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Handball – 3. Liga: Hanau siegte in Opladen – Gelnhausen zeigt gute Leistung in Ferndorf

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, zeigte der TV Gelnhausen beim Spitzenreiter TuS Ferndorf eine gute Leistung, musste sich aber trotzdem mit 22:27 (8:15) geschlagen geben. Die HSG Hanau siegte beim TuS Opladen mit 34:28 (17:15) und die HSG Rodgau Nieder-Roden holte gegen Krefeld daheim ein 29:29 (15:14).

 

 

Viele Ballgewinne bringen Hanau den Auswärtserfolg

Einen wichtigen Auswärtserfolg holte die HSG Hanau beim TuS 1882 Opladen. Mit 34:28 (17:15) gewann die HSG und zeigte eine sehr starke Leistung. In Leverkusen machte Hanau gegen eine der stärksten Abwehrreihen der Staffel Süd-West in der Offensive ein richtig gutes Spiel. Angeführt von ihrem Kapitän Max Bergold, der acht Treffer beisteuerte, behielt das Team in der zweiten Hälfte die Überhand und hätte zwischenzeitlich sogar noch eine höhere Führung herausspielen können.

„Das war ein sehr schwieriges und giftiges Auswärtsspiel“, resümierte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Erfolg in Leverkusen. „Ich muss aber sagen, dass unsere Jungs das sehr gut gemacht haben, mental bereit waren und sich nicht vom Spielstil des Gegners haben anstecken lassen.“ Beide Abwehrreihen schenkten sich nur wenig und es war deutlich zu sehen, dass beide Teams die Partie unbedingt gewinnen wollten.

Nach dem 4:2 wechselte die Führung in der ersten Halbzeit einige Male und Opladen ging beim 9:8 (18.) und 11:10 (24.) kurzzeitig in Front. Noch vor der Pause waren es dann aber Bergold beim 16:15 (28.) und David Rivic (17:15/29.), welche den Vorsprung für Hanau wieder auf zwei Tore ausbauten. HSG-Trainer Geist fand später lobende Worte für seine junge Mannschaft: „Wir haben die letzten zwei Wochen wirklich gut genutzt, einige Sachen besprochen und diese auch sehr gut umgesetzt. Auch in der Abwehr haben wir uns deutlich gesteigert. Ein wirklich gutes Auswärtsspiel von uns. Manchmal sind es einfach Kleinigkeiten, kleine Stellschrauben, die uns besser machen.“

Konzentrierte Leistung nach dem Wechsel

Im zweiten Durchgang blieb Hanau weiterhin konzentriert, behauptete den Vorsprung und ließ keine Führung der Hausherren mehr zu. Dabei konnte sich die HSG auch auf ihren Keeper Can Adanir verlassen, der dem Team einige Ballgewinne ermöglichte. Mit einem Doppelschlag von Braun zum 24:22 (45.) zwangen die Grimmstädter ihren Gegner zur Auszeit und blieben auch danach am Drücker. Dabei hätte man sogar noch höher führen können, doch scheiterte die HSG einige Male vom Siebenmeterpunkt. Als Jonas Ahrensmeier in der 52. Minute von Robin Marquardt den Ball aufgelegt bekam und über den Mittelblock hinweg zum 28:23 erfolgreich war, bog Hanau endgültig auf die Zielgerade ein. Das 31:25 (57.) von Rivic sorgte für die Vorentscheidung in einer unterhaltsamen Partie.

 

 

Gelnhausen zeigt gute Leistung trotz Niederlage

Der TV Gelnhausen musste sich in einem intensiven Spiel dem Tabellenführer mit 22:27 (8:15) geschlagen geben. Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage verlor die Gelnhäuser Mannschaft vor 1255 Zuschauern und rangiert weiterhin im Mittelfeld der Tabelle auf dem neunten Rang.

„TuS Ferndorf ist die klare Spitzenmannschaft in unserer Staffel und das hat man heute gesehen. Sowohl im Spielerischen als auch im Athletischen und Konditionellen sind sie extrem stark. Wir hatten in der ersten Hälfte mehrere Schwierigkeiten: Wir haben die Überzahlspiele verloren, wir haben immer wieder den Ferndorfer Mittelmann Janko Kevic nicht in den Griff bekommen und wir haben zu viele technische Fehler gemacht“, bilanzierte Cheftrainer Matthias Geiger nach dem Spiel.

Zu allem Überfluss war Fynn Hilb in der zweiten Hälfte angeschlagen nur zum Zuschauen verurteilt. „Wir hoffen auf eine schnelle und gute Diagnose“, hofft Geiger, dass der Ausfall seines Rückraumspielers nicht allzu lange dauern wird.  

Das Spiel begann mit wenig Toren, guter Abwehrarbeit und Torwartparaden auf beiden Seiten. So konnten die Barbarossastädter zunächst gut mithalten, ehe sich der TuS Ferndorf nach gut zehn Minuten erstmals etwas absetzen konnte. In dieser Zeit hatte die Abwehr des TVG immer wieder Probleme Kevic in Schach zu halten, der so im ersten Durchgang fünf Tore erzielen konnte. Nach 15 Minuten liefen die Gelnhäuser bereits einem 4:8-Rückstand hinterher. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hatte das Geiger-Team durch zwei Zeitstrafen für Ferndorf, zweimal die Möglichkeit in Überzahl zu spielen, konnte dies jedoch nicht nutzen, sondern geriet weiter in Rückstand. Durch mehrere Stürmerfouls, Ballverluste, Fehlwürfe und einer gutstehenden Abwehr des TuS Ferndorf, kam es zu einem recht deutlichen 8:15-Rückstand zur Halbzeit.

TVG stellte Schwächen ab

In der zweiten Hälfte gelang es dem TVG, die Schwächen aus dem ersten Durchgang weitestgehend abzustellen. Die Mannschaft konnte Überzahlspiele besser ausspielen und für sich entscheiden. Kevic gelangen dank der guten Abwehrarbeit keine weiteren Tore mehr und auch die technischen Fehler des TVG wurden deutlich weniger als noch in der ersten Hälfte. Dadurch konnte der TV Gelnhausen mehrmals auf fünf Tore an den Tabellenführer rankommen, dieser hielt aber immer wieder dagegen und ließ kein näheres Aufschließen der Gelnhäuser zu. In der 59. Spielminute gab es aus Gelnhäuser Sicht noch ein Highlight als der neue Rechtsaußen der Rotweißen, Simon Belter, sein erstes Tor für den TVG erzielte. Für den 22:27-Endstand sorgte anschließend Jonathan Malolepszy, der mit neun Toren vor Yannick Mocken (4 Tore) der beste Torschütze des TV Gelnhausen war.

 

 

Baggerseepiraten erkämpfen einen Zähler

Dank einer großartigen kämpferischen und spielerischen Leistung durften sich die Rodgauer Handballer über einen mehr als verdienten 29:29 (15:14)-Punktgewinn gegen den Favoriten Krefeld freuen. Henning Schopper war es dabei vorbehalten, kurz vor Abpfiff den letzten Treffer der Partie zu erzielen und damit die gut 500 Zuschauer in einen kollektiven Jubelrausch zu stürzen.

Die Partie gegen die hoch gehandelten Krefelder begann ohne große Abtastphase. Beide Offensivreihen hatten sichtlich Lust aufs Torewerfen und so entwickelte sich ein rasantes Spiel, in dem sich die Gäste zunächst voll auf ihren Goalgetter Robert Krass verlassen konnten. Der 2.02 Meter große Rückraumhüne stellte die HSG-Abwehr immer wieder vor gehörige Probleme und war am Ende mit acht Feldtoren bester Schütze der gesamten Partie. Die Rodgauer ihrerseits versuchten immer wieder, mit Anspielen an den Kreis oder auf Außen erfolgreich zu sein. „Wir wussten natürlich, dass es für uns gegen diesen körperlich überlegenen Gegner aus dem Rückraum schwer werden würde“, so HSG-Trainer Redmann. Doch auch aus der Distanz gelangen den Hausherren einige schöne Treffer, insbesondere der wieder genesene Johannes von der Au zeigte sich in der ersten Hälfte in Wurflaune. Da sich keine der beiden Mannschaften einen entscheidenden Vorteil verschaffen konnte, blieb die Begegnung recht ausgeglichen. Zwar gingen die Baggerseepiraten dank zweier Treffer von Roth und Wucherpfennig mit 14:11 in Führung, doch die routinierten Gäste hatten bis zum Halbzeitpfiff der sehr umsichtig leitenden Unparteiischen den Anschluss auf 15:14 wieder hergestellt.

Beste Phase der Rodgauer

Nach dem Seitenwechsel folgte die wohl beste Phase der Rodgauer. Mit laufstarker Abwehrarbeit und einem immer besser parierenden Marco Rhein im Tor gelangen einige Ballgewinne. Die wurden auch mit großer Effektivität genutzt, so dass in der 38. Minute ein 21:16 Zwischenergebnis auf der Anzeigetafel leuchtete. Doch wer nun darauf gehofft hatte, dass das schon eine Vorentscheidung darstellen würde, sah sich schnell getäuscht. Die personell bestens besetzten Krefelder, die vor zwei Wochen noch Ex-Nationalspieler Bastian Roschek verpflichtet hatten, brachten frische Kräfte aufs Feld. Innerhalb von nur fünf Minuten schmolz der Vorsprung dahin, da machten sich schon die ersten Verschleißerscheinungen bei den Gastgebern bemerkbar. „Zwischen der 40. Und 50. Minute haben wir ein paar Prozentpunkte nachgelassen. Aber rechtzeitig zur Crunch-Time sind wir wieder zurückgekommen und haben wirklich alles in die Waagschale geworfen“, analysierte Redmann.

Die letzten zehn Minuten hatten in der Tat alles in sich, was Handball so interessant macht. Um jeden Zentimeter Boden wurde verbissen gefightet, alle Akteure waren auf Betriebstemperatur und die Hektik nahm spürbar zu. Die Gäste kamen zunächst zum Ausgleich, dann sogar zur 28:27-Führung. Nach dem 28:28 durch Filip Brühl legten die Eagles wieder einen Treffer vor. Durch einen Ballverlust der Baggerseepiraten hatten die Gäste die Chance auf die endgültige Entscheidung. Doch Kapitän Marco Rhein parierte überragend, hielt seine Farben im Spiel und damit die Möglichkeit zum Unentschieden offen. Im allerletzten Angriff zogen die Rodgauer noch eine überraschende Variante aus dem Ärmel, bei der schließlich Henning Schopper zum 29:29 einnetzte.

 

 

Die Bilder haben uns Hanau und Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.