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Handball – Oberliga Hessen: TV Kirchzell machte es spannend – Obernburg verkauft sich unter Wert – Groß-Bieberau feiert seinen Torhüter

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der Handball-Oberliga Hessen stehen nach dem vierten Spieltag noch drei Mannschaften mit weißer Weste da. Gensungen/Felsberg, Kirchzell und Groß-Bieberau ließen in ihren Matches nichts anbrennen und gaben sich keine Blöße. Einzig die TuSpo Obernburg steht mit 2:6 Zählern etwas abgeschlagen auf Platz zehn der Tabelle.

 

TV Kirchzell machte es spannend

Im Freitagspiel gegen die TSG Münster schickte der TV Kirchzell seine Fans durch ein Wechselbad der Gefühle. Am Ende stand ein 26:25 (14:10)-Erfolg, der letztlich knapp, aber verdient war. Die Kirchzeller mussten ersatzgeschwächt antreten, denn Tom Spieß konnte aufgrund einer Erkältung nicht mitspielen. Auch Torhüter Tobias Jörg wurde geschont, da er unter der Woche arg erkältet war sowie Ievgen Zhuk auch. Für Jörg kam sein Kollege Joshua Löffelmann und er machte seine Sache sehr gut. Für Zhuk ging der junge Julius Mattern ins Rennen und auch er agierte gut. “Es ist ein guter Lernprozess für ihn. Ich weiß, wovon ich spreche”, schmunzelte TVK-Trainer Andi Kunz als er sich an seine Anfangszeiten in der Bundesliga erinnerte. In einem seiner ersten Spiele für die SG Willstätt/Schutterwald hat ihn sein damaliger Trainer Bob Hanning immer wieder an den Siebenmeterpunkt geschickt – gegen keinen Geringeren als Peter Gentzel, der als Torhüter so ziemlich alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Drei Strafwürfe hat Andi Kunz damals verschossen, doch sein Coach meinte, dass er es nur so lernen kann. Wie gut diese Maßnahme damals war und was für ein toller Spieler Andi Kunz geworden ist, steht außer Frage.

Die Kirchzeller erwischten einen super Start in die Partie, standen engagiert in der Deckung und führten schnell mit 10:4 (18.). Die Gäste kamen etwas näher, doch beim 14:10 zur Pause stand noch immer ein passabler Vorsprung und Kirchzell schaltete und waltete bis dato nach Belieben.

TSG Münster wurde immer besser

Nach dem Wechsel kam der Gegner immer besser ins Spiel und erarbeitete sich viele Chancen, die er in Tore ummünzte. In der 40. Minute stand es nur noch 16:15 für den TVK. Dieser vergab nun einige Freie, tat sich mit der 3-2-1-Deckung schwerer als gut war und hinzu kam, dass die Schiedsrichterinnen auch einiges zuließen. “So langsam ist die anfängliche Führung dann geschwunden”, sagte Kunz. Kein Wunder, bringt doch der eine oder andere Spieler der TSG viel Erfahrung mit. Wie zum Beispiel Rückraumspieler und Alleinunterhalter Patrick Weber, der insgesamt 13 mal einnetzte. Die Gäste brachten ihn immer wieder geschickt in Position, so dass es für ihn ein Leichtes war, Tore zu erzielen. So kippte die Partie und in der 53. Minute führten die Gäste mit 22:21. Joshua Osifo glich aus, TSG-Spieler Weber legte vor. So ging es die letzten Minuten hin und her und die Spannung war kaum zu überbieten. Ievgen Zhuk war es, der die letzten beiden Treffer für seine Farben erzielte und damit den Sieg unter Dach und Fach brachte. Vor allem das letzte Tor fiel genau so, wie es die TVK-Trainer zuvor in einer Auszeit besprochen hatten. Das freute Andi Kunz, dass sein Team sich so strikt an die Vorgaben hielt. “Ich würde sagen, wir haben nicht unverdient, aber glücklich gewonnen”, meinte er. TSG-Trainer Daniel Wernig brachte es auf den Punkt, in dem er sagte, dass Kirchzell ein Tor mehr geschossen und deshalb verdient gewonnen hat.

 

 

 

Beim Tabellenführer unter Wert verkauft

Beim Tabellenführer und Vize-Meister der letzten Saison, der ESG Gensungen/Felsberg, musste die TuSpo Obernburg am Ende eine deutliche 32:40 (17:20)-Niederlage hinnehmen. Zwar mussten die Obernburger auf den erkrankten Thomas Keck verzichten, aber die Mannschaft von Trainer Rudi Frank war topmotiviert und zeigte keinen Respekt vor dem großen Favoriten. Nach vier Minuten führte die TuSpo schnell mit 4:1 und legte auch in den folgenden Minuten noch eine Schippe drauf. In der achten Spielminute stand es anschließend 8:3 für die Römerstädter und erst ab diesem Zeitpunkt kamen die überraschten Gastgeber besser in Spiel. Nach der Häfte der ersten 30 Minuten kam es zum 10:10-Ausgleich, aber die Gäste mischten weiter kräftig mit und konnten den noch ungeschlagenen Nordhessen weiter Paroli bieten. Die erste Führung der Hausherrren stand dann beim 16:15 in der 26. Spielminute auf der Anzeigetafel und bis zum Halbzeitpfiff lag in dieser torreichen ersten Häfte Gensungen dann mit 20:17 vorne.

Nach dem Wechsel war Gensungen am Drücker

Nach dem Wechsel bestimmte der Tabellenführer dann das Geschehen und führte nach 37 Minuten mit 26:22. In dieser Phase der Partie war der TuSpo-Angriff manchmal sehr unkonzentriert, was die ESG eiskalt ausnutzte und einige Gegenstöße lief. 15 Minuten vor Schluss führten die Gastgeber mit 30:25 und TuSpo-Trainer Frank war mit seiner Abwehr inklusive Torhüter sehr unzufrieden. Gensungen ging aber weiter ein sehr hohes Tempo und fünf Minuten vor Schluss war beim 37:31 schon die Frage nach dem Sieger längst beantwortet.

Am Ende unterlag die Tuspo deutlich mit 32:40 und Trainer Frank sagte nach dem Spiel: „Wir haben uns gegen den Tabellenführer nach einem guten Spiel unter Wert verkauft und am Ende viel zu deutlich verloren. Jetzt haben wir gegen die Top 3 der Oberliga – alle drei Mannschaften haben 8:0 Punkte – verloren, was kein Beinbruch ist. Aber nun brauchen wir im Heimspiel gegen Breckenheim mit Hilfe der Zuschauer einen Heimsieg.“

 

 

Falken machen es sich unnötig schwer

Eine sehr gute Abwehr, ein überragender Torhüter, aber ein harmloser Angriff, der nicht ins Laufen kam, kein Tempo machte und zudem noch eine ganze Reihe von Fehlern gegen die HSG Kleenheim/Langgöns produzierte. Am Ende stand ein 24:23 (12:12)-Erfolg für die TSG Groß-Bieberau und die Tatsache, dass TSG-Torhüter Daniel Bartylak der Spieler des Tages war. Er zeigte am Ende einige tolle Paraden und hielt den Sieg fest.

Das Spiel begann zerfahren und erst in der vierten Spielminute konnte Kevin Kunzendorf die 1:0 Führung für die Falken erzielen, nachdem sie bereits vier Fehlwürfe produziert hatten. Nach zehn Minuten und sieben Fehlwürfen stand es 4:4. Trotzdem eroberten sich die Falken eine 10:7 Führung bis zur 23. Minute, die Kleenheim aber binnen drei Minuten wieder auf 10:10 ausglich, zur Halbzeit stand es schließlich 12:12.

Bieberau kam nicht ins Rollen

Auch in Halbzeit zwei kam der Bieberauer Angriff nicht ins Rollen, immer wieder mussten die Abwehr und Torhüter Bartylak die Fehler ihrer Angreifer ausbügeln. Das Ergebnis blieb stets knapp, keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen und die Partie wankte hin und her. In der 56. Spielminute konnte Kevin Kunzendorf die 23:22 Führung erzielen, die die Gäste sofort egalisierten. Der folgende Spielzug brachte Gästespieler Simon Patt frei zum Wurf, den Bartylak sicher parierte und den Gegenangriff einleitete. Über die Stationen Funk – Büttner – Weit wurde Kreisläufer David Lubar geschickt frei gespielt, der sicher und mit Wucht das 24:23 erzielte. Es waren noch 36 Sekunden auf der Uhr, Kleenheim probierte es mit dem siebten Feldspieler. Den letzten Wurf parierte der TSG-Torhüter und hielt damit den Sieg fest. TSG-Trainer Björn Beilstein: „Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg und muss ausdrücklich die Abwehr und Daniel Bartylak loben, aber im Angriff müssen wir zulegen, da haben wir noch großes Potenzial nach oben.“

 

Das Bild hat uns Groß-Bieberau zur Verfügung gestellt (Jürgen Pfliegensdörfer). Vielen Dank dafür.