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Handball – 3. Liga: Gelnhausen auswärts gefordert – große Aufgabe für Nieder-Roden – Hanau fährt zum Schlusslicht

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, geht es nicht nur für den TV Kirchzell am Wochenende wieder los. Auch die Konkurrenten wie die HSG Rodgau Nieder-Roden, die HSG Hanau oder der TV Gelnhausen starten in die Rückrunde.

Der TV Gelnhausen muss am Samstag in Leutershausen antreten, die HSG Hanau in Korschenbroich und die HSG Rodgau Nieder-Roden erwartet am Sonntag den Longericher SC.

 

Baggerseepiraten erwarten den Longericher SC

Mit der Derby-Niederlage zum Jahresabschluss endete für die Rodgauer Handballer eine knifflige Hinrunde. Nach den sehr wechselhaften Leistungen entschieden sich die Verantwortlichen kurz vor Weihnachten dazu, einen neuen Mann für die Position des Cheftrainers zu installieren. Und so kommt es, dass am Sonntag in Nieder-Roden die „Sommerzeit“ eingeläutet wird. Denn mit Christian Sommer sitzt der ab sofort verantwortliche Mann zum ersten Mal auf der Bank der Drittliga-Herren (siehe u. s. Artikel). Die Aufgabe, die Sommer und sein Team lösen müssen, könnte dabei kaum schwieriger sein. Der Gast aus dem Kölner Stadtteil Longerich spielt bisher eine bravouröse Saison, liegt mit Platz drei derzeit auf DHB-Pokalkurs und konnte beide Besuche in Südhessen mit deutlichen Erfolgen beenden. So behielt Longerich gegen Gelnhausen und ein paar Wochen später auch gegen Hanau in eindrucksvoller Manier die Oberhand. Die Erfolgsserie von sechs gewonnenen Spielen in Folge endete erst am letzten Spieltag mit einer durchaus verschmerzbaren Niederlage beim Klassenprimus in Krefeld. Den positiven Trend der bisher gespielten Saison sieht Trainer Chris Stark dadurch aber völlig zu Recht nicht eingetrübt, denn mit 21:9 Punkten behaupten sich die Kölner im Spitzenfeld der Liga.

An Bord der Baggerseepiraten sieht die Lage derzeit etwas anders aus. „Wir wollen einfach konstantere Leistungen zeigen, das ist uns in der Hinrunde nicht so gut gelungen. Aber jetzt stehen die Uhren wieder auf Null. Die Jungs haben ein paar Tage frei gehabt und jetzt gehen wir die kommenden Wochen mit neuer Energie an“, so HSG-Pressesprecher Marzo. Verzichten müssen die Rodgauer ab sofort auf Rückraumshooter Niklas Roth, der aus privaten Gründen um die Auflösung seines Vertrages gebeten hat. Die entstandene Lücke soll nun mit talentierten Eigengewächsen gefüllt werden. „Wir haben gerade im Rückraum einige Spieler, die schon gezeigt haben, dass sie auf diesem Niveau sehr gut mithalten können“, so Neu-Trainer Sommer, der sich auf das Wiedersehen mit etlichen Akteuren der Jahrgänge 2003 bis 2005 freut. Zudem wird er mit Oliver Weiland für die Rückrunde einen zusätzlichen Unterstützer auf der Bank haben. Ihm und dem gesamten Umfeld wäre es am liebsten, wenn das Baggerseepiratenschiff schon am Sonntag die Segel auf Erfolgskurs setzen würde.

Christian Sommer übernimmt das Ruder

Das Bild von Christian Sommer hat uns Nieder-Roden zur Verfügung gestellt.

Nach der Freistellung von Peter David wurde die vakante Position des Cheftrainers der Drittliga-Herren erfreulicherweise schnell wieder besetzt. Ab Januar wird mit Christian Sommer ein in Nieder-Roden bestens bekanntes Gesicht die Verantwortung an Bord übernehmen. Der 37-Jährige, der in dieser Saison als Cheftrainer der TSG Niederrodenbach tätig war, kehrt damit zu seinen handballerischen Wurzeln zurück. Bei der TG Nieder-Roden lernte Sommer das Handballspielen bevor er verletzungsbedingt seine Karriere als Spieler sehr frühzeitig beenden musste. Sein gesammeltes Know-How gab er als Trainer verschiedener Mannschaften weiter. Zuletzt coachte er ausserordentlich erfolgreich die männliche A-Jugend, zog mit den Jungs zweimal ins DHB-Pokalfinale ein und gewann dabei sogar den bisher einzigen HSG-Titel auf nationaler Ebene.

Nach drei anstrengenden Jahren gönnte er sich dann zunächst eine Auszeit, ehe er zu Beginn der Runde wieder Lust auf Handball verspürte. „Das Angebot aus Niederrodenbach kam für mich nach der persönlichen Ruhezeit genau richtig“, so der 37-jährige Familienvater. Der Kontakt nach Nieder-Roden, wo Sommer immer noch wohnt, riss dabei niemals ab. „Nieder-Roden ist meine Heimat, hier lebt ein Großteil meiner Familie und meiner Freunde“, so Sommer weiter. Dass es mit einem erneuten Engagement in seinem Heimatverein aber so schnell gehen würde, hätte er niemals für möglich gehalten. „Ich war schon überrascht, als das Telefon geklingelt hat und Marco Rhein dran war. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich aber zugesagt, weil mich die Aufgabe mit dieser jungen Mannschaft unfassbar reizt.“ Marco Rhein, ehemaliger Mannschaftskollege und jetziger Sportlicher Leiter der Rodgauer Handballer, ist mit dieser Entscheidung ein Stein vom Herzen gefallen: „Wir haben mit Christian Sommer genau den Kandidaten verpflichten können, der zu hundert Prozent die Baggerseepiraten-DNA in sich trägt. Er gibt gerne jungen Spielern Verantwortung, macht sie besser und lebt das ganze sehr emotional an der Seitenlinie mit. Ein großes Dankeschön auch nach Niederrodenbach, die den kurzfristigen Wechsel ermöglicht haben !“.

 

 

Gelnhausen muss nach Leutershausen

Die kurze Winterpause ist vorbei und am Samstag startet der TV Gelnhausen in die Rückrunde mit dem Spiel bei einem der ärgsten Verfolger Saase3 Leutershausen (19.30 Uhr, Heinrich-Beck-Halle).

Mit 20:10 Punkten rangiert die neue Spielgemeinschaft aus TVG Großsachsen, SG Hohensachsen, TSG Lützelsachsen und SG Leutershausen auf Platz vier der Tabelle und gehört neben dem Dritten Longericher SC (21:9 Punkte) zu den unmittelbaren Konkurrenten, die dem TV Gelnhausen (27:3) den zweiten Platz streitig machen wollen. Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde ist für Saase3 rund um den ehemaligen Bundesligisten Leutershausen das erklärte Saisonziel. Entsprechend motiviert dürften die Gastgeber zu Werke gehen.

Dabei können sie sich auch auf ihre Heimstärke verlassen. In der Heinrich-Beck-Halle mussten sie bislang nur zwei Niederlagen hinnehmen – gegen Saarlouis (34:42) und Kirchzell (29:30). Welche enorme Qualität in dem Team von Trainer Thorsten Schmid steckt, zeigte sich u. a. beim deutlichen 34:25-Erfolg gegen den Longericher SC Köln.

Auf dem ehemaligen Gelnhäuser Schreiber ruhen dabei die Hoffnungen der Gastgeber. Der 28-Jährige ist mit 75 Toren der Top-Torjäger und traf auch im Hinspiel, das Gelnhausen gewann, sechsmal ins Schwarze. Fehlen wird Leutershausen allerdings Yessine Meddeb. Der 24-jährige Linkshänder wechselte im Winter zum Zweitligisten TV Großwallstadt. Doch der Kader ist stark besetzt und vor allem die vielen Verletzten, unter denen Leutershausen in der Hinrunde leiden musste, sind zurückgekehrt.

„Wir gehen mit Selbstvertrauen ins Spiel, aber wir wissen, dass Leutershausen ein sehr starker Gegner ist. Besonders ihre kompakte Abwehr und die starken Torhüter werden uns fordern. Wir müssen bereit sein, Zweikämpfe zu gewinnen, und ihre wurfgewaltigen Rückraumspieler frühzeitig attackieren“, erklärt Cheftrainer Matthias Geiger. Beim TV Gelnhausen fällt der Langzeitverletzte Lasse Georgi weiterhin aus. Positiv ist jedoch die Rückkehr von Simon Belter, der nach seinem Bänderanriss im Dezember wieder einsatzbereit ist. Yannik Mocken und Henrik Müller plagt eine Erkältung, ihr Einsatz entscheidet sich kurzfristig. 

 

 

HSG Hanau spielt beim Aufsteiger

Die HSG Hanau reist am Samstagabend (19:30 Uhr / Waldsporthalle Korschenbroich) nach Nordrhein-Westfalen, um beim dortigen Aufsteiger und derzeitigen Tabellenletzten TV Korschenbroich die ersten beiden Punkte im neuen Jahr zu sammeln. Trotz der vier spielfreien Wochen bleibt die Personalsituation beim Hanauer Team um Kapitän Max Bergold weiterhin angespannt.

„Unser Gegner steht zwar auf dem letzten Tabellenplatz, doch davon sollten wir uns nicht blenden lassen“, weiß HSG-Cheftrainer Hannes Geist. „Sie werden mit Beginn des Jahres gleich versuchen die Punkte zu holen, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Wir müssen uns auf ein schweres Auswärtsspiel einstellen.“

Für die HSG Hanau endete die Hinrunde der diesjährigen Saison mit einem 31:30-Sieg bei der TSG Haßloch. Nach den ersten 15 Spielen stehen die Hessen auf Rang 9 der Staffel Süd-West (16:14 Punkte). Ein überzeugender Saisonstart, mit deutlichen Siegen gegen Saarlouis und Kirchzell in den ersten Monaten, rückte durch stetiges Verletzungspech zuletzt etwas in den Hintergrund, doch beim Team um Topscorer Cedric Schiefer (82 Saisontore) herrscht große Vorfreude auf die anstehende Rückrunde. „Die Jungs haben jetzt einige Zeit lang durchschnaufen können und sich teilweise auch individuell fit gehalten“, so Geist, an der personellen Situation habe sich im HSG-Team aber zuletzt kaum etwas geändert. „Wir sind aber auf der mentalen Ebene gut vorbereitet und das Team ist heiß auf die nächsten Spiele.“

Der Rückrundenstart gegen den vermeintlichen Underdog scheint da genau zu richtigen Zeit zu kommen. An das Hinspiel haben Schiefer, Rivic & Co. noch gute Erinnerungen: 34:29 gewann Hanau im August vor heimischen Publikum. Seitdem gelangen Korschenbroich nur zwei Siege, gegen die Bergischen Panther und den VTV Mundenheim 1883. Seit Ende Oktober ist die TVK-Truppe von Trainer Frank Berblinger sieglos. Davon will sich aber gerade Geist nicht beirren lassen: „Wir treffen auf eine stabile 6:0-Deckung, die auch einmal gerne für Überraschungsmomente gut ist“, sagt der Hanauer Coach. „Zu Hause gegen Krefeld haben sie beispielsweise auch mit einer offensiven Manndeckung über das ganze Feld agiert.“

Am Samstagabend wollen die Grimmstädter dort wieder anknüpfen, wo sie am 14. Dezember 2024 in Haßloch aufgehört haben: Mit hoher Passgeschwindigkeit das Spiel in die Breite ziehen und in Eins-gegen-eins-Situationen mit viel Willen und Zug zum Tor auftreten. Besonders achten müssen die Gäste dabei auf Henrik Schiffmann und Jan Magnus König im TVK-Rückraum sowie auf den Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft in Person von Mats Wolf.

„Ich erwarte von meinem Team, dass wir gegen diesen Gegner sehr beweglich auftreten und wieder antizipativ decken“, erklärt Geist. „So steigern wir die Wahrscheinlichkeit, dass wir in Korschenbroich erfolgreich sein werden. Wir freuen uns darauf, dass es jetzt wieder los geht!“

 

 

Das Beitragsbild von Henning Schopper hat uns Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Danke dafür.