchentlich die Weltranglisten im Einzel und Doppel. Rollstuhltennis wird in über 90 Ländern der Welt gespielt, es gibt über 170 Turniere weltweit in denen Weltranglistenpunkte und Preisgeld vergeben werden.“  Auch bei Grand Slam Turnieren wie in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York wird zeitgleich auf derselben Anlage eine Rollstuhlkonkurrenz ausgetragen. Rollstuhltennis kann  problemlos auf allen Belägen gespielt werden.

 

Die Bilder hat uns der TCS zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

Das Beitragsbild zeigt Peter Seidl, mehrfacher deutscher Meister im Rollstuhltennis