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Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat bei den Olympischen Spielen in China das abschließende Vorrundenspiel gegen Team USA nach knapp mit 2:3 verloren. Torschützen für Deutschland waren Patrick Hager und Tom Kühnhackl. Damit schließt die DEB-Auswahl die Gruppe A auf Platz drei ab. Morgen, Dienstag, geht es in der Viertelfinal-Qualifikation gegen die Slowakei.
Für das abschließende Spiel der Vorrundengruppe A nahm Bundestrainer Toni Söderholm einige Änderungen vor: Im Tor erhielt Danny aus den Birken seinen ersten Einsatz bei diesen Winterspielen, als Backup stand Felix Brückmann bereit. Außerdem veränderte Söderholm alle vier Offensivformationen, Lean Bergmann rückte dadurch in das Aufgebot. Dafür erhielten Daniel Pietta und David Wolf eine Pause. Verteidiger Marco Nowak stand angeschlagen weiterhin nicht zur Verfügung.
Auftakt nach Maß
Die Nationalmannschaft erwischte einen Auftakt nach Maß. Gleich im ersten Überzahlspiel passte Matthias Plachta auf den vor dem Tor freistehenden Patrick Hager – 1:0 nach genau zwei Minuten. Auch die USA traf im ersten Powerplay und erzielte kurz danach den Ausgleich durch Steven Kampfer (5.) mit einem Schuss von der blauen Linie. Im Anschluss entwickelte sich ein echter Schlagabtausch beider Teams: Es ging hin und her, harte Checks wurden ausgeteilt. Insbesondere die DEB-Auswahl präsentierte sich als kompakte Einheit.
Auch im zweiten Abschnitt blieb die DEB-Auswahl weiter kämpferisch und gefährlich. Doch auch die US-Amerikaner legten noch mal an Tempo zu. Aus dem Gewühl heraus gelang Team USA so der Führungstreffer durch Matt Knies (25.), der die unübersichtliche Situation vor dem deutschen Tor auszunutzen wusste. Kurz vor Ende des zweiten Drittels baute die deutsche Mannschaft in Überzahl noch mal Druck auf, doch ein weiterer Treffer blieb aus.
Zu Beginn des Schlussabschnitt überstand das DEB-Team eine weitere Unterzahl-Situation, Danny aus den Birken konnte sich dabei mit wichtigen Saves auszeichnen. Gerade als diese brenzlige Situation überstanden war, erhöhte Team USA nach einem Puckverlust in der eigenen Zone auf 3:1 durch Nathan Smith (43). Die deutsche Mannschaft zeigte sich unbeeindruckt und erhöhte nochmals die Intensität. Das führte zu Tom Kühnhackls Anschlusstreffer (58.) direkt vor dem Tor. Danach warf die DEB-Auswahl alles nach vorne und nahm Aus den Birken für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Trotz guter Chancen wollte der Ausgleich nicht fallen.
Bundestrainer Toni Söderholm sagte nach der Partie: „Es war für uns emotional ein ordentlicher Schritt nach vorne. Wir haben spielerisch gut agiert über die 60 Minuten und weniger Strafzeiten genommen, was uns Kraft gespart hat. Auch unsere Aggressivität auf dem Eis war streckenweise sehr gut. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft zusammengewachsen ist, was die Art und Weise angeht, wie wir heute aufgetreten sind. Das bringt uns einen guten Schritt weiter im Hinblick auf das Spiel gegen die Slowaken.“
Stürmer Patrick Hager meinte: „Wir haben heute volle 60 Minuten Eishockey gespielt auf beiden Seiten des Eises. Das war ein Schritt nach vorne, bitter ist natürlich, dass keinen Sieg rausgesprungen ist oder wir wenigstens einen Punkt mitnehmen konnten. Wir haben uns in jedem Fall gesteigert und gehen mit breiter Brust ins entscheidende Qualifikations-Spiel.“
Montag war spielfrei
Am heutigen Montag hatten alle zwölf Teams einen spielfreien Tag, ehe es am Dienstag, 15. Februar, für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in die Viertelfinal-Qualifikation gegen die Slowakei geht.
Das DEB-Team hat den Tag wie folgt genutzt: Wenig Eiszeit, dafür umso mehr Zeit für Regeneration und Erholung. Der spielfreie Tag des olympischen Eishockey-Turniers stand ganz im Zeichen der Regeneration. Die Mannschaft absolvierte ein kurzes Training auf dem Eis des National Indoor Stadiums in Peking, danach ging es zurück ins olympische Dorf. Am Abend steht ein kurzes Teammeeting auf dem Programm – ansonsten haben die Eishockeyspieler Freizeit, die sie für Regeneration nutzen.
Bundestrainer Toni Söderholm sagte: „Das Training heute war kurz, aber gut. Es ist wichtig, dass wir uns nach der Partie gegen die USA ordentlich regenerieren. Das Spiel gegen die Slowakei morgen wird ein enges und intensives Match. Die beiden Mannschaften kennen sich ganz gut. Wir konzentrieren uns auf uns und auf das, was wir gegen die USA schon viel besser gemacht haben. Wir haben sehr aggressiv gespielt und über das ganze Eis solide gearbeitet. Es wird morgen wichtig sein, dass wir in unserem Spielplan bleiben, dass wir geduldig bleiben – und dann schauen wir, was bei Spielende auf der Tafel steht. Ich bin aber zuversichtlich, dass unsere Entwicklung weitergeht.“
DEB-Auswahl steigerte sich von Spiel zu Spiel
In Gruppe A mit den Eishockey-Nationen Kanada und USA – auch wenn beide Teams auf ihre NHL-Spieler verzichten müssen – war klar: Die Herausforderung für die deutsche Nationalmannschaft war groß. Nach einer klaren Niederlage gegen Kanada (1:5 (0:3; 1:1; 0:1)), einem erkämpften Sieg gegen China (3:2 (2:0; 1:1; 0:1)) und einer knappen Niederlage gegen die USA (2:3 (1:1; 0:1; 1:1)) landete die DEB-Auswahl nach der Gruppenphase auf Platz drei. Dabei steigerten sich die Silbermedaillen-Gewinner von 2018 kontinuierlich von Spiel zu Spiel.
Stürmer Marcel Noebels meinte: „Gegen die USA haben wir unser bestes Spiel gemacht. Gegen die Slowakei wollen wir natürlich den nächsten Schritt machen, unsere Leistung bestätigen, noch einen drauflegen – und dann ins Viertelfinale kommen.“
DEB-Auswahl erwartet intensives Match gegen die Slowakei
Beim Deutschland Cup 2021 standen sich beide Eishockey-Mannschaften das letzte Mal gegenüber. Das Ergebnis aus deutscher Sicht: 4:1 (2:0; 1:1; 1:0). Vor Beginn des olympischen Eishockeyturniers trafen sich die Slowakei und Deutschland zu einem kleinen Trainingsspiel, mit starker Leistung beider Mannschaften und Toren auf beiden Seiten. Die Slowakei belegte in der Gruppenphase, wie die deutsche Mannschaft, den dritten Platz – das Team verlor gegen Schweden und Finnland, sicherte sich im letzten Gruppenspiel gegen Lettland den ersten Sieg des olympischen Eishockeyturniers. Ebenfalls ähnlich zur deutschen Eishockey-Nationalmannschaft zeigt die Formkurve der Slowaken nach oben. Mit dem 17-jährigen Juraj Slafkowsky hat die Slowakei zudem den aktuellen Topscorer dieser Olympischen Winterspiele in ihren Reihen. Bislang schoss er vier Tore.
„Mit der Slowakei erwartet uns morgen ein sehr starker Gegner. Wir hatten letzte Woche schon ein kleines Vorbereitungsspiel, das sehr eng war. Die Mannschaft ist robust, groß und stark. Die Slowaken werden versuchen, uns das Leben schwerzumachen. Für uns kommt es auf die Kleinigkeiten an. Wir müssen körperlich gut dagegen halten und einfach unser Spiel durchziehen,” sagte Stürmer Matthias Plachta.
Und Stürmer Dominik Kahun fügte an: „Die Slowaken sind ein sehr unangenehmer Gegner. Sie haben eine sehr starke Defensive, die auf der kleinen Eisfläche eine lange Reichweite hat. Das heißt für uns: Wir müssen uns offensiv durchsetzen und uns vorne festsetzen. Wir wollen wieder mit derselben Leidenschaft und dem Teamgeist aufs Eis wie am Sonntag gegen die USA. Wir wollen unser Spiel zeigen. Und wenn dann noch das Glück auf unserer Seite ist, dann schaut es gut aus fürs Viertelfinale.“
Olympische Bilanz zwischen Deutschland und der Slowakei
Seit 1994 hat die Slowakei sieben Mal an Olympischen Winterspielen teilgenommen; 2018 unterlag das Team im Viertelfinale den USA mit 1:5. In den olympischen Duellen zwischen Deutschland und der Slowakei liegt die DEB-Mannschaft hauchdünn vorne: 1994 in Lillehammer verlor Deutschland noch knapp mit 5:6 in der Verlängerung, 1998 in Nagano siegte die DEB-Auswahl mit 4:2, 2002 in Salt Lake City gab es ein 3:0 für Deutschland in der Vorrunde. Am Dienstag stehen sich die Mannschaften nach 20 Jahren das erste Mal wieder bei Olympia gegenüber.
Die Paarungen in der Viertelfinal-Qualifikation
- Dienstag, 15. Februar 2022:
Slowakei vs. Deutschland
Sieger trifft im Viertelfinale auf die USA.
- Dienstag, 15. Februar 2022:
Dänemark vs. Lettland
Sieger trifft im Viertelfinale auf das Russische Olympische Komitee.
- Dienstag, 15. Februar 2022:
Tschechien vs. Schweiz
Sieger trifft im Viertelfinale auf Finnland.
- Dienstag, 15. Februar 2022:
Sieger trifft im Viertelfinale auf Schweden.
Das Bild hat uns der DEB zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.
Bleibt gesund und passt auf Euch auf.