Handball – 3. Liga: Hessenderby in Hanau – Gelnhausen hat Friesenheim-Hochdorf zu Gast
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In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, fährt die HSG Rodgau Nieder-Roden am Samstag nach Mundenheim, der TV Gelnhausen empfängt das HLZ Frieseheim-Hochdorf II und die HSG Hanau hat die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II zu Gast.
Gelnhausen empfängt Friesenheim-Hochdorf II
Nach dem ersten Punktverlust in der Fremde will der TV Gelnhausen am Samstagabend (19.30 Uhr, Rudi-Lechleidner-Halle) vor heimischem Publikum wieder doppelt punkten, wenn das HLZ Friesenheim-Hochdorf II, die Reserve des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen, zu Gast ist. Die Barbarossastädter sind seit Anfang November ungeschlagen, doch nach dem 30:30-Unentschieden beim TV Korschenbroich will das Team von Cheftrainer Matthias Geiger eine Reaktion zeigen. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Torhüter-Situation dar – denn der TVG muss auf seine beiden etatmäßigen Keeper verzichten.
Die Besetzung der Torhüterposition ist eine der großen Unbekannten vor dem Spiel. Alexander Bechert fällt weiterhin mit muskulären Problemen aus, während Daniel Drozdz auf einem Lehrgang der polnischen U21-Nationalmannschaft weilt. Damit fehlen dem TVG gleich beide etatmäßigen Schlussmänner. Eine mögliche Lösung wäre Junioren-Torhüter Noah Pilgrim, der bereits in der vergangenen Woche im Kader stand und Torwart-Trainer Markus Breidenbach, der ebenfalls einspringen könnte.
Neben der angespannten Torhüter-Situation fallen auch die langzeitverletzten Lasse Georgi (Schulterverletzung) und Leon David (Bänderriss) weiterhin aus sowie Max Bechert, der sich einer Meniskus-Operation unterziehen muss. Damit steht nur noch Torben Fehl als etatmäßiger Kreisläufer zur Verfügung.
Hervorragende Ausgangslage
Dennoch hat der TV Gelnhausen mit 42:4 Punkten weiterhin eine hervorragende Ausgangslage für die Qualifikation zur Aufstiegsrunde für die zweite Bundesliga. Mit 602 Gegentoren stellen die Rot-Weißen nach Spitzenreiter Krefeld die zweitbeste Defensive der Staffel. Diese Stabilität in der Abwehr wird gegen Friesenheim besonders wichtig sein.
Nach dem ersten Unentschieden nach elf Siegen in Folge gilt es nun, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. „Wir haben aus dem letzten Spiel sehr Vieles mitgenommen, das wir jetzt besser umsetzen wollen“, betont Geiger. „Gerade in der Abwehr müssen wir deutlich entschlossener sein. Man hat gesehen, dass uns nur Topleistungen in der dritten Liga weiterhelfen, alles darunter reicht nicht.“
Der Gegner aus Friesenheim befindet sich mit 15:31 Punkten auf Tabellenplatz elf und steckt damit im unteren Mittelfeld der Liga. Doch der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt nur drei Zähler. Jeder Punkt zählt für die Mannschaft, um nicht tiefer in den Abstiegskampf hineingezogen zu werden. Dass das Team auch gegen starke Gegner bestehen kann, zeigte es beim 26:25-Sieg gegen Leutershausen. Zudem kommen die Gäste mit Rückenwind nach Gelnhausen. Am vergangenen Spieltag feierte das Team einen wichtigen 27:24-Heimsieg gegen die TSG Haßloch. Dieses Erfolgserlebnis dürfte ihnen zusätzlich Selbstvertrauen geben.
Allerdings hat Friesenheim auch Schwächen: Mit 618 Toren stellen sie die zweitschwächste Offensive der Liga und konnte auswärts bisher erst vier Punkte holen. Diese Statistik spricht klar für den TVG, doch Geiger warnt: „Es kommt eine Mannschaft mit einem jungen Kader und sehr wurfgewaltigen Spielern im Rückraum auf uns zu. Friesenheim hat ein gut eingespieltes Team und kann auch eine giftige Abwehr spielen. Es liegt an uns, dass wir unsere Leistung abrufen – im Vergleich zum letzten Spiel brauchen wir eine klare Steigerung.“
Hessenderby in der Main-Kinzig-Halle
Nach der spielfreien Woche empfängt die HSG Hanau am Samstagabend (18:30 Uhr) die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II in der Hanauer Main-Kinzig-Halle. Mit der Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar haben Bergold, Ritter & Co. noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Außerdem will die HSG ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen weiter fortsetzen. Zuletzt gelangen dem HSG-Team zwei Siege in Serie.
„Das wird ein Heimspiel, welches uns sehr viel abverlangen wird“, mutmaßt HSG-Cheftrainer Hannes Geist. „Dutenhofen ist nicht zu unterschätzen. Sie haben jede Menge gut ausgebildete Spieler, die uns das Leben richtig schwer machen können. Im Hinspiel haben wir so keinen Zugriff auf die Partie bekommen und auch verdient verloren. Das wollen wir diesmal besser machen.“
Neben den Derbys gegen den TV Gelnhausen und die HSG Rodgau-Nieder-Roden gehört das Hessenderby gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen zu den Highlights im Terminplan der HSG Hanau. 76 Kilometer trennen die beiden hessischen Rivalen, aber in der Tabelle liegen die Teams vor dem 24. Spieltag der Saison 2024/25 dicht beieinander. Während Hanau mit 24:22 Punkten den 8. Tabellenrang belegt, haben sich die Grün-Weißen und deren Trainer Axel Spandau auf Rang 10 einsortiert.
Knapp zwei Wochen nach dem lautstark gefeierten Derbysieg bei den „Baggerseepiraten“ in Rodgau also direkt das nächste Topspiel mit starker Rivalität für die HSG Hanau und ihren Kapitän Max Bergold. Im Hinspiel im vergangenen Oktober lief Dutenhofen vor heimischem Publikum mutig auf und führte zwischenzeitlich sehr deutlich gegen die jungen Grimmstädter, die nicht ihren besten Tag erwischten. Auch diesmal muss sich Hanau wieder vor den beiden Deckungssystemen der Mittelhessen in Acht nehmen, denn Dutenhofen kann sowohl in der 6:0 als auch in der 3:2:1-Abwehr starken Druck auf seinen Gegner ausüben. Bester Werfer bei den Gästen ist Philipp Opitz mit 98 Saisontoren.
Geist hofft auf einen ähnlich starken Auftritt seiner Mannschaft wie vor zwei Wochen, als das Team bei der HSG Rodgau Nieder-Roden bis in die Schlussminute an den Sieg glaubte und sich durch den späten Treffer von Sebastian Hein die zwei Punkte sicherte. „Wir müssen wieder mit viel Mut und Entschlossenheit in Richtung Tor gehen“, erwartet Geist von seiner jungen Mannschaft. „Und wir wollen Dutenhofen in das Spiel Sechs-gegen-sechs zwingen, ihnen so ihr Konterspiel nehmen.“