Handball – 3. Liga: Luxemburger Yann de Waha fühlt sich im Odenwald wohl
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Wie kommt ein Luxemburger nach Kirchzell? Handball macht es möglich. Yann de Waha ist im Großherzogtum Luxemburg geboren und aufgewachsen und fand über seine Schwester zum Handball. Wie fast alle kleinen Jungs probierte er sich erst im Fußball aus, doch als seine Schwester zum Handball ging, wollte er da natürlich auch hin – und ist an dieser Sportart hängen geblieben.
Mit 15 Jahren machte sich der Rückraumspieler Gedanken, ob er denn im “kleinen” Luxemburg handballmäßig weiterkommen würde. Zwar fühlte er sich bei seinem Heimatverein Handballclub Museldall sehr wohl, doch er wollte sich weiterentwickeln. Sein Kumpel Yannik Bardina war zuvor bereits nach Deutschland zum TV Großwallstadt gewechselt und Yann meldete sich, unterstützt von Handball Trainer Maik Handschke, der in Großwallstadt kein Unbekannter war und ist, zu einem Sichtungslehrgang plus anschließendem Probetraining an. “Maik war damals mein Jugendtrainer und hat mich sehr unterstützt”, erinnert sich Yann de Waha. Alles hat gepasst und so ist er mit 15 in die WG in die Großwallstädter Akademie gezogen.
Neben einigen anderen Spielern traf er auf seine jetzigen Spielkollegen beim TV Kirchzell, Niklas Ihmer, Oleh Soloviov und Anton Bayer. So klein ist die Handballwelt. Als Yann mit der A-Jugend der TVG Junioren Akademie Bayernmeister wurde, musste er erneut überlegen, wie es mit ihm weitergehen soll. “Niklas war zu der Zeit schon beim TV Kirchzell. Ich hab dann dort auch ab und an mittrainiert und es hat mir gut gefallen”, so der Rückraumspieler. Doch zunächst spielte er noch beim TVG in der zweiten Mannschaft, ehe im Mai 2023 der TVK verkündete, dass der 19-Jährige die kommende Saison bei den Kirchzellern spielen wird. So ganz nebenbei nahm Yann im August 2022 mit der U18 Nationalmannschaft von Luxemberg am EHF Championship 2022 in Lettland teil und die Jungs um Trainer Maik Handschke zogen mit einer tollen Leistung ins Halbfinale des Turniers ein. Dort mussten sie sich gegen die mazedonische Nationalmannschaft geschlagen geben, gewannen danach das Spiel um Platz drei gegen Gastgeber Lettland.
Tolle Erlebnisse für den jungen Spieler
“Das waren alles tolle Erlebnisse. Aber schön war auch, dass ich mit dem TVK aus der Oberliga aufgestiegen bin. Das war wirklich toll”, erzählt Yann, der heuer das erste Jahr dritte Liga spielt. Zwischenzeitlich machte der jetzt 21-Jährige die Schule fertig, ist in eine eigene Wohnung nach Kleinwallstadt gezogen und erlernt den Beruf als Erzieher. “Ich bin sehr sozial eingestellt und der Beruf hat mich schon immer interessiert.”
Seine Eltern unterstützen ihn sehr und ihnen ist der Weg von Luxemberg nach Miltenberg nicht so weit. Bei jedem Heimspiel sind sie vor Ort, “was ich toll finde, denn immerhin fahren sie auch einfach zwischen zweieinhalb und drei Stunden”, sagt Yann.
Zum anstehenden Gegner Aldekerk meint er: “Wir wollen auf jeden Fall gewinnen. Dazu müssen wir im Abwehrzentrum besser stehen als zuletzt. Ich hoffe, dass wir wieder zu unserem alten Rhythmus finden und uns die Punkte sichern.”