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Handball – Quali zur DHB-Pokalrunde: Für Gelnhausen und Rodgau Nieder-Roden geht es am Wochenende los

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Nach dem hoch emotionalen Schlussspurt in der Hauptrunde der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, konnten die Spieler des TV Gelnhausen über Ostern kurz Luft holen. Jetzt heißt es aber wieder Konzentration hochfahren und den Fokus auf die nächsten Aufgaben richten. Bereits am heutigen Freitagabend starten die Barbarossastädter in das Abenteuer Pokalrunde. Um 20.30 Uhr gastieren Julian Lahme und Co. zum Auftakt beim Longericher SC Köln.

Der TV Gelnhausen hat nun die Möglichkeit, eine bereits überragende Saison mit einem Sahnehäubchen zu veredeln. Mit dem Ziel Nichtabstieg in die Runde gestartet, spielte sich eine der jüngsten Mannschaften aller Drittligisten in einen Dauerrausch und ließ sich auch von großem Verletzungspech nicht stoppen. Am Ende stand ein völlig unerwarteter dritter Tabellenplatz und die damit verbundene Chance, sich für den DHB-Pokal zu qualifizieren.

„Der dritte Platz in der Hauptrunde wirkt immer noch positiv nach und gibt uns ein tolles Gefühl. Die Pokalrunde ist ein Bonus, den wir vorher so nicht auf der Rechnung hatten. Wir freuen uns sehr auf zwei hochattraktive Gegner, die wir sehr gerne in unserer Halle begrüßen und natürlich auch auf zwei neue Spielstätten, die wir kennenlernen dürfen“, sagt Manager Philip Deinet. „Und selbstverständlich wollen wir jetzt in der Pokalrunde das Bestmögliche versuchen.“

Um tatsächlich die Qualifikation zur DHB-Pokalrunde zu schaffen, müsste das Team von Trainer Matthias Geiger Platz eins der Dreiergruppe belegen. Neben dem TVG und dem Longericher SC komplettiert mit dem Wilhelmshavener HV ein hoch ambitionierter Verein aus dem Norden das Trio. In Hin- und Rückspiel wird der Gruppensieger ermittelt. Der TV Gelnhausen hat somit die tolle Gelegenheit auf ein Kräftemessen gegen zwei absolute Topteams aus der West- bzw. Nordstaffel.

Mit dem Gastspiel beim Longericher SC trifft der TVG auf einen Traditionsstandort im Handball. Seit 1926 wird hier im linksrheinischen Stadtteil von Köln im Stadtbezirk Nippes Handball gespielt. Ende der 1980er Jahre schaffte man es sogar bis in die zweite Bundesliga. Nach Abstieg und Neuorientierung spielen die Kölner nun seit 2015 ununterbrochen in der dritten Liga und haben sich längst zu einem Schwergewicht in der Region entwickelt.

Das hat auch TVG-Trainer Geiger beim Videostudium beobachtet. „Sie machen als Mannschaft einen sehr reifen Eindruck und haben auch einige erfahrene Spieler in ihren Reihen, die das Spiel hervorragend lenken. Dazu spielen sie eine sehr stabile offensive Abwehr. Wir dürfen uns also nur wenig Fehler im Angriffsspiel erlauben und müssen immer wieder Eins-zu-Eins-Situationen suchen.“

In der Abwehr hofft Geiger, dass seine Jungs an die starken Leistungen wie zuletzt gegen den TV Kirchzell im Verbund mit zwei starken Torhütern anknüpfen können, um möglichst lange um den Sieg mitzuspielen. „Gerade weil wir den Gegner nicht so gut kennen, müssen wir uns auf unsere Stärken besinnen, um uns eine gute Ausgangslage zu verschaffen.“ Personell bleibt derweil alles beim Alten. Weiterhin fehlen Philipp Schenk, Henrik Müller, Jannik Geisler, Michael Hemmer, Silas Altwein und Lasse Georgi. Das heißt einmal mehr muss der TV Gelnhausen mit einer Rumpftruppe anreisen.

 

Kaliber zum Auftakt in den Ligapokal

Zum Auftakt in den Ligapokal bekommen die Rodgauer Handballer gleich einen dicken Brocken vorgesetzt. Der Tabellendritte der Staffel Nord ist ein klangvoller Name im deutschen Handball und wieder auf dem Weg zu alter Stärke.
Die Gäste vom Stralsunder HV konnten in der Vergangenheit schon Erstligaluft schnuppern, denn der größte Handballverein Mecklenburg-Vorpommerns (mehr als 500 Mitglieder) spielte 2002/2003 und 2008/2009 in der Handball-Bundesliga, musste aber jeweils gleich wieder absteigen. Seit 2020 sind die Stralsunder fester Bestandteil der dritten Liga und mussten sich in der laufenden Saison tabellarisch nur dem MTV Braunschweig und dem Zweitligaaspiranten TuS Vinnhorst geschlagen geben. Mit Steffen Fischer führt seit 2018 ein gebürtiger Groß-Gerauer die Geschicke der Männer vom Strelasund, zunächst als Trainer und seit Anfang des Jahres zudem als Geschäftsführer. Auch die Gäste träumen von der Qualifikation für die 1. Hauptrunde im DHB-Pokal und der Hoffnung auf einen dicken Fisch, den man aus dem Lostopf ziehen will.

In den Reihen der Baggerseepiraten wurde in der kurzen Pause über Ostern das ein oder andere Wehwehchen auskuriert, bevor es mit der knackigen Ligapokal-Runde weitergeht. Trainer Jan Redmann freute sich über die sehr gute Trainingsbeteiligung, einzig Lars Spieß (Schulter), Philipp Hoepffner und Lucas Eisenhuth (beide Kreuzbandriss im Knie) fallen noch über längere Zeit aus. Daher sehen sich die Rodgauer gut gewappnet gegen einen spielstarken Gegner, der mit Benjamin Schulz auf Linksaußen und dem Kroaten Josip Repusic auf Rechtsaußen über eine trickreiche und torgefährliche Flügelzange verfügt. Im Tor hat sich mit dem jungen Jona Brüggmann ein Hoffnungsträger etabliert, der auch in den Spitzenspielen zu überzeugen wusste. Im Rückraum zieht mit Linus Skroblien ein zweitligaerfahrener Stratege die Fäden. „Die Hürde ist schon recht hoch, wir müssen an die absolute Leistungsgrenze gehen, um eine Chance zu haben. Aber mit unseren Fans im Rücken wollen wir eine gute Partie abliefern und den Start in den Ligapokal erfolgreich gestalten“, so Redmann.

 

Das Bild hat uns der TV Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.