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Mit sechs Jahren hat Andre Wiesler angefangen, Tennis zu spielen. Dabei frönte in seiner Familie niemand diesem Sport. Seine Mama hat früher zwar viel Tennis geschaut, aber nie ein Racket selbst geschwungen. Und seine beiden Schwestern begeistern sich mehr für den Pferdesport.
„Als ich zwölf, 13 Jahre alt war, war ich gar nicht so erfolgreich. Ich war zwar ein ‚Trainingsweltmeister‘, aber auf dem Court klappte es nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte“, grinst der sympathische Sportler. Erst als er 16 Jahre alt war, platzte der Knoten, die Erfolge stellten sich ein und der Übergang von der Jugend zu den Aktiven fiel ihm nicht schwer.

Abi oder Profi?

Wieder ein paar Jahre später stand Andre vor der Wahl: Entweder er musste jetzt fürs Abi büffeln und Tennis reduzieren oder er geht den Schwenk Richtung Profi. „Ich habe es mit der Profischiene probiert“, erinnert er sich. Im Jahre 2007/2008 stand der in Dorheim (bei Friedberg im Wetteraukreis) geborene Athlet bereits auf Rang 600 der Welt. Aber Tennis ist nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern vor allem sehr kostenintensiv. Daher entschloss sich der heute 32-Jährige sich vom Profitennis zu verabschieden und seine Konzentration mehr darauf zu legen, sein Wissen an andere weiter zu geben. „Ich spiele in der zweiten Bundesliga in Pforzheim, spiele in der zweiten Liga in Frankreich und fungiere als Hittingpartner von Leistungsspielern.“ So war er beispielsweise im vergangenen Dezember für zwei Wochen mit der derzeitigen Nummer 14 der Welt, Angelique Kerber, in Dubai unterwegs. Und Andre trainiert und betreut noch Spieler von cirka zwölf Jahren bis ins Erwachsenenalter im Taktikbereich. „Ich würde sehr gerne im Leistungsbereich bleiben und mein Wissen weiter geben“, erzählt der Kämpfer, der nie einen Ball verloren gibt.

Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Liga
Angesprochen, ob es einen Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Liga gibt, sagt Andre: „Die deutsche Liga ist wesentlich ausgeglichener als die französische. Wobei die erste französische Liga sehr stark ist. Dort begegnet man vielen Profis, die sich in der Liga fithalten.“
Sehr gerne kommt Andre nach Aschaffenburg zum Turnier. „Es ist das erste Freiplatzturnier nach der Winterrunde und ich habe sehr gute Erinnerungen an Aschaffenburg“, lacht er. Kein Wunder. Schon zweimal stand er im Halbfinale und gerade erst vor ein paar Tagen schaffte er es bis ins Finale. Auf seinem Weg dahin besiegte er den Vorjahressieger Marvin Netuschil. Im Endspiel musste er sich allerdings Jeremy Jahn vom TC Neuss nach großem Kampf geschlagen geben. „Ich hatte in meiner bisherigen Laufbahn verschiedene schöne Erlebnisse. Ich kann jetzt gar nicht sagen, welches das schönste war. Aber der Kalkan Cup gehört auf jeden Fall dazu“, meinte er. Andre hofft, dass er noch viele Jahre fit ist, um den Mix aus Bundesliga und Turnieren noch lange gehen zu können. „Solange ich körperlich mithalten kann, genieße ich es. Ich schaue von Monat zu Monat und wenn es an der Zeit ist, werde ich neue Wege einschlagen.“
Wir wünschen dem sympathischen Sportler auf jeden Fall alles Gute und freuen uns schon auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr auf der Anlage des TV Aschaffenburg.

 

Die Bilder hat uns freundlicherweise Christian Dietershagen zur Verfügung gestellt. Hierfür herzlichen Dank.