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Handball – 3. Liga: TV Gelnhausen mit toller Leistung – Nieder-Roden hält Sieg fest – Hanau verliert auswärts

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, hat die HSG Rodgau Nieder-Roden einen knappen 33:32 (17:18)-Heimsieg gegen den TV Aldekerk eingefahren. Die HSG Hanau hingegen verliert bei der HG Saarlouis mit 32:38 (17:23). Bleibt noch der TV Gelnhausen. Er überzeugte beim 30:21 (16:12) zuhause gegen Friesenheim-Hochdorf.

 

 

TV Gelnhausen überzeugt gegen Friesenheim-Hochdorf

Der TV Gelnhausen hat eine klasse Reaktion gezeigt und am letzten Wochenende einen wichtigen Sieg eingefahren. Nach der bitteren Heimpleite gegen den Tabellenletzten HSG Haßloch setzten sich die Barbarossastädter vor 550 Zuschauern in der Rudi-Lechleidner-Halle gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf verdient mit 30:21 (16:12) durch. Mit nunmehr 8:12 Punkten bleibt das junge TVG-Team zwar weiterhin auf dem zwölften Rang, hat aber wieder den Anschluss ans Tabellenmittelfeld hergestellt.

„Man hat gespürt, dass die letzte Niederlage gegen Haßloch ein echtes Brett für die Mannschaft war. Sie haben eine sehr gute Trainingswoche hinter sich gebracht und die besprochenen Dinge sehr gut umgesetzt. Die Jungs sind marschiert und haben heute ein starkes Ausrufezeichen gesetzt“, freute sich Cheftrainer Matthias Geiger nicht nur über den Sieg, sondern vor allem auch die Art und Weise, wie er zustande kam.

Geigers Mannschaft präsentierte sich hellwach und führte durch zwei Treffer von Leon David und Yannik Mocken schnell mit 3:0. Nach 14 Minuten traf Felix Reinhard zum 8:3 und der Gästecoach nahm die erste Auszeit. „Wir wollten unbedingt gut in Spiel starten und den Anfang nicht verschlafen, um nicht von Beginn an hinterherrennen zu müssen. Das ist uns sehr gut gelungen“, sagte Geiger. In der Folgezeit konnte sich Friesenheim-Hochdorf stabilisierten und auf Tuchfühlung bleiben und nach 18 Minuten führte der TVG nur noch 8:6. In der 27. Minute drohte die Partie zu kippen, als Timo Heuft den 12:13-Anschlusstreffer erzielte.

Doch Max Bechert, Thimo Wagner und David schraubten noch vor der Pause das Ergebnis auf 16:12 hoch. Julian Lahme hielt in der letzten Sekunde des ersten Durchgangs noch einen Siebenmeter, so dass die Rotweißen mit breiter Brust und einem Vier-Tore-Vorsprung in die Kabinen gingen.

TVG begann gut

Auch in den zweiten Durchgang startete der TVG verheißungsvoll. David und zweimal Benjamin Wörner hielten die Gäste in ihren Treffern auf Distanz, eher erneut eine etwa zehnminütige Schwächephase, den Gegner beinahe noch einmal ins Spiel zurückgebracht hätte. „In diese Phase haben wir vorne einige technische Fehler gemacht, aber wir konnten uns heute auf unsere Abwehr verlassen mit einem starken Julian Lahme im Tor“, sagte Geiger. In der Tat. Der Torhüter lief ab der 40. Minute zur absoluten Höchstform auf und vernagelte seinen Kasten. So hatte es kaum Konsequenzen, dass seinen Vorderleute zwischen der 37. und 49. Minute lediglich zwei Tore gelangen. Lahme hielt in dieser Phase hinten nahezu alles. Erneut der bärenstarke David und Silas Altwein erlösten in der 49. Minute mit zwei Treffern innerhalb von 29 Sekunden die Fans und brachten ihr Team endgültig auf die Siegerstraße.

Am Ende ging den tapfer kämpfenden Gästen die Puste aus und der TVG legte noch fünf Tore nach zum letztlich verdienten aber vielleicht um zwei, drei Tore zu hoch ausgefallenen 30:21-Erfolg. Leon David war mit acht Toren der erfolgreichste Schütze für den TV Gelnhausen an diesem Abend. „Bei ihm ist heute der Knoten geplatzt“, freute sich Geiger für den Neuzugang aus Kirchzell. Ein Sonderlob vom Coach erhielten noch Keeper Lahme und Fynn Hilb. Jannik Geisler mit sechs Treffern war zweitbester Schütze der Rotweißen. Für Friesenheim-Hochdorf traf Maier acht Mal ins Schwarze.

 

Leidenschaftlicher Kampf wird nicht belohnt

HSG Hanau kam am Samstagabend nicht über ein 32:38 (17:23) bei der HG Saarlouis hinaus und unterlag in der hitzigen Atmosphäre der Stadtgartenhalle. 70 Tore bekamen die Zuschauer in einer hochklassigen Partie zu sehen. Obwohl sich die Grimmstädter vor großer Kulisse 60 Minuten lang gegen die Niederlage stemmten und Kapitän Max Bergold mit insgesamt 13 Treffern vorgan ging, gelang es nicht den Rückstand in der zweiten Halbzeit noch umzubiegen. „Glückwunsch an Saarlouis zum verdienten Sieg“, sagte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Abpfiff. „Wir haben diese Partie heute in der 1. Halbzeit verloren. Wir waren trotz allem nicht da wo man sein muss, um so ein Spiel zu gewinnen.“

Mit viel Rückenwind aus zuletzt drei Siegen in Serie war Hanau in der Stadtgartenhalle angetreten. In einer torreichen ersten Halbzeit ging Saarlouis zunächst mit 1:0 in Führung. Im direkten Gegenzug traf aber Luca Braun aus dem Rückraum zum 1:1 (2. Minute). Beim 7:5 (7.) die erste Zwei-Tore-Führung für Hanau da. Als Saarlouis kurz nach dem 10:10 die zweite Zeitstrafe gegen Abwehrkante Wladislav Kurotschkin hinnehmen musste, hatte Hanau alle Möglichkeiten, um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, scheiterte aber mehrmals am gut aufspielenden HGS-Keeper. Saarlouis legte einen 4:1-Lauf auf 14:11 (20.) hin. Geist nahm die erste Auszeit. Trotzdem stand es in der 28. Minute 22:14 für die Hausherren. Die Tore von Jan-Eric Ritter und Paul Hüttmann brachten Hanau aber noch vor dem Seitenwechsel wieder etwas heran.

Gelungener Start nach Wiederanpfiff

Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam die HSG mit viel Willen und Motivation aus der Kabine. Ein Doppelpack vom besten Hanauer Schützen Max Bergold brachte das 20:25 (34.) und auch Torhüter Can Adanir zeichnete sich mit einigen Paraden aus. Nur wenig später kassierte Saarlouis eine doppelte Zeitstrafe und die Grimmstädter erzielten das 22:25 durch Adanir. Nun war es an HGS-Trainer Philipp Kessler, seinerseits die Auszeit zu nehmen. Über das 28:24 (43.) des ehemaligen Bundesliga-Akteurs Lars Weißgerber behauptete Saarlouis danach den Vorsprung.

Zwar blieb Hanau danach beim 26:30 (47.) von Bergold in Reichweite und zeigte eine couragierte kämpferische Leistung, doch das Ergebnis zu drehen, gelang nicht mehr. Dabei probierte Geist vieles. So ließ der Hanauer Coach seine Mannschaft zunächst im 5:1-System und wenig später auch in offener Manndeckung verteidigen, doch Saarlouis konnte sich aus dem Zugriff der HSG stets befreien. Mit dem 36:29 (55.) machten die Hausherren den Sack zu.

 

Baggerseepiraten mit glücklicherem Ende

Zu ungewohnter Zeit am Sonntagnachmittag hatten die Rodgauer Handballer den Tabellenletzten aus Aldekerk zu Gast. Wie schon im Vorfeld erwartet, präsentierte sich die Mannschaft von der holländischen Grenze als der erwartet spielstarke Gegner und die Hausherren mussten lange einem Rückstand hinterherlaufen, ehe sie in den dramatischen Schlussminuten doch noch einen etwas glücklichen 33:32 (17:18)-Heimsieg feiern konnten.

Die Partie begann mit einem Höllentempo. Im Halbminutentakt schlugen die Bälle hinter den chancenlosen Torhütern ein, so dass es nach sechs gespielten Minuten schon 5:5 stand. Gerade gegen das bärenstarke Brüderduo Julian und Jonas Mumme hatte die HSG-Defensive dabei Schwerstarbeit zu verrichten. Auch in der Folge entwickelte sich eine sehr ausgeglichene Partie, bei der die Gäste aber stets einen knappen Vorsprung behaupten konnten. Trainer Jan Redmann nahm eine Auszeit und einige personelle Wechsel vor, doch so richtig in Tritt kamen seine Jungs nicht. Die abgezockt wirkenden Gäste hingegen hatten sichtlich Gefallen an der Partie, von 300 Kilometern Reisestress war rein gar nichts zu bemerken. Beim 12:16 (24. Minute) lagen die Rodgauer schon mit vier Toren in Rückstand, doch auch wenn spielerisch nicht alles gelang, so zeigten Schopper & Co. ein großes Kämpferherz. Kurz vor der Halbzeit brachte Filip Brühl seine Farben mit einem lupenreinen Hattrick immerhin wieder bis auf ein Tor heran (17:18) und auf Seiten der knapp 500 Fans war die Hoffnung groß, dass die Gäste in der zweiten Hälfte konditionell einbrechen würden.

Tabellenletzter sehr couragiert

Doch diesen Gefallen taten die zu keinem Zeitpunkt wie ein Tabellenletzter auftretenden Aldekerker einfach nicht. Ganz im Gegenteil behaupteten sie auch dank dem gefährlichsten Torjäger der Liga, David Hansen, weiter ihren Vorsprung. (25:22, 40. Minute). Allerdings handelten sie sich immer wieder einige unnötige Zeitstrafen ein, was Henning Schopper glänzend zu nutzen wusste. Der quirlige Linkshänder brachte mit drei Treffern in Folge die Halle schon mal auf Betriebstemperatur. Aldekerk reagierte mit einer Auszeit, aber jetzt waren die Rodgauer hellwach. Niklas Roth (6), der wohl spielentscheidende HSG-Akteur, lief zu Hochform auf. Entweder fand er die Lücke im Abwehrverbund der Gäste und traf selbst oder er setzte geschickt Kreisläufer Flo Stenger ein, der wieder einmal unermüdlich rackerte und oftmals nur auf Kosten eines Strafwurfs zu bremsen war. Ab ging es in die Crunch-Time mit leichten Vorteilen für die Gäste, denn sie führten 30:29 und 31:30. Nach dem Ausgleich durch Nils Hassler traf Roth zum 32:31 und als erneut Hassler zum 33:31 einnetzte, schien der Sieg schon in trockenen Tüchern. Trotz Unterzahl erzielten die Gäste aber den 33:32-Anschluss und als die HSG´ler zwei Großchancen ungenutzt ließen, hatten sie erneut Ballbesitz. Doch Kapitän Marco Rhein, der seinen Kasten in den letzten fünf Minuten förmlich vernagelt hatte, hielt auch den allerletzten Wurf und damit die wichtigen zwei Punkte fest.

 

 

Die Bilder haben uns die Vereine Hanau, Gelnhausen und Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.