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Handball – 3. Liga Abstiegsrelegation: TV Kirchzell peilt nächsten Sieg an

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga steht in der Abstiegsrelegation der nächste Spieltag an. Diesmal hat der TV Kirchzell Heimrecht und empfängt am heutigen Samstag den DHK Flensborg und gegen den kommenden Gegner soll der nächste Sieg her.

Weiter spielen: Team HandbALL Lippe II – Haspo Bayreuth, HG Oftersheim/Schwetzingen – DJK Flensborg (vorverlegt vom 6. Spieltag).

 

Mit einem unglaublichen Kampfgeist und mit einer starken geschlossenen Mannschaftsleistung holte sich der TV Kirchzell vergangene Woche bei der Haspo Bayreuth zum Auftakt in die Relegationsrunde einen immens wichtigen Sieg. „Das war für uns ein guter Auftakt und eine Riesenvorlage. Nun gilt es, nachzulegen“, sagt TVK-Trainer Alex Hauptmann.

Nachlegen können die Kirchzeller diesmal zu Hause und zwar gegen den DHK Flensborg.  Diese sind bisher für den TVK ein unbeschriebenes Blatt. 1979 wurde der Dansk Handboldklub Flensborg gegründet. Zur Saison 2008/2009 trat der DHK mit sieben Senioren- und neun Jugendmannschaften an. Die erste Mannschaft spielte in der Regionalliga, doch mit der Neustrukturierung zur Einführung in die dritte Bundesliga stiegen die Herren 2010 aus der Regionalliga ab und spielten in der Oberliga Schleswig/Holstein-Hamburg. Aber nur für eine Saison. Bereits in der darauffolgenden Runde gelang der Wiederaufstieg in die dritte Liga.

DHK Flensborg mit 9:39 Punkten in der Saison 2022/23

In der Saison 2022/23 spielte der DHK in der Staffel Nord und stand in der Endabrechnung auf dem elften Platz von 13 Mannschaften. Nach 24 Spielen und 9:39 Punkten reichte es nicht für den direkten Klassenerhalt.

Trotzdem warnt Trainer Alex Hauptmann vor den Flensborgern. „Ich habe mir Videos angeschaut und ich muss sagen, sie sind echt nicht schlecht. Sie wissen wo ihre Stärken liegen und diese spielen sie gut aus.“ Der DHK verfügt über sehr schnelle Außen, über gute Spieler auf den Positionen Halblinks oder Halbrechts. Besonders beeindruckt war Hauptmann von dem Kreisspiel der Gäste. Vor allem Kreisläufer Marcel Möller ist kaum zu halten und immer für Tore gut. 

Doch egal wie, der TVK muss nun nachlegen, will er die Liga halten und daher ist ein Heimsieg Pflicht. „Wir müssen unser Heimspiel gewinnen und den Sieg gegen Bayreuth damit untermauern. Das geht aber nur, wenn wir alles in die Waagschale werfen und wieder 100 Prozent konzentriert sind.“ Er setzt erneut auf die Unterstützung der Fans, denn „mit unserer roten Wand im Rücken wollen wir uns den nächsten Sieg im Kampf um den Klassenerhalt holen.“

Die Flensborger haben einen Doppelspieltag vor sich. Um sich einmal die weite Fahrt zu sparen, spielen sie am Samstag in Miltenberg und am Sonntag das Rückspiel in Oftersheim/Schwetzingen.

Philippe Kohlstrung mit dabei

Eigentlich hatte das Nieder-Rodener Eigengewächs bereits mit dem Ende der vergangenen Saison seine Handballschuhe an den Nagel gehängt. Für den 30-Jährigen gab es hierfür mehrere Gründe. „Einmal war es mit Corona geschuldet. Da habe ich erst einmal gesehen, dass es auch noch ein Leben ohne Handball gibt“, sagt der ehemalige Leistungsträger der HSG Rodgau Nieder-Roden. Aber auch sein Studium war mit ausschlaggebend. Er studierte in Karlsruhe, macht dort seinen Master in Chemie Ingenieurwesen, wohnt im hessischen Lich, spielte in Nieder-Roden. Die  Fahrtstrecken waren immens. Daher setzte der Rückraumspieler andere Prioritäten. Trotzdem hielt Philippe Kohlstrung sich fit und hatte tatsächlich als Notnagel Ende des letzten und Anfang diesen Jahres noch einmal ein paar Spiele in der ersten und zweiten Mannschaft der HSG.

Anruf von Alex Hauptmann

„Ja, und dann kam der Anruf meines ehemaligen Trainers Alex Hauptmann“, grinst Philippe Kohlstrung. Er sagt, dass er ihm viel zu verdanken hat, sich unter ihm sehr weiter entwickelt und Hauptmann ihn voran gebracht hat. „Alex hat mir damals in meinen jungen Jahren in Nieder-Roden das Vertrauen gegeben und mir Verantwortung übertragen. Ich hab ihm viel zu verdanken. Auch als er dann aus Nieder-Roden weggegangen ist und wir handballmäßig Rivalen wurden, haben wir immer Kontakt gehalten, waren immer verbandelt. Als er mich jetzt angerufen und gefragt hat, ob ich in Kirchzell aushelfen kann, war mir klar, dass ich helfen werde. Das ist ja auch eine besondere Situation.“ Philippe Kohlstrung sagt, dass diese paar Wochen in der Relegation auch ein absehbarer Zeitpunkt für ihn sind. „Ich muss gucken, ob ich in jedem Spiel da bin, werde es mir einteilen, dass ich zweimal die Woche ins Training kommen kann.“ Vergangene Woche in Bayreuth wurde er quasi ins kalte Wasser geworfen und hat ohne Training in der Abwehr ausgeholfen. „In der Abwehr geht das schon einmal. Im Angriff ist dies schwerer. Aber die Spielphilosophie hat sich ja jetzt nicht grundlegend geändert. Von daher finde ich mich sicher schnell wieder ein. Ich habe die Jungs am vergangenen Samstag das erste Mal gesehen. Doch die Chemie hat gleich gestimmt und ich freu mich drauf, mit ihnen spielen zu können.“ Trotzdem ist es für ihn etwas besonderes, da er noch nie in einem anderen Verein als in Nieder-Roden gespielt hat. „So lange ich denken kann und so lange ich Handball spiele, war ich in Nieder-Roden. Jetzt muss ich erst einmal den Verein wechseln, um in Bayreuth zu spielen und auch gleich zu gewinnen“, meint Philippe Kohlstrung lachend.