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Wenn es um Ausdauersport in unserer Region geht, dann kommt man an einem Namen nicht vorbei. Marco Schreck machte mit großen Erfolgen über mehr als 20 Jahre immer wieder auf sich aufmerksam. Mittlerweile ist der zweifache Familienvater  – was den aktiven Sport angeht – etwas „ruhiger“ geworden. Er sieht sich zwischenzeitlich mehr als Trainer, ist Herausgeber eines Triathlon-Magazins und betreibt einen Online-Shop, den er gerade ausbauen will.

Wer seine Vita lesen will, muss ein bisschen Zeit mitbringen.  Zehnmal schaffte der Haibacher unter anderem die Qualifikation für die Ironman WM Hawaii, er belegte Platz zwölf beim Ironman in Regensburg 2010, Platz 3 (AK 35) beim Ironman Austria 2007, Ironman EM Platz zwölf im Jahre 2006, Ironman Frankfurt Platz eins (AK 30) 2005. Von 1996 bis 2013 nahm er an Lang-Distanzen in Roth, Kona, Frankfurt, Klagenfurt, Regensburg, Arizona oder Nizza teil. Dies ist nur ein kleiner Auszug von seinen sportlichen Aktivitäten.

Mit Handball ging es los

Bereits als kleiner Knirps spielte Marco beim TV Haibach Handball. Bis zur B-Jugend durchlief er alle Stationen und war zehn Jahre lang als Kreisläufer erfolgreich. Danach war erst einmal Schluss mit dem Mannschaftssport und „über Umwege kam ich ins Fitness-Studio nach Haibach“, erzählt er. Mit 18 Lenzen fing er das Laufen an, im Herbst 1992 flogen Marco´s Eltern nach Hawaii. Sie begleiteten damals zwei Haibacher Athleten, Herbert Sauer und Klaus Sommer, zum Ironman Wettkampf.

„So kam die Faszination fürs Laufen bzw. für den Triathlon und 1991/92 habe ich das erste Mal bei einer Langdistanz zugeschaut. Das war in Roth“, erinnert sich der Vollblutsportler. „1992 war ein Triathlon in Hawaii für uns hier noch unvorstellbar. Geschweige denn, den auf Zeit zu laufen“, grinst er.

Auf Mallorca lernte er den jetzigen DTU (Deutsche Triathlon-Union)-Cheftrainer Ralf Ebli kennen. Durch ihn wuchs Marco immer mehr in die Szene hinein und 1996 war es dann soweit. Der Haibacher hatte Blut geleckt und bestritt seine erste Langdistanz in Roth. „Zu diesem Zeitpunkt war ich schon sechs Jahre im Geschäft, habe mich immer mehr gesteigert. Über die  Halbdistanzen oder dreiviertel Distanzen hat er sich mehrere Jahre an die lange Distanz herangetastet. Seine Lieblingsdisziplin war und ist das Laufen. Schwimmen ist seine zweite Stärke. Nur beim Radfahren da musste er sich immer etwas mehr quälen.

“Habe viel über meinen Körper gelernt”

Ein Jahr später wollte er zuviel, trainierte sehr häufig, hatte zu wenig Regeneration und schon war es passiert. „Ich hatte mir eine Speiseröhre-Entzündung geholt, musste ins Krankenhaus und verlor zehn Kilo an Gewicht. Das war eine schlimme Zeit, denn ich wog bei meiner Entlassung gerade noch 58 Kilogramm. Aber ich habe damals viel über meinen Körper und aus meinen Fehlern gelernt und habe danach die Mischung zwischen Training und Regeneration gefunden.“ 1998 flog Marco nach Hawaii und startete dort zum ersten mal bei der WM. Inzwischen war er achtmal auf der Insel. Das letzte Mal 2009. „Ideal ist, wenn du zehn bis zwölf Tage vor dem Wettkampf dort ankommst. Dann kannst du dich gut auf die Zeitverschiebung einstellen“, sagt der Athlet. Das mit der Akklimatisierung klappt trotzdem nicht so gut. „Vollprofis reisen zwei Monate vorher an. Doch das können wir Amateure uns ja gar nicht leisten. Vom deutschen Herbst in das subtropische Klima, den Wind, die Hitze – es ist nicht einfach.“

Zwei Jahre lang ist Marco mit einer Profilizenz gestartet (von 2007 bis 2008). Es hat gewisse Vorteile, denn als Profi können sich die Sportler mehr Zeit bei der Anmeldung lassen und mit einer Profilizenz „kannst du in der ersten Reihe starten bzw. in einer kleineren Startgruppe. Als Profi war er natürlich auch im „Nada-Pool“, wurde auf Doping getestet und er hatte schon öfters unangemeldeten Besuch.

Mittlerweile sieht sich Marco mehr als Trainer, will sein Wissen an die „Jungen oder an die Einsteiger weitergeben. Natürlich mache ich noch immer mehr Einheiten als Hobbysportler .Früher habe ich halt 30 Stunden/Woche trainiert, jetzt sind es noch acht bis zehn Stunden.“ Seit 2009 ist er im Trainergeschäft zu Hause und hat TRIFORYOU gegründet. Eine Agentur für individuelle Trainingsplanung der Multisportarten swim-bike-run, Events und Sportmarketing. Ein Jahr später startete er, zusammen mit seiner Lebenspartnerin Steffi (Inhaberin der Schwimmschule Natare) das erste Trainingscamp auf Fuerteventura. Inzwischen ist es das elfte Mal, dass sie eine Gruppe Sportler auf der Kanareninsel auf die Saison vorbereiten. Sie haben die Teilnehmerzahl auf 40 Personen begrenzt. „Wir wollen es bewusst familiär halten und haben uns deshalb ein Limit gesetzt. Von den Teilnehmern ist alles dabei. Vom Einsteiger bis zum erfahrenen Triathlet, Männer, Frauen, Jüngere und Ältere. Das ist sehr schön, aber das macht das Ganze auch etwas schwieriger. Wir müssen uns auf verschiedene Leistungsstärken und -klassen einstellen und wollen natürlich auch jedem gerecht werden“, sagt Marco.

“Als Sportler bist du für dich selbst verantwortlich”

Für ihn war die Umstellung vom aktiven Sportler zum Trainer eigentlich unkompliziert, obwohl er sagt: „Als Sportler bist du für dich selbst verantwortlich, als Trainer für die anderen. Es kommen so viele Komponenten wie Athletik, Schnelligkeit, Kraft, Ernährung usw. zusammen. Auch das Material darf nicht vergessen werden. Gerade bei den Fahrrädern gibt es enorme Unterschiede.  Ich für mich habe jedes Jahr an meinem Trainingsplan etwas verändert, damit ich besser wurde. Genau dieses jahrelange Wissen will ich jetzt vermitteln.“

Gefragt, in welchem Land er am liebsten einen Wettkampf absolviert hat, sagt der Unternehmer: „Die Örtlichkeit Hawaii ist die schönste. Die Insel gefällt mir sehr gut. Sie fasziniert mich. Schön ist auch Lanzarote. Nach Hawaii ist das der älteste Ironman. Den sollte jeder mal gemacht haben. Aber er ist sehr schwer, da er sehr bergig ist. Klagenfurt ist auch wunderschön und Nizza natürlich landschaftlich überragend. Roth und Frankfurt sind Klassiker.“

Neben dem Trainerjob hängt Marco viel Zeit und Arbeit in sein Magazin. Er sieht es als Plattform für Sportler, die nicht unbedingt auf dem Treppchen ganz oben stehen. Er will die Breite erreichen. Ein weiteres „Hobby“ von ihm, wie er es bezeichnet, ist sein Online-Shop. Auch hier hat er viele neue Ideen. Doch bevor er seine Zeit in den Shop investiert, geht es erst einmal zum Trainingscamp nach Fuerteventura. Dort konnte er Mitte März zwölf Tage lang mit seiner Frau zusammen arbeiten und sich auch selbst fit halten.Inzwischen sind alle wieder wohlbehalten daheim und das Camp war erneut ein voller Erfolg.

Trotz allem juckt es ihn noch immer, mal wieder selbst an den Start zu gehen. Der Ostseeman in Glücksburg fehlt Marco noch in seiner Sammlung oder der  Triathlon in Podersdorf/Österreich. „Gerne würde ich auch noch einmal in Nizza starten. Damals war ich nicht ganz fit, hatte eine Mittelohrentzündung. Naja, mal sehen…“, grinst der 45-Jährige spitzbübisch.

Wir dürfen gespannt sein, wann er seine Sammlung weiter aufstocken wird und wünschen ihm alles Gute!

Die Bilder hat uns freundlicherweise Marco zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür.