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Handball – Aufstiegsrunde zur zweiten Handball-Liga: Knappe Niederlage in Vinnhorst – weiter geht es mit Braunschweig

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Die HSG Hanau hat das dritte Spiel der Aufstiegsrunde beim Favoriten TuS Vinnhorst von 1956 verloren. Bei der 24:25 (13:14)-Auswärtsniederlage bot die junge Mannschaft von Trainer Hannes Geist über weite Strecken der Partie dem Gegner einen großen Kampf und ging auch zwei Mal in Führung, schaffte es aber nicht, etwas Zählbares aus Hannover zu entführen. In der zweiten Halbzeit wuchs Youngster Nico Scholz über sich hinaus und hielt sein Team mit zahlreichen Paraden im Match. In der packenden Partie erwiesen sich die vielen Ausfälle vor und während des Spiels als zu hohe Hypothek für die Grimmstädter, die damit 2:4 Punkte – bei noch fünf offenen Playoff-Spielen – auf dem Konto haben.

„Unsere Gefühlslage ist gerade schwer zu beschreiben“, gab Geist nach dem Spiel zu Protokoll. „Ich glaube, wir waren nicht nur von der Moral oder den Emotionen her auf Augenhöhe, sondern auch handballerisch. Leider hat es heute nicht für zwei Punkte gereicht. Wir werden jetzt gut regenerieren und am Montag wieder versuchen das Maximum herauszuholen.“

Für die Ritter, Bergold & Co. ist dabei die anstrengende Woche noch nicht zu Ende. Bereits am Montagnachmittag (1. Mai) empfängt die HSG um 17 Uhr den MTV Braunschweig in der Main-Kinzig-Halle und baut dabei wieder auf die Unterstützung ihrer Fans.

Vor rund 800 Zuschauer im Sportzentrum TuS Vinnhorst entwickelte sich schnell eine ausgeglichene wie packende Partie, bei der Hanau direkt den Fuß in die Tür bekam. Mit einigen sehenswerten Aktionen brachten Marc Strohl und Jannik Ruppert die HSG mit 4:3 (6. Minute) in Front. Nur wenig später erhöhte, der auf Rechtsaußen für den kurzfristig am Knie verletzten Dennis Gerst reaktivierte, Björn Christoffel auf 5:3.

Doch die Hausherren von Trainer Davor Dominikovic bissen sich in die Partie und setzten Hanau mehr und mehr unter Druck. Angeführt von den treffsicheren Tim Otto (7 Tore) und Jakob Bormann (5 Treffer) egalisierte der TuS beim 7:7 (13. Minute) und ging danach selbst mit 10:7 in Front (17.). Fast sieben Minuten lang blieb die Geist-Sieben in dieser Phase ohne eigenen Treffer und drohte noch vor der Pause in hohen Rückstand zu geraten, auch da Kapitän Jannik Ruppert einen Schlag auf das Knie erhielt und verletzt vom Feld humpelte.

Die Grimmstädter steckten aber nicht auf und kamen dank einer konzentrierteren Abwehrleistung vor dem Seitenwechsel wieder heran. Maximilian Bergold verwertete einen Siebenmeter zum 12:13 (26.) und Julian Fulda steuerte das 13:14 (30.) von Linksaußen bei.

Verletzungspech, Rote Karte und ein starker Nico Scholz

Nach dem Seitenwechsel stellte Strohl direkt den Ausgleich für den Meister der Staffel Süd-West her und wie schon zu Spielbeginn gerieten die Hanauer nun in einen Lauf, den Cedric Schiefer beim 17:14 (39.) in einen Drei-Tore-Vorsprung ummünzte Die Partie wurde nun zunehmend hektischer. Vinnhorst drückte auf das Tempo und kam beim 17:18 (45.) wieder heran. Der Moment, als zunächst Abwehrkante Dziguas Jusys seine zweite Zeitstrafe sah und nur Minuten später der für das Defensivspiel ebenfalls wichtige Strohl nach hartem Einsteigen mit Rot vom Feld flog.

Hannes Geist nahm die Auszeit um Ruhe in das Spiel seiner Mannschaft zu bringen, doch das Momentum drohte nun zusehends auf Seiten des TuS zu kippen, auch da Hanau zunehmend die Wechseloptionen ausgingen. Mit Jan-Eric Ritter war nach Ruppert auch der etatmäßige zweite Mittelmann im zweiten Durchgang verletzt auf der Bank geblieben. Robin Marquardt musste daher durchspielen. Hanau kämpfte, doch vorne lud man die Gastgeber mit zwei ungenauen Abschlüssen zu schnellen Kontern ein. In der umkämpften Schlussphase wuchs Nico Scholz über sich hinaus.

Mit einigen sehenswerten Paraden hielt der A-Jugendliche, der wieder den erkrankten Can Adanir vertrat, seine Farben in den darauffolgenden Augenblicken im Spiel. So kam es dann auch, dass Hanau beim 23:24 (57.) von Cedric Schiefer noch alle Chancen auf einen Punktgewinn hatte. Doch in dem lautstarken Hexenkessel von Vinnhorst zeigte das junge Hanauer Team, dass eine bislang überragende Saison gespielt hat, Nerven. Nach einem Ballverlust im gegnerischen Neunmeter, sorgte der TuS beim 25:23 (58.) für die Vorentscheidung.

 

MTV Braunschweig zu Gast in Hanau

Bereits morgen, Montag, steht das nächste Heimspiel an und Hanau empfängt der Meister der Süd-West Staffel den MTV Braunschweig in der Main-Kinzig-Halle. HSG-Cheftrainer Hannes Geist und sein junges Team stehen dabei vor einer Premiere, denn in der dritten Liga kreuzten die beiden Mannschaften noch nie die Klingen. Aus den ersten drei Partien der Playoff-Runde holte Hanau 2:4 Punkte und kam nach zwei Unentschieden am Freitagabend – trotz großem Kampf – nicht über ein 24:25 beim TuS Vinnhorst hinaus.

„Wir mussten jetzt unsere Wunden lecken, dass haben wir über die beiden Trainingseinheiten am Samstag und Sonntag gemacht“, meint Geist. „Natürlich stand dabei am Samstag auch die Regeneration im Vordergrund. Die Jungs sind heiß auf dieses Spiel und wir haben die Niederlage in Vinnhorst gut verarbeiten können.“

Der MTV Braunschweig reist als der Zweitplatzierte der Nordstaffel nach Südhessen. Mit 4:2 Punkten gelang den Niedersachsen um ihren Trainer Volker Mundrow ein guter Start in die Aufstiegsrunde 2023. Nach einem Erfolg gegen Hildesheim und der Niederlage in Krefeld, konnte am Samstag der TuS Ferndorf mit 32:26 nach Hause geschickt werden. Dementsprechend wird sich das MTV-Team nun auch in der Fremde beweisen wollen.

„Wir erwarten eine Mannschaft, die sich vor allem über ihr Spiel Sieben-gegen-sechs auszeichnet. Oft auch über 60 Minuten. Das wird in jedem Fall eine Herausforderung für mein Team“, so Geist. „Um permanent in Unterzahl zu verteidigen, müssen wir sehr leidenschaftlich und mit viel Bewegung in dieses Spiel gehen.“ Stärkster Werfer der Gäste ist Philipp Moritz Krause, der Regisseur und Goalgetter strahlt aus dem Rückraum ständig Gefahr aus.

 

Das Bild hat uns die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür.