Schlagwortarchiv für: Aufstieg

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die zweite Handball Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein und schon bald wird die Saison 2020/21 der Vergangenheit angehören. 

Am gestrigen Donnerstag musste der TV Großwallstadt zum vorletzten Saisonspiel beim VfL Lübeck-Schwartau antreten und hat sich mit einer weiteren Energieleistung und einem unglaublich starken Charakter die nächsten zwei Punkte erkämpft. Die weite Reise nach Schleswig-Holstein hat sich gelohnt und am Ende stand ein 34:32 für den TVG auf der Anzeigetafel.

Die 358 Zuschauern sahen zwei unterschiedliche Halbzeiten mit vielen Toren. Die Mannschaft von Trainer Ralf Bader läuft nach diesem Mammutprogramm der letzten Tage auf dem Zahnfleisch, hat kaum Regenerationszeit.  Beim VfL musste Ralf Bader neben Michael Spatz noch auf Florian Eisenträger und Marko Matijasevic verzichten. Dafür war Can Adanir wieder im Aufgebot. Auch die Hausherren waren ersatzgeschwächt, unter anderem fehlt der Stamm-Torhüter Dennis Klockmann. Auch der als Ersatz geholte Julian Borchert fiel verletzt aus. 
 
In Halbzeit eins fielen die Tore wie reife Früchte und insgesamt 35 Treffer konnten die Zuschauer bewundern. Beide Abwehrreihen waren zu Beginn noch nicht ganz da. Der TVG fand als Erster seinen Rhythmus, während der VfL in der Abwehr weiter nicht zurecht kam und auch im Angriff eine Fehler-Palette produzierte. Den Gästen, die trotz der enormen Belastung der letzten Tage das Spiel nach vorne immer wieder schnell machten, waren die Strapazen zunächst nicht anzumerken. Sie spielten ihren Part gekonnt herunter und führten in der 19. Minute mit 14:6! Unglaublich. In der Folge konnten die Gastgeber etwas verkürzen. Doch die Gäste ließen nicht viel zu und so ging es mit 20:15 für die Bader-Crew in die Pause.
 
Die Hausherren agierten wie ausgewechselt
 
Nach dem Wechsel kamen die Hausherren wie verwandelt aus der Kabine. Was war passiert? Anscheinend hatte VfL-Trainer Piotr Przybecki die richtigen Worte gefunden, denn sein Team legte innerhalb weniger Minuten einen 5:0-Lauf hin und in der 38. Minute stand es 20:20. Das Spiel hatte sich total gedreht. Der TVG war etwas überrascht, musste sich erst einmal sortieren und erlaubte sich einige Fahrkarten. Doch Alleinunterhalter Savvas Savvas gab mit dem 21:20 wieder die Richtung vor. Als Mario Stark nach einer Zeitstrafe des VfL ins leere Tore einnetzte und Jan-Steffen Redwitz es ihm sofort gleichtat, war das 24:21 da. Wieder kam der VfL bis auf einen Treffer ran. Wieder kämpfte der TVG, lockerte die Deckung, nahm den siebten Feldspieler. Die Gastgeber gaben nicht nach, öffneten ihrerseits die Deckung, holten auch den siebten Feldspieler. Aber die Gäste behielten die Nerven, wollten dieses Spiel gewinnen. Am Ende standen zwei Punkte mehr auf der Habenseite des TVG.
Mario Stark zeigte einmal mehr seine Qualitäten – und das nicht nur wegen seiner sieben Tore. Auch Savvas Savvas konnte sich erneut präsentieren, benötigte bei elf Toren allerdings 20 Versuche. Generell zeigte die Mannschaft eine geschlossene Leistung. Dino Corak, Lino Messerschmidt oder Lars Spieß verrichteten erneut Schwerstarbeit in der Defensive, Tom Jansen agierte gut und Jan-Steffen Redwitz steht mit stoischer Ruhe in seinem Kasten und an ihm muss man erst einmal vorbei kommen.
 
Morgen, Samstag, kommt es um 18 Uhr zum Show-down in der Liga. Einige Entscheidungen werden noch fallen. Den Hamburgern ist der Aufstieg in Liga eins und die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Der VfL Gummersbach könnte bei einem Sieg über den TV Großwallstadt und bei einer gleichzeitigen Niederlage des TuS Nettelstedt-Lübbecke gegen Ferndorf noch den Aufstieg schaffen. Allerdings wäre bei einem Unentschieden der TuS noch immer vor dem VfL, da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt.
Für die Mannschaften im gesicherten oberen oder unteren Mittelfeld kann es – je nach Ausgang des letzten Spiels – noch einmal ein, zwei Plätze nach oben oder nach unten gehen. Passieren wird aber nichts mehr.
Für den TV Emsdetten wird es brenzlig. Wenn der TVE in Lübeck-Schwartau verlieren und Konstanz gegen Rimpar gewinnen sollte, wäre der TVE abgestiegen. Für den Wilhelmshavener HV ist die Entscheidung auch schon gefallen und sie werden – zumindest für eine Saison lang – am Samstag das letzte Zweitliga-Spiel gegen Aue bestreiten. Der TuS Fürstenfeldbruck ist bereits abgestiegen. Da ändert das Ergebnis gegen Hamm nichts mehr. 
 
 
Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand.
 

 

Herzliche Gratulation an die zweite 40er-Herrenmannschaft des TC Schönbusch Aschaffenburg. Sie holte sich mit 12:2 Punkten und 102:34 Sätzen die Meisterschaft in der Landesliga Nord.

Das Team um Marco Seemann musste lediglich gegen den SC Uttenreuth am vorletzten Spieltag eine Niederlage hinnehmen. Alle anderen Begegnungen wurden souverän gewonnen. Der ärgste Verfolger, TC Memmelsdorf, verlor gegen die Schönbuschler, so dass der TCM am Ende zwar ebenfalls 12:2 Punkte auf dem Konto hatte, aber ein schlechteres Matchpunkte- und Satzverhältnis vorzuweisen hatte.

Das Bild zeigt das erfolgreiche Team hinten von links: Oliver Heinze, Erik Brehm, Andre Haas, Marco Seemann. Vorne von links: Marko Fischer, Torsten Jakoby, Stefan Haun, Markus Haun. Es fehlen Daniel Cadonau, Fredrik Cadonau, Klaus Müller.

Wir wünschen der erfolgreichen Mannschaft alles Gute für die kommende Saison!

 

Das Bild hat uns der TCS zur Verfügung gestellt. Hierfür herzlichen Dank. 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Heute gratulieren wir ganz herzlich der 30er-Herrenmannschaft des TC Hochspessart zur Meisterschaft in der Landesliga Nord. Das erfolgreiche Team stieg heuer zum dritten Mal in Folge auf und wird sich nächstes Jahr in der Bayernliga “tummeln.”

Der TC Hochspessart ist eine Spielgemeinschaft aus den Stammvereinen TC Habichsthal und SpVgg Heigenbrücken und besteht seit 2009. In der abgelaufenen Medenrunde haben die 30er erstmals ihre Heimspiele in Habichsthal ausgetragen. Die Jahre zuvor spielten sie in Heigenbrücken auf der Anlage. Beide Anlagen verfügen über je drei Sandplätze. 

Die Mannschaft im Einzelnen

Wie uns Mannschaftsführer Matthias Ullrich, der lange Jahre beim SC WB Aschaffenburg spielte, erzählte, besteht das Team zum einen aus einigen Stammkräften aus den jeweiligen Vereinen – wie Alex Hepp, Daniel Ehrlich und Steffen Elsesser aus Habichsthal und Christoph Uttner aus Heigenbrücken. 

An Position eins spielt mit Filip Hanzik ein Tscheche aus Prag. Er ist bereits in der dritten Saison beim TCH, spielt seit ca. 15 Jahren in Deutschland.  An Position zwei steht Tennislehrer Michael Rebele. Er stammt aus Rimpar und betreut seit Jahren viele Vereine im Kreis Main Spessart. Sebastian Dürr ist die Nummer drei und ist erst diese Saison zum Team gestoßen. Er spielt bei den aktiven Herren beim TV Aschaffenburg und bei den 30ern beim TC Hochspessart. Diese Regelung, die es seit dieser Saison gibt, hat dem Verein richtig gut getan.

Andreas Edwards stammt aus Lohr und spielt an Nummer vier. Mannschaftsführer Matthias Ullrich steht an Position fünf und seit der Saison 2010 gehört er dazu. An Position sechs wurde immer mal wieder durchgewechselt. Die vorgenannten Stammkräfte kamen zum Einsatz und bei einem Match setzte der TCH sogar einen weiteren Tschechen ein.

Dritter Aufstieg in Folge

“Das war unser dritter Aufstieg in Folge und er kam doch etwas überraschend, weil wir natürlich zunächst erst einmal die Klasse halten wollten. Aber zur Pfingstpause war die Konstellation so vielversprechend, daß wir in den Angriffsmodus umgeschaltet haben”, freute sich Matthias sehr über den Erfolg. Und weiter sagt er: “Unser Plus ist, neben der Tatsache, dass wir den Ball einigermaßen treffen, die Stimmung in der Truppe. Basti hat da super dazugepasst und jeder freut sich auch, wenn Filip da ist. Es passt momentan vieles zusammen.”

Schwere Saison steht bevor

Das erfolgreiche Team vorne von links: Daniel Ehrlich, Sebastian Dürr, Filip Hanzik, Steffen Elsesser. Hinten von links: Matthias Ullrich, Christoph Uttner, Michael Rebele, Alexander Hepp und Andreas Edwards.

Dass es nächstes Jahr sehr schwer werden wird, darüber ist sich die Mannschaft im Klaren. Matthias: “Wir werden aber versuchen, das Bestmögliche zu geben. Mal sehen, ob es dann für den Klassenerhalt reichen wird. Für den TC Hochspessart wird das natürlich ein tolles Highlight, denn höher als wir hat noch keine Mannschaft des Clubs gespielt.”

Wir wünschen der Mannschaft um ihren Mannschaftsführer Matthias alles Gute und viel Erfolg. 

Das Bild hat uns der TCH zur Verfügung gestellt. Hierfür herzlichen Dank. 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir gratulieren ganz herzlich den 30er Herren des TVA zum sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga-Süd.
Lest nachfolgenden Artikel.
 
Nachdem die Herren 30 des TV Aschaffenburg in der vergangenen Saison absteigen mussten, schafften sie heuer den sofortigen Wiederaufstieg in die Tennis-Bundesliga Süd. Mit einem nur wenig veränderten Kader und dem regionalen Konzept der selbsternannten AB Originals schafften die Jungs vom Vorjahr mit 12:2 Punkten, 46:17 Matchpunkten und 96:42 Sätzen die Meisterschaft und den Aufstieg vor dem ärgsten Konkurrenten, dem TC Schwaben Augsburg. 
„Wir haben immer daran geglaubt, dass wir wieder aufsteigen können. Am Ende wurde es aber enger als gedacht, denn die Liga war enorm ausgeglichen“, sagte Christopher Schuhmann. 
Der Saisonstart glückte mit einem 9:0-Heimsieg gegen den Aufsteiger aus Nürnberg und den beiden Zugängen Janosch Apelt und Krasimir Kirov an den Positionen vier und sechs gelang ein toller Einstand. 
 
Überzeugender Auftritt von Andreas Ullrich
 
Auch beim TC Thyrnau gelang ein Sieg und hier überzeugte Andreas Ullrich bei seinem ersten Einsatz. Gegen Leipzig wurde für den Sieg ebenfalls hart gefightet und Christopher Schuhmann besiegte im Spiel gegen den TSV Kottern im Match Tiebreak Dieter Kindlmann. Der ehemalige Profi, der 2004 die Nummer 130 der Welt war, gewann das TVA-Turnier in seinem Rücktritts-Jahr vom Profisport 2012. „Kottern trat gegen uns mit Kindlmann und drei Ausländern an. So hatten wir das nicht erwartet. Und wenn Flo Preißler beim 4:9 im Match Tiebreak das Ding nicht noch gedreht hätte, wäre es wahrscheinlich mit dem Aufstieg schon vorbei gewesen“, erinnert sich Christopher. 
 
Nur eine Niederlage
 
Bitter war die einzige Niederlage (4:5) zu Hause gegen Augsburg. Nur Patrick Ostheimer und Florian Preißler gewannen ihre Einzel gegen die Schwaben. Drei weitere Einzel gingen im Match Tiebreak verloren, wobei Matthias Röll großes Pech hatte. Er führte bereits mit 6:1 und 4:1, als er sich eine Oberschenkelverletzung zuzog. Röll spielte weiter, musste aber das Match verloren geben.
Sollte der Aufstieg gelingen, dann mussten die beiden letzten Spiele, in Feldkirchen und zu Hause gegen Zolling, gewonnen werden. Hier wurde Pirmin Hänle eingesetzt, der zuvor in der Landesliga mit für den Aufstieg gesorgt hatte. Christopher: „Zolling kam mit elf Spielern und wir haben nicht schlecht gestaunt… Sie wollten es im letzten Spiel auf jeden Fall noch einmal wissen. Wir spielten zwar mit Pirmin, doch er war krank und musste nach dem ersten Spiel aufgeben.“  Also musste der Rest des Teams fighten bis zum Schluss und alles geben. 6:3 ging es letztlich aus.
 
Die wichtigen Matches zum Schluss wurden gewonnen

Die beiden wichtigen zwei Matches am Ende der Saison wurden gewonnen und nachdem im letzten Heimspiel gegen die Gäste aus Oberbayern der letzte Ballwechsel zu Ende war, gab es kein Halten mehr. Der Jubel war grenzenlos. Sportwart Theo Ostheimer sagte nicht ohne Stolz: „Mit nur acht eingesetzten Spielern haben wir Meisterschaft und Aufstieg geholt und sind im nächsten Jahr wieder in der Bundesliga vertreten.“

Das Bild hat uns freundlicherweise der TVA zur Verfügung gestellt. Dankeschön hierfür. Wir wünschen dem Team viel Erfolg in der kommenden Saison.

Die erfolgreiche Mannschaft hinten von links: Christopher Schuhmann, Pirmin Hänle, Trainer Christof Büttner, Sportwart Theo Ostheimer, Clubmanager Christian Dietershagen. Untere Reihe: Patrick Ostheimer, Janosch Apelt, Krasimir Kirov, Andreas Ullrich, Abteilungsleiterin Hildegard Ullrich, Matthias Röll und ganz vorne mit Pokal Mannschaftsführer Florian Preißler. 

 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
was für eine verrückte Saison.  Hinter dem TV Kirchzell liegt eine lange, aufwändige Runde, die am Ende mit der Meisterschaft in der Handball-Oberliga und dem Aufstieg in die dritte Liga belohnt wurde. Die junge Mannschaft von Trainer Andi Kunz hat allen Unwägbarkeiten getrotzt, hat Verletzungen weg gesteckt und die Hürde Relegation genommen. Denn heuer war die Meisterschaft nicht gleichbedeutend mit dem Aufstieg. Diesmal mussten die Teams, die Meister wurden,  in die Verlängerung. Nachdem der TVK in der ersten Runde der Aufstiegsrelegation nicht zu den sechs Gesamtsiegern gehörte und in ihrer Gruppe dem TV Hochdorf den Vortritt lassen musste, entschieden Kapitän Nico Polixenidis und Co. in der zweiten Runde den Aufstieg für sich und krönten damit jüngst mit dem Sieg in Dinslaken eine strapaziöse Saison.
 
Grund genug, um zusammen mit Trainer Andi Kunz auf die abgelaufene Saison zurück zu blicken. Das Interview könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main-Echo lesen. 
 
Andi, im Oktober vergangenen Jahres hatte der TV Kirchzell nach dem Auswärtsspiel in Melsungen 7:7 Punkte auf dem Konto. Danach startete Dein Team einen Lauf und gab bis zur Winterpause nur noch das Spiel gegen Gensungen/Felsberg verloren. Danach stand im März noch ein Unentschieden gegen Groß-Umstadt. Alle anderen Matches wurden gewonnen.  Eine unglaubliche Quote. Wie erklärst Du Dir das?
 
“Ich hatte ja von Anfang an gesagt, dass unser Startprogramm gefährlich ist. In Dotzheim war eine Aufstiegseuphorie zu spüren und deren Kader war damals stark besetzt.  Auch Kleenheim ist ein sehr gutes Team.  Dann haben wir in Bürgel verloren.  Die hatten übrigens bis zu unserem Zusammentreffen im Oktober auch nur zwei Punkte abgegeben. Im Spiel gegen Bürgel trafen an dem Tag zwei schlechte Teams aufeinander. Doch Bürgel war daheim stark genug, um sich die Punkte zu holen.
Ohne Tim und Max
Beim Spiel in Melsungen mussten wir schon ohne Tim Häufglöckner und Maximilian Gläser auskommen. Das hat uns zu schaffen gemacht und auch die sechs Verlustpunkte, die wir bis dahin schon hatten, haben am Selbstvertrauen genagt. Hinzu kam, dass es so ein typisches, für uns ungewohntes, Sonntagabend-Spiel war, die Schiedsrichter einige Unruhe reinbrachten und wir mit Ach und Krach einen Punkt geholt haben.”
 
 Wie verlief die Heimfahrt?

“Ich war ziemlich sauer damals und habe mit meinem Team Tacheles geredet. Das war aber auch die Phase, in dem ich mein Team aufgefordert habe, sich mit Hilfe von Spieltag-Videos selbst herauszuarbeiten, was falsch gelaufen ist. Ich habe meine Jungs in die Vorbereitung mit eingebunden. Sie mussten schriftlich abhandeln, wie sie sich die Vorbereitung auf den nächsten Gegner vorstellen. So wollte ich ein Comeback in die Saison erzwingen.”

Und hat das so geklappt, wie Du Dir das vorgestellt hast?
 
“Für so ein Comeback-Spiel brauchst du ein Spiel zu Hause.  Doch wir mussten zunächst nach Hüttenberg. Ohne den verletzten Brian Heinrich. Dafür war Tim Häufglöckner wieder mit dabei. Der Sieg tat uns gut, aber das richtige Comeback war zu Hause gegen Groß-Umstadt. Wir haben den Gegner deklassiert und dann waren wir wieder im Rennen mit dabei.  Vieles ist uns zu diesem Zeitpunkt auch reingelaufen. So musste zum Beispiel Babenhausen gegen uns auf Leistungsträger Simon Brandt verzichten. Aber auch wir mussten ohne Max und Brian auskommen. Es gleicht sich immer wieder aus.”
 
Dann kam gegen Gensungen/Felsberg noch eine Niederlage…
 
“Ja, das stimmt. Wobei ich noch Wochen danach gesagt habe, dass wir – trotz der Niederlage – in Gensungen unser bestes Saisonspiel abgeliefert haben. Wir haben mit einem „Trümmerhaufen“ dort verloren und Gensungen musste ein Riesenspiel machen, um uns zu bezwingen. Ich kann mich erinnern, dass ich danach Gottfried Kunz, der an dem Tag nicht dabei sein konnte, angerufen und ihm von unserem unglaublich guten Auftritt erzählt habe. So blöd sich das anhört, diese Niederlage hat uns sehr viel Mut gegeben.”
 
Vor der Winterpause stand dann noch Münster auf dem Spielplan.
 
“Ja, und wir wussten, wenn wir gegen Münster gewinnen, dann ist noch alles drin für uns. Dann können wir vorne mitmischen. So war es dann auch.”
 
War der gute Start ins neue Jahr mitentscheidend für den Ausgang der Saison?
 
“Auf jeden Fall. Wir wollten uns mit den Heimspielen gegen Dotzheim, Kleenheim und dem hässlichen Auswärtsspiel gegen Wiesbaden das „Finale um Platz eins“ gegen Bürgel erarbeiten. Das haben wir geschafft. Gegen Bürgel zu Hause haben wir ein geiles Spiel abgeliefert, obwohl wir danach im direkten Vergleich immer noch schlechter waren. Aber wir waren punktgleich zu diesem Zeitpunkt. Und als Bürgel dann in Dotzheim verlor, waren wir Tabellenführer. Das sind dann die Momente, wo du anfängst, an dich zu glauben. Meine Jungs und ich haben damals viel geredet, wollten „frei aufspielen“, bloß nicht verkrampfen. Aufgrund der Situation war dies nicht einfach. Es spielt sich sehr viel im Kopf ab. Aber wir haben auch ganz viel unserer Disziplin zu verdanken, die wir immer wieder an den Tag legten.”
 
Da hat sich das „viele Reden“ ausgezahlt, oder?
 
“Auf alle Fälle. Als wir die Gejagten waren, hat sich der Knoten gelöst. Wir wollten mit jedem Spiel die Tabellenführung halten, wollten frei aufspielen und uns am Ende das Ding holen. Wir haben uns immer wieder gesagt, dass wir in jedem Spiel unsere Stärken einbringen wollen, uns immer vor Augen gehalten, was wir gut gemacht haben seit den 7:7 Punkten. Und diese Dinge dann Training für Training und Spiel für Spiel wiederholt. Natürlich haben wir auch an den Feinheiten gearbeitet. Aber die Abwehr und der Gegenstoß ist klar unsere Stärke. Wenn wir so in den Flow kommen, können wir auch Spiele zu unseren Gunsten frühzeitig entscheiden. Es war beeindruckend, was meine Mannschaft geleistet hat.”
 
An was machst Du die enorme Heimstärke fest?
 
“Ich habe meinen Jungs immer gesagt, wenn wir Meister werden wollen, dann müssen wir alle Heimspiele gewinnen. Darauf haben wir uns fokussiert. Aber wir wollten das Thema Meisterschaft auch nicht zu hoch hängen. Wir wollten nach jedem Spiel einfach feiern und gute Laune haben, zeigen, dass wir die Liga gewinnen können. Allerdings wusste ich auch nicht genau, wie meine Jungs mit dem Druck, der auf jeden Fall da war, umgehen werden. Ich habe immer wieder gesagt: entweder geht der Kopf nach dem Spiel runter oder wir haben Grund zum Feiern, wir haben es selbst in der Hand. Aber ein bisschen Angst war schon da, dass wir für diese geile Runde am Ende nichts bekommen. Wir hätten zum Schluss auch Zweiter werden können. Das ist auch ein toller Erfolg. Doch das wollten wir nicht. Wir wollten ganz oben stehen. Dafür haben wir gekämpft.”
 
Wer hat den größten Sprung in Deinem Team gemacht?
 
“Wir haben ein sehr junges Team, haben ein System, in dem die Aufgaben klar verteilt sind. Jeder hat seine Rolle und die muss er ausfüllen, muss da sein, wenn er gebraucht wird. Das gilt für den Stammspieler genauso wie für den auf der Bank. Ich möchte keinen herausheben. Für mich hat das Team als solches eine herausragende Entwicklung durchgemacht. Gerade in der Zeit, als wir ohne Max und Brian auskommen mussten, hat sich gezeigt, wie sehr jeder für jeden da ist.  Da mussten zum Beispiel Josip Punda, Jonas Wuth und Tim Häufglöckner Woche für Woche 60 Minuten vorne und hinten durchpowern und sie haben es geschafft. Michael Meyer-Ricks sorgte für Entlastung und so reihte sich ein Spieler an den anderen.
Es wäre vermessen einen herauszuheben
Es wäre vermessen, einen herauszuheben. Alle haben einen Schritt nach vorne gemacht.  Über die Bedeutung von Max als abwehrstarkem Linkshänder müssen wir nicht reden. Aber wir konnten auch ihn trotzdem kompensieren. Brian kann ein Spiel mittlerweile sehr gut lesen, der Weg von Leon David  hat sich abgezeichnet, Lukas Häufglöckner hat sich extrem stabilisiert. Nico Polixenidis kannst du immer überall einsetzen. Unser Torhüter Tobias Jörg spielte eine starke Runde, Niklas Eul war immer da. Marcel Schneider hat sich richtig herangearbeitet. Pascal Horak spielte zwar nur sporadisch, war aber als Typ unglaublich wichtig für das Team. Meine gesamte Mannschaft hat einen tollen Job gemacht. Aber alle haben auch noch Potential nach oben und das werden wir brauchen, wenn wir in der dritten Liga überleben wollen.”
 
In der Relegation kam das Harz. War das Wettbewerbsverzerrung?
 
“Im ersten Spiel gegen Hochdorf war es heftig. Klar, war Thomas Bolling im Tor super. Aber die ganze Runde ohne Harz und dann plötzlich mit Kleber zu spielen,  war extrem. Da passieren Fehler, die sonst nicht passieren. Es war für uns schon ein großer Nachteil und nach so einer Runde frustrierend. Wir mussten im Training Passen und Fangen üben…  Das muss man sich mal vorstellen. Da war natürlich auch bei meinen Spielern Redebedarf. Ganz normale Abläufe kamen plötzlich ins Wanken. Wir haben sogar die Bälle gewechselt, haben nichts unversucht gelassen, um mit Harz zu recht zu kommen.
Alle Finger mit Tape abgeklebt
Die Jungs haben angefangen, alle Finger mit Tape abzukleben. Wir haben in der Zeit cirka 240 Meter Tape benötigt. Es war eine Herausforderung, denn wir hatten bis zum ersten Spiel mit Kleber nur vier Einheiten zur Verfügung. Danach wurde es von Spiel zu Spiel besser. Gegen Hochdorf hätten wir vielleicht ohnehin Probleme gehabt. Aber es wäre enger als sieben Tore ausgegangen. Den Hauptgrund dafür muss man schon nennen dürfen – und das war der Kleber, den wir in unserer Liga nicht benutzen durften.”
 
Wie groß war die Nervosität vor dem Dinslaken-Spiel?
 
“Wir wussten, dass es in diesem Spiel um alles ging, hatten einen kleinen Vorteil gegenüber Dinslaken. Wir konnten uns eine Woche drauf vorbereiten. Dinslaken hat ja donnerstags noch gegen Bad Neustadt gespielt. Wir mussten schon mit der Nervosität kämpfen. Aber wir haben uns wie immer detailliert, akribisch vorbereitet und wir wussten, dass wir Tempo machen mussten. Denn Dinslaken hatte ein, zwei Spieler, die am Limit gingen. Das wollten wir für uns nutzen.
Wir haben uns vor der Abfahrt morgens alle getroffen, haben ein bisschen Fußball-Tennis zum Locker werden gespielt. Wir hatten sehr viel Spaß dabei. Das war mir wichtig. Wir wollten den Tag einfach mit Freude beginnen und auch mit Freude abschließen. Das ist uns gelungen.” 
 
Was hat die Jungs trotz der langen Runde außer dem Ziel Aufstieg noch beflügelt?
 
“Unser tolles Publikum, die Trommler, die immer da waren, die Familien und Freundinnen der Spieler, die Damenmannschaft, die uns teilweise nachgereist ist. Die ganze TVK-Familie war unterwegs und hat zusammen gehalten. Gerade in Dinslaken war es Gänsehaut pur. Ich möchte ein großes Dankeschön an alle loswerden. Was unser Umfeld geleistet hat, war unglaublich. Auch ein ganz dickes Dankeschön an unsere Ärzte Dr. Folger und Dr. Petermann. Gerade zum Schluss der Runde haben wir sie sehr oft gebraucht und sie waren immer da, waren unglaublich engagiert und haben uns enorm geholfen. Diese Wertschätzung von allen war für uns als Mannschaft ganz toll. Das wollten wir unbedingt zurückgeben.”
 
Schauen wir ein bisschen voraus. Wann geht es mit der Vorbereitung auf die neue Runde los?
 
“Wir fangen am 5. Juli an. Bis dahin müssen die Jungs selbstständig trainieren und sich fithalten. Es ist eine knappe Vorbereitung, aber wir hatten ja noch vier Wochen mehr zur „Vorbereitung“… Wichtig ist, wenn es wieder los geht, dass die Jungs Lust auf Handball haben.”
 
Stehen Turniere oder Trainingslager an?
 
“Wir werden uns klassisch vorbereiten. Natürlich wird es ein paar Testspiele geben. Wir werden gemeinsame Aktivitäten haben. Aber wir müssen innerhalb ein paar Wochen auf ein anderes Niveau kommen, werden an der Geschwindigkeit, am Timing und am Entscheidungsverhalten arbeiten. Dann werden wir sehen.”
 
Gibt es Neuzugänge?
 
“Mit Niklas Depp bekommen wir einen wurfgewaltigen Spieler von der HSG Stockstadt/Mainaschaff. Ich bin sehr gespannt, wie er den Sprung aus der Bezirksoberliga in die 3. Liga meistert. Ich freue mich auf die Arbeit mit ihm. Ansonsten halten wir den Kader zusammen. Wenn uns noch einer „zuläuft“, der passt, dann nehme ich gerne noch einen. Aber wir sind nicht zwingend auf der Suche.”
 
Wie sind die Aussichten in der dritten Liga?
 
“Ich bin kein Freund von Spekulationen, Vorhersagen und Hellseherei. Das sollen „Experten“ machen. Ich weiß nur: drei Teams müssen hinter uns bleiben. Das ist die Aufgabe vom ersten Spieltag an.”
 
Wir wünschen dem TVK einen guten Einstand in die neue Liga und viel Erfolg.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der ersten Relegationsrunde im Kampf um den Aufstieg in die dritte Handball-Liga musste sich der TV Kirchzell letztlich dem TV Hochdorf geschlagen geben. Während es für die Kirchzeller in die zweite Runde geht, konnten die Hochdorfer nun die Saison abschließen, sich auf den Urlaub freuen, um in ein paar Wochen mit Vollgas in die Vorbereitung auf die dritte Liga zu starten.

Schöner Abschied vom Handball

Für einen der Hochdorfer war der Aufstieg ein ganz besonderes “Geschenk” und Steffen Bühler hätte sich keinen schöneren Abschied vom Handball vorstellen können. De 34-Jährige hängt nach 29 Jahren, in denen Handball sein Leben beherrschte, die Schuhe an den berühmten Nagel. “Mit fünf Jahren habe ich mit Handball angefangen und seit der Zeit beherrscht Handball mein Leben”, sagt der sympathische Kreisläufer und gibt zu, dass dies sicher “ein großer Einschnitt in meinem Leben sein wird.” 

Kein Wunder. Steffen hat für den Handball gelebt, hat unter anderem in Friesenheim, Bietigheim und Großwallstadt gespielt. Nach dem Abstieg des TVG aus der ersten Liga im Jahr 2013 ging der Key Account Manager bei einem weltweit führenden Hersteller und Anbieter von Leichtmetallrädern für Pkw und Nutzfahrzeuge, nach Hochdorf. In Großwallstadt spielte er damals mit Andi Wolff, Rune Karason und Michael Spatz zusammen. “Der Abstieg war ganz bitter”, erinnert er sich. 

“Will es nicht ausreizen”

Seit der Zeit spielt er für den TVH und seine Karriere fand nun mit dem Aufstieg ein schönes Ende. Natürlich hätte er noch ein paar Jährchen dranhängen können. Doch Steffen sagt: “Ich hatte die letzten Jahre immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und ich wollte es nicht ausreizen.” 

Abschiedsspiel am 15. Juni

Wie beliebt der Kapitän in Hochdorf ist zeigt, dass sich die Verantwortlichen schon überlegen, wie sie ihn in die Organisation des Vereins mit einbinden können. Und sie machen ihm mit einem Abschiedsspiel am 15. Juni ein schönes Geschenk. “Das wird eine totale Überraschung für mich. Ich habe keine Ahnung, wie alles abläuft oder wer alles kommt. Das halten alle geheim. Ich bin echt gespannt und freu mich schon sehr”, grinst Steffen.

 

Wir wünschen ihm und seiner Familie auf jeden Fall alles Gute für die Zukunft und sagen Danke für viele schöne Handballjahre.

Glückwunsch an Tobias Milde und sein Team! Vier Tage vor Saisonende hat sich die Tuspo Obernburg die Meisterschaft in der Handball-Landesliga Süd geholt, führt nach 22 Spieltagen mit 42:2 Punkten uneinholbar die Tabelle an.

Am vergangenen Sonntag gewannen die Obernburger vor über 400 Zuschauern das Derby gegen die HSG Kahl/Kleinostheim mit 30:24 (12:11) und anschließend gab es kein Halten mehr. Auch deshalb, weil zu diesem Zeitpunkt schon feststand, dass Verfolger HSG Hanau II bereits am Samstag sein Spiel verloren hatte. Der Weg zu einer großen Sause war frei 🙂

Mit diesem Erfolg machte die Mannschaft ihrem Trainer ein vorgezogenes Geburtstags-Geschenk und die Fans in der Valentin Ballmann-Halle standen Kopf, die Freude war riesengroß. Es folgte eine spontane Meisterschaftsfeier – Ende unbekannt… 🙂

Wir gratulieren der Tuspo herzlich zu diesem Erfolg und freuen uns auf die kommende Saison in der Oberliga.