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Handball – 3. Liga: Am Wochenende fallen die Entscheidungen um Klassenerhalt oder Relegation

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, kommt es am Wochenende zum letzten Spieltag in der regulären Runde. Da geht es noch einmal für einige Mannschaften hoch her, denn es geht beispielsweise für den TV Kirchzell in Gelnhausen um alles. Aber auch Friesenheim-Hochdorf kämpft gegen Hanau um den Ligaerhalt, genauso wie Dutenhofen/Münchholzhausen in Nieder-Roden.

Weiter spielen: TSG Haßloch – VTV Mundenheim, HSG Pohlheim – VfL Gummersbach II, TuS Dansenberg – DJK Waldbüttelbrunn. 

 
Es geht um alles für den TV Kirchzell
 
Eine bärenstarke Leistung nach der anderen zeigte der TV Kirchzell im Endspurt der Runde in den letzten vier Spielen. Nach dem Ausrutscher in Waldbüttelbrunn folgte eine Siegesserie zuhause gegen Friesenheim-Hochdorf II und Dutenhofen/Münchholzhausen II, auswärts in Dansenberg und vergangene Woche daheim gegen Nieder-Roden. Derzeit steht der TVK auf dem neunten Tabellenplatz – und muss trotzdem noch einmal zittern. Denn auch die Konkurrenz ließ zuletzt nichts anbrennen.
 
Die Tabellensituation schaut wie folgt aus: Hanau und Ferndorf auf Rang eins und zwei sind für die Aufstiegsrunde qualifiziert, Gelnhausen und Nieder-Roden sind für die DHB-Pokalrunde qualifiziert. Für diese Teams geht es am letzten regulären Spieltag also um nichts mehr. Am anderen Ende der Tabelle sind Mundenheim, Pohlheim und Waldbüttelbrunn abgestiegen.
 
Kirchzell (23:27 Punkte), Dutenhofen (22:28) und Friesenheim (21:29) kämpfen darum, direkt in der dritten Liga zu bleiben und nicht den Umweg über die Relegation zu machen. Dazu braucht es den zehnten Tabellenplatz. Für die Kirchzeller heißt das, dass sie – wollen sie auf Nummer sicher gehen – unbedingt gewinnen sollten. Bei einem Sieg oder einem Unentschieden in Gelnhausen, wäre der TVK „durch“ und es wäre egal, wie Friesenheim spielt. Verliert aber der TVK und Friesenheim gewinnt, dann wären beide punktgleich, aber der TVK im direkten Vergleich mit Friesenheim schlechter (26:37 Hinspiel, 28:22 Rückspiel).
 
Würde Dutenhofen in Nieder-Roden gewinnen und der TVK nur einen Punkt in Gelnhausen holen, dann sind auch hier beide punktgleich und auch hier schneidet Kirchzell im direkten Vergleich schlechter ab (30:36 Hinspiel, 26:23 Rückspiel). 
 
„Das alles sind Rechenspielchen. Wir können vor dem letzten Spieltag reden und hin- und herrechnen wie wir wollen. Die anderen Teams rechnen sich noch genauso was aus wie wir auch. Wir sollten deshalb tunlichst alles darauf ausrichten, dass wir uns auf uns konzentrieren und in Gelnhausen gewinnen. Da brauchen wir weder hoffen noch sonst was“, sagt TVK-Trainer Andi Kunz richtig. Und weiter sagt er: „Wir sind in einer enormen Drucksituation und für uns geht es darum, trotz des Drucks das Spiel zu gewinnen. Basta.“ 
 
Kämpferisch und moralisch überzeugt
 
Sein Team hat gerade die letzten vier Spiele kämpferisch und moralisch überzeugt und mit viel Willenskraft sich die Erfolge geholt. In Gelnhausen trifft der TVK auf eine Mannschaft, die „mit einer enormen Präzision und technischem Niveau und mit viel Energie spielt“, sagt Kunz. Das Hinspiel stand Spitze auf Knopf, ehe der TVK mit einem Tor verloren hat. Diesmal sollten die Gäste alles daran setzen, kämpferisch dagegen zu halten und noch einmal das Maximale aus sich herauszuholen. Gerade zuletzt hat der TVK im Kollektiv verstanden, dass er sich nichts mehr erlauben darf. Der Gastgeber geht seit Wochen auf dem Zahnfleisch, hat immer wieder Ausfälle zu verzeichnen, fährt aber Woche für Woche Erfolge ein. Das zeigt eine unglaubliche Willenskraft der jungen Mannschaft von Trainer Geiger. Und von einer guten Qualität – angefangen im Tor mit Julian Lahme oder Alex Bechert, Yannik Mocken oder Fynn Hilb sind kaum einzufangen und an Abwehrchef Nils Bergau ist schwer vorbei zu kommen.
 
Andi Kunz hofft, dass am Samstag alle seine Spieler dabei sein können. „Wir müssen das Training gut dosieren, denn die Jungs schleppen wirklich was mit sich herum. Und wir brauchen den einen oder anderen Zuschauer, der uns unterstützt. Das hat sich die Mannschaft a) auch verdient und b) gibt es eventuell etwas zu feiern!“

 

HSG Hanau in Friesenheim-Hochdorf gefordert

Eine Woche nach der unglücklichen Niederlage gegen die HSG Pohlheim, ist die HSG Hanau beim HLZ Friesenheim-Hochdorf gefordert. Die letzte Partie in der Hauptrunde der Drittligasaison 2022/23 steht an. Für den Meister der Staffel Süd-West allerdings keine einfache Auswärtsfahrt, denn für das Handball-Leistungszentrum geht es im Saisonendspurt noch um alles. Hanau hingegen will sich nach dem Misserfolg gegen den Vorletzten Pohlheim wieder auf die alten Stärken besinnen und im April mit einem guten Gefühl in die Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga starten.

Zunächst heißt der Gegner aber HLZ Friesenheim-Hochdorf, der Tabellenelfte der Südweststaffel. HSG-Trainer Hannes Geist weiß genau, auf was sich die Grimmstädter am Samstag gefasst machen müssen: „Für Friesenheim geht es an diesem letzten Spieltag noch um sehr viel, nämlich ob sie den direkten Klassenerhalt schaffen oder in die Relegation müssen.“

Geist erwartet, dass die Reserve der Eulen Ludwigshafen für das entscheidende Spiel am Samstagabend auch mit Akteuren aus der 2. Liga aufgefüllt wird. „Das macht es sicherlich zu einer brutalen Herausforderung für uns“, so Geist. „Diese wollen wir aber gerne annehmen. Gerade nachdem wir letzte Woche verloren haben.“

Die Niederlage gegen die Mittelhessen aus Pohlheim, immerhin die erste nach zuvor 14 Siegen in Serie, habe man in der laufenden Trainingswoche gut aufarbeiten können. „Wir haben an einigen Stellschrauben gedreht und die Spieler haben im Training eine Antwort gegeben“, meint Geist. Ritter, Bergold & Co. wollen am Samstag nur auf sich schauen und ihre bestmögliche Leistung abrufen. Geist erwartet von seinem Team dabei die einfachen Tore, sowie Ballgewinne, schnelles Gegenstoßspiel und viel Tempo.

 

Nieder-Roden erwartet schweres Spiel

Die Serie von sieben Spielen ohne Niederlage endete etwas unglücklich im Derby beim abstiegsgefährdeten TV Kirchzell. Im Gegensatz zu den Partien zuvor fehlte im Angriff die letzte Konsequenz und auch in der Deckung zeigten sich etwas größere Lücken als in den Spielen zuvor. Dennoch kämpften die Baggerseepiraten bis zum Ende und ließen sich auch von einem Fünf-Tore-Rückstand acht Minuten vor dem Ende nicht abschütteln.

Am Wochenende wartet ein schwerer Brocken auf die Piraten vom Baggersee, denn die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen will mit aller Kraft das Abrutschen auf den Relegationsplatz und den drohenden Kampf gegen den Abstieg vermeiden. Je nach den Ergebnissen der anderen Partien könnte es dabei sein, dass die Mittelhessen einen Sieg benötigen. Das Team von Trainer Axel Spandau wird sich also voll reinhauen und angeführt von Top-Torjäger Tim Rüdiger (mit 144 Treffern bester Feldtorschütze der Liga) um jeden Meter Boden kämpfen.

Rüdiger zur Seite stehen bei den Grün-Weißen vornehmlich junge Wilde, die ihr Handwerk in Abwehr und Angriff verstehen. Im Tor lief Simon Böhne zuletzt zu Höchstform auf und mit Leon Bremond tritt zu den Strafwürfen einer der sichersten Siebenmeterschützen der dritten Liga an.

Auf Seiten der Baggerseepiraten freute sich Trainer Jan Redmann vor allem über die Rückkehr von Shooter Ketil Horn in den Kader, auch wenn ein Einsatz am vergangenen Wochenende noch nicht erfolgte. In Kombination mit den wieder verfügbaren A-Jugendlichen bieten sich den Rodgauern mehrere Alternativen an.

 

Das Bild hat uns die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Dankeschön dafür.

 

Den Artikel über den TVK habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.

Das Beitragsbild vom TVK ist von mir.