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Handball – 3. Liga: TV Gelnhausen bleibt weiter ungeschlagen – HSG Hanau muss eine Niederlage hinnehmen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, ist dem TV Gelnhausen gegen den TuS Opladen ein Unentschieden gelungen. Die HSG Rodgau Nieder-Roden kam mit einem knappen Sieg aus Düsseldorf Ratingen nach Hause. Die HSG Hanau musste daheim eine Niederlage gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II hinnehmen.

 

Niederlage im Hessenderby

Die HSG Hanau hat im Kampf um die vorderen Tabellenplätze einen Dämpfer hinnehmen müssen, denn sie unterlag in einer zerfahrenen Partie mit vielen Zeitstrafen auf beiden Seiten der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II mit 31:34 (14:18). Es fehlte den Hausherren vor allem an der letzten Konsequenz im Abschluss, um die beiden Punkte in Hanau zu behalten. Zwar stemmte sich das Team – insbesondere Cedric Schiefer mit neun Treffern – in der zweiten Halbzeit gegen die drohende Niederlage, doch der zwischenzeitliche Rückstand von sieben Toren ließ sich nicht mehr umbiegen.

„Ich bin heute natürlich weniger gut gelaunt, da wir eine volle Halle und tolle Stimmung von den Rängen hatten, aber in keiner Sekunde des Spiels nur ansatzweise unsere Leistung abrufen konnten“, monierte HSG-Cheftrainer Hannes Geist beim anschließenden Interview. „Ich kann Dutenhofen nur gratulieren. Am Ende des Tages hätte man heute viele Taktikten ausprobieren können, aber wir waren zu keiner Phase des Spiels bereit, hier den Kampf anzunehmen.“

Das Heim-Team tat sich auf dem Feld merklich schwer, seinen Weg in die emotionsgeladene Partie zu finden. Dutenhofen/Münchholzhausen II legte dabei vor und Hanau zog durch Luca Braun beim 2:2 (5. Minute) und 3:3 von Dziugas Jusys (6.) nach. Als Cedric Schiefer in der zehnten Minute eine Zeitstrafe erhielt, gerieten die Grimmstädter mit 6:9 in Rückstand. Danach nahmen dann auch die Hinausstellungen von Jonas Ahrensmeier und Abwehrkante Jusys den Spielfluss, so dass die Mittelhessen ihre Führung sogar auf 10:6 (16.) ausbauten. Hanau steckte aber nicht auf, hielt dagegen und kam zwischenzeitlich beim 10:11 von Julian Fulda (21.) wieder heran. Doch in der Abwehr verteidigten die Gäste weiterhin gallig und stellten die Hausherren im gebundenen Spiel Sechs-gegen-sechs immer wieder vor Probleme. Es folgte ein 12:18-Rückstand, den Robin Marquardt und Nils Schröder, mit ihren Toren vor dem Seitenwechsel, aber noch auf 14:18 verkürzten.

Aufbäumen nach Wiederanpfiff

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war Hanau gleich zwei Mal durch den treffsicheren Paul Hüttmann erfolgreich und weiterhin am Gegner dran. Als dann aber Dutenhofens Spielmacher Lukas Gümbel das zwischenzeitliche 22:17 (34.) erzielte, schien der Druck auf den Gegner wieder etwas genommen. Geist probierte viel und ließ seine Mannschaft zwischenzeitlich in einer 4:2-Deckung verteidigen, es fehlte aber die letzte Konsequenz. „Wir haben es einfach nicht geschafft hier und heute den Schalter umzulegen“, so der Hanauer Cheftrainer. „Zwei Punkte hätten wir nicht verdient gehabt.“

In der 45. Minute wuchtete Jonas Ahrensmeier das Spielgerät zum 23:26 in die Maschen, eine Aufholjagd in der Schlussviertelstunde blieb aber aus. Nachdem Dutenhofen II das 33:26 (54.) erzielt hatte, deckte Hanau gegen die Mittelhessen in offener Manndeckung und erarbeitete sich so noch einige Möglichkeiten. Hüttmann setzte beim 31:34 (60.) den Schlusspunkt. „Das war definitiv nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, so Geist. „Wir hatten uns nach der einwöchigen Pause eigentlich viel mehr vorgenommen. Wenn man vorne die Bälle nicht reinwirft und hinten auch das Spielglück fehlt, dann hat Dutenhofen diese Partie am Ende auch verdient gewonnen.“

 

TV Gelnhausen holt Remis im Nervenkrimi

Der TV Gelnhausen sicherte sich in einem wahren Nervenkrimi gegen den TuS 1882 Opladen einen Punkt und bleibt in der Rückrunde weiterhin ungeschlagen. Vor der tollen Kulisse trennten sich die beiden Teams 26:26 (16:14). Damit können die Barbarossastädter den achten Tabellenplatz festigen. „Das Spiel war heute durch einige Fehler auf beiden Seiten geprägt, trotzdem sind beide Teams sehr emotional und kämpferisch aufgetreten. Für so ein Spiel muss man beide Mannschaften loben.“, sagte Chef-Trainer Matthias Geiger.

Von Beginn an lieferten sich die Kontrahenten ein körperlich intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Der Gegner aus Opladen hatte sich gut auf das Geiger-Team eingestellt und verstand es, das Tempospiel des TVG mit einer soliden Abwehr zu unterbinden. In der bis zur letzten Sekunde hochdramatischen  Partie schaffte es keine der beiden Mannschaften sich entscheidend abzusetzen. In der 29. Minute konnten die sich Rotweißen durch ein Tor vom Kreisspieler Leon David immerhin mit zwei Toren in Führung gehen. Dem Treffer war ein geniales Zuspiel von Malolepszy vorangegangen, der den Ball hinter seinem Rücken zum Mitspieler passte. So konnte der Gastgeber mit einer 16:14-Führung in die Kabine gehen.

Führung hielt nicht an

Zu Beginn der zweiten Hälfte erzielten die Barbarossastädter durch Thimo Wagner das 17:14. Es sollte die höchste Führung im Spiel bleiben. Diese hielt allerdings nicht lange an und es blieb weiterhin ein sehr enges Spiel auf Augenhöhe.

Nach 45 Minuten musste Maxim Swiedelsky vom TuS Opladen das Spielfeld nach seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe mit einer roten Karte verlassen. Diesen Vorteil konnte der TVG jedoch nicht für sich nutzen, da nur eine Minute später der eigene Kreisläufer Max Bechert ebenfalls mit einer roten Karte vom Platz gehen musste. Nachdem der TVG über weite Strecken der Partie meist hauchdünn eine Führung verteidigen konnte, drohte das Pendel In den letzten zehn Minuten zugunsten der Gastgeber auszuschlagen. Nur mit Hilfe einer Siebenmeter-Parade von Torhüter Julian Lahme beim Stande von 23:25 konnte sechs Minuten vor Schluss ein Drei-Tore-Rückstand noch verhindert werden. Der Schlussmann war bei den entscheidenden Szenen mit wichtigen Paraden zur Stelle, so dass der Gegner nur einen von fünf Siebenmetern verwandeln konnte.

Durch eine wahre Energieleistung und einen Treffer von Jonathan Malolepszy stellte der TVG das Ergebnis tatsächlich noch auf 26:26 und ging mit einem Unentschieden und in Überzahl in die letzte Spielminute. In dieser erkämpften sich die Rotweißen noch einmal den Ball und hatten in den letzten 18 Sekunden des Spiels noch die Chance auf den Siegtreffer. Leider verlor man den Ball wenige Sekunden vor Abpfiff. Für Opladen reichte es aber nicht mehr, um einen vernünftigen Angriff aufs Tor zu bringen. Somit endete das Match mit einem 26:26.Remis. „Ein Lob an die Halle, das war ein richtig guter Hexenkessel. Man hat hier gegen 700 Zuschauer gespielt und gegen eine Mannschaft, die nie aufgegeben hat. Am Ende können wir mit dem einen Punkt gut leben.“, sagte Gäste-Trainer Fabrice Voigt zum Abschluss des Spiels.

„Das Unentschieden geht für uns auch in Ordnung. Unterm Strich steht, dass wir in der Hinrunde mit 1:5 Punkten gestartet sind und jetzt in der Rückrunde mit 5:1 Punkten. Das ist ein klarer Trend nach oben“, lobt Chef-Trainer Matthias Geiger den geglückten Rückrundenstart des TVG.

 

Baggerseepiraten trotzen allen Widrigkeiten

Einen gelungenen sportlichen Einstieg ins Jahr 2024 konnten die Baggerseepiraten feiern. Beim Aufsteiger in Ratingen hatten die Jungs von Trainer Redmann meistens die Nase vorn, mussten am Ende aber noch etwas zittern, bevor der 35:34 (19::15)-Auswärtssieg der laufenden Runde unter Dach und Fach war.

Die Vorbereitung auf die erwartet schwere Partie verlief etwas holprig. „Seit Jahresanfang sind einige Spieler gesundheitlich angeschlagenen, ein komplettes Training war bisher kaum möglich“, so Jan Redmann der wieder zu Improvisationen gezwungen war. Denn mit Nils Hassler fehlte der treffsicherste Schütze in den Reihen der Rodgauer und auch Johannes von der Au signalisierte nach dem Aufwärmen, dass er nicht einsatzfähig war. Zudem zog sich die Anreise aufgrund von Verkehrsbehinderungen etwas länger als geplant, doch mit dem Anpfiff wurden alle negativen Nebengeräusche ausgeblendet. So entwickelte sich sofort eine muntere Partie, in der die Baggerseepiraten schnell mit 3:0 in Führung gingen. In der temporeichen Begegnung kamen die Gastgeber dann zwar auch zu ein paar Treffern, doch die HSGler zeigten sich extrem kaltschnäuzig im Angriff. Vor allem Niklas Roth blühte richtig auf, traf fast nach Belieben und war damit hauptverantwortlich dafür, dass seine Farben weiterhin einen knappen Vorsprung behaupteten. Im defensiven Mittelblock arbeiteten Philipp Wunderlich und der wiedergenesene David Wucherpfennig erfolgreich gegen die individuell top besetzten Ratinger, so dass sich am Spielstand bis zur Halbzeit (15:19) recht wenig änderte.

Gäste drückten aufs Gas

Nach Wiederanpfiff hielten die Baggerseepiraten bis zum 22:18 weiterhin den Fuß auf dem Gaspedal, doch ab der 35. Minute wurden erste Verschleißerscheinungen sichtbar. „Uns war klar, dass wir irgendwann mit dem Wechseln anfangen müssen. David ist noch nicht bei 100 Prozent, der brauchte einfach mal eine Verschnaufpause genauso wie einige andere“, so Redmann. So kam gehörig Rotation in die Aufstellung der Rodgauer, bei denen unter anderem Jonas Markert auf der halbrechten Position gegen den bundesligaerfahrenen Ante Grbavac verteidigte. „Das hat er wirklich hervorragend gelöst, insgesamt hat mir die offensive 3-2-1 heute sehr gut gefallen“, zollte Redmann dem Engagement seiner blutjungen Truppe gehörig Respekt. Die erholten sich von dem kleinen Zwischentief, doch die Begegnung blieb jetzt hart umkämpft. Immer wieder gelang den Gastgebern, bei denen beide Außen fast fehlerfrei agierten der Ausgleich (27:27, 31:31, 32:32). So brachen die letzten fünf Minuten an, in denen zunächst Simon Brandt die erneute Führung zum 33:32 erzielte. Erneut gelang Ratingen der Ausgleich und im eigenen Angriff vergaben die Rodgauer eine gute Chance, so dass die gut 100 Zuschauer schon auf die erste Führung ihrer Mannschaft hofften. Die routinierten Gastgeber brachten wieder den siebten Feldspieler, aber dann unterlief ihnen ein technischer Fehler, den HSG-Kapitän Marco Rhein mit einem Treffer ins leere Tor sofort zum 34:33 bestrafte.

Hellwach in der Abwehr gelang der nächste Ballgewinn und als Niklas Roth mit einem feinen Pass Nils Haus in Szene setzte, ließ sich der A-Jugendliche nicht lange bitten und entschied mit seinem dritten Treffer das Spiel. Ein zufriedenes Resumee zog Cheftrainer Redmann nach den nervenaufreibenden Schlussminuten: „Was soll ich sagen, außer dass ich heute wirklich sehr stolz auf die ganze Truppe bin? Jeder hat seine Aufgabe erfüllt, das war der erwünschte positive Auftakt nach sechs Wochen Pause. Jetzt wollen wir hoffen, dass sich einige angeschlagene Spieler gut regenerieren und wir dem Topfavoriten Krefeld am 18.02. vor heimischer Kulisse einen großen Kampf liefern.“

 

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.