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Handball – 3. Liga: Hanau und Nieder-Roden mit tollen Siegen – Gelnhausen verpasst haarscharf die Sensation

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd West, hat die HSG Rodgau Nieder-Roden in Homburg einen verdienten Sieg eingefahren. Auch die HSG Hanau trumpfte in Friesenheim-Hochdorf II groß auf und kam zu einem hohen Kantersieg. Der TV Gelnhausen hingegen verpasste haarscharf die Sensation in Krefeld und verlor mit einem Tor.

 

TV Gelnhausen verpasst haarscharf Sensation in Krefeld

Der TV Gelnhauen schrammt am elften Spieltag haarscharf an einer Sensation vorbei. Das junge Team von Cheftrainer Matthias Geiger hatte bei der 29:30 (14:13)-Niederlage den Top-Favoriten HSG Krefeld Niederrhein am Rande einer Niederlage, doch ein Fehlwurf mit der letzten Aktion im Spiel verhinderte das Remis. Die Leistung ist umso bemerkenswerter, mussten die Barbarossastädter doch mit dem letzten Aufgebot antreten. Trainer Geiger standen gerade einmal acht Feldspieler zur Verfügung.  

„Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft. Mit so einer dezimierten Truppe so eine Leistung abzurufen ist unglaublich. Jeder hat funktioniert, jeder hat den anderen unterstützt. Die Mannschaft hat ein Ausrufezeichen gesetzt und kann trotz der Niederlage mutig nach vorne blicken“ ärgerte sich Geiger zwar über die unglückliche Niederlage, wusste aber die Leistung der Mannschaft sehr gut einzuordnen.

Die Grippewelle hatte beim TVG unter der Woche zugeschlagen. Und der Kader reduzierte sich von Tag zu Tag je näher das Spiel beim Aufstiegsaspiranten Krefeld rückte. Am Ende blieben mit Henrik Müller, Yannik Mocken, Torben Fehl, Leon David, Jannik Geisler, Silas Altwein, Benjamin Wörner und Thimo Wagner acht Feldspieler übrig. Julian Lahme hütete das Tor, Max Bechert stand zwar auf dem Spielberichtsbogen, signalisierte aber kurz vor dem Anwurf, dass es doch nicht geht. Juniorenkeeper Jan-Peter Frank saß als Backup auf der Bank.

Die Gelnhäuser Rumpftruppe war vor der stattlichen Kulisse von über 1500 Zuschauern von Beginn an gut im Spiel. Jannik Geisler und Yannik Mocken, der bei seinem Comeback gleich durchspielen musste, brachten mit ihren Toren den TVG schnell mit 2:0 in Führung.  Auch in der Folgezeit agierten die Gäste sehr stark.

Mitte der ersten Hälfte legte der Gastgeber einen 6:1-Lauf hin und verwandelte einen 2:4-Rückstand in einen 8:5-Vorsprung (14.). Doch der TVG konterte mit einem Vier-Tore-Lauf und lag plötzlich durch einen Treffer von Silas Altwein mit 9:8 vorne (18.). In der 26. Minute traf Müller gar zum 14:11. Es war die höchste TVG-Führung in diesem Spiel. Mit einem 14:13 ging Gelnhausen in die Pause.

Auch im zweiten Durchgang blieb das Spiel unverändert und ein Leistungsgefälle war nicht auszumachen. Zwar brauchte Gelnhausen eine kurze Anlaufzeit und blieb die ersten sechs Minuten nach Wiederanpfiff ohne Tor, doch Altwein brach den Bann mit seinem Anschlusstreffer zum 15:16. In der Folge sorgte eine leidenschaftliche Abwehrarbeit immer wieder für Krefelder Ballverluste und der TVG nutzte die Konterchancen dieses Mal mit deutlich mehr Präzision als in den Vorwochen. Auch das Kreisläuferspiel klappte gut. Leon David verwandelte vom Kreis eiskalt ebenso wie Mocken über links. Die beiden waren mit sieben und acht Treffern die erfolgreichsten Schützen ihres Teams

Und so kam in einem fairen und spannenden Spiel die Crunchtime immer näher. Das letzte Mal konnte der TVG in der 48. Minute durch einen Treffer von Mocken mit 24:23 in Führung gehen. Anschließend gelang es Krefeld, stets vorzulegen. Den Gästen blieb der letzte Angriff vorbehalten. Altwein und Müller spielen Wagner frei, doch der Rechtsaußen scheiterte am starken Keeper der Gastgeber. Am Ende blieb es beim hauchdünnen 30:29-Erfolg für Krefeld.

 

Hanau gewinnt deutlich in Hochdorf

Vierter Sieg im fünften Spiel! Die HSG Hanau hat eine starke Antwort auf die Niederlage bei der HG Saarlouis vor einer Woche gegeben und trumpfte beim HLZ Friesenheim-Hochdorf deutlich mit 33:23 (17:13) auf.  In der Pfalz überzeugten die Südhessen dabei vor allem mit ihrem wachsamen Defensivspiel, ließen in der zweiten Halbzeit fast eine Viertelstunde lang keinen Gegentreffer zu und setzten vorne immer wieder Max Bergold (9 Tore) und Luca Braun (7 Treffer) erfolgreich in Szene.

„Sicherlich war das heute ein besseres Gefühl für uns, als noch in der letzten Woche“, freute sich HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Erfolg. „Wir gewinnen, auch dank der Dominanz die wir trotz schwieriger Phasen in dieser Partie gezeigt haben, schlussendlich verdient.“

An diesem Abend war es Bergold, Ritter & Co. von der ersten Minute an anzumerken, dass das junge Team unbedingt die zwei Punkte mit nach Hause nehmen wollte. Im Sportzentrum TV Hochdorf drückte Hanau stets auf das Tempo und zeigte sich oft abgezockter als die Zweitliga-Reserve der Eulen Ludwigshafen. Zudem präsentierte sich Can Adanir mit einigen Paraden und mehreren gehaltenen Siebenmetern als sicherer Rückhalt.

Bereits nach einer Viertelstunde war der Grundstein für den Auswärtssieg gelegt. Mit ihrer aggressiven 6:0-Deckung blieb die HSG ihrem Gegner stets im Nacken sitzen und zwang damit das HLZ Friesenheim-Hochdorf zu Fehlern. „Wir hatten uns unter der Woche gut auf den Gegner eingestellt und wussten, was gerade aus dem Rückraum auf uns zukommen kann“, so Geist. „Das haben wir aber gut in den Griff bekommen und das hat dann natürlich auch unserem Tempospiel in die Karten gespielt.“ Nach der bereits vierten Parade von Adanir trieb Ritter das Spiel schnell nach vorne und räumte danach gemeinsam mit Cedric Schiefer und Braun für Bergold auf Linksaußen ab, welcher sich nicht lange bitten ließ und zum 10:5 (15.) erfolgreich war.

Luca Braun schraubte in der 23. Minute den Hanauer Vorsprung auf 15:9 hoch. Als Geist gegen Ende der ersten Halbzeit etwas durchwechselte und Max Moock, Jonas Ahrensmeier und David Rivic in die Partie brachte, schöpften die Gastgeber anscheinend noch einmal etwas Mut und hatten sogar per Siebenmeter die Chance weiter zu verkürzen: Can Adanir blieb beim Siebenmeter gegen Gianluca Herbel aber bärenstark stehen und ließ Hanau so die 17:13-Führung mit in die Pause nehmen.

Im zweiten Durchgang ließ Hanau nicht mehr viel zu, verwaltete seinen Vorsprung und ließ sich auch vom zwischenzeitlichen 16:19 der Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen. Braun sorgte per Doppelschlag für das 25:16 (48.).

Für die Hausherren lief nun nicht mehr viel zusammen. Im Angriff scheiterten die Pfälzer ein ums andere Mal an der gut aufgelegten Deckung der Südhessen. Zwischen der 36. und 50. Minute ließ Hanau überhaupt keinen Gegentreffer zu. Erst beim 17:25 (50.) waren die Hausherren wieder erfolgreich. Als Mittelmann Robin Marquardt aber in der Folge sich an zwei Gegenspielern vorbeigetankt, auf Linkshalb durch die gegnerische Abwehr gebrochen war und das 29:19 erzielte, war die Messe längst gelesen. Den Schlusspunkt setzte Philipp Busse beim 33:23, praktisch mit der Schlusssirene, eindrucksvoll von neun Metern.

 

Baggerseepiraten mit verdientem Auswärtssieg

Verdienter 29:32 (16:19) Auswärtssieg in Homburg
Der zweite Auftritt im Saarland hat den Baggerseepiraten einen doppelten Punktgewinn beschert, denn beim individuell top besetzten TV Homburg behielten die Jungs von Trainer Redmann auch in einer kritischen Phase kühlen Kopf und gewannen mit 32:29 (19:16).

Die Maxime während der Trainingswoche lautete, beim finanzstarken Aufsteiger mit 100 Prozent Konzentration aufzutreten. Nach einer kurzen Abtastphase übernahmen die Baggerseepiraten das Kommando. Nach zehn Spielminuten hatten sich schon fünf verschiedene HSG-Spieler in die Torschützenliste eingetragen, doch auch die Gastgeber konnten sich auf eine Vielzahl unterschiedlicher Torschützen verlassen. So entwickelte sich eine unterhaltsame Partie, in der die Gäste stets eine knappe Führung behaupteten. So richtig schaffte man es aber nicht, sich vom Tabellenvorletzten abzusetzen. Erst mit einem energischen 3:0 Lauf kurz vor der Halbzeit brachte man etwas Abstand zwischen sich und die wacker kämpfenden Homburger.

Nach Wiederanpfiff folgte dann eine Phase, in der die HSG-Abwehr erneut glänzend organisiert von Philip Wunderlich besseren Zugriff auf die hochkarätigen Schützen bekam. Doch in der Folge leisteten sich die Rodgauer einige leichte Ballverluste. Das nutzten die Hausherren ihrerseits aus, um Tor für Tor aufzuholen. „Wir hatten eine zehnminütige Durststrecke, in der wir falsche Entscheidungen getroffen haben. Da hätte die Partie auch kippen können, aber im richtigen Moment waren alle wieder hellwach“, so HSG-Trainer Redmann. Denn nach dem 23:24-Anschlußtreffer der Homburger besannen sich die Rodgauer wieder auf ihre Tugenden. Zweimal Johannes von der Au und einmal Ketil Horn brachten die Sporthalle wieder zum Schweigen und als dann noch Kapitän Marco Rhein einen Strafwurf vereitelte, war die Vorentscheidung gefallen. Dem überragenden Henning Schopper war mit seinem siebten Treffer dann das 29:25 vorbehalten, die restlichen Minuten hatten dann nur noch statistischen Wert. „Das war wieder mal ein harter Kampf heut, aber ich bin total glücklich darüber, wie meine Mannschaft das angenommen hat“, so ein erleichterter Jan Redmann nach der Partie. 

 

 

Die Bilder haben uns die Vereine Hanau und Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.