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Handball – 3. Liga: Packendes Derby zwischen Gelnhausen und Hanau fand keinen Sieger – Nieder-Roden mit starker Auswärtsleistung

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, gab es am vergangenen Wochenende ein packendes Derby zwischen Gelnhausen und Hanau, das am Ende Unentschieden ausging. Nieder-Roden gewann deutlich in Haßloch. Damit steht Nieder-Roden mit 8:2 Punkten auf Platz vier der Tabelle. Hanau steht auf dem siebten Rang mit 6:4 Punkten und Gelnhausen hat 2:8 Zähler auf dem Konto und steht damit auf Platz 13.

 

TV Gelnhausen trotzt HSG Hanau Remis ab

Der TV Gelnhausen und die HSG Hanau lieferten sich ein packendes Derby, das am Ende keinen Sieger hatte. 23:23 (10:10) hieß es nach dramatischen 60 Minuten vor 950 Zuschauern in der Rudi-Lechleidner-Halle. Zwar muss die junge Gelnhäuser Mannschaft auch nach dem fünften Saisonspieltag weiter auf den ersten Sieg warten, doch der Teilerfolg gegen den Aufstiegsaspiranten aus der Grimmstadt war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

„Wir haben uns in der Woche intensiv auf Braun, Bergold und das Kreisläuferspiel der Hanauer vorbereitet. Das hat die Mannschaft heute wahnsinnig gut umgesetzt. Wir haben in der Abwehr einen riesen Schritt nach vorne gemacht. Das Unentschieden ist gerecht, auch wenn für uns am Ende sogar mehr drin gewesen wäre“, sagte Gelnhausens Cheftrainer Matthias Geiger nach dem Spiel.

Hinter dem Trainer und seiner Mannschaft liegt ein turbulente Woche, in der sich positive und negative Meldungen bezüglich der Einsatzfähigkeit der Spieler. So konnte Jannik Geisler erstmals nach langer Verletzungspause wieder voll eingesetzt werden. Jonatan Malolepszy dank toller Arbeit der medizinischen Abteilung zumindest ein bisschen. Dafür meldete sich Henrik Müller kurzfristig erkältet ab, auch Fynn Hilb wackelte, biss jedoch auf die Zähne.

Gelnhausen war von Beginn an gut im Spiel. Auf beiden Seiten dominierten die Abwehrreihen. Nach 14 Minuten brachte Malolepszy den TVG mit einem verwandelten Siebenmeter 5:4 in Führung. 10:10 hieß es zur Pause nach intensiven 30 Minuten, in denen vor allem Neuzugang Thimo Wagner mit vier Treffern wichtige Akzente setzte.

Durststrecke nach dem Wechsel

Zum Start der zweiten Hälfte kam dann bei den Hausherren die schon obligatorische Durststrecke. So dauerte es bis zur 40. Minute, ehe Hilb den ersten Treffer für die Gastgeber erzielte. Doch dank einer überragenden Abwehr, die sich obendrein auf einen glänzend aufgelegten Keeper Alex Bechert verlassen konnte, zog Hanau nur auf 13:10 davon und blieb für den TVG in Reichweite. Zwischen der 44. und 52. Minute hatte Gelnhausen seine beste Phase. Hinten vernagelte Alex Bechert den Kasten und vorne platzte plötzlich der Knoten. Mit einem Vier-Tore-Lauf drehten die Gelnhäuser die Partie und gingen nach zwei blitzsauberen Treffern von Max Bechert mit 19:17 in Führung. Die Hölle Süd stand Kopf. „Hier hatten wir das Momentum auf unserer Seite“, sagte Geiger. Hanau ließ sich nicht abschütteln und kam durch Cedric Schiefer in der 57. Minute zum Ausgleich. Der TVG hatte in der letzten Minute Ballbesitz und stand unmittelbar vor dem Zeitspiel, als Malolepszy den Ball im kurzen Eck am stark agierenden HSG-Torhüter Can Adanir vorbei ins Netz legte.

Hanau kam in den letzten Sekunden noch einmal zurück. Die Schiedsrichter sprachen den Gästen einen Siebenmeter zu, den Maximilian Bergold sicher verwandelte. In den letzten sieben Sekunden startete der TVG noch einen blitzschnellen Gegenstoß, der jedoch nicht vom Erfolg gekrönt wurde. Letztlich blieb es beim leistungsgerechten 23:23.

HSG-Trainer Geist mit Punkt nicht zufrieden

„Ich bin mit dem einen Punkt heute extrem unzufrieden“, bemerkte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Abpfiff am Mikrofon. „Ich denke, dass wir heute 40 Minuten lang die bessere Mannschaft waren. Allerdings haben wir es in der ersten Halbzeit schon verpasst, unsere freien Chancen reinzumachen und lassen dort sechs oder sieben Bälle liegen.“ Und weiter sagte er: „Wir haben heute zwei Mannschaften gesehen, bei denen momentan die Leichtigkeit fehlt. Die beide momentan stark über den Kampf in ihr Spiel finden müssen. Von daher ist das Ergebnis für mich auch leistungsgerecht.“

 

Baggerseepiraten mit Sturmlauf zum hohen Auswärtssieg

Bestens erholt von der deutlichen Niederlage in Krefeld zeigten sich die Rodgauer Handballer beim zweiten Auswärtsspiel in Folge. Gegen das Tabellenschlusslicht TSG Haßloch trumpften die Baggerseepiraten vor allem in der Offensive voll auf, gewannen mit 40:28 (21:16) und ließen dem alles andere als schwachen Gastgeber keine Chance.

Auch am Tag nach dem verdienten Erfolg war Trainer Redmann voll des Lobes über seine Mannschaft: „Die Jungs haben von der ersten Minute an die richtige Einstellung an den Tag gelegt, sind sehr seriös mit den Aufgaben umgegangen und haben sich nie aus der Ruhe bringen lassen.“ Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein rasantes Spiel, in dem sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Nach dem 7:7 in der 13. Minute kam die HSG-Angriffsmaschinerie so richtig in Gang. Innerhalb kürzester Zeit erarbeiteten sich die Rodgauer einen Vier-Tore-Vorsprung, was den neuen Haßlocher Trainer Marcus Muth zu einer Auszeit zwang. Doch auch in der Folge gingen die Gäste weiterhin sehr konzentriert zu Werke. Ein Doppelschlag von Flügelflitzer Filip Brühl beendete schließlich den torreichen ersten Spielabschnitt. Mit 16:21 wurden die Seiten gewechselt.

Henning Schopper tadellos

Halbzeit zwei stand zunächst ganz im Zeichen der Routiniers Stenger und Schopper. Gerade Rückraumschütze Henning Schopper zeigte dabei eine tadellose Leistung. Immer wieder ging der quirlige Linkshänder mit vollem Zug zum Tor und war von der Haßlocher Deckung kaum zu stoppen. Am Ende standen für ihn –ebenso wie für Filip Brühl- sieben blitzsaubere Feldtore auf dem Spielberichtsbogen. So zogen die Baggerseepiraten weiter ihre Kreise, hatten das Pulver noch lange nicht verschossen und vergrößerten den Vorsprung mit jeder Minute. Dabei half auch Kapitän Marco Rhein, der vor allem in der zweiten Halbzeit seiner Abwehr wieder ein großer Rückhalt war. Trainer Redmann nahm einige Wechsel vor, denn das „Höllentempo“ der ersten 40 Minuten hinterließ schon sichtbare Spuren bei dem einen oder anderen Akteur. Spätestens beim 34.24 war die Frage nach dem Sieger endgültig beantwortet. Schöne Randnotiz: Auch A-Jugendspieler Benedikt Weiland erzielte seinen ersten Pflichtspieltreffer.

 

Die Bilder haben uns Gelnhausen und Hanau zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür.