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Handball – 3. Liga: Kirchzell muss nachlegen – Gelnhausen plagen Verletzungssorgen – Hanau will Meisterschaft klar machen – Rodgau ist gewarnt

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West muss der TV Kirchzell in Dansenberg antreten. Der TV Gelnhausen trifft zuhause auf die HG Saarlouis und der Spitzenreiter Hanau trifft auf Schlusslicht Waldbüttelbrunn, während die HSG Rodgau Nieder-Roden daheim auf Aufsteiger Mundenheim trifft.

Weiter spielen: TuS Ferndorf – HSG Pohlheim, mHSG Friesenheim-Hochdorf II – HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II, TSG Haßloch – VfL Gummersbach II.

 

TV Gelnhausen plagen weiter Verletzungsprobleme

Ausgerechnet vor dem Spiel des Jahres geht der TV Gelnhausen personell am Krückstock. Wenn die Barbarossastädter am Samstag bei der „Nacht der Legenden“ um 18 Uhr auf die HG Saarlouis treffen, stehen Cheftrainer Matthias Geiger aller Voraussicht nach gerade einmal sechs Feldspieler aus dem Erstmannschaftskader zur Verfügung.

Sportlich keine wirklich guten Voraussetzungen für einen außergewöhnlichen Handballabend. Schließlich hat der Verein bei der „Nacht der Legenden“ ein tolles Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Los geht es bereits um 17.30 Uhr.  Auch Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeister Daniel Christian Glöckner haben ihr Kommen angekündigt. Nach dem Spiel steigt in der Halle die große Legenden-Party.

Vor wenigen Monaten hatten die Fans des TVG ihre 50 größten Klub-Legenden gewählt. Vor und nach dem Spiel werden die Helden vergangener Tage noch einmal gebührend gefeiert. Fast alle haben ihr Kommen zugesagt, so dass an diesem Abend ein ganz besonderes Flair in der altehrwürdigen Großsporthalle herrschen wird.

Mit Yannik Mocken Nils Bergau, Benjamin Wörner, Tim Altscher, Paul Hüttmann und Torben Fehl stehen Cheftrainer Matthias Geiger gerade einmal sechs gesunde Feldspieler aus dem Drittliga-Kader zur Verfügung. Dazu kommen mit Alex Bechert und Julian Lahme noch zwei Torhüter. Fynn Hilb meldete sich kurzfristig verletzt ab. Ein Einsatz von Max Bechert und Jonathan Malolepszy ist mehr als fraglich. Bechert hat am vergangenen Wochenende einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen. Kapitän Malolepszy fiel im Zweikampf ein Gegenspieler auf die Schulter. Beide konnten bisher nicht trainieren.

Aus diesem Grund wird Geiger erstmalig gleich vier A-Jugendspieler in den Kader berufen. „Sie haben schon ein paar Mal mittrainiert und machen ihre Sache in der A-Jugend sehr gut, aber natürlich dürfen wir an die Jungs keine großen Erwartungen stellen“, sagt Geiger.   

„Wir werden alles zusammenkratzen und alles in dieses Spiel reinwerfen, was wir haben. Gerade an diesem Abend vor dieser Kulisse wollen wir eine gute Leistung zeigen. Aber wir müssen angesichts der Personalsituation auch realistisch bleiben“, sagt Geiger. Der Gelnhäuser Coach hofft, dass dieser besondere Abend eine besondere Energie in der Halle erzeugen könnte und appelliert an die Zuschauer. „Wir brauchen die totale Unterstützung von außen, um am Samstag eine Chance zu haben.“

 

Rodgau trifft auf Mundenheim

Im Saisonendspurt treffen die Rodgauer auf einen unangenehmen Kontrahenten bei dem es gilt, die guten Leistungen der Vorwochen gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel zu bestätigen. Die VTV Mundenheim, aktuell auf Platz elf der Tabelle, schwebt in höchster Abstiegsgefahr und braucht dringend jeden Punkt. Im Hinspiel konnten die Baggerseepiraten durch einen Treffer von Niklas Roth erst in allerletzter Sekunde noch einen Punkt aus Ludwigshafen entführen und sind daher vor dem Kampfeswillen der Gäste gewarnt.

Auf Seiten der Rodgauer heißt es jetzt umso mehr, die Konzentration hochzuhalten, will man im Kampf um Platz vier auch weiterhin die Nase vorn haben. Neben der Abwehr- und Torhüterleistung wird es auf effiziente Abschlüsse im Angriff ankommen, wobei man sich gerade bei der Chancenverwertung zuletzt extrem verbessert zeigte. Trotz der ellenlangen Verletztenliste sieht Trainer Redmann der Partie mit Optimismus entgegen, denn die aufrückenden A-Jugendlichen konnten die entstandenen Lücken bisher mehr als füllen.

 
 
TV Kirchzell will nachlegen
 
Nach einer starken zweiten Hälfte und mit Unterstützung eines bärenstarken Torhüters Tobias Jörg gewann der TV Kirchzell in der vergangenen Woche ein weiteres wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt. Mit dem 26:23-Sieg gegen Dutenhofen/Münchholzhausen wanderten die nächsten Punkte auf die Habenseite und der TVK steht nun auf Platz zehn der Tabelle. 
 
Darauf ausruhen können sich die Odenwälder nicht, denn es stehen noch schwere Partien bis zum Ende auf dem Spielplan. Los geht es am Samstag beim Tabellenachten TuS Dansenberg. Der Gastgeber hinkt seinen Erwartungen sicher etwas hinterher, wurde allerdings auch immer wieder arg vom Verletzungspech gebeutelt. Vergangene Woche hatte der TuS spielfrei und zuvor gab es einen ungefährdeten 28:22-Erfolg in Mundenheim. Ende Februar spielten die Dansenberger daheim gegen Saarlouis Unentschieden und mussten davor eine Klatsche in Gummersbach hinnehmen.
Trotzdem warnt TVK-Trainer Alex Hauptmann vor dem Gegner: „Wir haben vergangene Woche gegen Dutenhofen einen brutalen Kampf abgeliefert und standen in der Abwehr unglaublich gut. Doch jetzt kommt mit Dansenberg noch einmal ein ganz anderes Kaliber auf uns zu. Der TuS ist ein super stark besetztes Team. Allerdings macht ihnen das Verletzungspech schon arg zu schaffen.“ 
 
Mit den Rückraum-Akteuren Jan Claussen, Gunnar Dietrich, dem Kreisläufer Sebastian Bösing oder den Rückraum Rechten Robin Egelhof und Luca Steinführer ist der Kader enorm gut aufgestellt. Nicht zu vergessen Frederick Lüpke im Tor. 
 
Im Januar gab es einen Wechsel auf der Bank und Thomas Weber ist der neue Cheftrainer, nachdem Vorgänger Frank Müller sein Amt aus familiären und beruflichen Gründen Mitte Dezember zur Verfügung gestellt hatte.
Der 56-jährige A-Lizenzinhaber Weber, der bis November vergangenen Jahres als Jugendkoordinator und A-Jugendtrainer bei der TVG Junioren Akademie tätig war und bis Sommer 2022 auch als Co-Trainer des Zweitligisten TVG fungierte, drehte an der einen oder anderen Stellschraube und Alex Hauptmann sagt: „Mit der Verpflichtung von Thomas Weber hat sich der TuS noch einmal enorm aufgebaut und er hat die Mannschaft auf das nächste Level gehoben. Daher müssen wir alles, was wir haben, in die Waagschale werfen und gerade nach den zwei letzten Erfolgen uns mit breiter Brust dem Gegner stellen und alles reinschmeißen.“ Dansenberg hat mit der Relegation wohl nichts zu tun und kann befreit aufspielen. Der TVK ist noch nicht am Ziel und der Coach erwartet von seinen Jungs erneut so einen Einsatz und Willen wie zuletzt. „Unser Zusammenspiel mit Abwehr und Torhüter hat sehr gut gepasst und wir haben gezeigt, dass wir Abstiegskampf können. So wollen wir am Samstag wieder auftreten.“
 
TuS-Leistungsträger Jan Claussen sagt: “Die Verletztensituation bei uns eigentlich unverändert –  bis, dass Robin Egelhof im Vergleich zum Hinspiel dabei ist. Aber wir wollen natürlich das Spiel gewinnen und die zwei Punkte in Dansenberg behalten.”
 
 
 

Staffel-Meisterschaft für HSG Hanau zum Greifen nah

Feststehender Teilnehmer an der Aufstiegsrunde, Spitzenreiter der Staffel Süd-West und Sieger im Top-Duell gegen den TuS Ferndorf. Die HSG Hanau reist mit breiter Brust bei der DJK Waldbüttelbrunn in Unterfranken an. Drei Spieltage vor dem Ende der regulären Saison könnte die HSG die Staffel-Meisterschaft klar machen und dann mit noch mehr Selbstvertrauen in die Aufstiegsrunde gehen. Doch auf die leichte Schulter nehmen will die junge Mannschaft von Trainer Hannes Geist das Tabellenschlusslicht auf keinen Fall.

„Seitdem der Abstieg für die DJK besiegelt ist, kommt die Mannschaft immer besser ins Laufen “, weiß Geist mit Blick auf den Gegner. „Sie haben nichts mehr zu verlieren, können befreit aufspielen und zu Hause über sich hinauswachsen. Das haben sie in den letzten Spielen bereits bewiesen.“ So feierten die „Sumpfler“ Ende Februar in eigener Halle überraschend einen Sieg gegen den TV Kirchzell und hielten auch Anfang März bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen ordentlich mit.

Dennoch bleibt die bisherige Bilanz des Teams von Spielertrainer Julian Bötsch ernüchternd. Gerade einmal vier Punkte aus 23 Spielen stehen bislang zu Buche. Kein Team der Staffel kassierte mit 729 Treffern mehr Gegentore. Doch Gefahr im Angriff können die DJK weiterhin ausstrahlen: Allen voran Yannick Bardina, der zuletzt in Dutenhofen zehn Treffer erzielte. Auch Timo Issing bringt einiges an Torgefahr mit. Zudem bleibt die starke Kooperation mit dem Kreisläufer kein unwichtiger Faktor.

„Wir müssen von der ersten Sekunde an da sein, damit sie gar nicht erst ins Laufen kommen“, meint der Hanauer Cheftrainer und erinnert sich dabei sicher auch an das Hinspiel in der Main-Kinzig-Halle zurück, als Waldbüttelbrunn die Ritter, Bergold & Co. – trotz zwischenzeitlichem hohen Rückstand – über 50 Minuten ärgern konnte.

Doch das letzte Aufeinandertreffen im Oktober liegt schon eine ganze Weile zurück. Jede Menge Wasser ist seitdem den Main hinuntergeflossen und so hat sich auch die HSG Hanau in dieser Saison weiterentwickelt. 13 Siege in Serie stehen momentan zu Buche. Das junge Team um Kapitän Jannik Ruppert ist gewachsen und hat seine Lehren gezogen. Konnte man noch im Hinspiel eine Sechs-Tore-Führung nicht verteidigen, haben die Grimmstädter in den vergangenen Partien gelernt ihre Spiele frühzeitig zu entscheiden. Zugleich stellen die Südhessen weiterhin die beste Defensive der Staffel.

 

Den Artikel über Kirchzell habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.
 
Das Bild hat uns die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.