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Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel E, hat die HSG Hanau drei Spieltage vor Schluss ihr Ticket für die Aufstiegsrunde zur zweiten Handball-Bundesliga gelöst. Mit dem 23:23 beim ambitionierten Aufsteiger HaSpo Bayreuth holte der Tabellenführer in einem spannenden Match den letzten fehlenden Punkt. Linksaußen Max Bergold, der beste Spieler an diesem Tag, traf in allerletzter Sekunde zum Unentschieden.

 HSG-Trainer Hannes Geist zeigte sich anschließend mit dem Punktgewinn zufrieden. „Glückwunsch an Bayreuth zum Punktgewinn, den haben sie sich mit einer kämpferischen Leistung verdient. Gegen die aggressive Deckung haben wir uns schwergetan. Wir freuen uns jetzt aber erstmal über den Punktgewinn und die sichere Qualifikation zur Aufstiegsrunde.”

Die Gäste, die neben den Langzeitverletzten kurzfristig auf Dennis Gerst und Marius Brüggemann verzichten mussten, starteten gut in die Partie und lagen nach rund sechs Minuten mit 5:2 vorne. Bayreuth fuchste sich in die Partie und glich bereits in der zehnten Spielminute zum 5:5 aus. Angepeitscht von rund 250 heimischen Zuschauern übernahm Bayreuth nun die Führung und verschaffte sich in der 15. Spielminute mit 9:6 sogar einen kleinen Vorsprung. Jetzt waren wieder die Gäste gefragt und lieferten. Dank einer stabilen Deckung kamen die Grimmstädter heran und glichen in der 22. Spielminute zum 11:11 aus. Auch in der Folge war die beste Abwehr der Liga zur Stelle und so ging es in die Halbzeit mit einer 15:11-Führung der Hanauer.

Munter ging es nach dem Wechsel weiter

Munter legten die Gäste auch in der zweiten Hälfte los und erspielten sich einen soliden Fünf-Tore-Vorsprung. Aufgeben kam für den Gastgeber aber zu keinem Zeitpunkt in Frage. Kämpferisch und mit viel Willen präsentierte sich der Aufsteiger gegen den Tabellenführer, der sich mit der aggressiven Deckung von Bayreuth sichtlich schwertat. Langsam aber sicher schmolz der Hanauer Vorsprung dahin, ehe rund acht Minuten vor Spielende Bayreuths Tizian Braun für den erneuten Ausgleich sorgte. Vier Minuten später folgte sogar der Führungswechsel.

Dramatische Schlussminuten sollten nun folgen. Dabei hatte Bayreuth gleich zweimal die Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Doch beide Male reagierte der insbesondere in der Crunchtime bärenstarke Keeper Sebastian Schermuly überragend. Insbesondere als er in der Schlussminute einen Tempogegenstoß entschärfte. Und so hatte die HSG noch die Möglichkeit, einen letzten Angriff zu fahren. Geist nahm eine Auszeit und seine Mannen hörten genau zu. Unmittelbar vor Ablauf der Spielzeit bekam Hanaus bester Spieler an diesem Abend, Maximilian Bergold, auf Linksaußen den Ball und versenkte ihn mit seinem insgesamt 13. Treffer zum 23:23 Unentschieden. Dieses Remis sicherte seiner Mannschaft die Qualifikation zur Aufstiegsrunde. Der anschließende Jubel kannte keine Grenzen.

Derbysieg zwischen Bieberau/Modau und Nieder-Roden geht an die Falken

Ein echtes Derby mit packenden Szenen und Spannung von der ersten bis zur letzten Sekunde gab es in Groß-Bieberau. Dieses Mal noch angereichert durch die Tabellensituation der beiden Kontrahenten. Der eine hat die Aufstiegs-Relegation vor Augen, der andere will nicht in die Abstiegsrunde. Am Ende holten sich die Hausherren mit 27:26 den Sieg.

Von Anfang an knisterte es, beide Mannschaften gingen ein hohes Tempo und es entwickelte sich ein hochklassiges Spiel mit wechselnder Führung.  Nach zehn Minuten stand es 5:5, in der 21. Minute dann 11:11. In dieser Phase übernahmen  die Falken kurz das Kommando und konnten bis zum Halbzeitpfiff mit 14:12 in Führung gehen. 

Darauf sollten sie sich aber nicht ausruhen dürfen, denn Nieder-Roden kämpfte sich zurück und fand immer wieder den Anschluss. Felix Mann erzielte in der 46. Minute sogar den Ausgleich, als sich Bieberau/Modau zu viele Fehler im Angriff erlaubte und in der Abwehr bei einigen Szenen Pech hatte.  Buschmann und zweimal Eisenhuth brachten die Falken wieder mit drei Toren in Führung, die aber durch Kohlstrung per Siebenmeter und den sehr aufmerksam spielenden Benjamin von Stein (7 Tore) wieder ausgeglichen wurde.

Nach 57 Minuten stand es 25:25 und Nieder-Rodens Schopper traf eine Minute später sogar zur 26:25-Führung. Die Falken glichen im direkten Gegenzug durch Büttner wieder aus. Die Uhr zeigte die letzte Minute an, Nieder-Roden nahm die Auszeit (59:14) und wollte sich den letzten Spielzug zu recht legen. Der Ball flog durch die Reihen, die Falken attackierten geschickt und zwangen Nieder-Roden zu einem Wurf ins Seiten-Aus. 59:39 Minuten zeigte die Uhr, als Falken-Coach Thorsten Schmid die Auszeit nahm und seinerseits sein Team einstellte. Das gelang ihm, der Ball wurde einmal durchgespielt, bis Büttner unter heftiger Bedrängnis mit einem schönen Dreher ein Tor erzielte, das aber wegen eines Foulspiels nicht gegeben wurde. Unterdessen war die Zeit abgelaufen, es stand 26:26 – aber es gab ja noch den Freiwurf fast von der rechten Außenposition, der direkt ausgeführt werden musste. Torhüter Marco Rhein positionierte sich, stellte seine Mauer, die sich lang machte und einen Gewaltwurf von Malik erwartete. Der aber legt sich nach links und überwindet Rhein mit einem sehenswerten Wurf regelkonform und macht das schon Unmögliche doch noch möglich. Die Halle stand Kopf, Malik ist der Held des Abends und Torhüter Rhein verstand die Welt nicht mehr. und verlässt betrübt das Spielfeld.

„Es ist schwer das momentan in Worte zu fassen. Wir haben einen sehr engagierten Auftritt gezeigt, den Bieberauern alles abverlangt. Jetzt hier mit null Punkten zu stehen, fühlt sich nicht richtig an. Aber es passt zu dieser für uns sehr komplizierten Saison, dass wir durch einen Wurf verlieren, der so nur einmal bei tausend Versuchen im Netz einschlägt“, gab ein sehr frustrierter Nieder-Rodener Chefcoach Jan Redmann zu Protokoll.

Herbe Niederlage für den TV Kirchzell

Das hatte sich der TV Kirchzell sicher anders vorgestellt. Im wichtigen Spiel um den sechsten Platz gab es für die Kirchzeller beim unmittelbaren Tabellennachbarn TV Gelnhausen am Ende nach der  herben 20:33-Niederlage lange Gesichter. Während der TV Gelnhausen mit nunmehr 19:15 Punkten auf dem begehrten sechsten Platz steht, sind die Gäste nach wie vor auf Rang acht mit 16:18 Punkten und Platz sechs erst einmal in weite Ferne gerückt. Doch wie sagte TVK-Trainer Andi Kunz nach dem Spiel: „Wir werden jetzt nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern weiter kämpfen.“

Die Odenwälder hatten sich viel vorgenommen, die Hausherren auch und diese präsentierten sich von Anfang an hellwach, sehr eingespielt und drückten gleich aufs Gas. Die Kirchzeller hingegen, die auf Tom Spieß und Michael Meyer-Ricks verzichten mussten, investierten im Angriff zu wenig und es wirkte so, als ob ihnen der letzte Biss fehlte, um dem im Kollektiv guten Gegner Paroli bieten zu können. So war es nicht verwunderlich, dass der TVG sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr in einen kleinen Rausch spielte, mehr Emotionen zuließ und das Zusammenspiel von Abwehr und Torhüter immer besser passte.
 
Zwar erfüllten auch die Gäste ihre Aufgaben zunächst gut, doch Gelnhausen erwischte mit 3:0 und 6:3 einen guten Start. Die gut aufgelegten Joshua Osifo und Tim Häufglöckner, der vor allem im eins-eins-Verhalten glänzte, waren es, die ihre Farben auf 5:6 heranbrachten. Bei den Gastgebern waren es Mittelmann Jonathan Malolepszy und  Kreisläufer Torben Fehl, die die Akzente setzten. Der ehemalige TVGler Nils Bergau stand in der Deckung sehr gut. Nach dem 9:7 Mitte der ersten Hälfte blieb der TVK bis zur 23. Minute dran (11:9), konnte aber dem Spiel nie seinen Stempel aufdrücken. Die Hausherren machten es besser und zogen bis zur Pause auf 16:11 davon. War dies schon die Vorentscheidung?
 
TVK kam nach dem Wechsel nicht gut aus den Startlöchern
 
Nach dem Wechsel stand Markus Podsendek im Tor, Tim Häufglöckner erzielte zwar das 12:16, doch so richtig aus den Startlöchern kam der TVG nicht und innerhalb weniger Minuten wurde aus dem 12:16 ein 12:19. Die beiden TVK-Trainer Kunz und Hauptmann zogen die Reißleine. Besser wurde es nicht. Joshua Osifo erzielte ein schönes Tor zum 13:19, prompt erhöhte Gelnhausen auf 21:13, hatte generell immer die bessere Antwort parat. Bei Kirchzell kam Tobias Jörg zurück ins Tor, doch auch er konnte das 24:14 für den TVG nicht verhindern. Das TVK-Trainer-Duo versuchte es mit dem jungen Paul Büchler im Tor, probierte es mit einer offensiveren Deckung. Der TVG seinerseits wechselte den guten Keeper Lahme für Alexander Bechert. Dieser reihte sich nahtlos ein. Der Gast hingegen konnte einfach den Ball nicht mehr im gegnerischen Tor unterbringen. Vom 16:25 in der 45. Minute dauerte es bis zur 53. Minute, ehe das 17. Tor für den TVK fiel. Da hatte der Gegner aber schon auf 30 Treffer aufgestockt, die Entscheidung war längst gefallen (30:17) und es fielen bis zum Endstand noch drei Treffer auf jeder Seite.
 
Die Gelnhäuser schienen an diesem Tag auf allen Positionen mehr zu investieren. Beim TVK hingegen blieben die Akteure auf vielen Positionen zu blass. Lediglich Osifo und Häufglöckner sorgten hauptsächlich für Tore. So sagte anschließend auch Andi Kunz: „Der TVG war sehr eingespielt, hat von Beginn an Gas gegeben und sich in einen Flow gespielt, wir uns zurückgezogen. Wir sind auch nach dem Wechsel nicht aus den Startlöchern gekommen, hatten trotzdem unsere Chancen, diese aber nicht genutzt. Die Bereitschaft, sich zu wehren, war heute nicht so da. Die Niederlage ist extrem bitter. Respekt vor dem Gegner, der im Kollektiv mit aller Konsequenz gespielt hat.“ 
 
Das Bild hat uns die HSG Hanau, das Torhüter Schermuly zeigt, zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Handball-Drittligist HSG Hanau verliert ihr Herzstück. Yaron Pillmann hört zum Saisonende auf. Die HSG ohne Yaron Pillmann ist eigentlich gar nicht vorstellbar. Schließlich sind alle großen Erfolge der Grimmstädter fest mit seinem Namen verbunden. Und doch muss sich die HSG-Familie so langsam an diesen Gedanken gewöhnen, dass der 28-Jährige in wenigen Monaten zum letzten Mal für seinen Heimatverein auflaufen wird. Nach Sebastian Schermuly, Lucas Lorenz und Michael Hemmer ist Yaron Pillmann der vierte Spieler aus dem aktuellen Kader, der in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

„Wir wollen uns einen Traum erfüllen und werden im Sommer ans Meer ziehen“, sagt der leidenschaftliche Surfer. Mit “wir” meint Yaron Pillmann seine Freundin Lara und Hund Simba. Ihre Liebe zum Meer und zum Wassersport wird die drei nach Norddeutschland führen. Wahrscheinliches Ziel ist Kiel. „Die Entscheidung steht schon länger fest. Wir freuen uns sehr, ein neues Kapitel in unserem Leben aufschlagen zu dürfen“, sagt der Stammspieler.

„Yaron Pillmann war in den letzten Jahren das Gesicht der HSG Hanau. Viele Erfolge wurden nicht zuletzt auch dank seines Einsatzes erreicht. Darüber hinaus war er auch in der Vereinsarbeit sehr engagiert und hat geholfen, wo er nur konnte. Uns tut sein Abschied sehr weh. Aber so ist das nun mal im Leben. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da gehen Beruf und Familie vor. Die HSG Hanau ist Yaron Pillmann zu großem Dank verpflichtet. Er wird große Fußstapfen hinterlassen. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute. Das Schöne ist, dass Yaron der HSG sowieso immer irgendwie treu bleiben wird“, sagt der Sportliche Leiter der HSG Hanau, Reiner Kegelmann.

Der Zeitpunkt für Yaron ist perfekt gewählt. Während Freundin Lara im Sommer ihr Lehramtsreferendariat abgeschlossen hat, wird er sein Bachelor in BWL in Aschaffenburg beenden. In Kiel will der Rückraumspieler ein anderthalbjähriges Masterstudium in „Digital Business Management“ draufsetzen. „Dann werden wir schauen, ob es uns am Meer gefällt oder ob wir unsere Heimat doch so sehr vermissen und wieder zurückkehren werden“, sagt er.

Der Taktgeber hat den Verein geprägt

Mit dem knapp zwei Meter großen Taktgeber verliert die HSG Hanau einen Spieler, der wie kaum ein anderer im letzten Jahrzehnt den Verein geprägt hat. Bei den Minis des TV Kesselstadt hat er mit dem Handballspielen begonnen und stand nach dem Zusammenschluss der Handballabteilungen des TVK und der TS Steinheim im Team der HSG Hanau, das sich für die neugegründete A-Jugend-Bundesliga qualifizieren konnte. Es war der erste große Erfolg in der damals noch ganz jungen Geschichte der HSG. Und ein großer Erfolg Pillmanns, an den er heute noch sehr gerne zurückdenkt.

Sein großes Talent führte ihn schnell in den Seniorenbereich, obwohl er noch für die A-Jugend hätte auflaufen können. Und so war er auch Bestandteil der Mannschaft, die 2012 den Aufstieg von der Landesliga in die Oberliga Hessen schaffte. „Yaron ist das beste Beispiel für die gute Jugendarbeit der HSG. Er hat sich von klein auf immer weiterentwickelt und war später in vielen Spielen der entscheidende Mann. Er hat wie kaum ein anderer die Mannschaft und das Publikum mitgenommen und einen großen Anteil daran, dass die HSG Hanau heute dasteht, wo sie steht“, sagt Kegelmann.

So war auch er es, der im entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die dritte Liga gegen den TV Hüttenberg II in einer völlig überfüllten Doorner-Halle im Alter von 23 Jahren vorausging und mit acht Toren die meisten Treffer zum 24:18-Erfolg erzielte und entscheidend mithalf, das erfolgreichste Kapitel der Klubgeschichte aufzuschlagen. Dieses Spiel ebenso wie das erste Derby gegen die SG Bruchköbel in der Oberliga wird ihm immer in Erinnerung bleiben. „Damals haben wir normalerweise vor ca. 150 Zuschauern in der Otto-Hahn-Schule oder der Doorner Halle gespielt und plötzlich waren über 1000 Menschen in der Main-Kinzig-Halle. Das hat uns zum ersten Mal gezeigt, was hier möglich ist“, blickt Yaron zurück. 

Duell gegen Leutershausen

Unvergessen auch das Duell gegen den ehemaligen Bundesligisten SG Leutershausen. Mit einem zweiten verwandelten Siebenmeter in der Schlusssekunde warf er die HSG Hanau zum Sensationssieg und verwandelte die Main-Kinzig-Halle in ein Tollhaus. „Das waren zwei von vier Siebenmetern, die ich in meiner ganzen Laufbahn geworfen habe. Daher werde ich auf gar kein Fall mehr welche werfen, um meine 100 Prozent Trefferquote nicht zu vermasseln“, sagt er augenzwinkernd.

Pillmann hat auch außerhalb des Parketts die Entwicklung der HSG Hanau entscheidend mitgeprägt. Dabei sind für ihn besonders zwei Phasen bemerkenswert. Einmal die Gründung der HSG. „Nach dem Zusammenschluss engagierten sich plötzlich ganz viele Menschen, die vorher nie miteinander zusammengearbeitet haben, für eine gemeinsame Sache. Auf einmal lernte man ganz viele neue Menschen kennen, wir haben zusammen gefeiert, insbesondere bei unseren Sommer-Turnieren in Wilhelmsbad. Da bekam man erstmals das Gefühl, dass hier etwas Größeres entstehen kann“, blickt Pillmann gerne an die gute alte Zeit zurück.

Fortan ging es für die HSG steil nach oben und Pillmann war immer mittendrin. „Im ersten Jahr haben wir einen schwarzen Pulli bekommen, da stand HSG Hanau drauf. Das war’s. Jetzt gibt es jedes Jahr neue Bälle, ein neues Outfit, Presse- und Sponsorentermine. Wir haben einen riesen Trainerstab usw. Vor allem aber in den letzten anderthalb Jahren schritt die Professionalisierung enorm voran. Das war schon toll so etwas mitzuerleben“, sagt knapp zwei Meter große Rückraumspieler.

Für Pillmann, der es auch dank seines enormen Talents wie kein Zweiter schaffte, mit etwas weniger Aufwand maximalen Ertrag zu generieren, ein Grund mehr kürzer zu treten. „Jetzt können die jungen Wilden ran. Mir war immer auch noch ein Privatleben neben dem Handball wichtig“, sagt er. Dies war auch ein Grund, warum ein Wechsel in die zweite Bundesliga für ihn nie ein Thema war.

Werden die Schuhe an den Nagel gehängt?

Ob er seine Handballkarriere an den Nagel hängt oder sich in seiner neuen Heimat im hohen Norden einem Verein anschließend wird, lässt Pillmann offen. „Ich kenne ein Leben ohne Handballtraining gar nicht. Mal sehen, wie sich das anfühlt.“ Aber den Aufwand eines Drittligisten will er definitiv nicht mehr betreiben. „Ich möchte nach dem Sport mein Bierchen trinken und mich nicht mehr so stark auf den Handball fokussieren“, sagt er und freut sich bereits auf einen neuen Lebensabschnitt.

Bis dahin will Pillmann noch einmal alles genießen. Die Fans vom Blauen Block, von denen nicht wenige ihn vor einem Vierteljahrhundert im Kinderwagen durch die Halle geschoben haben, das Training, die Spiele, die Kabine. „Einfach alles“, sagt er, “weil ich befürchte, dass ich alles sehr vermissen werde“.

Umgekehrt wird die HSG-Familie einen Spieler vermissen, mit dem man immer mitgefiebert und gelitten hat, an den man sich stets klammern konnte, wenn es mal nicht so lief. Von dem man sich ohne zu überlegen mitreißen ließ, wenn er die Arme nach einem Torjubel Richtung Tribüne ausbreitete. Mit dem man sich nach den Spielen gerne unterhalten hat, weil er sich für jeden Zeit genommen hat. Und, und, und…

Zum Glück gibt es noch ein paar gemeinsame Spiele. Ob Pillmann am Ende ein paar Tränen vergießen wird, kann er jetzt noch nicht sagen. Dafür treibt ihn ein ganz anderer Gedanke um: „Meine größte Angst ist, dass ich im letzten Spiel eine Rote Karte bekomme…“

 

Wir wünschen dem sympathischen Sportler alles Gute für seine Zukunft.

Das Bild hat uns die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser. 

Der zweite Spieltag in der zweiten und dritten Liga gehört auch schon wieder der Vergangenheit an.  Der TV Großwallstadt hat beim TV Emsdetten mächtig aufgetrumpft und dem Gegner nicht den Hauch einer Chance gelassen. Mit 30:24 gewannen die Schützlinge von Ralf Bader und die Freude war groß. „Ich bin sehr glücklich über den Sieg, aber vor allem freue ich mich für meine jungen Spieler, die heute Verantwortung übernommen und ihre Leistung abgerufen haben. Der Teamspirit war heute richtig gut und das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter war wirklich klasse. Wir waren im Kopf flexibel und haben eine extrem starke Teamleistung gezeigt.”

Am Samstag spielte Bietigheim gegen Dormagen 25:26, die DJK Rimpar besiegte den TV Hüttenberg mit 29:22 und der Wilhelmshavener HV verlor gegen Hamm mit 24:27. Auch am Sonntag wurde noch gespielt. Der HSV Hamburg zeigte Aufsteiger Konstanz mit 32:23 deutlich die Grenzen auf und Dessau-Roßlau gewann gegen Lübeck-Schwartau mit 26:24.

Dritte Liga: Niederlage für den TV Kirchzell

In der dritten Liga wurden einige Paarungen aufgrund Corona-Verdachtsfälle abgesagt. Die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II gegen Bergische Panther und Falken HSG Bieberau-Modau gegen VfL Gummersbach II wurden nicht gespielt. 

Der TV Kirchzell verlor beim Aufsteiger SV Zweibrücken mit21:28 und TVK-Trainer Heiko Karrer sagte: „Ich bin sehr enttäuscht und erwarte im nächsten Heimspiel die entsprechende Reaktion meiner Mannschaft. Nach einem Tief kommt ja bekanntlich auch immer ein Hoch.” Auch der sportliche Leiter der Kirchzeller, Gottfried Kunz, war enttäuscht: „Bei einem Aufsteiger das erste Spiel zu machen, ist immer sehr schwierig. Aber hier gibt es keine Ausreden, wie wir uns präsentiert haben.“

Weiter spielten: TV Hochdorf – TV Gelnhausen 22:16, TSG Haßloch – HSC Bad Neustadt 21:15, TuS 04 Dansenberg – HSG Krefeld Niederrhein 34:28, HG Saarlouis – HSG Hanau 31:22, HSG Rodgau Nieder-Roden – Longericher SC Köln 21:28.

„Wir sind auf einen Gegner getroffen, der uns in puncto Einsatzwille und Bissigkeit an diesem Tag überlegen war“, fasste ein sichtlich enttäuschter Jan Redmann, Trainer der HSG Rodgau Nieder-Roden, nach dem Spiel gegen den Longericher SC Köln treffend zusammen. Da seine Jungs wie schon in der Vorwoche zudem reihenweise beste Chancen liegen ließen, gab es am verdienten Erfolg der Gäste aus Longerich nichts zu rütteln.

Auch die HSG Hanau konnte in Saarlouis nicht punkten und Coach Oliver Lücke zollte dem Gegner großen Respekt: „Saarlouis ist eine bärenstarke Mannschaft. Sie werden am Ende unter den Top 3 landen. Standen wir zu defensiv, haben sie aus dem Rückraum geworfen, agierten wir in der Abwehr offensiver, spielten sie sehr gut über den Kreis.”

Wollen wir hoffen, dass nächste Woche gespielt werden kann, wobei zwei Paarungen ja bereits abgesagt sind. Dies sind die Freitagspiele HSG Hanau – Falken HSG Bieberau-Modau und Leichlinger TV – HSG Rodgau Nieder-Roden. Wann diese Partien nachgeholt werden, steht noch nicht fest.

 

Bleibt gesund und passt auf Euch auf!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Auch heuer wird der Handball wieder durch die Kleinostheimer Maingauhalle fliegen. Bereits zum 16. Mal findet dieses Jahr das Traditionsturnier statt und vom 26. bis zum 28. Juli bietet die HSG Kahl/Kleinostheim den Fans in der Region Handball vom Feinsten.

Heuer gibt es eine Änderung. Das unter dem Namen fan-Cup bekannte Turnier trägt ab sofort den Namen „94er-Cup“. Grund ist, dass es den Verantwortlichen gelungen ist, neben fan Frankenstolz mit der Main-Spessart Energieversorgung einen zweiten Hauptsponsor zu gewinnen. Eine weitere Änderung ist, dass zum ersten Mal in der Geschichte dieser Veranstaltung der Gastgeber HSG Kahl/Kleinostheim nicht am Turnier teilnehmen wird. Er lässt den höherklassig spielenden Mannschaften den Vortritt.

Im Bundesliga-Turnier werden der TuS Nettelstedt-Lübbecke, die Eulen Ludwigshafen, die DJK Rimpar und der frisch aus der 2. Liga abgestiegene TV Großwallstadt antreten. Beim Amateur-Turnier sind diesmal vier Drittligisten am Start. Mit der MSG Groß-Bieberau/Modau, TV Gelnhausen, HSG Hanau und HSG Rodgau Nieder-Roden ist hier das Feld sehr stark. 

Nähere Infos gibt es demnächst hier. 

Oliver Schulz, Trainer des Handball-Oberligisten SG RW Babenhausen, hatte vergangene Woche mit seinem Team das letzte Spiel der Saison. Gleichzeitig war es auch sein letztes Spiel als Trainer in Babenhausen.

Fünf schöne Jahre verbrachte der 37-jährige ehemalige Zweitliga-Spieler bei der SG. Eigentlich wollte er nach dieser Zeit eine Pause vom Trainer-Dasein einlegen. Eigentlich. Aber dann kam, schneller als erwartet, die Anfrage des Drittligisten HSG Hanau und da konnte Olli nicht nein sagen. Bevor er seinen neuen Trainerjob in Hanau antritt, beantwortete er uns ein paar Fragen.

Olli, was war für Dich persönlich in den letzten fünf Jahren in Babenhausen der schönste, der  bedeutendste Sieg?

Das schönste Erlebnis war sicher der Aufstieg 2016/17, zusammen mit der zweiten Mannschaft und den Damen. Das war ein sehr erfolgreiches Jahr. Aber es waren nicht nur die Siege. Wir hatten so viele schöne Momente zusammen. Babenhausen war für mich immer mehr als nur Handball. Was wir alle hier geschaffen haben, ist einfach toll. Wir wollten Oberliga spielen und das haben wir geschafft. Ich bin sehr stolz auf mein Team. Ich hatte leicht zu führende Spieler, hatte „Härtefälle“. Aber wir haben immer zusammen gehalten.

Was war das für ein Gefühl im letzten Dezember, als Du Deiner Mannschaft gesagt hast, dass nach fünf Jahren Schluss für Dich ist?

Ich hatte ja damals eine bewusste Entscheidung getroffen und wollte eine Pause einlegen. Dass dann so schnell Hanau als nächste Station kam, habe ich selbst nicht gedacht. Aber ich kann sagen, es ist mir brutal schwer gefallen, als ich meiner Mannschaft meinen Entschluss mitgeteilt habe. Ich hatte mir viel Zeit genommen, über all die schönen und unschönen Dinge nachzudenken und ich hätte noch 100 Jahre Siege und Niederlage mit dem Team feiern können. Ich habe hier immer einen tollen Zuspruch erhalten, konnte frei schalten und walten und unser Umfeld hat gewusst, was wir als Mannschaft geleistet haben. Aber ich habe gedacht, dass es an der Zeit ist, dass jemand kommen muss, der neue Impulse setzt. Ich habe die letzten Monate auf der Fahrt zum Training immer nur Gute-Laune-Musik gehört, damit ich nicht traurig ins Training gekommen bin.

Was bleibt von Babenhausen?

Immer ein Stück Verbundenheit! Es war meine erste Station als Trainer und das wird mir immer in Erinnerung bleiben. Ich hatte eine innige Beziehung zu meiner Mannschaft, obwohl mich viele vorher gewarnt und gesagt haben, dass ich nicht so eine enge und nahe Beziehung pflegen soll. Doch ich wollte das ganz bewusst und was mir die Mannschaft zurückgegeben hat, ist sensationell. Für mich war es mehr als Handball. Aber ich wohne ja nur acht Kilometer von der Halle weg. Ich werde also ab und an vorbei schauen und wenn es Probleme gibt, bin ich auch da.

 

Wir wünschen Olli alles Gute für seine neue Aufgabe bei der HSG Hanau und viel Erfolg in der neuen Saison. Danke auch für das Bild, das er uns zur Verfügung gestellt hat.