,

Rudern: Deutschland Achter hat den Start verschlafen – Im Vorlauf nur Zweiter

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Beim Weltcup in Varese landete der Deutschland-Achter hinter dem WM-Zweiten Niederlande. Ocik: „Müssen im Hoffnungslauf wacher sein“. Vierer mit Lichtblick – als Vorlaufzweiter direkt ins Finale.

Lest die Pressemitteilung von Carsten Oberhagemann:

Sie hatten sich viel vorgenommen, aber mit diesem Schnellstart nicht gerechnet. Der Schiedsrichter ruft die Nationen auf: „Austria – Netherlands – Germany“ – und schon ertönt das Startsignal, die Ampel springt schneller auf Grün als gedacht. Die Ruderer im deutschen Boot sind noch mit dem Ausrichten beschäftigt, während die Sportler in den beiden anderen Boote an- und davonziehen. „Den Start haben wir verschlafen. Beim Achter ist das fatal, da hat man dann schnell eine Viertellänge verloren“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge und ergänzte: „Wir mussten das Feld von hinten aufrollen, waren in einer äußerst ungünstigen Position.“

Vom österreichischen Boot konnte sich der Deutschland-Achter nach dem verkorksten Start relativ schnell absetzen, den Rückstand auf die Holländer aber nicht verkürzen. Auf der Ziellinie war es schließlich mehr als eine Bootslänge auf den WM-Zweiten aus den Niederlanden, der sich genauso wie der andere Vorlaufsieger Großbritannien das direkte Finalticket sicherte. „Die Holländer und auch die Briten sind das Maß der Dinge. Wir müssen es morgen besser machen“, erklärte Tschäge. Im Hoffnungslauf (Samstag, 12.09 Uhr) trifft das deutsche Großboot auf die beiden italienischen Achter, Rumänien und Österreich. „Da werden wir viel wacher sein und das Rennen offensiver angehen“, gab Ocik vor.

Vierer: Am Ende fehlte nur eine Zehntelsekunde

Der Vierer ohne Steuermann sorgte für einen Lichtblick und zog als Vorlauf-Zweiter auf direktem Weg ins Finale ein. Das neu zusammengestellte Boot mit Jasper Angl, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann und Frederik Breuer hat damit ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Auf Vorlaufsieger Schweiz fehlte letztlich nur eine Zehntelsekunde, während der WM-Vierte aus den Niederlanden klar auf Distanz gehalten werden konnte. „Wir hatten eine sehr gute Startphase, haben das Boot über die Strecke locker laufen lassen und konnten im Endspurt gegenüber den Niederlanden gut gegenhalten“, schilderte Jasper Angl den Rennverlauf. Nahezu ungesehen konnte das deutsche Quartett auf das führende Boot aus der Schweiz, einem der Konkurrenten im Hinblick auf die olympische Qualifikationsregatta Mitte Mai, eine Sekunde abnehmen. Im Ziel fehlten nur 0,1 Sekunden. „Man merkt, dass die Boote, die noch in die Nach-Quali müssen, schnell unterwegs sind. Wir können auf diesem Niveau mitfahren, aber das wird noch ein ganz harter Kampf“, sagte Bundestrainer Thomas Affeldt.

Einen Platz im Finale beim Weltcup in Varese am Sonntag um 12.45 Uhr haben neben dem deutschen und dem Schweizer Vierer auch Italien und Weltmeister Großbritannien. „Es war ein guter Vorlauf, aber wir haben auch gesehen, was wir noch besser machen können. Wir haben noch Potenzial nach oben“, so Angl.

Zweier: Platz 4 und 5 in den Vorläufen

Mit den Plätzen 4 und 5 mussten sich die beiden Zweier ohne Steuermann in ihren Auftaktrennen zufriedengeben. Sönke Kruse und Julius Christ, die die Olympia-Qualifikation im Blick haben, kamen hinter den Weltmeistern aus der Schweiz, den Olympiasiegern aus Kroatien und Italien ins Ziel. Mit ihrem Rennen in diesem hochkarätig besetzten Vorlauf war das Duo nicht einverstanden. „Wir sind ziemlich unzufrieden. Es gibt viel, was wir verbessern müssen“, sagte Kruse und Trainer Alexander Weihe ergänzte: „Es ist uns nicht gelungen, an die Leistung von Hamburg anzuknüpfen. Wir wissen aber, was wir besser machen müssen.“ Bei der Regatta in Hamburg hatten sich Kruse/Christ Ende März im nationalen Vergleich durchgesetzt.

Der zweite deutsche Zweier mit Marc Kammann und Mark Hinrichs belegte in seinem Vorlauf Rang fünf. Es gewann der WM-Zweite aus Großbritannien vor den Olympia-Dritten aus Dänemark, dem zweiten britischen Zweier und dem WM-Dritten Irland. „Wir hatten eine kurze Vorbereitungszeit. Aber es ist ein cooles Gefühl, gegen solche Weltklasse-Boote zu fahren“, meinte Hinrichs. Im Hoffnungslauf am Samstag (10.41 Uhr) kommt es nun zum direkten Aufeinandertreffen der beiden deutschen Boote, außerdem sind Kroatien und Großbritannien 2 in diesem Lauf, in dem nur die beiden erstplatzierten Boote das Finale erreichen.

 

 

Die Ergebnisse:

Achter, Vorlauf: 1. Niederlande 5:32,48 Minuten. – 2. Deutschland (Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling, Steuermann Jonas Wiesen) 5:36,91. –  3. Österreich 5:41,96.

Vierer ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Schweiz 5:57,91 Minuten.-  2. Deutschland (Jasper Angl, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann, Frederik Breuer) 5:58,01. – 3. Niederlande 6:00,71. – 4. Dänemark 6:01,01. –  5. Irland 6:05,61.

Zweier ohne Steuermann, Vorlauf 1: 1. Großbritannien 1 6:29,56 Minuten. –  2. Dänemark 6:31,92. –  3. Großbritannien 2 6:34,78. –  4. Irland 6:36,91. –  5. Deutschland 2 (Marc Kammann, Mark Hinrichs) 6:44,28. –  6. Italien 2 6:48,92.

Zweier ohne Steuermann, Vorlauf 2: 1. Schweiz 6:33,32. –  2. Kroatien 6:37,05. –  3. Italien 1 6:38,83. –  4. Deutschland 1 (Sönke Kruse, Julius Christ) 6:43,48. –  5. Schweden 7:06,92.

 

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür.