Handball – 2. Liga: TV Großwallstadt macht sich mit dem Sieg in Hamm selbst ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk machte sich Handball Zweitligist TV Großwallstadt beim ASV Hamm Westfalen. Mit einem 38:37 (18:17)-Erfolg holten sich die Unterfranken mit großem Kampfgeist und einem guten Spiel einen weiteren Auswärtserfolg und rückten in der Tabelle einen Platz nach vorne (14.).
Dabei begann die Partie äußerst hektisch. Neben einiger technischer Probleme mit der Hallenuhr gab es noch einen medizinischen Notfall auf den Rängen, der aber anscheinend – Gott sei Dank – gut ausgegangen ist. Beim Gastgeber fehlen bereits über längere Zeit sieben Stammspieler, beim TVG musste neben dem von der HBL vorläufig suspendierten Nils Kretschmer, den Verletzten Finn Wullenweber und Mario Stark nun auch Florian Eisenträger wegen eines Infekts passen. Dafür war aber Maxim Schalles wieder dabei.
Zusammengefasst und vorweg genommen hat Maximilian Horner sein bisher bestes Spiel für den TVG gezeigt. Er traf zehnmal – und ein Tor war schöner als das andere. Aber auch Tobias Buck und vor allem Kapitän Patrick Gempp in der Abwehr waren sehr stark unterwegs.
Die Gäste gingen von Anfang an in Front, spielten sehr stark auf. In der Folge schlichen sich Fehler ein, die der ASV nutzte, um heran zu kommen. Beim 12:13 (23.) nahm TVG-Coach André Lohrbach seine Auszeit und gab die Devise aus: “Hinten zuschieben und vorne Tempo machen.” In der 25. Minute war es dann trotzdem soweit und die Hausherren glichen aus (15:15). Allerdings behielt der TVG in dem von beiden Seiten fehlerbehafteten Spiel die Übersicht und ging mit einem 18:17 in die Pause. Zuvor nahm Trainer Michael Hegemann seine Auszeit (17:17) und appellierte an seine Spieler: “Mit Geduld und Kopf spielen.”
TVG wieder vorne
Dem 19:19 (32.) ließ der TVG das 21:19 folgen. Prompt war der Ausgleich wieder da (21:21). Zwischendurch wechselten beide Trainer ihre Torhüter hin und her und Nikolas Katsigiannis hielt gleich nach seiner Einwechslung einen Strafwurf. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, beide leisteten sich immer wieder technische Fehler. Allerdings war dem TVG anzusehen, dass er den Sieg mehr wollte. Er ließ sich auch von der ersten ASV-Führung in der 44. Minute (27:26) – nach der ersten Minute – nicht verrückt machen. Und auch die rote Karte für Florian Mohr, der gerade einmal ein paar Minuten auf dem Spielfeld stand und wieder raus musste, steckten seine Mitspieler weg. Im spannenden Schlussspurt gelang Patrick Gempp dann das 28:27. Hamm gab nicht nach, doch die Gäste blieben vorne – auch dank Horner und Buck. Nach dem 33:30 für den TVG (54.) erwischte es Siebert mit der roten Karte. Er foulte Horner böse. Beim 34:30 schien der Drops für den TVG gelutscht, doch die Gäste kamen noch einmal heran. Trainer Lohrbach mahnte zur Ruhe und seine Jungs brachten die Zeit clever bis zum Schlusspfiff zu Ende.
Tobias Buck (TVG) sagte anschließend: “Man hat gesehen, wieviel Kampf in dem superschnellen Spiel steckte. Uns hat es sehr gut getan, auswärts zwei Punkte zu holen. Zuletzt gegen Hüttenberg haben wir viele Fehler gemacht, haben unter der Woche hart daran gearbeitet, die zu minimieren. Ich freu mich sehr über den Sieg.”
Fabian Huesmann (ASV) war sehr geknickt und meinte: “Man muss den Gästen für diese Leistung Lob zollen. 38 Tore haben bei uns in der Halle noch nicht so viele Mannschaften geworfen. Uns haben heute ein paar Dinge – wie der Kellerinstinkt – gefehlt, um den Bock umzustoßen. Wir sind sehr enttäuscht.”