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In der dritten Handball-Liga, Staffel E, erkämpfte sich der TV Kirchzell mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem unbändigen Siegeswillen gegen die Haspo Bayreuth mit 31:28 (13:16) einen wichtigen Sieg. Gegen die technisch versierten jungen Gäste aus Bayreuth bewahrte der TVK zu Hause weiterhin seine weiße Weste. Dabei sah es zwischenzeitlich nicht nach einem Erfolg aus. Aber mit einem sehr konzentrierten Schlussspurt sicherte sich Kirchzell, das noch immer neben Hauptmann und Iancu ohne seinen Spielmacher Tom Spieß auskommen musste, zwei Punkte.
Haspo-Trainer Mattias Bracher machte daher auch keinen Hehl aus seiner Enttäuschung, als er anschließend sagte: „Wir trafen auf einen hervorragend kämpfenden TV Kirchzell, der uns mit seiner Abwehr das Leben schwer machte. Ich bin super enttäuscht, denn wir wollten die Ersten sein, die beim TVK beide Punkte entführen. Wir haben kämpferisch alles versucht, haben aber in der zweiten Hälfte keinen Zugriff mehr in der Abwehr bekommen und waren auch im Überzahlspiel nicht gut.“
Auf Kirchzeller Seite gab es nur zufriedene Gesichter. Dabei musste die Mannschaft auf ihren grippekranken Trainer Heiko Karrer verzichten. Für ihn sprangen Andi Kunz und Alex Hauptmann, die der Hallensprecher als „alte bekannte und erfahrene Erfolgstrainer“ begrüßte, in die Bresche.
Die Hausherren legten mit 3:0 und 4:1 (7.) gegen einen offensiv deckenden Gegner einen tollen Start hin. Die Abwehr stand bombenfest und im Angriff wurde sicher abgeschlossen. Allerdings wurde bereits in der sechsten Minute schon der erste von insgesamt drei Strafwürfen vergeben. Die Gäste kamen immer besser ins Spiel, holten auf und bestraften jetzt jeden Fehler des TVK gnadenlos. So wurde aus einem 4:1-Vorsprung ein 4:5-Rückstand. Vor allem Rückraumspieler Paul Saborowski machte den Kirchzellern mit einfachen Toren das Leben schwer und traf im ersten Abschnitt sieben Mal von insgesamt zehn Toren.
Die Hausherren hingegen verwerteten ihre Chancen nicht gut und mussten nach dem 6:6 einem Rückstand hinterherlaufen. Die Schiedsrichter geizten nicht mit Zeitstrafen und verhängten bereits in den ersten 30 Minuten neun Stück, sechs davon für die Gäste. Diese blieben unbeeindruckt, zeigten schöne Spielzüge und gingen mit einem 16:13-Vorsprung in die Pause.
Gastgeber nach Wechsel gut erholt
Nach dem Wechsel kamen die Gastgeber gut erholt aufs Parkett zurück und glichen nach dem 15:17 durch Polixenidis und Osifo aus. 17:17, 19:19 und 21:21 hieß es. Die Spannung stieg und beim 22:21 in der 46. Minute war die erste TVK-Führung seit der neunten Minute da. Zwar erhöhte der TVK in der Folge auf zwei Treffer, aber die Bayreuther blieben dran und in der 54. Minute stand es 25:25. Die Kirchzeller packten im Endspurt alles aus, zeigten leidenschaftlichen Kampfgeist und der gut aufgelegten Joshua Osifo sorgte für das 28:26. Wieder kamen die Gäste, diesmal durch zwei Strafwürfe, heran. Doch zwei tolle Tore von Leon David sorgten für den verdienten 31:28-Endstand. Ausschlaggebend waren wohl die letzten fünf Minuten, in denen der TVK den größeren Willen zeigte, kaum einen Fehler spielte und den nie aufgebenden Gast gut in Schach hielt.
Andi Kunz sagte anschließend: „Die Mannschaft hat 60 Minuten lang eine unfassbare kämpferische Leistung gezeigt. Zwar hatten wir zunächst mit Paul Saborowski Probleme, agierten auf dieser Abwehrseite zu offen. Das klappte im zweiten Abschnitt besser und wir kamen selbst zu einfachen Ballgewinnen.“ Alex Hauptmann fügte noch hinzu: „Wir haben in der ersten Hälfte neun technische Fehler gemacht. Das konnten wir nach dem Wechsel abstellen. Der Gast hat gut gespielt und tolle Spielzüge gezeigt. Aber unsere Mannschaft hat die Aufgabe sensationell gelöst und den Sieg dank einer geschlossenen Leistung verdient.“ Mit 9:11 Punkten nimmt der TVK nun den siebten Tabellenplatz ein.
HSG Bieberau-Modau ohne Punkte
Nicht so gut lief es für die HSG Bieberau-Modau beim HC Erlangen II. Mit einer 24:27 (11:13)-Niederlage im Gepäck kamen die Falken aus Erlangen zurück, die sich einmal mehr als Favoritenschreck herauskristallisierten.
Die Gäste nutzten ihre Torchancen nicht ausreichend, um gegen die starke U 23 des Erlanger Bundesligisten zu bestehen. Mit einer beweglichen Abwehr, einem guten Torhüter und der „One Man Show“ von Tarek Marschall (11 Tore) im Angriff gelang den Franken ein letztlich verdienter Sieg.
Die Hausherren übernahmen schon früh die Initiative und konnten in Führung gehen, die sie bis zur Halbzeit verteidigten (13:11). Trotz einer starken Leistung ihres Torhüters Sevo konnten die Falken kein nennenswertes Kapital daraus schlagen und bissen sich immer wieder an der Erlanger Abwehr fest. Sich ergebende Chancen wurden nicht konsequent genutzt und viele Fehlwürfe produziert. Im Positionsangriff ging es nicht in die Tiefe, einzig Simon Brandt versuchte es mit 1:1-Aktionen und war damit gefährlich.
Nach 40 Spielminuten stand es 18:14 für Erlangen und die Falken setzten alles auf eine Karte, Trainer Thorsten Schmid versuchte es ab der 45. Minute sogar mit dem siebten Feldspieler. Doch Erlangen spielte clever, verteidigte weiter gut und nutzte seine Überlegenheit im Angriff. Am Ende stand es 27:24 und Erlangen hatte einen weiteren Konkurrenten um die vorderen Plätze besiegt.
Knapper Derbysieg für Nieder-Roden
In einem heiß umkämpften aber niemals unfairen Derby gegen den TV Gelnhausen sicherten sich die Rodgauer dank eines überragenden Philippe Kohlstrung beide Punkte. Doch bevor der 26:25 (14:10)-Erfolg unter Dach und Fach war, mussten die Hausherren über 60 Minuten an die Schmerzgrenze gehen, denn die hoch motivierten Gäste steckten trotz eines zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstandes nie auf.
Die Partie begann mit einer sehr konzentrierten Abwehrleistung der Baggerseepiraten, die den Gästen in den ersten zehn Minuten überhaupt keine Entfaltungsmöglichkeiten gaben. Die wieselflinken Gelnhäuser rannten sich in der sattelfesten HSG-Defensive ein ums andere Mal fest. Wenn das Spielgerät doch einmal den Weg Richtung Tor fand, war wie so oft Kapitän Marco Rhein zur Stelle, der über die kompletten 60 Minuten wieder eine ganz starke Leistung zeigte. Mit der bestens funktionierenden Abwehr als Basis gingen die Rodgauer schnell in Führung. Doch da man selbst mit den sich bietenden Chancen etwas fahrlässig umging –unter anderem wurden gleich zwei Strafwürfe vergeben – betrug der Vorsprung lediglich drei Treffer. Die Abwehrreihen dominierten auch in der Folge eindeutig das Bild, so dass die knapp 400 Zuschauer zwar ein sehr interessantes Spiel sahen, bei dem aber die Tore nicht so richtig fallen wollten. Erst ab der 20. Minute änderte sich das ein wenig. Da schafften es die Rodgauer vor allem über den erneut sehr engagierten Ketil Horn, den Abstand etwas zu vergrößern. Über die Zwischenstände 9:6 und 11:8 ging es mit 14:10 in die Halbzeitpause.
Nieder-Roden mit gutem Start in die zweite Hälfte
Nach Wiederanpfiff der gut leitenden Unparteiischen erwischten die Baggerseepiraten erneut den besseren Start. Jetzt waren es Schopper und Kohlstrung, die in der HSG-Offensive starke Akzente setzten. Entweder nahmen sie sich selbst die richtigen Würfe aus dem Rückraum oder sie brachten Flo Stenger am Kreis in eine gute Wurfposition. Der agile Kreisläufer, seit Wochen ohne Fehlwurf, behielt erneut seine weiße Weste.
Aber so sehr man sich beim 20:15 über die zwischenzeitlich deutliche Führung freute, die Gäste aus der Barbarossastadt ließen in ihrem Kampfgeist einfach nicht nach. Beim 22:20 war der vermeintlich komfortable Vorsprung fast aufgebraucht, zudem hagelte es für die Rodgauer in der jetzt hitziger werdenden Partie einige Zeitstrafen. Beim 25:25 fünf Minuten vor dem Ende war der Ausgang völlig offen, beide Mannsaften mobilisierten jetzt alle Kräfte. Bei den Gästen war Yannick Woiwood verletzt ausgeschieden, auf Seiten der Rodgauer biss der angeschlagene Johannes von der Au noch mal auf die Zähne und stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Aber die Angriffsmotoren stotterten sichtbar, denn nach der kraftraubenden Partie war kaum ein Akteur noch in der Lage, sich im direkten Duell durchzusetzen. Bei angezeigtem Passivspiel fasste sich schließlich der glänzend aufgelegte Philippe Kohlstrung ein Herz. Mit einem absoluten Präzisionswurf in den Winkel erzielte er zwei Minuten vor dem Ende seinen sechsten Treffer. In der HSG-Defensive wurde jetzt Beton angerührt, die Gäste kamen zu keiner klaren Möglichkeit mehr und als in der allerletzten Sekunde Marco Rhein einen Wurf von Jonathan Malolepszy abwehrte, kannte der Jubel der Hausherren keine Grenzen. „Wir sind auf der allerletzten Rille ins Ziel gekommen, eine absolut grandiose kämpferische Leistung gegen einen spielstarken Kontrahenten. Ich denke, die Zuschauer haben ihr Kommen heute nicht bereut. Mit nun 14:6 Punkten dürfen wir getrost von einer gelungenen Hinrunde sprechen“, zeigte sich HSG-Trainer Jan Redmann nach den 60 dramatischen Minuten hoch zufrieden.
Die HSG Rodgau Nieder-Roden steht nun auf dem dritten Tabellenplatz, gefolgt von der HSG Bieberau-Modau.
Das Bild hat uns die HSG Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür.
Bleibt gesund und passt auf Euch auf.