Rudern: Ernüchternder vierter Platz für den Achter beim EM in Bled
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Der Deutschland-Achter gerät im EM-Finale früh in Rückstand und muss die Überlegenheit von Großbritannien (Gold), Rumänien (Silber) und den Niederlanden (Bronze) anerkennen. Dafür beendete der Vierer ohne Steuermann die EM in Bled mit Sieg im B-Finale.
Lest nachfolgend die Pressemitteilung des Team Deutschland Acher:
Platz vier, mehr war im Finale bei den Ruder-Europameisterschaften in Bled (Slowenien) nicht drin für den Deutschland-Achter. Zu früh war das deutsche Großboot in Rückstand geraten und verlor den Anschluss zum Führungs-Trio. Während Großbritannien (Gold), Rumänien (Silber) und die Niederlande (Bronze) das Tempo anzogen und den Kampf um die Medaillen unter sich ausmachten, konnte die Crew um Schlagmann Marc Kammann im Vergleich zum Bahnverteilungsrennen am Donnerstag auf den vierten Platz verbessern. Angesichts von knapp sechs Sekunden Rückstand auf den Medaillenplatz wartet viel Arbeit auf die Mannschaft, das war allen Beteiligten nach dem ernüchternden Ergebnis von Bled klar.
„Wir sind zu schnell ins Hintertreffen geraten, da kommt man bei diesem schnellen Feld nicht mehr ran. Die drei Boote vorne waren sehr überlegen. Zwar konnten wir die Italiener diesmal hinter uns lassen, insgesamt waren wir über die gesamte Strecke aber zu harmlos“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge und fügte hinzu: „Es war das erste Rennen, das ist unser Startpunkt. Unsere Aufgabe wird nun sein, die Lücke zuzufahren. Man muss auch bedenken: Es kommen ja auch noch die Überseenationen dazu.“
Die Ergebnisse:
Achter, Finale:
1. Großbritannien 5:28,09 Minuten, 2. Rumänien 5:28,14, 3. Niederlande 5:28,61, 4. Deutschland: (Marc Kammann, Wolf-Niclas Schröder, Mattes Schönherr, Olaf Roggensack, Torben Johannesen, Max John, Jasper Angl, Benedict Eggeling, Steuermann Jonas Wiesen) 5:34,39, 5. Italien 5:35,08, 6. Polen 5:39,50.
Der Zweier ohne Steuermann wird Dritter im C-Finale
Mit dem Sieg im B-Finale beendete der Vierer ohne Steuermann die Ruder-Europameisterschaften: Theis Hagemeister, Malte Großmann, Marc Hinrichs und Sönke Kruse drehten am Schlusstag der Titelkämpfe auf dem Bleder See noch einmal auf und setzten sich gegen die Boote aus Italien, der Ukraine, Irland und Österreich durch. Angefeuert von einem Teil des Deutschland-Achters, der am Vortag den vierten Platz belegt hatte, legte der Vierer gut los und fuhr schnell einen Vorsprung von über einer Bootslänge heraus. Dieser betrug auch bei der 1.500-Meter-Marke noch gut zwei Sekunden. Im Ziel waren es schließlich drei Zehntelsekunden vor den sprintstarken Italienern.
„Nach der kurzen Vorbereitungszeit und kleineren Ausfällen im Vorfeld der EM konnten wir uns über die Regatta steigern. Heute haben wir uns auf dem mittleren Streckenabschnitt mehr getraut und uns dann ins Ziel gerettet“, meinte Theis Hagemeister, der zusammen mit Malte Großmann auch im Vorjahr schon bei der EM in München den siebten Platz in dieser Bootsklasse belegt hatte. „Der Vierer hat mit dem besten Rennen die EM abgeschlossen. Das ist erfreulich für diese junge Sportler. Sie hatten die nötige Gewissheit, dass es am Ende reicht, und konnten die Gegner in Schach halten. Für den Entwicklungsprozess der jungen Sportler war es heute ein wichtiger Tag“, ergänzte Bundestrainer Thomas Affeldt.
Lehrgeld gezahlt
Für den Zweier ohne Steuermann ging die EM mit Platz drei im C-Finale zu Ende. Damit wurden Jannik Metzger und Julius Christ 15. bei ihrem internationalen Debüt im A-Bereich. „Unser Ziel war das Halbfinale. Wir haben bei dem Event viel Lehrgeld gezahlt. Wir haben hier erst spät zu unserem Rhythmus gefunden, hatten im letzten Rennen dann aber nicht mehr die nötigen Körner, um im Endspurt richtig gegenzuhalten“, sagte Julius Christ. Bei der Streckenmitte lag das junge Duo im C-Finale noch in Führung, musste dann aber die Slowenen und Ungarn noch vorbeiziehen lassen. Christ: „Im Hoffnungslauf, in dem es knapp nicht gereicht hat, haben wir viele Körner gelassen. Die haben uns am Ende gefehlt.“ Und auch Trainer Thomas Affeldt stimmte der abschließende Auftritt des Zweiers zuversichtlicher: „Sie sind mutiger losgefahren und gut über die Strecke gekommen. Hinten raus fehlte die Power. Sie haben alles versucht, aber mehr war dann auch kämpferisch nicht zu machen.“
Das Ergebnis am Schlusstag der EM stimmte den für die beiden Boote zuständigen Bundestrainer optimistisch: „Für den Entwicklungsprozess der jungen Sportler war es heute ein wichtiger Tag. Mich stimmt positiv, dass der Vierer die heutige Aufgabe gut bestanden hat. Auch der Zweier hat es ordentlich gemacht.“
Die Ergebnisse:
Vierer ohne Steuermann, B-Finale:
1. Deutschland (Sönke Kruse, Mark Hinrichs, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 6:01,61, 2. Italien 6:01,92, 3. Ukraine 6:02,89, 4. Irland 6:03,64, 5. Österreich 6:10,12.
Zweier ohne Steuermann, C-Finale:
1. Slowenien 6:42,34 Minuten, 2. Ungarn 6:43,44, 3. Deutschland (Julius Christ, Jannik Metzger) 6:46,77, 4. Griechenland 6:48,31, 5. Moldawien 6:51,12, 6. Tschechien 6:54,54.