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Handball – 3. Liga: HSG Hanau bleibt auch gegen Haßloch Sieger

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, behält die HSG Hanau gegen Haßloch die Oberhand, der TV Gelnhausen schrammt in Ferndorf knapp an einer Überraschung vorbei und Nieder-Roden kommt über ein Unentschieden gegen Pohlheim nicht hinaus.

 

Die HSG Hanau erkämpfte sich den Sieg gegen Haßloch hart und gewann mit 29:21. 30 Minuten lang schafften es die Gäste aus Rheinland-Pfalz den Tabellenführer vor Probleme zu stellen. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang und einem wieder einmal starken Can Adanir im Kasten, löste Hanau aber auch diese Aufgabe erfolgreich und blieb im elften Spiel in Folge ungeschlagen.

„In der ersten Hälfte machen wir uns das Leben selbst schwer“, monierte Trainer Hannes Geist nach dem Abpfiff. „Unser Mannschaftskapitän Jannik Ruppert hat es in der Pause richtig gesagt: Was wir heute verwerfen geht auf keine Kuhhaut.“

Entgegen der deutlichen Niederlage im Hinspiel, trat die TSG Haßloch vor rund 300 Zuschauern in der Main-Kinzig-Halle mutig und bissig auf. Während die Grimmstädter vorne ihre Chancen nicht nutzten, gingen die Gäste in der fünften Minute mit dem 2:0 von Konstantin Herbert in Führung. Ritter, Bergold & Co. konnten sich zunächst bei Can Adanir bedanken, der bereits im ersten Durchgang hellwach war und einige gute Möglichkeiten der Pfälzer entschärfte. Mit zwei erfolgreich verwandelten Siebenmeter brachte Max Bergold die HSG beim 3:4 (13.) wieder heran.

In der behäbig geführten Partie versuchte Haßloch vor allem mit konzentriertem Angriffsspiel dem Tabellenführer den Zahn zu ziehen. Nicht ohne Grund agierte die Mannschaft von Trainer Andreas Reckenthäler so einige Male nah am Zeitspiel. Zusammen mit dem siebten Feldspieler ließ TSG-Spielmacher Lars Hannes sein Team ein ums andere Mal auf zwei Kreisläufer auflösen. „Haßloch hat da ein spannendes taktisches Mittel angewandt und durfte es auch durchziehen“, analysierte Geist später, der damit reagierte, dass er Cedric Schiefer in der Abwehr auf die vorgezogene Defensivposition beorderte. „Natürlich hat das viel Emotionalität reingebracht. Es war ohnehin ein Spiel mit sehr wenigen Angriffen und das ist natürlich nicht der Handball, den wir spielen wollen.“

Es dauerte bis in die 29. Minute, bis sich Hanau nicht mehr von den Gästen ihren Spielstil aufdrücken ließ und vorne konsequenter verwertete. Nachdem Bergold sich das Spielgerät in der Abwehr erarbeitet hatte, ging Ruppert mit Druck nach vorne und sah die Abwehrlücke für Luca Braun, der den 10:10-Ausgleich erzielte. Nur wenig später war der Rückraumakteur mit einem sehenswerten Distanzwurf zum 11:10 ein weiteres Mal erfolgreich. Der Treffer von Adanir in das leere Tore der TSG brachte dem Team dann noch vor der Pause zusätzliche Motivation.

Im zweiten Durchgang blieb Hanau auf dem Gaspedal und das 23:16 sorgte nun für so viel Sicherheit, dass Geist auch den jüngeren Kräften im Team Einsatzzeiten gewährte. Für Adanir rückte Fabian Tomm zwischen die Pfosten, der sich ebenfalls einige Male auszeichnen konnte. Julian Fulda war es, der von der Außenposition zum 27:20 einwarf, ehe Nils Schröder schlussendlich mit einem Doppelpack den 29:21-Endstand herstellte. „Die spielfreie Woche bekommt uns nun gut“, meinte Geist später. „So haben die Jungs ein paar Tage zur Regeneration und dann werden wir uns konzentriert auf das nächste Auswärtsspiel in Dutenhofen am 25. Februar vorbereiten.“

 

TV Gelnhausen schrammt in Ferndorf knapp an Überraschung vorbei

Als eine gute Viertelstunde vor Schluss Fynn Hilb zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf, lag eine Sensation in der Luft. Am Ende setzte sich im Spitzenspiel aber doch der große Favorit TuS Ferndorf durch. Vor 1100 Zuschauern im Hexenkessel Stählerwiese unterlag die junge Mannschaft des TV Gelnhausen nach leidenschaftlichem Kampf mit 25:30 (13:15). Die tolle Leistung ist umso bemerkenswerter, waren die Barbarossastädter personell kurzfristig mächtig zum Improvisieren gezwungen.

„Die Zuschauer haben hier für eine unglaubliche Stimmung gesorgt, aber unsere Jungs haben sich nicht einschüchtern lassen. Wir haben die Partie lange Zeit offen gestalten können und eine wahnsinnig kämpferische Leistung gezeigt. In der Schlussphase haben wir uns mit zu vielen Fehlwürfen und zwei Wechselfehlern ein bisschen selbst das Bein gestellt, doch die Jungs können mit erhobenen Hauptes aus der Halle gehen. Das Spiel ist um ein paar Tore zu hoch ausgegangen. Aber wir werden daraus lernen und müssen uns vor solchen Mannschaften nicht mehr verstecken“, war Geiger nach der Partie stolz auf seine Spieler.

Und das konnte der TVG-Coach auch sein. Dabei waren die Vorzeichen alles andere als gut. Denn nachdem bereits klar war, dass Lasse Georgi aufgrund von Kniebeschweren geschont werden musste, fiel kurzfristig mit Benjamin Wörner auch der zweite etatmäßige Halbrechte aus. Die Langzeitverletzten Henrik Müller, Michael Hemmer und Philipp Schenk fehlten sowieso. So musste Geiger auf der rechten Seite kräftig improvisieren. Rechtsaußen Tim Altscher half auf halbrechts ebenso aus wie der gelernte Halblinke Jannik Geisler.

Die Personalsorgen wurden nicht weniger, als sich Silas Altwein in der neunten Minute die Rote Karte einhandelte, als er bei einem Tempogegenstoß des Gegners einen Tick zu sehr den Laufweg zustellte. „Sein Ausfall hat uns weitere Optionen gekostet“, sagte Geiger. Nach acht Minuten ging der TVG durch den Treffer zum 4:3 von Paul Hüttmann erstmals in Führung. und in der 18. Minute traf Altscher mit einem Rückraum-Hammer in den rechten Winkel zum 8:8. Anschließend gelang es den Gastgebern allerdings, sich doch abzusetzen. Mit einem Vier-Tore-Lauf schraubten sie ihren Vorsprung bis zur 22. Minute auf 12:8 und das Spiel drohte einen ungünstigen Verlauf für den TVG zu nehmen. Doch erneut kamen die Rotweißen zurück. Jonathan Malolepszy verkürzte eine Sekunde vor dem Pausenpfiff zum 13:15-Halbzeitstand.

Aus der Pause kam Gelnhausen deutlich wacher, als Gegner Ferndorf. Geiger wechselte im Tor Alexander Bechert für den etwas glücklosen Julian Lahme ein und der Youngster vernagelte in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs den Kasten und seine Vorderleute legten los wie die Feuerwehr. Mit einem Drei-Tore-Lauf gingen sie in der 35. Minute durch den Treffer von Geisler tatsächlich mit 16:15 in Führung. Und als Hilb in der 43. Minute zum 20:20 traf, lag eine Sensation in der Luft und es war klar, dass es eine spannende Schlussphase geben würde, in der der TVG allerdings etwas Lehrgeld zahlen musste. In der 51. Minute führte der Gastgeber mit 25:21 und brachte in der Folgezeit das Spiel über die Bühne. „Wir waren in machen Momenten etwas zu übermotiviert“, sagte Geiger. Doch der Coach haderte keinesfalls mit seinem Spielern Im Gegenteil. Diese Schlussphase wurde vielmehr als wichtiger Lernprozess verbucht. „Wir werden daraus lernen, zukünftig einen kühlen Kopf zu behalten.“

 

HSG Rodgau kommt über ein Remis nicht hinaus

Eine Woche nach dem spielerischen und emotionalen Höhenflug beim 30:24-Erfolg über das Spitzenteam des TuS Ferndorf sind die Handballer der HSG Rodgau Nieder-Roden wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Denn beim Tabellenvorletzten HSG Pohlheim kamen die „Baggerseepiraten“ nicht über ein 29:29 hinaus – obwohl sie 80 Sekunden vor dem Ende noch mit zwei Treffern in Führung gelegen hatten.

„Dann aber waren die Akkus in Kopf und Körper meiner Jungs leer, und es gab auch zwei, drei aus meiner Sicht sehr unglückliche Schiedsrichterentscheidungen gegen uns“, konstatierte Trainer Jan Redmann. Die Szenen in der Schlussphase, die seiner Mannschaft den doppelten Punktgewinn kosteten, beschreibt der Rodgauer Übungsleiter folgendermaßen: „Nach einem von Marco Rhein gehaltenen Wurf von außen gibt’s ein Gerangel um den Abpraller und infolge dessen einen Siebenmeter für Pohlheim.“ Der wird von den Gastgebern zum 28:29 verwandelt, und 33 Sekunden vor Schluss nimmt Redmann eine Auszeit.

„Als dann die Partie weiterläuft, hebt der Schiri sofort den Arm als Vorwarnzeichen für vermeintlich passives Spiel, und wir schaffen keinen vernünftigen Abschluss, kommen zwar gut in die Abwehr zurück, aber dort wird Johannes von der Au von seinem Gegenspieler angesprungen, und der Schiedsrichter gibt sieben Sekunden vor Ende erneut Strafwurf“, ärgert sich der Rodgauer Coach, dass der Unparteiische, der die letzten Minuten wegen einer Verletzung seines Kollegen alleine pfeifen musste, in dieser Crunchtime „etwas die Übersicht verloren hat“. Und seine Schützlinge einen Punkt, denn auch Pohlheims sechster Strafwurf an diesem Abend saß zum 29:29-Endergebnis.

„Natürlich hätten wir gern gewonnen, aber man muss unabhängig von den strittigen Schiri-Entscheidungen am Ende auch zugeben, dass der Gegner ein sehr gutes Spiel und wenig Fehler gemacht hat, während wir keineswegs perfekt agiert haben“, so Redmann, der jedoch zumindest mit der ersten Hälfte ganz zufrieden war. Da lagen die Gäste mit Ausnahme der ersten Spielminute stets in Führung, hatten diese zwischenzeitlich sogar schon auf fünf Treffer ausgebaut (6:11/23.) und beim Seitenwechsel immer noch mit 11:15 die Nase vorn.

„Meine Spieler waren sich nach dem aus unserer Sicht sehr ordentlichen Verlauf des ersten Durchgangs vielleicht ihrer Sache ein wenig zu sicher, obwohl bei diesem Spielstand längst noch nicht der Sack zu war“, rekapituliert der Rodgauer Trainer. Pohlheim spielte seinen Stiefel runter und beim 23:23 (50.) war alles offen. Danach legten die „Redmänner“ zwar stets einen Treffer vor, konnten sich aber bis in die Schlussminuten nicht mehr entscheidend absetzen.

 

Die Bilder haben uns Hanau und Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.