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Handball – Oberliga Hessen: Kirchzells Garant für den Sieg war Torhüter Tobias Jörg – Tuspo spielt gut auf – Falken in der Erfolgsspur zurück

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der Handball Oberliga Hessen bleibt der TV Kirchzell das Maß aller Dinge und hat auch aus Gensungen/Felsberg einen Sieg mit nach Hause gebracht. Die Tuspo Obernburg hat sich im Heimspiel von ihrer besten Seite gezeigt und gegen die HSG Kleenheim-Langgöns gewonnen. Auch die TSG Groß-Bieberau ließ daheim gegen Petterweil nichts anbrennen.

 

TV Kirchzell mit einer unglaublichen Leistung

Mit einem überragenden 31:29 (13:18)-Erfolg kam der TV Kirchzell vom bärenstarken Mitkonkurrenten ESG Gensungen/Felsberg zurück und behauptete damit weiterhin seine Vormachtstellung in der Oberliga Hessen. Dabei sah es zunächst nicht nach einem Sieg aus. Die Gäste, die erneut ohne Tom Spieß antreten mussten, waren in Halbzeit eins im Vergleich zu den anderen Spielen zuvor, nicht wieder zu erkennen. Sie wirkten gehemmt und es schien fast so, als ob sie Angst hätten. So kam, was kommen musste. Die ESG nutzte die Schwächen der Kirchzeller gekonnt aus, machte sich deren sage und schreibe zwölf technischen Fehler in den ersten 30 Minuten zunutze und zog ab der 23. Minute auf und davon. Aus einem 12:11 machte die ESG ein 18:12, ehe Joshua Osifo zum 13:18-Halbzeitstand aus Sicht der Kirchzeller einnetzte.

TVK-Trainer Alex Hauptmann sagte: “Wir haben in Halbzeit eins Fehler über Fehler produziert, einfachste Pässe klappten nicht. Dabei lag der Druck doch bei 80 Prozent beim Gegner.”

Was die beiden Coaches ihren Schützlingen in der Kabine mit auf dem Weg gaben, ist nicht übermittelt. Fakt ist, dass in der zweiten Hälfte ein völlig anderer TVK auf dem Parkett stand. Allerdings profitierten die Gäste auch von der roten Karte von ESG-Leistungsträger Heinrich Wachs, die er in der 32. Minute nach seiner dritten Zeitstrafe sah. Die Kirchzeller, angetrieben von vielen mitgereisten Fans, bliesen zur Aufholjagd und in der 37. Minute war der 19:19-Ausgleich da. Nun entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen zweier guter Mannschaften. Vor allem der Kirchzeller Keeper Tobias Jörg agierte überragend, hatte einen ganz entscheidenden Anteil am Sieg seiner Mannschaft. “Was er gehalten hat, war Wahnsinn”, sagte Alex Hauptmann. In der 47. Minute stand es 24:24. Danach übernahmen die Odenwälder die Führung und gaben sie nicht mehr her. Die Hausherren probierten es noch einmal mit dem siebten Feldspieler, aber der TVK war nicht mehr einzufangen und holte sich aufgrund einer bärenstarken zweiten Hälfte verdient den Sieg. Daran konnte auch der 13-fache Vince Schmidt nichts ändern.

Alex Hauptmann: “Es war ein geiles Spiel vor einer proppenvollen Halle. Wir mussten erneut ohne Tom auskommen. Doch wie diese Mannschaft das kompensiert und was sie leistet – Hut ab. Tobi Jörg muss ich heute herausheben, denn er war der Garant für den Sieg.” Für den TVK ist dieser Erfolg ein großer Schritt nach vorne gewesen, denn mit 20:0 Punkten nach zehn Spielen an der Spitze zu stehen, ist nicht selbstverständlich bei der starken Liga.

 

Tuspo Obernburg zeigte sich sehr stark

Nach der unglücklichen Niederlage in Petterweil vergangene Woche hatte die Tuspo im Heimspiel gegen die HSG Kleenheim-Langöns zwei Heimpunkte eingeplant. Das ist mit 29:25 (13:12) auch gelungen. Mit viel Tempo gingen die Hausherren schnell mit 3:0 in Führung. Aber die Gäste zeigten sich sehr kampfstark und kamen nach zwölf Minuten zum 4:4-Ausgleich. Die Mannschaft von Rudi Frank hatte sich gegen die offensive Abwehr der Gäste einiges einfallen lassen und nach einer kurzzeitigen 7:5-Führung der Kleenheimer kamen die Gastgeber besonders durch den achtfachen Torschützen Tobias Raab und mit Hilfe des erneut überragenden Torhüters Sandro Friedrich in der 19. Spielminute wieder zum 8:8-Ausgleich. In den folgenden Minuten bis zum Halbzeitpfiff blieb die Partie weiterhin sehr ausgeglichen und mit einer knappen 13:12-Führung für die Tuspo ging es in die Kabinen.

Nach der Pause war die Tuspo dann gleich wieder richtig in Fahrt und hatte bis zur 38. Minute ihre Führung unter anderem mit einem Torerfolg ihres Torhüters Sandro Friedrich auf 18:14 ausgebaut. Aber auch die Gäste aus Mittelhessen hatten einen starken Schlussmann und gaben sich noch lange nicht geschlagen. Beim 20:18 in der 46. Spielminute war das Spiel plötzlich wieder offen und Trainer Frank nahm eine Auszeit, um seine Mannschaft für die Crunchtime neu einzustellen. Kleenheim kam nach 50 Minuten zum 21:21-Ausgleich und es entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Rückraumshooter Louis Markert mit zwei Toren in Folge und erneut Torhüter Friedrich sorgten aber wieder für die 23:21-Führung und ab diesem Zeitpunkt gab die Tuspo das Spiel nicht mehr aus der Hand und siegte am Ende verdient mit 29:25.

Trainer Rudi Frank sagte nach dem Spiel: „Es war ein wichtiger Heimsieg, der auch eingeplant war. Aber da wir heute im Rückzug nicht ganz so gut waren, hatten wir es gegen einen starken Gegner lange Zeit sehr schwer. Im Spiel am kommenden Wochenende in Münster müssen wir sicher eine noch bessere Leistung zeigen, um die Punkte mitzunehmen.“

 

Falken mit guter Moral zum Sieg

Die erste Niederlage für die Falken letzte Woche in Kirchzell hat keine Spuren hinter lassen, denn im Heimspiel gegen den TV Petterweil bewiesen sie eine gute Moral, hatten den Gegner von Anfang an im Griff und siegten verdient mit 33:24 (19:9).

Nur bis zur neunten Spielminute beim 2:2 konnten die tapfer kämpfenden Gäste aus Petterweil mithalten, dann kamen sie kontinuierlich auf die Verliererstraße und mussten sich dem Druck der gut aufgelegten Groß-Bieberauer Mannschaft beugen. Nach 15 Minuten stand es 9:4, allein Dennis Weit (3 Tore) und Kevin Kunzendorf (5 Tore) trafen gemeinsam bis zu diesem Zeitpunkt achtmal ins Netz der Gäste. Die Falken Abwehr stand sicher und hatte sich sehr gut auf den wurfgewaltigen Rückraum und die gefährlichen Kreisanspiele eingestellt. Wenn doch einmal ein Wurf aufs Tor kam, war Torhüter Daniel Bartylak zur Stelle und parierte. Petterweil konnte in dieser Spielphase nur sieben Feldtore erzielen und benötigte zwei Siebenmeter zu ihren neun Toren in Halbzeit eins. Weit, Hübscher, Funk und noch einmal Hübscher mit einem sehenswerten Kempa Tor sorgten ab der 26. Spielminute zur ersten Zehn-Tore-Führung und zum Halbzeitstand von 19:9.

Diese klare Führung gab den Falken Sicherheit und Gelegenheit ab der 40. Minute mit ihren jungen Talenten Gregor Berres und den beiden A Junioren Mika Trautmann im Tor und Nils Günther weiter zu spielen. Die Jungen dankten es und überzeugten mit gutem Spiel. Trautmann hielt acht Bälle und erreichte damit die sehr gute Quote von 40 Prozent gehaltener Bälle, Nils Günther konnte zwei Treffer erzielen und Berres lenkte von der Mitte.

Alle Angreifer der Falken waren gut aufgelegt und insgesamt wurden nur sechs Fehlwürfe und sechs technische Fehler registriert. Alleine die Summe der in der zweiten Halbzeit verhängten Zeitstrafen (5) bremste den Angriffsschwung und erschwerte die Abwehrarbeit der Falken. Doch auch dies steckten die Bieberauer gut weg und ließen die Gäste nicht mehr heran kommen. Über 22:13 und 27:18 (50.) konnte der Vorsprung sicher ins Ziel gebracht werden. Der junge Nils Günther netzte mit seinem zweiten Tor zum 33:24 in der letzten Sekunde zum Endstand ein.

Groß-Bieberaus Trainer Björn Beilstein sagte anschließend: „Wir haben heute wirklich eine sehr gute Moral gezeigt und uns diszipliniert an den Matchplan gehalten. Die Minimierung der Fehlerquote, die guten Torhüterleistungen und unsere stabile Abwehr waren dabei das Fundament unseres Sieges. Wir bleiben im Lauerstellung.“

 

 

Die Bilder haben uns die Vereine Kirchzell und Groß-Bieberau zur Verfügung gestellt. Danke dafür.