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Handball – 3. Liga: Bei Gelnhausen platzte der Knoten – Unentschieden in Nieder-Roden – Hanau zog den Kürzeren

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, ist beim TV Gelnhausen in Aldekerk der Knoten geplatzt und der erste Saisonsieg wurde eingefahren. Nichts zu holen gab es für die HSG Hanau in Ferndorf, während Nieder-Roden gegen Hochdorf-Friesenheim einen Punkt holte.

Damit steht Nieder-Roden auf dem vierten Tabellenplatz, Hanau ist Siebter und Gelnhausen hat sich auf Platz elf vorgearbeitet.

 

TV Gelnhausen fährt ersten Saisonsieg ein

Der TV Gelnhausen ist in der Saison angekommen und hat sich am sechsten Spieltag den ersten Sieg geholt. Beim TV Aldekerk 07 setzte sich das Team von Cheftrainer Matthias Geiger mit 33:24 (16:11) durch. Dank des Erfolges verbessert sich der TVG mit nunmehr 4:8 Punkten auf den elften Tabellenplatz und wahrt somit den Anschluss ans Tabellenmittelfeld.

„Wir wollten den Schwung aus dem Hanau-Spiel mitnehmen und genau das ist uns gelungen. Die Jungs sind von Beginn an souverän aufgetreten und haben deutlich gemacht, dass sie heute unbedingt gewinnen wollen. Die gute Abwehrarbeit im Verbund mit unserem starken Keeper Alex Bechert hat die Mannschaft beflügelt. Der Knoten ist geplatzt“, freute sich Geiger nach der Partie über einen rundherum gelungenen Handballabend.    

Dabei musste der Coach einmal mehr kräftig improvisieren. Jonathan Malolepszy (muskuläre Probleme) stand ebenso wie Benjamin Wörner (Erkältung) nicht zur Verfügung. Silas Altwein war noch nicht in Vollbesitz seiner Kräfte und kam nur dosiert zum Einsatz. So war es vor allem Fynn Hilb, der in der Mitte die Fäden zog. Der 20-jährige Lasse Georgi erhielt auf der halbrechten Position in Abwesenheit Wörners viel Einsatzzeiten.   

Trotz der langen Busreise war der TVG vor 450 Zuschauern von Beginn an hellwach und schnell auf den Beinen. Kein einziges Mal wurde dem Gastgeber die Führung überlassen. Vor allem Max Bechert zeigte sich in der Anfangsphase mit drei Toren treffsicher und brachte die Rotweißen nach acht Minuten mit 5:2 in Führung. Das brachte schnell Sicherheit ins eigene Spiel. Der Schlüssel zum Erfolg war sicherlich eine erneut starke Abwehrleistung, die sich über die 60 Minuten kaum Aussetzer erlaubte. Und da es dieses Mal auch im Angriff lief, konnte der TVG über die gesamten 60 Minuten jede Menge Selbstvertrauen tanken. Der TV Aldekerk leistete dennoch bis zur 50 Minute jede Menge Gegenwehr und machte es dem TVG so schwer wie möglich.

So kam Aldekerk in der zwölften Minute durch einen Treffer von Cedric Linden wieder auf 7:8 heran. Aber der TVG konterte mit einem 4:0-Lauf und führte durch einen Treffer von Thimo Wagner in 17. Minute 12:7. Dieser Vorsprung sollte letztlich der entscheidende Puffer sein, den Gelnhausen im weiteren Spielverlauf nicht mehr herschenken sollte. Mit 16:11 ging es in die Halbzeit.

Aldekerk kam gut ins Spiel zurück

Für einen kurzen Moment hatte man den Eindruck, dass Gelnhausen erneut den Start In den zweiten Durchgang verschlafen würde. Mit einem 4:1-Lauf kam Aldekerk in der 36. Minute durch ein Tor von David Hansen auf 15:17 heran und die Halle stand Kopf. Allerdings bewies die junge Gelnhäuser Mannschaft dieses Mal kühlen Kopf und setzte sich zur Wehr. Dennoch bleib das Spiel bis zur 45. Minute spannend.

Durch drei schnelle Tore stellte der TVG in der 49. Minute durch Jannik Geisler auf 26:20 um und der Widerstand der Gastgeber war gebrochen. In der Folgezeit spielte Gelnhausen die Partie unaufgeregt zu Ende. Auch der 33:24-Endstand war in dieser Höhe keinesfalls unverdient. „Aldekerk war bis 20 Minuten nach der Pause brandgefährlich. Aber am Ende haben wir souverän gewonnen. Es war wichtig, dass die Jungs gemerkt haben, dass sie es können. Daher freuen wir uns sehr über diesen Auswärtssieg“, bilanzierte Geiger.

Flex Reinhardt mit einer überragenden Trefferquote war mit elf Toren vor Geisler, der sechs Mal ins Schwarze traf, der erfolgreichste Schütze des Abends. „Er hat seine Sache klasse gemacht“, sagte Geiger. Ebenso haben sich aber auch Henrik Müller, Fynn Hilb, Jannik Geisler und Lasse Georgi im Rückraum die Sache prima aufgeteilt“, freute sich Geiger ohnehin über eine „tolle Leistung des gesamten Teams.“

 

Nichts zu holen in Ferndorf

Die HSG Hanau musste eine 23:28 (8:15)-Niederlage beim TuS Ferndorf hinnehmen. Obwohl das Team von Trainer Hannes Geist über 60 Minuten tapfer dagegenhielt, offenbarten sich im Spielverlauf zu viele Nachlässigkeiten der Grimmstädter, um sich mit den weiterhin ungeschlagenen Gastgebern auf Augenhöhe messen zu können. Über 1000 Zuschauer in der Sporthalle Stählerwiese boten einen mehr als herausragenden Rahmen, welche aber keineswegs so hart geführt wurde, wie es die insgesamt 13 Zeitstrafen auf dem Spielberichtsbogen vermuten lassen.

„Ferndorf war heute die deutlich bessere Mannschaft und hat vollkommen verdient gewonnen“, bemerkte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach Ende des Spiels in Kreuztal. „Wir haben heute zu viele freie Bälle liegen lassen, um hier über Sieg oder Niederlage mitzuentscheiden.“

In der mit 1062 Zuschauern gut besetzten Stählerwiese war die HSG Hanau in den Anfangsminuten noch auf Augenhöhe mit den favorisierten Hausherren. Rechtsaußen Paul Hüttmann hatte die Südhessen mit 1:0 (2. Minute) in Führung gebracht, ehe Max Bergold das 2:1 per Siebenmeter nachlegte (5.). Danach kippte das Spiel aber zunehmend in Richtung der Gastgeber, die insgesamt wesentlich präsenter und ballsicherer auftraten. Nach dem 4:2 von Ferndorf hatte Hanau gleich mehrmals die Chance in Überzahl zu verkürzen, scheiterte aber an der TuS-Deckung oder Lucas Puhl im Tor.

Nach einer Viertelstunde kam ein Bruch ins Spiel der Gäste. Hüttmann hatte von der Außenposition die HSG mit dem 4:5 (15.) ein letztes Mal auf ein Tor herangebracht. Was dann folgte war ein Vier-Tore-Lauf des TuS Ferndorf, auch bedingt durch gleich mehrere technische Fehler des Hanauer Teams. Erst beim 5:12 von Jan Eric-Ritter gelang in der 25. Minute der nächste Treffer. Die in der Summe 13 Zeitstrafen auf beiden Seiten wurden im Laufe der Partie zunehmend zum Faktor – obwohl das Spiel nicht sonderlich hart geführt wurde. „Ich glaube, dass es unsere Sportart nicht besser macht, wenn man so die Emotionen aus diesem Spiel herausnimmt“, meinte Geist beim anschließenden Pressegespräch. „Unfair war die Partie überhaupt nicht.“

Gegen Niederlage gestemmt

Den zweiten Durchgang begann Hanau dann mit viel Dampf. Dem jungen Team war anzumerken, dass es unbedingt den Abstand von 8:15 wieder verkürzen wollte. Ferndorf blieb aber weiterhin mit dem Fuß auf dem Gas. Das 20:12 von Josip Eres (42.) und der Treffer zum 26:16 von Pliuto (50.) ließen die Hypothek für das junge Hanauer Team immer weiter anwachsen. In den Schlussminuten sorgten Dziguas Jusys beim 21:26 (56.) und Björn Christoffel mit dem 23:27 (60.) noch für Ergebniskosmetik. „Unsere Hausaufgabe ist es nun, dass wir wieder auf uns selbst schauen“, sagte Geist. „Wir müssen wieder in die Spur finden. Am Ende stehen wir heute mit sechs Spielern auf dem Feld, die alle noch keine 23 Jahre alt sind.“ Er nahm gleichzeitig seine älteren Akteure in die Pflicht: „Jeder muss sich darauf konzentrieren, wieder an sein Leistungslimit zu kommen.“

 

Baggerseepiraten mit Kampfgeist zum Punktgewinn

Im Spitzenspiel des sechsten Spieltages gab es für die HSG Rodgau Nieder-Roden erstmals in dieser Saison eine 31:31 (16:19)-Punkteteilung. In einer hochklassigen Begegnung sah es dabei lange nach einem Erfolg der cleveren Gäste aus Hochdorf-Friesenheim aus, ehe die Baggerseepiraten dank eines fulminanten Endspurts doch noch einen Teilerfolg verbuchen konnten.

Auch am Tag nach der nervenaufreibenden Partie zeigte sich Trainer Jan Redmann unterm Strich sehr zufrieden mit dem ergatterten Punkt. „Wir hatten keine ganz einfache Trainingswoche, einige Spieler sind angeschlagen, da mussten wir etwas improvisieren. Und ehrlicherweise sind wir miserabel in die Begegnung gestartet, von daher verbuchen wir den einen Punkt ganz klar als Gewinn“. Tatsächlich verschliefen die Hausherren fast die komplette erste Halbzeit, vor allem die Anfangsminuten schmeckten den gut 400 Zuschauern in der RODAUSTROM Sportarena ganz und gar nicht. Denn während die Rodgauer einen Fehler nach dem anderen produzierten, zeigte sich der Tabellendritte abgezockt, nutzte die sich bietenden Chancen konsequent aus und erzielte in den ersten fünf Minuten ebenso viele Tore. Das sorgte zur wohl frühesten HSG-Auszeit, zu der sich Coach Redmann schon nach knapp fünf Minuten genötigt sah. Doch auch in der Folge fanden seine Jungs nur schwer in die Partie, permanent liefen Rhein und Co. einem drei bis vier-Tore Rückstand hinterher.

Auf Seiten der Hochdorfer war es Rückraumshooter Maier, der die HSG-Defensive vor große Probleme stellte, schlussendlich standen zehn Tore für den 21-jährigen Hochdorfer auf dem Spielbericht. Bei den Rodgauern begeisterte wieder einmal die Flügelzange Brühl/Hassler. Mangelnde Einstellung konnte man aber sowieso keinem HSG-Akteur vorwerfen, trotzdem ging man mit einem wenig zufriedenstellenden 16:19 Rückstand in die Kabine.

Nach dem Wechsel war die Partie offen

Nach Wiederanpfiff sorgte dann der gut aufgelegte Niklas Roth in Verbindung mit Schopper und von der Au binnen 90 Sekunden für einen Dreierpack und schon war die Partie wieder komplett offen. Die Gäste legten ihrerseits drei Treffer vor, doch die Baggerseepiraten hatten sich in die Partie zurückgekämpft. Im Deckungszentrum hielten jetzt von der Au und Wunderlich den Laden dicht, vorne trafen der erneut bärenstarke Schopper oder Filip Brühl, auf dessen Konto auch der Treffer zum 26:26-Ausgleich ging. Spätestens zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich die Partie zu einem absoluten Krimi, mit wechselnden Führungen.

Henning Schopper war es vorbehalten, beim 29:28 die erste und einzige HSG-Führung zu erzielen, doch Maier drehte die Partie mit einem lupenreinen Hattrick und brachte seine Farben mit 31:29 in Front. Jetzt schienen den Baggerseepiraten die Felle davon zu schwimmen. Doch die HSG zeigte Moral. Erneut traf das Duo Schopper/Brühl und auf der Anzeigetafel stand kurz vor Abpfiff der Partie ein 31:31. Die Hochdorfer konnten den folgenden Ballbesitz nicht nutzen, so dass die HSG ihrerseits die Möglichkeit zum Siegtreffer hatte. Über schnelle Pässe kam der Ball nach Rechtsaußen, wo Nils Hassler beim Torwurf gefoult wurde. Allerdings entschieden die beiden Unparteiischen Adam/Adam sehr zum Unmut der Hausherren auf Kreisübertritt – eine nachweislich falsche Entscheidung, denn in der fraglichen Aktion springt Hassler mit deutlich erkennbarem Abstand zum Torraum ab. Damit blieb es beim 31:31-Unentschieden.

 

 

Die Bilder haben uns die Vereine Hanau, Gelnhausen und Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Danke hierfür