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Handball – 3. Liga: Couragierter Auftritt des TV Gelnhausen wird nicht belohnt – Hanau mit Heimsieg

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Der TV Gelnhausen wartet in der dritten Liga, Staffel Süd-West, weiter auf den ersten Sieg. Am vierten Spieltag verloren die Barbarossastädter in der Rudi Lechleidner-Halle vor 450 Zuschauern gegen den TuS Ferndorf mit 28:34 (15:19). Dabei zeigte die junge TVG-Mannschaft gegen den Favoriten einen couragierten Auftritt, doch am Ende setzte sich der Aufstiegsaspirant verdient durch. Während Gelnhausen mit 1:7 Zählern auf Platz 14 rangiert, behält Ferndorf mit 8:0 Punkten die weiße Weste und liegt gemeinsam mit der HSG Krefeld Niederrhein an der Tabellenspitze.

„Beide Teams sind ein Wahnsinnstempo gegangen. Unsere Jungs haben das phasenweise richtig gut gemacht und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Aber wir sind immer noch nicht konstant genug. Dennoch war es ein kleiner Schritt nach vorne. Ferndorf war heute nicht der passende Gegner. Am Ende ist das Ergebnis vielleicht einen Tick zu hoch ausgefallen“, sagte TVG-Cheftrainer Matthias Geiger.

Dabei legte der TV Gelnhausen los wie die Feuerwehr und führte nach fünf Minuten nach einem Treffer von Benjamin Wörner bereits mit 4:1. Doch Ferndorf ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und zeigte sich im Angriff sehr konstant, während die Gastgeber sich doch hin und wieder einen Fehlwurf leisteten. Als Fabian Hecker zum 11:10 in der 18. Minute für Ferndorf traf, sollten die Gäste in der Folgezeit die Führung bis zum Ende behalten. Nach 26 Minuten lag der TVG mit 12:17 zurück, beim Stande von 15:19 wurden die Seiten gewechselt.

Spiel auf Augenhöhe

Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Der TVG versuchte immer wieder heranzukommen. Doch jedes Mal, wenn man wirklich auf Tuchfühlung war, hatte Ferndorf immer eine passende Antwort parat und gab sich einfach keine Blöße. Zu allem Überfluss kugelte sich Max Bechert in der Endphase einen Finger aus und stand nicht mehr zur Verfügung. Ebenso wie Jonathan Malolepszy. Der Kapitän fiel kurzfristig wegen muskulärer Probleme aus und kam nur zu drei Siebenmetern zum Einsatz, die er alle verwandeln konnte. Die Gäste agierten bis zum Schluss konzentriert und brachten die Partie letztlich souverän nach Hause.

„Ferndorf hat eine klasse Mannschaft, in der jeder Spieler gefährlich ist“, bilanzierte Geiger und richtete den Blick nach vorne: „Meine Jungs sind kämpferisch und werden weiter hart arbeiten, um in der kommenden Woche ein starkes Derby zu spielen“. Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) ist die HSG Hanau zu Gast in der Rudi-Lechleidner-Halle.   

 

Geschlossene Teamleistung bringt Hanau den Heimsieg

Die HSG Hanau hat mit dem 29:26 (16:12) gegen den TuS 1882 Opladen den ersten Heimsieg der Saison eingefahren. Angeführt von Cedric Schiefer und Max Bergold zeigte das Team von Trainer Hannes Geist viele seiner Stärken der letzten Runde: Mit gutem Abwehrspiel und schnellem Offensivhandball behielten die Grimmstädter zwei Punkte in der eigenen Halle und das obwohl sich Opladen als unangenehmer Gegner präsentierte. Die Schlussphase wurde durch zwei rote Karten zwar noch einmal spannend, die Hanau-Sieben ließ aber nichts mehr anbrennen.

„Ich finde meine Mannschaft hat, im Vergleich zu den Spieltagen zuvor, eine deutlich bessere erste Halbzeit gespielt,“ freute sich Geist nach dem Spiel für den Erfolg seines jungen Teams. „In der zweiten Hälfte machen wir leider einige Fehler, auch weil wir müde werden. Das ist unserem Zustand der letzten Wochen geschuldet. Ich bin sehr glücklich, dass wir uns heute mit zwei Punkten für unsere kämpferische Einstellung belohnt haben.“ Er fügte hinzu: „Es muss nicht immer schön aussehen, es muss erfolgreich sein.“

HSG-Trainer Geist konnte wieder auf Jonas Ahrensmeier zurückgreifen. Der wurfgewaltige linke Rückraumspieler hatte die ersten drei Partien der neuen Saison verletzungsbedingt verpasst. Zunächst begannen aber Luca Braun und Cedric Schiefer im Rückraum, letzterer präsentierte sich in bestechender Form und strahlte vor dem Tor immer wieder Gefahr aus. Über die Stationen 4:2, 8:6 und 14:10 ging die HSG mit 16:12 in die Pause. Dabei hielt Torhüter Can Adanir sehr gut und seine Vorderleute trafen nach Belieben.

Nach Wiederanpfiff alles im Griff

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Hausherren hellwach. Mehrmals brachte die HSG das Kunststück zustande, dem Gegner schon am Neunmeter das Spielgerät abzuluchsen. Zunächst schnappte sich Bergold den Ball, wurde dann von Jan-Eric Ritter lang geschickt und verwandelte problemlos zum 18:13 (33.). Nur wenig später eroberte Ritter den Ball in der Defensive. In der darauffolgenden Kontersituation wurde Hüttmann freigespielt – 19:13 (34.). Wer aber glaubte, die HSG würde jetzt dem sicheren Heimsieg entgegensteuern, der wurde zunächst enttäuscht. In der direkten Folge machten es Braun, Jusys & Co. noch einmal spannend, denn die Hausherren leisteten sich einige technische Fehler und Opladen kam auf drei Tore heran.

In der Schlussviertelstunde wehrten sich die Gäste vehement. In der 56. Minute flog Hüttmann nach seinem Eingreifen mit einer unstrittigen roten Karte von der Platte. Kurz darauf flog Schiefer ebenfalls mit Rot vom Parkett. Hanau blieb aber auch hier abgeklärt. Mit der Unterstützung der Fans im Rücken wollte die HSG hier unbedingt die zwei Punkte in der Main-Kinzig-Halle behalten. Hannes Geist nahm noch einmal die Auszeit, gab letzte Anweisungen. Am Ende stand ein verdienter Sieg.

 

Baggerseepiraten hadern mit Chancenverwertung

Am Ende fiel die erste Saisonniederlage zumindest auf dem Papier recht deftig aus, denn mit acht Toren Unterschied – also mit 29:37 (12:19) – mussten die Rodgauer die lange Heimreise von der HSG Krefeld Niederrhein antreten. Trotzdem zeigte sich Trainer Jan Redmann alles andere als enttäuscht: „Wir haben gegen einen bärenstarken Gegner gespielt, der auf allen Positionen fast zweitligareif besetzt ist. Das ist nicht unsere Kragenweite, aber etwas ärgerlich sind natürlich die zahlreichen Fehlversuche.“

In der Tat fanden die Baggerseepiraten gerade in der ersten Halbzeit oftmals ihren Meister im Krefelder Torhüter Sven Bartmann. Die Krefelder ließen sich nicht lange bitten und gestützt auf den bereits erwähnten Bartmann zogen sie schnell auf 8:4 davon. Nach einer genommenen Auszeit fanden Brühl & Co. in der Offensive bessere Lösungen und zeigten konsequentere Abschlüsse. So wuchs der Rückstand nicht weiter an, die Gäste erzielten ein paar schöne Treffer und blieben beim 14:11 noch in Schlagdistanz. Das veranlasste wiederum den Trainer der Krefelder zu einem Team-Timeout. Der Angriffswucht der Hausherren hatte man in den verbleibenden fünf Minuten vor der Pause nicht mehr viel entgegenzusetzen, so dass es mit einem deutlichen 19:12 in die Kabinen ging.

Offener Schlagabtausch nach dem Wechsel

Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit hohem Tempo, aber auch einigen technischen Fehlern auf beiden Seiten. Zwar gelangen den Rodgauern jetzt ein paar einfache Treffer, sie schaffteb es aber nicht, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Zwei Hinausstellungen aufgrund eines Wechselfehlers in der 50. Minute kam hinzu und war sehr ärgerlich. So waren die routinierten Krefelder kaum zu stoppen und trotz großer Bemühungen der jungen Rodgauer Garde, bei denen Nick Weiland zu seinen ersten Saisontreffern kam, stand am Ende die erste Saisonniederlage zu Buche. „Wir können das gut einschätzen, müssen die Niederlage jetzt schnell abhaken und den Fokus ab Montag auf das schwere Spiel in Haßloch richten“, so Trainer Redmann.

 

Das Bild hat uns der TV Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.