Handball – 3. Liga: TV Kirchzell unterliegt Spitzenreiter HSG Krefeld deutlich
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Das mit Spannung erwartete Duell in der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, zwischen dem bisherigen Tabellenfünften TV Kirchzell und dem Spitzenreiter HSG Krefeld Niederrhein endete mit 23:39 (13:16). Damit zieht die HSG weiter einsam an der Tabellenspitze mit nunmehr 31:1 Punkten ihre Kreise, während der TVK nun Platz sechs belegt.
Kirchzells Trainer Andi Kunz sagte nach Spielschluss: “Glückwunsch zum absolut hochverdienten Sieg. Es ist nur schade, wie das Spiel hintenraus gelaufen ist.” Damit brachte er es auf den Punkt, denn die Hausherren waren sehr gut auf den Gegner eingestellt, spielten eine starke erste Hälfte. Von Anfang an war eine tolle Stimmung in der Miltenberger Halle und der Lautstärkepegel war fast am Anschlag. Während beim TVK Tobias Jörg im Tor stand, war es beim Gegner Sven Bartmann, der letztlich auch mit ein Siegfaktor war. Bei den Gastgebern konnte Niklas Ihmer nach seiner Verletzung wieder mitmischen, traf gleich zum 1:0 und erzielte am Ende vier Tore. Er wechselte sich mit Tom Spieß (Abwehr) ab.
Die Gäste sind bekannt für ihr enormes Tempo, das sie vorlegen, doch der TVK ging das in den ersten 30 Minuten locker mit, war auch sonst gut dabei. Zwar sollte die 2:1-Führung des Gastgebers zunächst einmal die letzte gewesen sein, denn in der Folge führte die HSG mit ein, zwei Toren. Doch Kapitän Jan Blank und Co. ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, hielten den Anschluss und Antonio Schnellbacher traf in der 15. Minute zum 7:7. In der Hitze des packenden Kampfes ging die eine oder andere Aktion auf beiden Seiten daneben. Aber es blieb spannend, obwohl die Gäste die Nase vorn hatten. Eine tolle Parade von Tobias Jörg und ein schönes Tor von Antonio Schnellbacher sorgten für das 11:11 (23.). In dieser Phase erhielt der TVK zwei schnelle Zeitstrafen in Folge, was ihn etwas aus dem Tritt brachte. Trotzdem war die Möglichkeit auf ein Tor zu verkürzen da. Diese wurde nicht genutzt und die HSG ging mit 16:13 in die Pause.
Wie abgeschnitten
Nach Wiederbeginn war durch Tom Spieß und Joshua Osifo der Anschluss schnell hergestellt (16:17, 17:18). Doch immer wieder waren es die Gäste, die durch schnelle Treffer keinen Ausgleich zuließen. Für Tobias Jörg kam nun Joshua Löffelmann in den Kasten. Beim 18:21 (40.) nahmen die Hausherren die Auszeit. Diese griff nicht wie gewünscht und beim 18:24 (42.) musste der TVK aufpassen, dass ihm das Spiel nicht entglitt. Andi Kunz nahm beim 18:26 (44.) erneut die Auszeit. Doch auch diese brachte nichts und zwei Minuten später war ein Zehn-Tore-Unterschied auf der Anzeigetafel zu lesen – 18:28. Hinzu kam noch die Rote Karte von Joshua Osifo (47.) nach einem Foul an Lukas Hüller. Es war wie verhext. Der TVK hatte völlig den Faden verloren, wirkte überfordert und rieb sich an Kleinigkeiten auf. Der Spitzenreiter hingegen agierte konsequent weiter, kam immer wieder zum Gegenstoß und baute seinen Vorsprung bis zum Ende auf 39:23 aus.
HSG-Trainer Mark Schmetz, der als Spieler den Spitznamen “der fliegende Holländer” hatte, war hochzufrieden und sagte im Anschluss: “Wir wussten, dass es hier sehr schwer werden würde. Aber es war schön hier zu spielen. In Hälfte eins konnten wir uns nicht schnell absetzen. Dafür ist die Qualität von Kirchzell zu hoch. In der zweiten Halbzeit ist es uns gelungen, wegzuziehen. Wir haben das Tempo noch einmal erhöht und das hat uns das Leben einfacher gemacht. Aber wir haben erneut gesehen, was in der Kirchzeller Mannschaft steckt.”
Andi Kunz schob noch nach: “Die HSG ist eine Mannschaft, die genau weiß, was sie macht und die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. In der ersten Halbzeit waren wir gut eingestellt, obwohl wir hier auch schon neun technische Fehler hatten. In der Auszeit beim 18:21 weisen wir darauf hin, dass wir konzentrierter spielen müssen. Aber es gelang nicht. Die HSG hatte zum Schluss eine gute Konsequenz im Gegenstoß. Wir wollten die letzten zehn Minuten Paroli bieten. Doch das hat nicht geklappt.”
Trotz des hohen Ergebnisses ist die Niederlage kein Beinbruch. Der TVK muss nun sehen, dass er nächste Woche beim schweren Auswärtsspiel bei der TSG Haßloch etwas Zählbares mit nach Hause bringt.
TV Kirchzell:
Tobias Jörg, Joshua Löffelmann, Paul Büchler; Jan Blank, Anton Bayer, Tim Häufglöckner 1, Antonio Schnellbacher 3, Ievgen Zhuk 2/2, Jannik Wolf, Tom Spieß 5, Julius Mattern, Yann de Waha 1, Niklas Ihmer 4, Joshua Osifo 7.
HSG Krefeld:
Sven Bartmann, Maximilian Conzen; Robert Kress 2, Christopher Klasmann 2/1, Lucas Schneider 1, Pascal Noll, Joris Lehmann, Tim Hildenbrand 7, Lukas Siegler 4, Felix Handschke, Mike Schulz 4/2, Cedric Marquardt 7, Lukas Hüller 2, Jörn Persson 4, Niklas Ingenpass 5, Matija Mircic 1.